Pornographie im Rollenspiel

AW: Pornographie im Rollenspiel

Ach, Shubis Charaktere haben noch nie unter Satyromanie oder Nymphomanie gelitten....das wird wohl alles sein! :D ;)


H
*hat viele vögelnde Vampire in der Maskerade :D *
 
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Ich will keine Pornographie in meinen Spielen. Aber ich fange besser von vorn an:

Nehmen wir an, ich beschreibe die typische Szenerie in denen ein armer Shadowrun Wachmann postiert und dann umgebracht wird vom bösen Shadowrunner. Den Tod des Wachmannes kann man auf mehrere Arten beschreiben. Zum einen kann er einfach umfallen und gut ist. Er kann einen markerschütternden Schrei loslassen und damit die Paranoia der Spieler wecken, oder er kann vorher noch vor Angst schlottern, sich einnässen, blutend zu Boden sinken während er sich noch vorher unter lautem knacken den Schädel aufbricht ... blablubb.

Ich setze zusätzliche Beschreibungen eben als Stilmittel ein um gewisse Effekte, Situationen oder emotionale Zustände bei meinen Spielern "künstlich" zu erzeugen.

Übertragen auf die Sexualität heißt das:
Ich kann sagen: Die beiden poppen jetzt miteinander ... ziemlich heiß!
Ihr werdet mir zustimmen: Jeder wird sich seinen Teil denken, aber sonderlich anregend ist das nicht gerade.
Ich kann ebensogut hingehen und das Ambiente beschreiben, vielleicht 1-2 kleine Details einwerfen und dafür sorgen, dass die Phantasie um so mehr angeregt wird und die Spieler sich gerade zwei poppende Menschen vorstellen (quasi die ab 16 Fassung)
Und dann kann ich auch noch bis ins tiefe Detail gehen, das laute Stöhnen der Frau, die extatischen Bewegungen, tiefe Fingernägelspuren, die Feuchtigkeit ihrer Pussy, seinen harten Schwanz wie er .... naja, ihr wisst schon. (das Vokabular ... darauf komme ich auch gleich noch zu sprechen)

Aber gerade letzteres will ich nicht. Warum? Nun denn, wenn ich mich auch nur in irgendeiner Form für Pornos begeistern kann, dann würde gerade die letzte Variante dafür sorgen, dass ich erregt werde, möglicherweise (denn darauf würde ich ja abzielen), dass meine Spieler erregt werden. Naja und dann sitzen wir da auf Handtüchern und laufen kann nix. Der eine steckt in der Beziehung mit der einzigen Spielerin. Der zweite Typ ist zwar mein bester Freund, aber als Sexpartner will ich den nicht (und der mich nicht) und jetzt einen 4er zu exerzieren ... auch doof. Gruppenmasturbation ist auch nicht mein Ding (ich bin bei sowas dann doch gern allein).

Während ich in Horror, oder Reralitätsszenarien bewusst die Gefühle von Spielern stimuliere um eine gewisse Atmosphäre zu erzeugen, dann hat das etwas mit wohligem Kitzel, oder wie jeder es für sich selbst definiert zu tun. Aber einfach aufgeilen, ohne dass es eine Chance gibt dem in diesem Moment "Ausdruck" zu verleihen ist irgendwie bitter.
Eddy Murphy sagte einst: "Ein Mann muss seinen Rotz los werden sonst kriegt er Pickel!" .... und ich hasse Akne.

Nein, Pornos schau ich am liebsten allein, oder mit meiner Freundin damit wir beide in diesem Moment etwas davon haben.
Sonst würde ich rappelig da sitzen, ebenso wie die anderen Spieler (sofern sie sich überhaupt dafür begeistern könnten).

Vorstellen könnte ich mir sowas bestenfalls in einer Runde, in der nichts ausgeschlossen werden kann. Quasi der LARPer Mythos: Okay, am besten ist es wenn wir das ausspielen.

Soviel mal zu Teil 1. Teil 2:

Vielleicht wollen die Spieler das auch gar nicht. Das hat dann nix mit verklemmt zu tun, sondern einfach damit, dass ihnen Pornographie nicht so wirklich liegt. Ich weiß zum Beispiel von meiner einzigen Spielerin, dass sie Pornos peinlich und albern und alles andere als anheizend findet. Man stelle sich also vor, ich beschreibe gerade eine Porno Szene, alle Spieler drumrum geifern und sie sitzt als einzige außen vor und fühlt sich womöglich angewiedert. Na doll.....das ist ja auch der Sinn vom Rollenspiel.

