AW: Robin D. Laws: Gutes Spielleiten
Die meisten ... denken sie wüssten alles, was es über's Spielleiten zu wissen gibt, sind aber in Wirklichkeit einfach Scheisse. Weil sie vor lauter "ich weiss schon was ich tue" NICHT wissen, was ihre Gruppe will. Und die Gruppe frisst, was sie vorgesetzt kriegt weil es gar nicht so leicht ist, einen SL zu finde - geschweige denn einen guten.
Genau! - Und solange die Spieler nicht bereit sind SELBST mal was zu leiten, sondern die ganze ARBEIT dem einen Spielleiter überlassen, der vielleicht nicht der Größte, Schönste, Beste ist, aber sich immerhin die viele ZEIT nimmt, seinen Spielern etwas vorzubereiten, haben sie DIE FRESSE ZU HALTEN.
Wenn sie mit dem Spielleiten des Spielleiters nicht zufrieden sind, dann können sie gerne mal SELBST aktiv werden und es BESSER machen. Oder einfach wegbleiben.
Was ist das für ein komischer Anspruch, daß die Spielleiter sich wie "Wunscherfüller" für die ganzen UNDANKBAREN BASTARDE an BESPASSUNGS-PHLEGMATIKER-SPIELERN den Arsch aufreißen sollen?
Es hat mir beigebracht, Spielertypen, Regelwerke, Kampagnentypen,... als gleichberechtigt zu betrachten und mich wirklich neutral zu fragen: Was will die Gruppe - was will ich - was kann ich?
Quark. - Wenn ICH etwas leite, dann zählt NUR: Was will ICH?
Alles andere ist sowas von UNWICHTIG! - Für irgendwelche gruppentherapeutischen Sitzungen zur Willensbekundung, Willensbildung und Wunschäußerung fehlt mir nicht nur die Zeit, sondern jeglicher Wille (das sähe eventuell anders aus, wenn ich einen Therapeuten-Stundensatz in Rechnung stellen dürfte).
Mir doch egal ob die ganzen Spieler-Pussys sich 'nen Wolf würfeln, wenn sie bei mir mitspielen sollten und nicht gepampert werden!
Und meine Meinung ist einfach, dass man dieses Buch gelesen haben sollte, wenn man spielleitet.
Ach, Spielleiten ist wie Sex - das klappt auch ganz gut OHNE "Betriebsanleitung". Und Sex nach Leitfaden ist wie Malen nach Zahlen oder Spielleiten nach Rezeptbuch: Unbefriedigend für alle Beteiligten.
Ein Buch zu LESEN bringt an sich erst einmal nicht viel für die PRAKTISCHE UMSETZUNG. - Es handelt sich beim Lesen nämlich um eine inkongruenzbetonte Aufmerksamkeit, bei der man einen Abgleich zu bereits Bekanntem macht und die neuen, die unbekannten Dinge registriert. Daraus erwächst aber noch lange kein Transfer in die intuitive Verhaltenssteuerung, die einen TATSÄCHLICH SPÜRBAREN Effekt auf das eigene Spielleiten bewirken würde.
Man kann somit auch das Neue aus anderen Quellen, oder auch aus eigener, selbstkritischer Analyse erkennen, und ist damit "genauso schlau", wie nach dem Lesen der Buches, aber auch kein Stück weiter bei einer Änderung der eigenen Spielleitungsweise.
Es würde verdammt viele SLs ein ganzes Stück besser machen.
Ah, das klassische "Leistungseinfordern".
Das ist sowas von daneben, wie es bei einem Hobby, das man ZUM SPASS betreibt, nur daneben sein kann.
Was heißt "besser"? - Netter? Vorbereiteter? Improvisationsfreudiger? Regelfester? Sprachlich gewandter? Sympathischer? Konsistenter in den Entscheidungen?
Was soll das "besser" nun wirklich KONKRET bedeuten?
Und wieso soll die Lektüre von "Good Gamemastering" einen Spielleiter in Spielvorbereitung, während der Spielsitzung und danach irgendwie "besser" machen?
Und ich spiele ganz gerne auch mal auf Cons und hätte dann da gerne 'nen guten SL vor mir sitzen und nicht irgendeinen selbstherrlichen Ignoranten.
Ja, ja. Immer FORDERN!
Kennt man zur Genüge.
Da kommen Leute auf Cons, die sich dort nur bespaßen lassen wollen, und dann herumjammern, daß ihre einzigartigen Extrawurst-Wunschvorstellungen, mit denen sie wie mit einem vollgepackten Rucksack an den Spieltisch kommen, nicht allesamt von einem wildfremden Spielleiter, der gerade mal die Chance bekommt die neuen, ihm unbekannten Spieler ein paar Minuten lang kennenzulernen, NICHT erfüllt werden.
Selbst etwas leiten ist die Alternative zum Meckern.
Wer jammert, daß alle Con-Spielleiter "selbstherrliche Ignoranten" sind, der sollte sich mal SELBST engagieren und zeigen, daß ER keiner dieser "selbstherrlichen Ignoranten" ist.
Bespaßenlassen und dann noch über den Spielleiter=Bespaßer herziehen ist echt mies. - Da hilft dann auch kein Buch zum Spielleiten, sondern da bräuchte es dann wohl eher ein Buch "Wie verhalte ich mich als Spieler nicht wie ein undankbares Arschloch?" oder so.