[Opus Anima] Opus Rohypnol

AW: Opus Rohypnol

[Offtopic: Sollte diese Nachricht schon wieder so winzig sein, bitte ich einen der Moderatoren, sie zu vergrößern... dann kann dieser Absatz auch gleich gelöscht werden... und mir vielleicht in "Internet-Dummie-Sprache" mal per PM zu erklären, wie ich die in Zukunft selbst normal groß darstellen kann, b_u_gs Erklärung (Tags? hääh? was ist das denn?....) hilft mir leider nicht weiter.... Danke! :) ]


@xorn:
Seelenlose wenden sich aus dem Grund nicht an die Öffentlichkeit, um die Seelenräuber zu enttarnen, weil sie berechtigte Angst davor haben, dass man ihnen a) zuerst einmal gar nicht glaubt, was „abstruse Hirngespinste“ wie „Seelenraub“ etc. angeht und b) sie als Monster, Verrückte, Kranke, von dunklen Mächten Beseelte etc. bezeichnet und jagt, tötet, in die Klapse steckt, foltert, auf den Scheiterhaufen wirft, zu fiesen Experimenten benutzt, um an das Geheimnis ihrer Kräfte zu kommen, sie als „Supersoldaten“ missbraucht etc.pp. Ein paar tausend Seelenlose
à Millionen von Normalsterblichen, das ist kein auch nur annäherndes Kräftegleichgewicht. Eine von Panik beseelte Öffentlichkeit neigt in den seltensten Fällen dazu, fair oder nur gnädig mit Andersartigen umzugehen, geschweige denn sich deren Argumente anzuhören und rational zu prüfen.

Zum anderen hat die Gegenseite auch ihre Einflussgebiete (zumal die Grun’athor ihre „Chefs“ im Gegensatz zu den Maata noch „direkt vor Ort“ haben und sich in der sterblichen Gesellschaft dadurch, dass sie sich nicht mit offensichtlichen Makeln herumplagen müssen, leichter bewegen können). Diese Einflüsse dürften es den Maata schwer machen, ihre Seite der Geschichte glaubwürdig darzustellen, sofern man sie denn überhaupt soweit kommen ließe, was wie erläutert schon unrealistisch ist. Frage zur Zufriedenheit beantwortet?

„Überreste“ des Glaubens an die Zeitlosen gibt es in fast allen alten Religionen/Mythologien, nicht umsonst finden sich in den Beschreibungen der Wege (s. etwa „Der Tote“) Verweise auf alte wie bestehende Mythologien, vom alten Griechenland über Skandinavien, Ägypten bis zum Voodoo.
Es gibt auf Falianskoog im Übrigen auch aktuelle Religionen, in denen der Einfluss der Seelenlosen/Seelenräuber in Ansätzen spürbar ist, wenngleich diese auch nie die „Wahrheit“ präsentieren, sondern Verzerrtes, Halbwahres und völlig frei Erfundenes. Mehr dazu im entsprechenden Preview-Kapitel.
Und das Konzept „Seele“ im Allgemeinen findet sich in verschiedenen Variationen in 95% aller Religionen, was natürlich nicht heißt, dass jeder Mensch daran glaubt. Das Leben auf Falianskoog ist eher vom Glaube an die (wenn auch in unseren Augen bizarre) Wissenschaft und Technik geprägt als von Religion, Spiritualität und „abgehobenen mystischen Hirngespinsten“.

Zur Problematik der Seelenbefreiung:
Es ist für die Psyche und geistige Gesundheit des Seelenträgers fast immer (Ausnahmefall s.u.) besser, wenn es vom Seelensplitter befreit wird, als wenn sich das Problem durch das Sterben des Splitters „von selbst erledigt“. Zum einen ist die Zeit bis zum Vergehen eines Splitters nicht festgelegt, dies kann zwar nur wenige Tage, wahrscheinlicher aber Monate bis Jahrzehnte dauern. In dieser Zeit ist das Opfer den schädlichen Einflüssen voll ausgesetzt. Je länger, desto schlimmer in der Theorie die Folgen. Wer z.B. jahrelang Stimmen hört (oder Schlimmeres), wird mit einer nicht geringen Wahrscheinlichkeit danach sehr lange brauchen, um sich davon zu erholen.