Achja und dann als letztes das Vokabular:
Wie drückt mans denn am besten aus? Schwanz, Pussy, Mumu, Titten, Brüste, Vagina? .... Würde ich die typische Porno Szene beschreiben müsste ich auf Wörter zurückgreifen, die vielleicht im Eifer des Gefechts bei heftigstem Dirty Talk sinnig sind, aber nicht wenn ich gerade versuche Sex an sich zu beschreiben, so dass das auch noch einigermaßen stimmig rüberkommt. Verwende ich zu weiche, abstrahierende Begriffe artet das ganze dann schon wieder nur in Erotik aus.
Was ist denn der Unterschied zwischen Pornographie und Erotik? Naja, zum einen das Konfrontiertwerden mit allen Details. Wenn ich alles bis ins kleinste sehen kann, dann haben wir Pornographie. Außer: Es ist schwarz/ weiß.....dann ists Kunst(erotik).
Je weicher die formulierungen, desto abstrakter wird die Situation, desto "unpornographischer" wird das ganze. Möglicherweise ist das auch anregend, aber eben hier nicht das Thema. Unabhängig davon, dass wir dann immer noch die "auf Handtüchern sitzen" Szenerie hätten.

Und nein: Ich will mit meinen Freunden nicht poppen.

Und jetzt wirklich als Allerletztes:
Im Normalfall muss man ja von einer reinen Männderrunde ausgehen. Wenn ich mir also vorstelle ausschließlich mit Männern pornographisch rollenzuspielen. Nun ... ich käme mir durchaus homoerotisiert dabei vor. Und ich bin mir sicher hetero zu sein. Würde ich soetwas tun, müsste ich mir (für mich ganz allein) ernsthafte Gedanken machen ob ich nicht zumindest bi bin. Und das habe ich bisher eigentlich weitestgehend ausgeschlossen. Weshalb ich ja auch kein Interesse an sowas wie Pornographie im Rollenspiel habe.

So, das alles ist meine Begründung. Nicht allumfassend und auch nicht beleidigend für irgendwen gemeint.

Seht ihr: Da fängts doch schon an. Disclaimer nur weil man über Sex redet und befürchtet irgendwem auf die Füße getreten zu sein ^^
 
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ArchangelGabriel schrieb:
Ich will keine Pornographie in meinen Spielen. Aber ich fange besser von vorn an:

Nehmen wir an, ich beschreibe die typische Szenerie in denen ein armer Shadowrun Wachmann postiert und dann umgebracht wird vom bösen Shadowrunner. Den Tod des Wachmannes kann man auf mehrere Arten beschreiben. Zum einen kann er einfach umfallen und gut ist. Er kann einen markerschütternden Schrei loslassen und damit die Paranoia der Spieler wecken, oder er kann vorher noch vor Angst schlottern, sich einnässen, blutend zu Boden sinken während er sich noch vorher unter lautem knacken den Schädel aufbricht ... blablubb.

Ich setze zusätzliche Beschreibungen eben als Stilmittel ein um gewisse Effekte, Situationen oder emotionale Zustände bei meinen Spielern "künstlich" zu erzeugen.

Übertragen auf die Sexualität heißt das:
Ich kann sagen: Die beiden poppen jetzt miteinander ... ziemlich heiß!
Ihr werdet mir zustimmen: Jeder wird sich seinen Teil denken, aber sonderlich anregend ist das nicht gerade.
Ich kann ebensogut hingehen und das Ambiente beschreiben, vielleicht 1-2 kleine Details einwerfen und dafür sorgen, dass die Phantasie um so mehr angeregt wird und die Spieler sich gerade zwei poppende Menschen vorstellen (quasi die ab 16 Fassung)
Und dann kann ich auch noch bis ins tiefe Detail gehen, das laute Stöhnen der Frau, die extatischen Bewegungen, tiefe Fingernägelspuren, die Feuchtigkeit ihrer Pussy, seinen harten Schwanz wie er .... naja, ihr wisst schon. (das Vokabular ... darauf komme ich auch gleich noch zu sprechen)

Das ist in einer (eher überschaubaren) P&P-Runde sicherlich eine Sache, die man von vorneherein klären kann. Man kennt sich ja oft recht gut und kann entsprechende Absprachen treffen, wo Grenzen gesetzt werden sollen.

