Pornographie im Rollenspiel

AW: Pornographie im Rollenspiel

Tellurian schrieb:
Ich meine, ich spiele Rollenspiel nicht um in-time sex zu haben. (Oder in-time einen trinken zu gehen oder sonstwas.)

Was mich wieder zurückführt zu der alten Frage: Warum? Warum spielt "man" (das ist schließlich nicht auf Tellurian gemünzt) lieber eine Kampf- als eine Sexszene detailliert aus? ?(

Es ist doch nicht so, dass Sexszenen generell nicht auch spannend sein können.

Oder das sie nichts über einen Charakter aussagen können.

Szenen lassen sich schließlich immer mit viel oder wenig Detail betrachten, lange oder kurz an-/ausspielen. Gerade Sexszenen fallen aber - so immer noch mein Eindruck - meist in die zweite Kategorie.

mfG
nsl
 
AW: Pornographie im Rollenspiel

Weil es für Sexszenen weniger detaillierte Regeln gibt.
"Ich nehm für die nächste Runde mal 4 würfel aus meinem Cum-pool dazu. Darf ich "Würgen" zum senken des Orgasmuswurfs einsetzen?" :D

Nein, aber mal ernsthaft.
Derselbe Grund wahrscheinlich aus dem du in nicht-erotikfilmen nur kürzere und "symbolische" Sexzenen hast.
Mir persönlich wäre ein solches detailliertes Ausspielen auch eher unangenehm.
Kurz gesagt könnte ich das wieder auf das "mit Kumpels einen trinken" zurückführen. Klar, das KANN ich auch im Rollenspiel ausspielen. Aber ich kann es auch genausogut real machen. Sex kann ich auch im realen Leben haben, da brauche ich kein Rollenspiel für (okay. kommt auf die Details an. Mir wird keine umwerfende Elfe über den Weg laufen. Oder ähnliches.).
Kämpfe hingegen vermeide ich im realen Leben lieber. Und solche mit Schusswaffen und ähnlichem Gedöns werden mir persönlich garantiert so schnell nicht unterkommen.
Ich hab jetzt leider keine Zeit das weiter auszuführen, aber ich hoffe mein Punkt wird klar. ;)
 
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Tellurian schrieb:
Mir persönlich wäre ein solches detailliertes Ausspielen auch eher unangenehm.
Kurz gesagt könnte ich das wieder auf das "mit Kumpels einen trinken" zurückführen. Klar, das KANN ich auch im Rollenspiel ausspielen. Aber ich kann es auch genausogut real machen. Sex kann ich auch im realen Leben haben, da brauche ich kein Rollenspiel für (okay. kommt auf die Details an. Mir wird keine umwerfende Elfe über den Weg laufen. Oder ähnliches.).
Kämpfe hingegen vermeide ich im realen Leben lieber. Und solche mit Schusswaffen und ähnlichem Gedöns werden mir persönlich garantiert so schnell nicht unterkommen.
Ich hab jetzt leider keine Zeit das weiter auszuführen, aber ich hoffe mein Punkt wird klar. ;)
@b_u_g

Das sind auch meine Hauptpunkte. Zum Einen wäre es mir schlicht unangenehm (außer mit Freundin in ner Einzelsession, die dann auch in Live-Rollenspiel übergehen dürfte...), zum Anderen ist es nicht wirklich etwas, weshalb man (ich) Rollenspiele spielt. Die spiele ich, weil ich Verfolgungsjagden, Schießereien, Schlägereien, Intrigen, Schicksalsschläge, Niederlagen und Erfolge erleben möchte. Das kann ich zwar theoretisch auch (genau wie Sex) im richtigen Leben haben, da ziehe ich letzteres aber definitiv vor. Ich bin zwar politisch aktiv, aber die Intrigen (die es gibt, keine Frage) hab ich dann doch lieber im Rollenspiel. Hab mich auch schon gekloppt, fand das im Rollenspiel aber auch besser, irgendwie. Und ich glaube das gilt auch für den Rest der aufgezählten Sachen.