Zum anderen ist es nicht gerade angenehm, im Gegenteil, es kann sogar richtiggehend traumatisch sein, das Vergehen eines Seelensplitters (selbst wenn es nicht der eigene ist) am „eigenen Leib“ zu spüren.
Anders liegt der Fall, wenn der Seelenträger vom Splitter befreit wird. Seine Seele spürt, was da passiert und gibt ihm in den meisten Fällen über Gefühle, „Intuition“ zu verstehen, dass alles in Ordnung ist. Wie sich dies genau auswirkt, hängt mit der Entwicklung (sozusagen dem „Stand der Erleuchtung“) des einzelnen zusammen. Wer noch nicht bereit ist für das Wissen, was genau passiert ist -was vermutlich auf 98% aller Menschen zutrifft-, der wird danach zwar rational nicht wissen, dass ihm gerade ein Splitter entfernt wurde (es sei denn, der Maata hat ihm das erzählt, was aber wohl eher selten geschieht). Er wird sich einfach besser fühlen, für ihn rationale Erklärungen für seinen vorigen Zustand finden („schlechte Phase… Virusinfektion… Problem verarbeitet….“ etc.) und sein ganz normales Leben wiederaufnehmen. Einige werden durch das Geschehene auch die ein oder andere Einsicht gewinnen und danach vielleicht im kleinen oder großen Stil ihr Leben ändern wollen, „achtsamer“ werden, sich mehr mit sich selbst im Einklang fühlen etc. Und diejenigen, die auf dem „Pfad der Erleuchtung“ schon sehr weit fortgeschritten sind, können vielleicht sogar in voller Gänze auch bewusst erfassen, was geschehen ist. Dies wird allerdings in den seltensten Fällen geschehen.
Fazit: Seelenbefreiung ist viel besser als „das Problem aussitzen“!
Ausnahme: Wenn der Maata bei der Seelenbefreiung so dermaßen brutal vorgeht (also Zornhaus Folterfantasien verwirklicht ;-)), dass das dadurch beim Seelenträger ausgelöste Trauma die positiven Effekte der Befreiung abmildert oder sogar gänzlich negiert. Wenn ein Mensch, der sich vorher aufgrund der Stimmen in seinem Kopf für verrückt gehalten hat, nach der Befreiung von diesen Stimmen fortan unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung leidet, kann man sich natürlich darüber streiten, ob dies für ihn wirklich eine Verbesserung darstellt.
Aber: für den Maata ist ein solches brutales Vorgehen unter keinen Umständen erforderlich (genauso wenig wie es für einen Krieger, der die Prinzessin aus dem Turm holen soll, erforderlich ist, die Prinzessin zu vergewaltigen, als Geisel zu nehmen, um ein Lösegeld vom König zu erpressen und den Turm niederzubrennen). Dem in diesem Fall zu Recht als „Opfer“ bezeichnetem Seelenträger Schmerzen zuzufügen, wäre dann lediglich Ausdruck einer sadistischen Persönlichkeit, nicht der Erfüllung einer Notwendigkeit im Spiel. Die wenigsten Maata würden so handeln, weil wohl nur die wenigsten Spieler (ich im Übrigen auch nicht, zumindest darin gehe ich mit Zornhau konform) daran Gefallen fänden, einen Folterer und/oder Vergewaltiger zu spielen.

Selbst Gewalt an sich ist nicht nötig, es gibt immer eine gewaltfreie Alternativen (auch wenn diese in manchen Fällen vielleicht mehr kreatives Nachdenken erfordert als ein schnödes „Wir lauern dem Seelenträger in einer dunklen Gasse auf, halten ihm einen Lappen mit Chloroform unter die Nase und lassen den Carvathor in Ruhe arbeiten“ – letzteres wäre dann eine Option, die ich noch am ehesten mit „Date Rape“ vergleichen würde - auch wenn es das nicht wirklich trifft, weil es auch hier weder um Sex noch um persönliche Befriedigung/Machtausübung geht).