Aber gerade letzteres will ich nicht. Warum? Nun denn, wenn ich mich auch nur in irgendeiner Form für Pornos begeistern kann, dann würde gerade die letzte Variante dafür sorgen, dass ich erregt werde, möglicherweise (denn darauf würde ich ja abzielen), dass meine Spieler erregt werden. Naja und dann sitzen wir da auf Handtüchern und laufen kann nix. Der eine steckt in der Beziehung mit der einzigen Spielerin. Der zweite Typ ist zwar mein bester Freund, aber als Sexpartner will ich den nicht (und der mich nicht) und jetzt einen 4er zu exerzieren ... auch doof. Gruppenmasturbation ist auch nicht mein Ding (ich bin bei sowas dann doch gern allein).

Soll Rollenspiel nicht u.a. bewirken, daß man sich in gedachte Situationen hineindenken/-fühlen kann? Wie genau sich dies bei den Spielern bemerkbar macht (angeregt, abgeturnt, gelangweilt etc.), ist sicherlich breit gefächert. Aber wenn jemand Bedenken hat, seine Phantasie nicht der Realität unterordnen zu können, dann muß man das eben - s.o. - von Anfang an beim Briefing zur Sprache bringen, damit sich alle auf einen modus operandi einigen können.

Während ich in Horror, oder Reralitätsszenarien bewusst die Gefühle von Spielern stimuliere um eine gewisse Atmosphäre zu erzeugen, dann hat das etwas mit wohligem Kitzel, oder wie jeder es für sich selbst definiert zu tun. Aber einfach aufgeilen, ohne dass es eine Chance gibt dem in diesem Moment "Ausdruck" zu verleihen ist irgendwie bitter.
Eddy Murphy sagte einst: "Ein Mann muss seinen Rotz los werden sonst kriegt er Pickel!" .... und ich hasse Akne.

Nein, Pornos schau ich am liebsten allein, oder mit meiner Freundin damit wir beide in diesem Moment etwas davon haben.
Sonst würde ich rappelig da sitzen, ebenso wie die anderen Spieler (sofern sie sich überhaupt dafür begeistern könnten).

Hm. Ich habe schon allzu oft Spieler mit Blutlust in den Augen rappelig dasitzen sehen, wenn explizite Kampfszenen durchgespielt wurden. Rollenspiel soll m.M. nach mitreißen, und solange das in geregelten Bahnen abläuft, halte ich das für absolut wünschenswert. Es ist mit Sicherheit eine Bewährungsprobe für Spieler, das "Tier" (wie in Vampire) in sich genug zu kitzeln, um von dessen Energie einen Kick zu bekommen, aber es unter Kontrolle zu halten.

Vorstellen könnte ich mir sowas bestenfalls in einer Runde, in der nichts ausgeschlossen werden kann. Quasi der LARPer Mythos: Okay, am besten ist es wenn wir das ausspielen.

Zustimmung. Ausspielen, solange niemand OFF widerspricht, bzw. irgendwelche Grenzen von vorneherein festgelegt wurden - wobei ich gesetzliche Grenzen als generell unantastbar ansehe.

Soviel mal zu Teil 1. Teil 2:

Vielleicht wollen die Spieler das auch gar nicht. Das hat dann nix mit verklemmt zu tun, sondern einfach damit, dass ihnen Pornographie nicht so wirklich liegt. Ich weiß zum Beispiel von meiner einzigen Spielerin, dass sie Pornos peinlich und albern und alles andere als anheizend findet. Man stelle sich also vor, ich beschreibe gerade eine Porno Szene, alle Spieler drumrum geifern und sie sitzt als einzige außen vor und fühlt sich womöglich angewiedert. Na doll.....das ist ja auch der Sinn vom Rollenspiel.

Rollenspieler sind meiner Erfahrung nach hart im Nehmen. Wie hart, das klärt man im Vorgespräch (ja, ich wiederhole mich).

