AW: Piratenrollenspiel
Bücherwurm schrieb:
Mmmmhhhh... hat noch keiner 50 Fathoms erwähnt? Fantasy-Anteile einfach streichen und fertig.
Hätte ich schon, ich war nur diese Woche im Kloster (unter striktem Medienentzug
).
Waldviech schrieb:
Wie wäre denn Savage-Worlds als System ?
Savage Worlds? Out of the Box? - Gut genug.
Es enthält Regel für Schiffskämpfe, Verfolgungen auf See, ist "cinematisch" genug um ein typisches (nicht etwa ein "realistisch"-historisches) Piraten-Action-Kino-Gefühl aufkommen zu lassen, jedoch eben nur auf Englisch verfügbar (falls diese ein Ausschlußkriterium sein sollte).
50 Fathoms ist ja ein Savage Worlds Setting- und Kampagnenband. 50 Fathoms enthält neben einem Fantasy-Setting mit neuen Fremdrassen auch detaillierter Regeln für Manöver ("Crossing the T" z.B.), eine ganze Reihe an settingspezifischen (somit nicht für das Grundregelwerk notwendigen) Regelergänzungen wie neuen Vorteilen/Nachteilen, Regelanwendungshinweisen für Kampf in beengten Verhältnissen (wie unter Deck) oder bei merklichem Seegang, und eine ganze Plot-Point-Kampagne, nebst zwei Dutzend - sogenannten Savage Tales - Kurzabenteuern, die optional in die Kampagne eingestreut werden können, oder auch für sich allein, also ohne die Hauptkampagnen-Szenarien anzufassen, gespielt werden können. (Es gibt eine ganze Reihe von 50 Fathoms Runden, die nicht die Hauptkampagne spielen, sondern einfach herumschippern und mal unter der schwarzen Flagge segeln oder versuchen sich Prisengelder und Kopfgelder zu verdienen.)
Einer Anpassung der in 50 Fathoms vorliegenden Szenarien auf ein eher Piraten-Action-Kino-orientiertes Setting ist sehr einfach möglich: man definiere alle Fremdrassen-NSCs als Menschen (mit eventuell entsprechender Herkunft: Franzosen, Spanier, Engländer, ...); man lasse alle intensiv auf Magie aufbauenden Szenarien weg; man lasse den Haupt-Plot links liegen. Das wärs. Da bleibt noch ausreichend gutes(!) Material übrig, um lange daran zu spielen (und dann gibt es auch noch die PDF-only Publikation des
50 Fathoms Companion, in welcher noch mehr Schiffstypen enthalten sind und eine eigene unabhängig von der Hauptkampagne angesiedelte Kampagne nebst den davon unabhängigen Savage Tales enthalten ist).
Aber auch die D20-Empfehlungen möchte ich hier nochmals unterstreichen. -
Skulls&Bones von Green Ronin ist z.B. eine D20-Adaption eines eher cinematisch ausgerichteten Piraten-Settings. Hier eine Forendiskussion zur
Anpassung von Skulls&Bones auf True20.
Und falls es doch mal etwas mehr Fantasy sein darf, so wäre
Freeport (auch von Green Ronin) mal einen Blick wert.
Falls Englisch doch ein Problem darstellen sollte:
Koshiro schrieb:
http://www.caedwyn.de/jolly.html
Piratenregeln für Midgard. Keine Fantasypiraten, sondern echte Freibeuter der Karibik, historischer Hintergrund, aber doch cinematisch angehaucht.
Genau.
Jolly Roger ist eine recht solide Midgard-Regeladaption für ein Piraten-Setting. Mit allen Vor- und Nachteilen von Midgard, aber wenigstens deutschsprachig.
Ähnlich gelagert, aber einfacher gestrickt, ist die deutschsprachige BRP-Regeladaption
Piraten von Frank Heller (auf dem deutschen Cthulhu-Regelsystem fußend, jedoch wesentlich weniger Hintergrundmaterial (fast keines!), gegenüber Jolly Roger).
Daher kann ich auch für ein ggf. selbstgezimmertes Piraten-Rollenspiel
die Piraten-Ausgabe der Anduin nur empfehlen.