Und die Frage nach dem Sinn und Zweck des Ganzen aus Entwickler-Hinsicht:
Wie ich schon betont habe, geht es NICHT um Schockeffekte. Ich finde die Seelenbefreiung auch nicht schockierend, wenn man denn nicht o.g. Chloroform- oder sogar Folter-Variante wählt (die zwar in der Theorie möglich, aber bestimmt nicht von uns favorisiert sind). Es geht vielmehr darum, zum einen vielfältige Plotmöglichkeiten zu bieten – allein die Überlegung, wie die Befreiung ablaufen soll und die Verwirklichung dieser Pläne kann (muss nicht) ein eigenes Abenteuer darstellen.

Konflikt- und Abenteuerpotential wie ein ehemaliger Seelenträger, der danach meint, herausfinden zu müssen, was eigentlich genau mit ihm geschehen ist, weil er das alles doch reichlich komisch findet, und der den Maata daraufhin auf Schritt und Tritt hinterherschnüffelt oder (es muss ja nicht immer negativ sein) ein Seelenträger, sich in seinen „Retter“ verliebt (oder umgekehrt) oder aus lauter Dankbarkeit für die Heilung meint, nun diesem helfen zu müssen, das Schaffen von Verbündeten oder auch von Feinden – all dies ist durchaus vorgesehen.
Dazu kommen ethische Konflikte, die die Maata mit sich selbst austragen muss und die ich persönlich besonders spannend finde: „Werde ich dieser Person die Wahrheit über ihren Zustand sagen – auch wenn ich damit unsere geheime Gesellschaft gefährde? Bringe ich die Person nicht vielleicht dadurch auch in Gefahr, dass sie es weiß? Wäre es besser für sie, weiter in ihrer „heilen Welt“ zu leben, in dem Glauben, lediglich von einer „normalen“ Krankheit befallen zu sein, oder ist es meine Pflicht, sie aufzuklären? Kann ich damit leben, ständig lügen und Vorwände finden zu müssen? Was tue ich, wenn der Seelenträger sich gegen die Befreiung wehrt – lasse ich ihn in seinem Zustand, in dem Wissen, dass es ihm schaden wird, weil ich seinen freien Willen über alles andere stelle?...“
Im Endeffekt wird wahrscheinlich das meiste, was ein Maata tut, Licht- und Schattenseiten haben und „einfache und perfekte“ Lösungen wird es selten geben. Die Entscheidungen, die ein Maata trifft, sind niemals ohne Konsequenzen, doch er entscheidet Tag für Tag selbst darüber, ob er versuchen will, gegen alle Widerstände das „Richtige“ zu tun und den Menschen zu helfen, oder einen Weg des absoluten Egoismus zu gehen, in dem nur sein eigenes Wohlergehen zählt oder sich höheren Mächten zu unterwerfen, in der Hoffnung, diese würden schon das Richtige entscheiden.
Das ist aus meiner Sicht der spannende Konflikt, der sich durch viele Aspekte von Opus Anima zieht. Seelenlose haben viel Potential, sowohl zum Guten als auch zum Bösen. Was sie daraus machen, bleibt allein ihnen überlassen – es gibt zwar Instanzen, die versuchen, sie zu beeinflussen und auf ihre Seite zu ziehen, jedoch kaum unkontrollierbare Umstände (wie etwa der „Frenzy“-Wurf bei Vampire, wo im Zweifelsfall das Würfelglück darüber entscheidet, ob ein Vampir Menschen umbringt oder nicht) - was sie aus ihrem Leben machen, ob sie es schwarz, weiß, grau gestalten, liegt bei ihnen.