Rollenspiel ist für mich nicht nur dieses "hineinversetzen in den Charakter" sondern eben auch das Ausspielen von Sachen, die ich so nicht machen würde, oder die so besser nicht passieren sollten. Das "Erleben" von im realen Leben (für mich) undenkbaren Situationen durch die Augen eines anderen. Ich habe nie jemanden umgebracht, trotzdem weiß ich, wie sowas aussehen könnte, weil ich es durch die Augen des Charakters mal gemacht habe. Das nur als Beispiel.

greetz

Tram
 
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Tellurian schrieb:
Weil es für Sexszenen weniger detaillierte Regeln gibt.

Auch wenn es nicht ernst gemeint war: Glaubst du denn daran würde sich etwas ändern wenn es solche Regeln gäbe? Will heissen, animiert das Vorhandensein von Regeln auch zu deren Anwendung im Spiel?

Derselbe Grund wahrscheinlich aus dem du in nicht-erotikfilmen nur kürzere und "symbolische" Sexzenen hast.

Also mal sehen, ich sehe Actionfilme, und ich sehe Erotikfilme. Ich spiele Actionrollenspiele... ...warum spiele ich dann nicht auch Erotikrollenspiele? ;)

Ausserdem möchte ich da noch einmal auf mein "Film Kontinuum" verweisen (ein paar Seiten früher in diesem Thread) - will heissen, auch nicht Erotik-/Pornofilme haben ja einen massiv unterschiedlichen Anteil erotischer und/oder pornographischer Szenen, während Erotik-/Pornofilme ja auch einen unterschiedlich hohen Anteil von nicht erotischen/pornographischen Szenen haben.

(okay. kommt auf die Details an. Mir wird keine umwerfende Elfe über den Weg laufen. Oder ähnliches.).

!

mfG
nsl
 
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blut_und_glas schrieb:
Auch wenn es nicht ernst gemeint war: Glaubst du denn daran würde sich etwas ändern wenn es solche Regeln gäbe? Will heissen, animiert das Vorhandensein von Regeln auch zu deren Anwendung im Spiel?

Da muss ich ganz ehrlich sagen:
Ja, glaube ich! Also zumindest im gewissen Umfang! :opa:

Als ich so ziemlich am Anfang meiner 'Rollenspiel-Karriere' meinen Charakterbogen für 'Rapture - The Second Coming ausgefüllt habe, und meinen SL gefragt habe, wofür das 'Orientation' Feld ganz oben war, und mir mitgeteilt wurde, das es um sexuelle Orientierung ginge, hatte ich meinen ersten nicht der Norm entsprechenden, bisexuellen Charakter.

Es geht immer auch um ein Bild, welches ein System und Setting vermittelt, und allein schon zu sehen, wenn sich zB DSA Fans über Vampire im RPG aufregen, sehen Vampire Maskerade/Requiem Spieler da nun wirklich nichts schlimmes drin.
Nur mal so als Vergleich.

Während also wohl bei F.A.T.A.L wahrscheinlich im überzogenem Maße herumgevögelt wird, und Systeme wie Pendragon wohl zumindest den normalen Beischlaf provozieren, wird man wohl bei der Gros der Spiele wie zB D&D oder DSA (wobei sich hier natürlich auch Sachen finden lassen, aber zumeist nicht im GRW) nicht so sehr in die Richtung gestubst.

Ob das jetzt gut oder schlecht ist, überlasse ich den persönlichen Ansichten der jeweiligen Beteiligten. ;)


H
 
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@Horror

Ich glaub da hast du garnicht so unrecht. Es ist in den meisten Systemen, die ich kenne, auch so, dass die Liebes- und Sexkomponente nicht/kaum beschrieben wird. Also wird es vom Spieler oft als nicht relevant angesehen.