Achja und dann als letztes das Vokabular:
Wie drückt mans denn am besten aus? Schwanz, Pussy, Mumu, Titten, Brüste, Vagina? .... Würde ich die typische Porno Szene beschreiben müsste ich auf Wörter zurückgreifen, die vielleicht im Eifer des Gefechts bei heftigstem Dirty Talk sinnig sind, aber nicht wenn ich gerade versuche Sex an sich zu beschreiben, so dass das auch noch einigermaßen stimmig rüberkommt. Verwende ich zu weiche, abstrahierende Begriffe artet das ganze dann schon wieder nur in Erotik aus.
Was ist denn der Unterschied zwischen Pornographie und Erotik? Naja, zum einen das Konfrontiertwerden mit allen Details. Wenn ich alles bis ins kleinste sehen kann, dann haben wir Pornographie. Außer: Es ist schwarz/ weiß.....dann ists Kunst(erotik).
Je weicher die formulierungen, desto abstrakter wird die Situation, desto "unpornographischer" wird das ganze. Möglicherweise ist das auch anregend, aber eben hier nicht das Thema. Unabhängig davon, dass wir dann immer noch die "auf Handtüchern sitzen" Szenerie hätten.

Jeder hat seine Art, sich zu artikulieren, und das beschränkt sich nicht nur auf Small Talk. Wer auch sonst eine eher derbe Sprache bevorzugt, bricht sich nur unnötig einen ab, wenn er in irgendwelchen Situationen von dieser Sprache abweicht und krampfhaft versucht, sich gewählt auszudrücken, was zudem die Authentizität gefährdet. Andersherum wäre es sicher unpassend, wenn ein Etikette-und-Poesie-Freak plötzlich (ohne ersichtlichen Grund) ordinär wird. Daher würde ich vorschlagen, einfach der eigenen sprachlichen Linie treu zu bleiben. So wird man am besten verstanden, wenn man nicht mit völlig Fremden spielt.

Und nein: Ich will mit meinen Freunden nicht poppen.

Lieber als mit meinen Feinden :D

Und jetzt wirklich als Allerletztes:
Im Normalfall muss man ja von einer reinen Männderrunde ausgehen. Wenn ich mir also vorstelle ausschließlich mit Männern pornographisch rollenzuspielen. Nun ... ich käme mir durchaus homoerotisiert dabei vor. Und ich bin mir sicher hetero zu sein. Würde ich soetwas tun, müsste ich mir (für mich ganz allein) ernsthafte Gedanken machen ob ich nicht zumindest bi bin. Und das habe ich bisher eigentlich weitestgehend ausgeschlossen. Weshalb ich ja auch kein Interesse an sowas wie Pornographie im Rollenspiel habe.

Homophobie in allen Ehren, aber wenn es Charakterkonzept und Situation hergeben, halte ich es für eine besondere Herausforderungen, auch solche Hürden zu nehmen, eben WEIL es nur ein Spiel ist und alle sich darüber im Klaren sind (bzw. sein sollten), daß dies nicht die wahren Neigungen des Spielers widerspiegelt. Und wenn man in einer Männerrunde schmutzige Witzchen erzählen kann, dann wird man doch wohl auch vor genauso "harmlosen" RPGs nicht zurückschrecken?

So, das alles ist meine Begründung. Nicht allumfassend und auch nicht beleidigend für irgendwen gemeint.

Und ich begrüße es stets, wenn man sich mal sachlich austauschen und seine Standpunkte argumentativ darlegen kann. Bei der Vielfalt der "Gesinnungen" selbst innerhalb einer Szene (und RPGler sind ja eher tolerant), kann so eine Debatte nur positiv sein.

Seht ihr: Da fängts doch schon an. Disclaimer nur weil man über Sex redet und befürchtet irgendwem auf die Füße getreten zu sein ^^

Soviel dazu von meiner Seite :)
 
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Ehrlich gesagt verstehe ich deinen Punkt nicht. Du redest die ganze Zeit (im übrigen sehr schwer lesbar, weil ein paar Quote-Tags nicht geschadet hätten) von "Man muss das vorher abklären" und "Geht es nicht genau darum" und "Homophobie in allen Ehren" ....