Die Fragen, die anscheinend in dem anderen Thread noch offen sind, werde ich mich bemühen zu beantworten, sobald ich etwas Zeit habe. Der Thread ist ja mal wieder ellenlang geworden und allein da durchzusteigen, von Beantwortung mal ganz zu schweigen, wird vermutlich Stunden dauern. Aber eine Antwort kommt noch, versprochen…
Daher auch meine Bitte (und das, was ich mit meinem Kommentar über „Gedankenkonstrukte“ ausdrücken wollte): Wenn jeder um einen schnell dahin geschriebenen Satz, der in irgendeiner Form missverständlich oder komisch formuliert ist, gleich ein riesiges Konstrukt aufbaut, wie er glaubt, dass dies gemeint sei (oder dies gleich als Tatsache hinstellt, was es noch mal erschwert), wie schlimm/toll er das alles findet etc., bilden sich daraus Posts wie dieser, in denen es dann vieler weiterer Posts bedarf, um sich zu diesen Gedankenkonstrukten zu äußern, bevor man überhaupt mal zu der eigentlich dahintersteckenden Frage vordringt. Dies ist zwar in diesem Fall mittlerweile geschehen, wie ich glaube. Aber in der dafür aufgewendeten Zeit hätte ich vermutlich schon 20 von Anfang an klar formulierte Fragen beantworten können (und uns allen bestimmt viel Zeit und vielleicht auch in dem ein oder anderen Fall ein paar graue Haare erspart ;-)). Die Chance auf einfache, klare (und schnelle) Antworten steigt also, je einfacher und klarer die Frage formuliert ist.

Auch wenn ich bestimmt schon oft darauf plädiert habe, tue ich es wieder: Wenn euch etwas komisch vorkommt oder nicht klar ist, fragt doch einfach erstmal nach, anstatt gleich loszuballern. Wenn euch die Antwort daraufhin immer noch missfällt, könnt ihr immer noch schießen…









 
AW: Opus Rohypnol

@Vampirecat: Betreffend deiner Größenprobleme lass einfach alles weg was nach "[ Size ]" und "[ Font ]" (ohne die Leerzeichen) aussieht, dann sollte es jeder lesen können.

@xorn:
Seelenlose wenden sich aus dem Grund nicht an die Öffentlichkeit, um die Seelenräuber zu enttarnen, weil sie berechtigte Angst davor haben, dass man ihnen a) zuerst einmal gar nicht glaubt, was „abstruse Hirngespinste“ wie „Seelenraub“ etc. angeht und b) sie als Monster, Verrückte, Kranke, von dunklen Mächten Beseelte etc. bezeichnet und jagt, tötet, in die Klapse steckt, foltert, auf den Scheiterhaufen wirft, zu fiesen Experimenten benutzt, um an das Geheimnis ihrer Kräfte zu kommen, sie als „Supersoldaten“ missbraucht etc.pp.
So ganz überzeugt mich das nicht. (A) und (B) wollen mir nicht ganz zusammenpassen (Wie kann man den Seelenlosen nicht glauben, aber sie gleichzeitig für düster beseelt halten?), auch die "Supersoldaten"-theorie will mir in Anbetracht der meisten Kräfte nicht gerade in den Sinn kommen, und es gibt sicherlich die eine oder andere Masche wie man mehr oder weniger auffällig Öffentlich agieren kann (und sei's das man der Regierung seine Dienste als "Superagent" (dafür reicht's vielleich) im Austausch für erweiterte Rechte anbietet, man als (hoffentlich erfolgreicher) Wunderheiler durch die Gegend zieht und ein bestimmtes "Krankheitsbild" veröffentlicht, oder mein Seelenloser als erstes den Kinofilm erfindet und das Thema damit unaufällig publik macht und die Seelenlosen zu tragischen Gestalten hochstilisiert, bevor es an die gänzlich an die Öffentlichkeit geht ;)).
 
AW: Opus Rohypnol

(Tags? hääh? was ist das denn?....)

Du schreibst in einem Textverarbeitungsprogramm? Oder direkt im Forum?

Zur Problematik der Seelenbefreiung:
Es ist für die Psyche und geistige Gesundheit des Seelenträgers fast immer (Ausnahmefall s.u.) besser, wenn es vom Seelensplitter befreit wird, als wenn sich das Problem durch das Sterben des Splitters „von selbst erledigt“. Zum einen ist die Zeit bis zum Vergehen eines Splitters nicht festgelegt, dies kann zwar nur wenige Tage, wahrscheinlicher aber Monate bis Jahrzehnte dauern. In dieser Zeit ist das Opfer den schädlichen Einflüssen voll ausgesetzt. Je länger, desto schlimmer in der Theorie die Folgen.