Wenn man also im Regelwerk diese Komponente, naja, nicht mit Regeln, aber zumindest mit Hintergrund ausstattet (was ja in fast allen Systemen eigentlich nötig sind, weil sie nicht in unserer Welt/Zeit spielen), könnten tatsächlich Spieler dazu gebracht werden, diese Komponente zu berücksichtigen. Könnte ich mir bei meiner Runde zwar nicht vorstellen, glaube aber, dass es solche Spieler tatsächlich gibt.

greetz

Tram
 
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@Tram

Ich möchte deine Ausfürhungen bis auf weiteres unkommentiert lassen, da jeder seine Meinung haben sollte ... ich wollte nur gern hören warum wieso weshalb. Nur bei einem Punkt brennts mir unter den Fingern:

One Night Stand? Klar. Aber würdest du mit diesem One Night Stand deine intimsten Gedanken teilen? Wohl eher nicht.

In dem Moment, wo ich Sex mit meinem One-Night Stand habe will ich genau das erleben wonach es mir gerade gelüstet. Warum auch sonst sollte ich einen One-Night-Stand haben? Was lebe ich da aus? In vielen Fällen einfach nur Sex, richtig. In anderen Fällen aber auch intime Details und warum? Weil es völlig egal sein kann. Im Normalfall sehe ich die Person nicht mehr wieder (darum ja auch One Night Stand) also kann ich mich gehen lassen wie ich will, sofern es beiden gefällt versteht sich. Das ist ein Ding, dass ich in einer Beziehung erstmal so nicht bringen kann. Da geht es um Vertrauen und ich kann nicht, wenn man noch in der Beschnupper Phase ist gleich mit dem Holzhammer los eichen und meinetwegen die Bullenpeitsche rausholen. Bei ONS Geschichten suche ich aber möglicherweise genau DAnach. Insofern widerspreche ich:

Bei ONS ist es in der Regel kein Problem auch so intime "Schweinereien" auszuleben und geht in der Regel (denn man denn fündig wird bei der Partnersuche) schneller vonstatten als in einer Beziehung, eben weil kurzlebig.

Zurück zum Rollenspiel:
Auf besagter Con finde ich mich also mit Spielern zusammen, die alle "das eine" wollen und ich kann mich auch mit deren Optik anfreunden. Da sich die Leute eh nur zum ... ja, wie drückt mans aus: Virtuellem Sex treffen und sich danach wahrscheinlich nicht wieder sehen ist es doch egal, was man da auslebt. Es geht nicht darum jemandem den erhobenen Zeigefinger vorzuhalten. Wenn also jemand partout bei sowas seine kleine Schwester vögeln möchte: Bitte, soll er doch. Dafür fessel und knebel ich die Charaktertuse rechts von mir gespielt von Armin mit dem Herztatoo. Plakativ gesprochen.

Letztlich hast du Recht: Das ist nicht jedermanns Sache (meine ja auch nicht unbedingt) ich widerspreche halt nur, dass Vertrauen wirklich derart unabdingbar ist, weil ich das eher bei Menschen brauche mit denen ich wirklich was zu tun haben will.

Ist aber auch ein gängiges psychologisches Phänomen. Manche Menschen sind absolut nicht dazu zu bewegen ihren besten Freunden irgendwelche tiefer gehenden Details von sich zu erzählen. Der netten Dame in der Bahn binden sie dann ihre Sorgen und Nöte auf. *shrugs*
 
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@ArchangelGabriel

Ich verstehe deinen Standpunkt sehr gut. Der Vergleich mit dem ONS hinkt natürlich, da hab ich wieder nicht weit genug gedacht. Hast natürlich recht, da nimmt man sich, was man will (wenn für beide ok).