Mal unabhängig davon, dass ich mich nicht als homophob bezeichne, weil ich keine Probleme mit der Homosexualität von anderen Menschen habe, sondern einfach selbst ganz gerne nicht homosexuell bin und bisher auch kein gesteigertes Verlangen hatte das anders zu erleben, habe ich doch gerade lediglich meine Grenzen (von denen du die ganze Zeit sprichst) aufgezeigt. Und ich hab sie sogar aus meiner Sicht argumentativ unterlegt.

Was genau gibts denn jetzt dagegen zu argumentieren?
Was ist deine Botschaft?

"Probier es aus, weil darum gehts im Rollenspiel?"

Nochmal deutlich:
Ich kann ohne Probleme Situationen der Angst spielen und auch Situationen der Gewalt. Trotzdem habe ich hinterher kein Interesse daran Leute zu töten (zumindest nicht mehr als sonst auch :p), oder kleinen Kindern Angst einzujagen.
Würde ich Pornographische Szenerien durchspielen hätte ich schlicht Bock zu poppen, in dem moment keine Lust mehr auf groß Rollenspiel, und wäre frustriert, weil ich da mit ner Erektion sitze gegen die ich gerade nix tun kann. Weil: Ich will keinen Sex mit meinen Freunden.

Was den Sex mit Feinden angeht. Weit lieber, die kann ich wenigstens leiden lassen ;) (Humiliation würde der Brite sagen)

Fass das nicht falsch auf, ich bin nicht angesäuert oder so. Nur arg verwirrt was du mir eigentlich mitteilen möchtest.

Um nochmal auf diese Homophobie Geschichte zurück zu kommen (grummel, ich kann den Text nicht kopieren, um zu quoten):

Du redest vom Ausspielen eines Homosexuellen (oder bisexuellen) Charakters, ich rede von der Wirkung die ein pornographisches Rollenspiel auf mich als Mensch hat. Ersteres kann ich ohne Probleme. Zweiteres will ich nicht, vor allem nicht in einer reinen Männerrunde, weil ich mich schwer tue mich mit Männern aufzugeilen.
 
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The message is:

Bevor man eine Rollenspielrunde startet, setzt man sich zusammen und klärt die Fronten. Steckt Grenzen. Setzt Limits. Spricht Tabus an. So halte ich das. Es verhindert meistens spätere Problemsituationen.

Ich toleriere Deinen Standpunkt wie jeden anderen auch, denn Du hast ihn ja begründet. Meiner ist "etwas" anders, und auch ich habe erklärt, warum. Es ist jedem selbst überlassen, was er möchte und inwieweit er bereit ist, sich in "(un-)angenehme" Situationen hineinzudenken. Ich teste eben gerne meine persönlichen Grenzen, im Sinne von Sportsgeist. "Kann ich das überzeugend spielen, auch wenn mein Charakter und ich als Spieler da völlig konträr sind?". Ich habe aber absolut Verständnis dafür, daß andere eben nicht auf so dünnes Eis möchten, sondern weniger "tief" in ihre Rollen einsteigen, bzw. ganz andere Ansprüche ans RPG an sich stellen. Jedem das Seine. Man sollte daher wissen, mit wem man spielt, und ob man das möchte :rolleyes:

Kam's halbwegs rüber? Ich geb mir Mühe... ;)
 
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@Andronikos Komnenos: Wäre irgendwie schöner, wenn du deine posts übersichtlich gestalten würdest! :)
 
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okay...
ich melde mich mal, mit der Definition von Andros zugrunde gelegt zu Wort und stelle die mal als Diskussionsgrundlegende Voraussetzung (zumindest für mich) noch mal vor:

Erotik - (geht im Kopf vor = somit eher angedeutet, nicht zwingend ausgesprochen)
Sex - bezieht die Tat bzw. die Aussprache/Umsetzung von Erotik mit ein
Pornographie ist die wissentliche Focusierung bzw. Ausleuchtung, Darstellung zu Betrachtungszwecken von Punkt 2.

(Andros persönlich trennt 2 und 3 nicht) ich schon.. nur als Hausnummer für den weiteren Diskurs....

Bevor ich weiter was sage, kann ich das als Grundlage so stehen lassen?
Ich möchte Unklarheiten, wegen Begriffsdefinitionen vermeiden, da man sonst alles doppelt und dreifach erklären muss...
 