Für einen Splitter dessen Requiem gerade erklingt (die - nach meinen aktuellen Kenntnissen - Art von Splitter, mit denen ein Seelenloser am häufigsten konfrontiert sein dürfte (leicht zu finden), und an denen er auch das grösste Interesse besitzt (rascher Handlungsbedarf)) dürften solche Überlegungen aber wohl eher nebensächlich sein.

Zum anderen ist es nicht gerade angenehm, im Gegenteil, es kann sogar richtiggehend traumatisch sein, das Vergehen eines Seelensplitters (selbst wenn es nicht der eigene ist) am „eigenen Leib“ zu spüren.

Wie stellt sich das dar? Speziell im Gegensatz zu den vorherigen Defekten?

Anders liegt der Fall, wenn der Seelenträger vom Splitter befreit wird. Seine Seele spürt, was da passiert und gibt ihm in den meisten Fällen über Gefühle, „Intuition“ zu verstehen, dass alles in Ordnung ist.

Das wirft schon wieder/immer noch die Frage auf, weshalb der durch den Carvathor eingeleitete Vorgang der Befreiung schmerzhaft/unangenehm/nicht angenehm sein soll.
"Wegen der gewaltigen Energien" ist dabei für mich keine befriedigende Antwort auf diese Frage, die ich ganz explizit nicht auf die inneren Abläufe der Welt bezogen stelle (und gestellt habe), sondern im Hinblick auf die beabsichtigte Atmosphäre, die Wirkung, die diese Beschreibung am Spieltisch entfalten soll.

Die wenigsten Maata würden so handeln, weil wohl nur die wenigsten Spieler (ich im Übrigen auch nicht, zumindest darin gehe ich mit Zornhau konform) daran Gefallen fänden, einen Folterer und/oder Vergewaltiger zu spielen.

Die Frage bleibt, inwiefern sie (die Seelenlosen - und in Verlängerung deren Spieler) nicht doch vom System zu einem solchen Vorgehen ermutigt oder getrieben (je nachdem wie man das sehen möchte) werden. Beispielsweise im Falle des vergehenden Splitters, dessen Träger sich (aus was für Umständen heraus auch immer) nicht rechtzeitig auf friedliche Art und Weise zur Teilnahme an der Befreiung bringen lässt.

Selbst Gewalt an sich ist nicht nötig, es gibt immer eine gewaltfreie Alternativen (auch wenn diese in manchen Fällen vielleicht mehr kreatives Nachdenken erfordert

Gerade die Existenz einer solchen Alterantive in allen Fällen wage ich - wie gerade schon angerissen - zu bezweifeln. Gerade weil ja in jedem Fall für die Befreiung eine - längere - Interaktion mit dem Träger von Nöten scheint, die eben eventuell erzwungen werden muss (immer unter der Vorraussetzung, dass die Befreiung des Splitters nicht einfach aufgegeben wird, aber dazu später vielleicht noch ein wenig mehr).

als ein schnödes „Wir lauern dem Seelenträger in einer dunklen Gasse auf, halten ihm einen Lappen mit Chloroform unter die Nase und lassen den Carvathor in Ruhe arbeiten“ – letzteres wäre dann eine Option, die ich noch am ehesten mit „Date Rape“ vergleichen würde - auch wenn es das nicht wirklich trifft, weil es auch hier weder um Sex noch um persönliche Befriedigung/Machtausübung geht).

Dass es nicht um Sex im engeren Sinne geht (inwiefern es das bei realen Vergewaltigungen tut ist noch ein anderes Thema, über dass wir hier wohl nicht zu sprechen brauchen) ist ja bereits vor geraumer Zeit festgestellt worden. Dass es aber generell nicht (auch) um persönliche Befriedigung, oder gar Lustgewinn geht, das kann ich - auf meinem Kenntnisstand - so nicht annehmen. Der (teilweise) Rückgewinn der eigenen Seele scheint für die Seelenlosen zu bedeutend (auch (gerade) in emotionaler Hinsicht) um diese Motivation für ihr Handeln so kategorisch zu verneinen (aus dem, was ich bisher über sie erfahren durfte, würde ich persönlich sogar folgern, dass es sich bei vielen um ihre Hauptmotivation handeln dürfte).