Also ist es im Endeffekt auch so, dass das beim RPG ginge, mit Leuten, die man danach nie wieder sieht. War nie in der Situation (war zwar mal auf einer Con, aber da wäre es nie zu so einer Szene gekommen), weiß jetzt nicht mehr so recht, wie ich reagieren würde. Glaube aber dafür bin ich tatsächlich zu verschlossen. Ist es nicht schön, dass Menschen verschieden sind?

greetz

Tram

[edit]Wollte dir eigentlich Karma geben, aber weil ich das so selten tu, bist du für mich noch gesperrt. Auf jeden Fall gut, dass man sich hier noch gut und sachlich unterhalten kann, wenn man nicht komplett einer Meinung ist :) [/edit]
 
AW: Pornographie im Rollenspiel

Schwerpunktwechsel:

Das grösste Problem mit Pornographie im Rollenspiel (neben der Sprachbarriere, dazu habe ich mich ja schon ausgelassen) ist in meinen Augen der Hintergrund. Um genau zu sein die Frage: Wie sieht ein Hintergrund für Pornographie aus? Verwendet man einen "ganz normalen" Hintergrund, dann ergibt sich das Problem, dass hier nur begrenzte Ansatzpunkte geliefert werden, ein "pornographischer Hintergrund" auf der anderen Seite ist wieder potentiell zu einseitig. Was man braucht ist ein sexualisierter Hintergrund (das Wort soll hier jetzt nicht nur im klassischen Setting Sinne verstanden werden, sondern gerne auch als Kampangen- oder Gummibrotbaummetaphernhintergrund)... ...aber wie genau sieht der aus? ;)

mfG
nsl
 
AW: Pornographie im Rollenspiel

blut_und_glas schrieb:
Auch wenn es nicht ernst gemeint war: Glaubst du denn daran würde sich etwas ändern wenn es solche Regeln gäbe? Will heissen, animiert das Vorhandensein von Regeln auch zu deren Anwendung im Spiel?

Ja glaube ich. Wie Vorposter schon feststellten, solange es an den Anstössen mangelt, wird auch niemand so schnell anstössig. Glaube ich jedenfalls. Hängt natürlich auch von den Spielern ab.
Je nach Charakter und "Einsatzgebiet" (One Shot oder längeres Spiel / stil der jeweiligen Runde) finde ich einen Skill wie "Sexualpraktiken" beispielsweise durchaus sinnvoll.

Also mal sehen, ich sehe Actionfilme, und ich sehe Erotikfilme. Ich spiele Actionrollenspiele... ...warum spiele ich dann nicht auch Erotikrollenspiele? ;)

Rollenspiel ist IMO nicht wirklich das geeignete Medium dafür. Für ein Päärchen mag fänd ichs wie oben schon genannt wurde okay. Aber sonst find ich's weder ne wirklich geeignete Wichsvorlage, noch sonst irgendwie unbedingt spannend. Und ein Rollenspiel das jetzt NUR auf Erotik abzielt... Fänd ich persönlich jedenfalls eher merkwürdig.

EDIT:
BOAHRGH danke! Du bringst mich grad auf die Idee des Pornorollenspiels. Bzw. Auf die Idee eines Settings, in dem alles so läuft wie in einem billigen Porno. So nach dem Motto "Der verschwitzte Kabelverleger klingelt an der Tür der unglaublich lasziven Rothaarigen und... so weiter....".
Come to Cumville oder sowas. O_ô
 
AW: Pornographie im Rollenspiel

MARKTLÜCKE!!! WIR WERDEN REICH!!!

sry...konnt es mir nicht verkneifen...

greetz

Tram
 
AW: Pornographie im Rollenspiel

Ich wiederhole mich zwar, aber nach 9 Seiten Thread kann es vielleicht nicht schaden: Ich habe Regeln für Sex in BARBAREN!, und es wirkt. Okay, genau genommen sind es Regeln für Annährung und Zurückweisung. Aber gepaart mit der Prämisse des Spiels hat das schon mal zu recht expliziten Szenen geführt. Jedenfalls aber gebieten sie ein kleinschrittiges Ausspielen der Szene.

Was ist ein sexualisierter Hintergrund? Nun, im Zweifel ein Hintergrund, der sexuelle Spannungen erzeugt. Die vorhandenen Color-Elemente müssen die Spieler sinnlich ansprechen, und der Hintergrund muss für sexuell aufgeladene Ausgangssituationen gut sein.

