Sich bewusst machen, was man eh schon tut
Eine weitere Frage die wir uns stellen müssen, wenn wir uns bemühen unsere Techniken zu verbessern, ist ob Spielleiten ein Talent oder eine Fertigkeit ist. Anders gesagt, ist es eine angeborene Eigenschaft, die einige von uns haben und andere nicht oder ist es etwas was man lernen kann?Mein Argument ist, das es auf dieser Entwicklungsstufe des Hobbys ein Talent ist. Diejenigen, die das Spielleiten beherrschen sind gut darin, weil sie bereits die nötigen Qualitäten besitzen, wie Kreativität, ein intuitives Verständnis von Erzählstrukturen, und ein Gefühl für Gruppendynamik. Jedoch, wenn wir konkrete Methoden entwickeln, diese Fähigkeiten zu lehren und zu verbessern können wir sie in eine erlernbare Fertigkeit verwandeln. Sicher, es gibt Menschen die so gestrickt sind, dass sie die nötigen Qualitäten nie erwerben können. Die Mehrheit jedoch kann von Übungen profitieren, die das Vorstellungsvermögen, erzählerische Intuition und so weiter fördern.
Folglich ist der erste Schritt, ein besserer Spielleiter zu werden, sich die Dinge anzusehen, die man bereits unbewusst als Teil seines Spielleitertalents macht, sie zu analysieren und dann damit zu beginnen, diese mit mehr System und Absicht zu wiederholen.
Zum Beispiel ziehen die meisten von uns - zu einem gewissen Grad - bereits die unterschieldichen Vorlieben der individuellen Mitglieder unserer Spielgruppen mit in Betracht. Sogut wie niemand folgt dabei dem Schritt-für-Schritt-Prozess, den ich im Haupttext dargestellt habe. Ich hab es definitiv selbst nicht gemacht, bis mir jemand gesagt hat, ich soll einen Artikel über das Thema schreiben.
Du bist vielleicht schon besser als die große Mehrheit der Spielleiter, mit einem ausgeprägten, unbewusst-ausgelebten Talent. Aber auch dann wirst Du überrascht sein, welchen Nutzen man daraus ziehen kann, sich die Dinge bewusst zu machen, die man bereits tut.