Wie ich schon betont habe, geht es NICHT um Schockeffekte. Ich finde die Seelenbefreiung auch nicht schockierend, wenn man denn nicht o.g. Chloroform- oder sogar Folter-Variante wählt (die zwar in der Theorie möglich, aber bestimmt nicht von uns favorisiert sind).

Wenn sie nicht favorisiert ist, warum gibt es dann aber diese Faktoren, die sie zur nicht nur möglichen, sondern auch attraktiven, in manchen Fällen am Ende sogar notwendigen Alternative machen? Wozu dann der Zeitdruck, die abwehrende Grundhaltung der Träger (geschürt durch Geheimniskrämerei und beschriebenen Ablauf der Befreiung), überhaupt die prinzipielle Möglichkeit zur Gewaltanwendung (die Befreiung ließe sich ja problemlos als nur bei freiwillig zustimmenden Trägern durchführbar gestalten)?
Wenn sie nicht favorisiert ist, warum gibt es dann (ich habe diese Frage nun schon mehrmals gestellt) aber diese Faktoren, die den Vorgang selbst so negativ darstellen? Wozu Schmerzen? Wozu Bewusstlosigkeit? Wozu Gedächtnislücken? (Wozu erst recht der immer noch herumschwirrende Ekel?)

Dazu kommen ethische Konflikte, die die Maata mit sich selbst austragen muss und die ich persönlich besonders spannend finde:

Gerade dazu habe ich mich ja wiederholt geäussert. Das erste Mal gleich bei der Eröffnung des Threads, und das nicht ohne Grund. Denn gerade ein Gewaltaspekt (speziell auch der Gewaltaspekt, den ich zu Beginn als in meiner Wahrnehmung zwingend vorhanden geschildert habe) ist ja ideales Werkzeug zu Aufbau und Schärfung genau solcher Konflikte.
Der jetzt ebenfalls schon mehrfach bekundete Wunsch solche Konflikte ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken, ist daher einer der Gründe, aus denen ich mich über die rigorose Ablehnung eines gewalttätigen Elementes bei der Seelenbefreiung so wundern muss.

Die Entscheidungen, die ein Maata trifft, sind niemals ohne Konsequenzen, doch er entscheidet Tag für Tag selbst darüber, ob er versuchen will, gegen alle Widerstände das „Richtige“ zu tun und den Menschen zu helfen, oder einen Weg des absoluten Egoismus zu gehen, in dem nur sein eigenes Wohlergehen zählt oder sich höheren Mächten zu unterwerfen, in der Hoffnung, diese würden schon das Richtige entscheiden.

Auch das sind schon wieder Assoziationen, wie ich sie gleich zu Beginn ebenfalls geschildert habe. (Das Entsetzen, das ich hervorgerufen haben soll wird mir somit immer rätselhafter.)

Das ist aus meiner Sicht der spannende Konflikt, der sich durch viele Aspekte von Opus Anima zieht.

Dem habe und wollte ich in diesem Thread bisher nie widersprechen. Aber was wird getan um ihn herauszuarbeiten?

Aber in der dafür aufgewendeten Zeit hätte ich vermutlich schon 20 von Anfang an klar formulierte Fragen beantworten können

Ich kann mich (schon wieder! :D) ja nur wiederholen, indem ich sage, dass der Einleitungsbeitrag seine (meine ;)) Fragen äusserst konkret formuliert. Wie auf sie geantwortet wird und wurde fällt dann allerdings nicht mehr in mein Ressort (und scheint auch wenig mit der Konkretheit der Fragen zu tun zu haben).

mfG
bdd
 
AW: Opus Rohypnol

Ich möchte jetzt einfach doch noch einmal - zunächst unkommentiert - die folgende Aussage von Vampirecat:

letzteres wäre dann eine Option, die ich noch am ehesten mit „Date Rape“ vergleichen würde - auch wenn es das nicht wirklich trifft, weil es auch hier weder um Sex noch um persönliche Befriedigung/Machtausübung geht).

diesen beiden Aussagen von Nadelbalg:

Vielmehr reizt es dich wahrscheinlich, denn du kannst du selbst werden und dennoch mächtiger. Irgendwann ist die Entscheidung dann immer schwerer nein zu sagen

Es reicht zu wissen, dass ein Maata bereits den Makel überwunden hat, wenn er noch nichteinmal seine Seele vollständig hat, danach kann er dann zum Gott werden...

gegenüberstellen.

mfG
bdd
 
AW: Opus Rohypnol

Wichtig ist doch, dass hier keine sexuellen Übergriffe gibt. Dass man anderen im Rollenspiel Gewalt antut ist jetzt im Rollenspiel nicht sooo neu.:rolleyes:
 
AW: Opus Rohypnol

Wichtig ist doch, dass hier keine sexuellen Übergriffe gibt.