BARBAREN! ist da nun halb Satire und konzentriert sich bewusst vollständig auf den maskulinen Aspekt, der gnadenlos überzeichnet wird. Der Hintergrund ist daher äußerst Testosteron-lastig und unterstreicht den männlichen Jagd- und Revierinstinkt. Männer können selbstverständlich einen Harem haben, Frauenraub ist üblich, etc. Aber eine Frau mit Gewalt zu nehmen, ist streng verboten (die Barbaren glauben, dass ihre Genitalien verschrumpeln und abfallen, wenn sie das tun). Dadurch müssen die groben Barbarenkrieger die Frauen tatsächlich erobern, statt sie sich einfach zu nehmen.

Bacchanal mit seinen altrömischen Göttern und Orgien, mediterranen Gaumenfreuden, Wein und verbotenen Gelüsten macht das auch recht gut, würde ich meinen. Letztlich ist aber der Faktor der Ausgangssituation wesentlich erheblicher als der Hintergrund, aus dem diese Situation erwächst. Dabei ist wiederum die Frage, ob man sich voll auf den pornographischen Aspekt konzentrieren will (was dann für einen in sich abgeschlossenen One-Shot sprechen würde), oder ob man pornographische Elemente neben anderem in das Spiel einflechten möchte.
 
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@ Lord Verminaard

Mal so aus Interesse:

Wie sieht es bei Barbaren den mit gleichgeschlechtlichen Sachen aus?
Oder entspricht es da auch dem üblichen Rollenspiel Jargon:
"Es muss das andere Geschlecht sein!" :rolleyes:
Also auch wieder nix mit scharfen Lesben und harten, verschwitzen Kerlen??? :D


H
 
AW: Pornographie im Rollenspiel

Also ich hab gar kein INteresse an so etwas beim RPG...
Hatte sich nie ergeben. Des wird angedeutet, wenn die Spieler das wollen, und ja, klar hab ich bei... 7te See zB die ein oder andere Hofdame aus verschiedenen Gründen (abenteuerziel, oder "einfach so") verführt.
Führt meist zu lustigen Konflikten, wenn de "casanova" dann Gewissensbisse bekommt, oder "danach" eben was klauen möchte oder so und dann in unterwäsche aus dem Schlafzimmer geht um dem Vater der jenigen adeligen gegenüber zus tehen.... einmal konnte ich mich "rausreden".

Also Sex im RPG, ja... aber ist an sich überflüssig das durchzubeschreiben.
Viel Lustiger/interessanter sind die Dinge die danach entstehen.
(Obiges vertseht sich als IMHO) :)
 
AW: Pornographie im Rollenspiel

Lord Verminaard schrieb:
Ich wiederhole mich zwar, aber nach 9 Seiten Thread kann es vielleicht nicht schaden: Ich habe Regeln für Sex in BARBAREN!, und es wirkt.

Weiss ich doch. ;)

BARBAREN! allerdings hat ja ohnehin schon einen sehr engen Fokus. Meine letzte Frage bezüglich Regeln zielte mehr darauf ab, wie es mit solchen Regeln im "klassischen" Spiel aussieht (wo es meiner Meinung nach durchaus auch einen Effekt gibt, dieser aber schwächer ausfällt).

Was ist ein sexualisierter Hintergrund? Nun, im Zweifel ein Hintergrund, der sexuelle Spannungen erzeugt. Die vorhandenen Color-Elemente müssen die Spieler sinnlich ansprechen, und der Hintergrund muss für sexuell aufgeladene Ausgangssituationen gut sein.

Exakt.

Letztlich ist aber der Faktor der Ausgangssituation wesentlich erheblicher als der Hintergrund, aus dem diese Situation erwächst.

"Hintergrund" war ja auch ein mit Vorsicht zu genießendes Wort, und sollte eben auch die Situation miteinschließen. ;)

Dabei ist wiederum die Frage, ob man sich voll auf den pornographischen Aspekt konzentrieren will (was dann für einen in sich abgeschlossenen One-Shot sprechen würde), oder ob man pornographische Elemente neben anderem in das Spiel einflechten möchte.