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Absätze sind super!

[schild]Für mehr (und höhere) Absätze![/schild]
 
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Niohbe schrieb:
Erotik - (geht im Kopf vor = somit eher angedeutet, nicht zwingend ausgesprochen)
Sex - bezieht die Tat bzw. die Aussprache/Umsetzung von Erotik mit ein
Pornographie ist die wissentliche Focusierung bzw. Ausleuchtung, Darstellung zu Betrachtungszwecken von Punkt 2.

(Andros persönlich trennt 2 und 3 nicht) ich schon.. nur als Hausnummer für den weiteren Diskurs...

Ich habe in Punkt 3 auf Punkt 1 verwiesen ;) Nur, damit das jetzt nicht zu Mißverständnissen führt *G*
 
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"Kann ich das überzeugend spielen, auch wenn mein Charakter und ich als Spieler da völlig konträr sind?". Ich habe aber absolut Verständnis dafür, daß andere eben nicht auf so dünnes Eis möchten, sondern weniger "tief" in ihre Rollen einsteigen, bzw. ganz andere Ansprüche ans RPG an sich stellen.

Das ist doch aber so wie ich das verstanden habe gar nicht der Punkt. Es geht nicht um das Ausspielen eines Chars und zwar rollengerecht (dafür brauche ich keine Pornographie), sondern eben darum den Aspekt Pornographie ins Spiel zu integrieren und aus welchem Grund das sowenige wirklich tun. ;)

Ansonsten: Zustimmung .... man sollte schon vorher absprechen was man will und was man nicht will.
 
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ArchangelGabriel schrieb:
Achja und dann als letztes das Vokabular:
Wie drückt mans denn am besten aus?

Ein exzellenter Punkt, vor allem weil die Sprache in meinen Augen das grösste praktische Problem darstellt. Pornographische Texte beispielsweise bedienen sich oft einer ganz eigenen Sprache, in der man sich natürlich erst zurecht finden muss, die man erst regelrecht erlernen muss, bevor man sie auch anwenden kann (und damit ist noch nichts darüber gesagt, ob man sie nicht immernoch lächerlich/erniedrigend/unpassend/... findet).

mfG
rmn
 
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Ich schätze, es tun deshalb so wenige, weil sie sich der Sache entweder nicht gewachsen fühlen und Konflikte befürchten, oder weil es weder Setting noch Charaktere hergeben. Die meisten Charaktere greifen eben meistens zur Knarre (ist ja auch viel einfacher zu spielen), um einen Ziel näher zu kommen, anstatt andere "Waffen" einzusetzen ;)
 
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Ich schätze, es tun deshalb so wenige, weil sie sich der Sache entweder nicht gewachsen fühlen und Konflikte befürchten,

Passt jetzt nicht so ganz zu mir und meiner Beschreibung. Oder auch zu dem Punkt das man mit Pornographie an sich einfach nichts anfangen kann.

Mir scheint du erachtest das ganze als eine rollenspielerische Herausforderung (TM) und die guten Rollenspieler schaffen auch diese Hürde (zumindest wirken deine Äußerungen so auf mich; no offense meant) ... ich für meinen Teil halte das ganze für eine höchst individuelle Geschichte.
 
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Ja, ich erachte das als Herausforderung, oder einfach als alternativen Weg, Ziele zu erreichen. Zieh jetzt keinen falschen Umkehrschluß, daß NUR die Rollenspieler gut sind, die es genauso halten. Ich halte es, wenn es gut gemacht wird, für eine reife Leistung, aber nicht als zwingende Voraussetzung, um ein guter Spieler zu sein :)
 
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Hey, dieser Thread macht richtig Spaß!

1) Ich denke, dass explizit erotische Inhalte vielen Menschen auch heute noch peinlich sind. Etwas anregend zu finden, wird als intim empfunden und ungern geteilt, erst recht unter Männern. Schon mal beobachtet, wie Männer beim DVD-Abend das blutige Gemetzel feiern und Kommentare dazu abgeben, während man bei Sexszenen gebannt auf den Bildschirm starrt, den Blick der anderen meidet und, wenn die Spannung unerträglich wird, das Geschehen durch einen blöden Spruch ins Lächerliche zieht?