Wenn dass das Wichtige wäre, dann hätte ich diesen Thread nicht eröffnet. ;)

Von sexuellen Übergriffen im eigentlichen, engeren Sinne ist allenfalls in der Herleitung gesprochen worden.
Aber an diesem Punkt waren wir auch schon vor geraumer Zeit angekommen. ;)

Dass man anderen im Rollenspiel Gewalt antut ist jetzt im Rollenspiel nicht sooo neu.

Das habe ich nicht behauptet, und - wenn man sich die drei Zitate noch einmal zu Gemüte führt wird man das bestätigen - Gewalt ist auch nichts, worauf ich mit dem letzten Beitrag hinaus wollte.
Ich versuche gerade die Motive der Seelenlosen für ihr Handeln zu entschlüsseln. Und da finde ich die Aussagen von Vampirecat auf der einen, Nadelbalg auf der anderen Seite widersprüchlich.
Über die Motive langt man dann auch bei dem nun schon mehrfach, und von so ziemlich jedem in diesem Thread, beschworenen inneren (moralischen) Konflikt im Zentrum des Spiels an.
Und dann kann man auch wieder anfangen konkret von Gewalt zu sprechen, wenn man möchte. Dann lässt sich nämlich beurteilen wie sinnvoll diese im und für das Spiel ist (womit dann der Kreis dann ein weiteres Mal vollendet wäre :p).

mfG
bdd
 
AW: Opus Rohypnol

Ich gebe mal völlig inkompetent meinen Senf dazu:

Ich habe Opus Anima NIE verstanden,

obwohl mir einer der Macher auf dem Teck Con fast 1 1/2 Std. lang den Hintergrund erklärt hat.
 
AW: Opus Rohypnol

Weshalb nicht? Die Parallelen in diesen Gedankengängen sind hier ja schon sehr früh aufgezeigt worden.

mfG
bdd
 
AW: Opus Rohypnol

Eine kleine Vorrede:

Ich hatte lange überlegt, mit meinem nächsten Beitrag hier auf die Veröffentlichung des Previews zur Seelensuche und dem sie umgebenden Themenkreis zu warten, und ich habe auch immer noch vor meine Beobachtungen zu diesem Preview, wenn es denn dann kommt, hier offen zu legen, trotzdem bin ich auch zu dem Entschluss gekommen, noch vor der Veröffentlichung des Previews hier einige Überlegungen anzustellen und sie zu unterbreiten, schon alleine, weil ich sie in der Zukunft dann gerne mit den kommenden offiziellen Texten abgleichen können möchte.