Sehr richtig. Vor allem ist auch die Frage was eine "volle Konzentration auf den pornographischen Aspekt" überhaupt bedeutet. Ist das eine pure Anneinanderreihung von detailliert beschriebenen (und eventuell regelgestützten) Sexszenen? Oder soll es eine Rahmenhandlung erlauben/einschließen? Wieviel Raum nimmt diese dann ein? (Und ist man damit nicht schin wieder bei der zweiten Variante, den pornographischen Elementen neben anderen?)

mfG
nsl
 
AW: Pornographie im Rollenspiel

Faul wie ich bin, fräse ich mich jetzt nicht durch 9 Seiten-Thread sondern fabuliere völlig unverkrampft los. Das Thema des Threads hat sich ja zunehmend zu "Warum gibts das nicht im Spiel?" verschoben, daher wende ich mich mal dem Thema zu.

* Pornographie im speziellen: Pornographie als Form des dargestellten Sex wird wohl in den seltensten Fällen von mehreren Menschen gemeinsam betrachtet - und wenn dann wohl eher im Übergang zum gemeinsamen Erleben. Oder wie oft habt ihr Euch schon mit Freunden und Bekannten Pornos reingetan? Warum also sollte man erwarten, daß so etwas im Rollenspiel vorkommt?

* Ein Verursacher des obenbeschriebenen Phänomens ist wohl die Intimität - denn Sex, Erotik und Pornographie sind in unserer Gesellschaft etwas intimes und privates. Es anderen Menschen aufzudrängen gilt als unfein, ergo wird dieses gesellschaftliche Tabu auch aufs Rollenspiel übertragen.
Wer jetzt schreit Gewalt ist doch auch Tabu, der möge mal einen Blick auf den Irakkrieg werfen - Gewalt IST ein akzeptiertes Mittel zur Durchsetzung von Zielen (auch wenn es vielleicht anders sein sollte).

* Andere Zielsetzung: Macht Sex Spaß? Ich wage mal zu behaupten ja, aber macht Sex Spaß, weil er lustig und unterhaltsam ist? Steht da nicht viel mehr die Befriedigung eines Triebs oder Bedürfnisses im Mittelpunkt?
Daher ist Sex (meiner Meinung nach) eher auf einer Ebene mit Schlafen und Essen zu sehen und wieviel Spiele bieten dazu ausgiebige Regeln und bzw. wieviele Runden spiele das detailiert aus? Selbiges gilt natürlich für den Besuch des stillen Örtchen - ein Vorgang der ähnlich tabubeladen ist.

* Mangel an Beschreibungen: Macht mal ein Experiment, kuckt Euch einen Pornofilm an und dann versucht ihn im Stile eines Hörfilms zu vertonen, relativ schnell gehen einem da die Vokabeln und passenden Beschreibungen aus. Das mag sicher mit der Tabuisierung zusammenhängen, sorgt aber dafür, daß eine Beschreibung im Rollenspiel schwierig wird. Übrigens ein klassisches Phänomen der Linguistik, das schon in 1984 aufgegriffen wird: Wenn es kein Wort für Revolution gibt, dann kommen die Menschen auch gar nicht auf den Gedanken. So nicht ganz richtig, aber der Grundgedanke zählt ^^

Vom bodenlosen Faß der Homophobie unserer Gesellschaft gepaart mit den überproportional vielen Männern im Rollenspielbereich laß ich mal eben die Finger.

Natürlich sind all diese Dinge ein Resultat der gesellschaftlichen Konditionierung, sprich wenn man sich ihr widersetzt oder schlichtweg anders sozialisiert wurde, dann kann man eventuell auch Pornographie im Rollenspiel verwenden - fragt sich nur ob man das möchte. Ich sag nur FATAL, das sind auch viele "tolle" Sachen drin, aber brauch ich WIRKLICH fürs Spiel (Stichwort Anal Cavity).

Bis dann, Bücherwurm
 
AW: Pornographie im Rollenspiel

Bücherwurm schrieb:
Faul wie ich bin, fräse ich mich jetzt nicht durch 9 Seiten-Thread sondern fabuliere völlig unverkrampft los.