Ich sehe hier gar keine so große Diskrepanz zwischen Rollenspiel und anderen Medien. Das Erleben von erotischer Darstellung wird als intim empfunden, das Erleben der meisten anderen Inhalte nicht. Schmerz, Wut, Überzeugung, Zweifel, all diese Dinge haben ihren Platz im Rollenspiel und werden entsprechend ausgespielt, obwohl auch sie sehr intim sind. Weil das Erleben der Darstellung nicht als intime Sache verstanden wird. Gleiches gilt erst recht für den schöpferischen Prozess.

Das Gegenargument, erotische Filme, Bücher, Fotos und Comics entstünden oft auch in Gruppenarbeit, überzeugt mich nicht wirklich. Denn es sind eben keine x-beliebigen Leute, die solche erotischen Darstellungen produzieren. Es sind in aller Regel Leute, die sehr offen mit ihrer eigenen Sexualität umgehen.

Ich mag Pornographie. Ich spreche darüber, ich sehe sie mir mit anderen Leuten an, ohne ihrem Blick auszuweichen, und ich habe auch kein Problem damit, wenn andere wissen, welche Bilder und Situationen mich anregen und welche nicht. Deshalb habe ich auch kein Problem mit Pornographie im Rollenspiel, im Gegenteil. Ich könnte mir das auch mit wildfremden Spielern vorstellen, vorausgesetzt dass sie mir sympathisch sind und dass sie eine ebenso offene Einstellung haben wie ich. Aber mit Leuten, die mir unsympathisch sind, spiele ich ohnehin nicht mehr. Ich bin auch schon auf einer Con vom Tisch aufgestanden und gegangen.

2) Interessant finde ich den Aspekt der durch Spieldesign unterstützten Pornographie in Rollenspielen. In BARBAREN! verfolge ich einen Ansatz, bei dem die Spielenden über den Grad der Satire/Albernheit selbst regulieren können, wie anregend und damit intim die gemeinsame Vorstellung wird. Gleiches gilt für die „Altersfreigabe“. Dabei gibt es eine für das „Flachlegen“ gemachte Regelstruktur, die genauso zielgerichtet ist wie ein Kampfsystem (und tatsächlich identisch mit dem Kampfsystem ist). Der „Kampf“ ist allerdings vorüber, wenn der Mann die Frau endgültig rumgekriegt hat, da muss man dann also nicht weiter ins Detail gehen, wenn man nicht will.

3) Sehr interessant finde ich auch die Differenzierung zwischen der typischen aus Hetero-Männern bestehenden Rollenspielergruppe und einer Gruppe, in der die Spielenden potentielle Sexualpartner sind. Erfordert erstere wirklich ein sich Einlassen auf Homoerotik? Läuft letztere zwangsläufig auf Flirten hinaus? Und wenn ja, ist das schlecht? Welche Chancen und Risiken birgt das?

Die Anschlussfrage, wenn man über die Hürde der Peinlichkeit hinweg ist, lautet meines Erachtens: Wie stark kann man die gemeinsame Vorstellung von den Personen am Spieltisch abstrahieren? Macht es einen Unterschied, ob der SL Sex zwischen zwei NSCs beschreibt, oder zwei Spieler den Sex zwischen ihren Charakteren? Wenn mein stämmiger bärtiger Mitspieler eine heiße Braut beschreibt, macht es einen Unterschied, ob er SL und sie ein NSC ist oder er Spieler und sie seine SC? Wenn ich als SL durch einen NSC hindurch mit der SC einer Mitspielerin flirte, steckt dann weniger dahinter als wenn ich das gleiche als Spieler durch meinen SC hindurch tue?

Was ist schlimmer: Wenn mein SC von einer Frau abgewiesen wird, oder wenn sein bester Freund ihn verrät? Identifizieren wir uns in sexueller Hinsicht stärker mit unseren Spielercharakteren als etwa in ideologischer Hinsicht? Und wenn ja, warum? Spannende Fragen.
 
AW: Pornographie im Rollenspiel

Meines erachtens hilft es ungemein wenn man einen Charakter spielt, der das andere Geschlecht hat als man selbst; dies verhindert das man sich mit seinem Charakter in Sexueller hinsicht zu sehr identifiziert.

See Ya!
 
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