Unverkrampft ist bei dem Thema ohnehin gut. ;)

Oder wie oft habt ihr Euch schon mit Freunden und Bekannten Pornos reingetan?

Soll schon vorgekommen sein...

Andere Zielsetzung: Macht Sex Spaß? Ich wage mal zu behaupten ja, aber macht Sex Spaß, weil er lustig und unterhaltsam ist? Steht da nicht viel mehr die Befriedigung eines Triebs oder Bedürfnisses im Mittelpunkt?

Das ist aber eine gemeine Frage! Aber kann man dann nicht genauso fragen ob die gerade ins Spiel gebrachte Gewalt denn wirklich "lustig und unterhaltsam" ist? Steckt da nicht vielleicht auch etwas anderes dahinter?

Mangel an Beschreibungen:

Mein Lieblingspunkt! Ja, Beschreibungen sind ein Problem. Das grösste praktische in meinen Augen (auf den ungelesenen neun Seiten habe ich mich dazu auch schon ausgelassen), allerdings halte ich den Vergleich mit dem Film für nicht ganz angemessen. Pornographischen Texten beispielsweise steht ja auch "nur" die (Schrift)sprache zur Verfügung, und während sich hier die Beschreibungen natürlich auch wiederholen, habe ich nicht den Eindruck, dass sie das häufiger tun als in anderen Bereichen (beispielsweise bei der Beschreibung von Kämpfen, um bei einem anderen beliebten Element von Film, Buch und Rollenspiel zu bleiben).

Vom bodenlosen Faß der Homophobie unserer Gesellschaft gepaart mit den überproportional vielen Männern im Rollenspielbereich laß ich mal eben die Finger.

Besser ist es... :rolleyes:

mfG
nsl
 
AW: Pornographie im Rollenspiel

@ Horror:

BARBAREN! ist ein überzeichnetes Macho-Rollenspiel. Frauen sind selbstverständlich alle bisexuell und treiben heiße verbotene Spiele miteinander, wenn die Männer nicht da sind (oder auch wenn sie da sind). Barbaren sind nicht schwul, höchstens die schwächlichen Fremdländer. :D

@ b_u_g:

Vor allem ist auch die Frage was eine "volle Konzentration auf den pornographischen Aspekt" überhaupt bedeutet. Ist das eine pure Anneinanderreihung von detailliert beschriebenen (und eventuell regelgestützten) Sexszenen? Oder soll es eine Rahmenhandlung erlauben/einschließen? Wieviel Raum nimmt diese dann ein? (Und ist man damit nicht schin wieder bei der zweiten Variante, den pornographischen Elementen neben anderen?)

Tja. Ich könnte jetzt meinen Standard-Rant über lächerliche Porno-Streifen mit Möchtegern-Handlung anbringen: Warum sollte ich einen drittklassigen Action-Thriller machen, wenn der Konsument ohnehin nur zu den entscheidenden Szenen vorspult? Wenn ich Pornographie und Handlung harmonisch zusammenbringen will, dann muss doch die Handlung auf die Sexszenen hinarbeiten. Es muss also um Sex gehen: Wer mit wem und warum (nicht)?

Dazu fallen mir eigentlich nur „ab 16“-Filme ein, die das gut umsetzen und durch die Handlung den Effekt der Sexszenen verstärken. Basic Instinct zum Beispiel. Oder Eiskalte Engel.
 
AW: Pornographie im Rollenspiel

Basic Instinct zum Beispiel. Oder Eiskalte Engel.

Beides keine Pornos. Basic Instinct trotz 2-3 ganz netter Vögeleien doch eher ein Erotik-Thriller und Eiskalte Engel bietet nichts als Erotik, da ist ja nicht mal irgendwer nackt (auch wenn ich mir gerade nicht sicher bin welches Genre für diesen ziemlich genialen Film angemessen wäre).
 
AW: Pornographie im Rollenspiel

Und Pornos mit Handlung machen doch eigentlich nur noch die Franzosen, oder?
 
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