Ein grosses Problem, das ich bei Opus Anima sehe, und das ich vor kurzem auch in einem anderen Thread angesprochen habe, und das hier - wenn bisher auch mehr als Unterströmung - eine sehr wichtige Rolle spielt, das ist die "Freiheit", die immer wieder propagiert worden ist. "Freiheit" dabei im Sinne eines Unwillens, ja geradezu einer Weigerung! Vorgaben zum Spiel zu machen (sinngemäßes Zitat von Autorenseite "wir wollen da niemanden einschränken"). Das an sich ist in meinen Augen ja schon ein grober Fehler, denn: Ich will ja Vorgaben, ohne Vorgaben ist die ganze Geschichte witzlos - ein Gesichtspunkt auf den ich aber wie gesagt andernorts schon hingewiesen habe, und zu dem sich Nadelbalg ja auch schon geäussert hat (das soll hier also so direkt gar nicht noch einmal Thema sein).
Was mich aber ganz konkret hier an dieser Einstellung, diesen Äusserungen stört, das ist noch ein wenig anders gelagert. Was mich hier stört, das ist auf der einen Seite die Behauptung man wolle keine Vorgaben machen, Spielern (und Charakteren) Freiheiten gewähren, dann aber, wenn diese Freiheiten genutzt werden - beispielsweise in der eingangs beschriebenen Rohypnol und Date Rape Assoziation, und den darauf aufbauenden Anrissen zur Auslegung und Praxis des Spiels -, die Abschmetterung eben solcher "freier" Ideen. Das ist in sich einfach widersprüchlich.
Und widersprüchlich sind in meinen Augen auch leider immer noch viel zu viele der Angaben und Aussagen zum Thema im allgemeinen, vielleicht wird hier wirklich das kommende Preview, und hoffentlich am Ende das fertige Spiel, Abhilfe schaffen, im Moment aber passen manche Dinge einfach nicht reibungsfrei zueinander, was doppelt ärgerlich wird, wenn es dann mit der im letzten Absatz beschriebenen gleichzeitigen Versprechung und Verweigerung eigenen Raumes zusammentrifft.

Was ich daher tun möchte, ausser die obige Kritik zu äussern, das ist einmal versuchsweise und beispielhaft einige Modelle zur Seelensuche (im Spiel) zu entwickeln, die nicht unter dieser Widersprüchlichkeit leiden, und mehr noch direkt, durchgängig und von vornherein auf ein bestimmtes Ziel hinarbeiten.
Dabei will ich versuchen bereits vorhandene Ansätze und Ideen aufzugreifen, sowohl solche, die ganz klar, sozusagen schwarz auf weiss von Autorenseite angesprochen und präsentiert wurden, aber auch solche, die sich eher indirekt, zwischen den Zeilen für mich ergeben haben.

Das erste und das grösste Opfer
Beginnen möchte ich mit einer Variante passend sowohl zu den immer wieder wiederholten Aussagen der Autoren, als auch zum Titel (und zur Einleitungsbetrachtung) dieses Threads.
In den Mittelpunkt wird dabei die Tragik des Daseins der Seelenlosen gerückt, auf den Punkt gebracht und zugespitzt als moralisches Dilemma, das Seelensuche und Vorgang der Seelenbefreiung umgibt.
Die Grundidee ist es dabei zu diesem Zweck jeden Seelenlosen bei jeder Seelenbefreiung zwangsläufig, also immer und immer und immer wieder im Laufe seines Lebens, vor quälende Entscheidungen zu stellen, an denen er zerbrechen kann, und vielleicht (wahrscheinlich?) auch wird.
Zu diesem Zweck wird die Seelenbefreiung wieder in Form des schmerzhaften und ekelerregenden Rituals präsentiert, unbedingt auch im Zusammenspiel mit Eintrübung der Erinnerung. Ebenso sollte der heilsame Effekt der Entfernung des Seelensplitters hier nicht automatisch, und auf keinen Fall sofort eintreten, sondern vielmehr sollte die Entfernung mehr die generelle Möglichkeit einer Linderung oder Heilung herstellen, anstatt diese direkt herbeizuführen. Auch böte es sich wohl an den Makel besonders ambivalent darzustellen, einmal den hervorgerufenen Leidensdruck zu betonen, aber auch immer wieder auf die prinzipielle Möglichkeit auch mit dem Makel existieren zu können hinzuweisen.
Vor diesem Hintergrund wird jede Seelenbefreiung zur Wahl zwischen dem eigenen Leiden, und dem Leiden anderer. Bin ich bereit zum Täter zu werden, um selbst nicht mehr Opfer zu sein?

Der verborgene Heiland
Der verborgene Heiland ist ein vollständig anderer Ansatz. Hier wird besonders herausgestrichen, dass die Seelenträger unter den Splittern leiden, und dass diese Leiden durch die Seelenbefreiung geheilt werden. Der Vorgang der Befreiung ruft hier im Träger Glücksgefühle, ja vielleicht sogar Extase, Verzückung hervor. Schon während des Rituals spürt der Träger wie eine Last von ihm abzufallen beginnt, und sich ein neues, schönes, besseres Leben vor ihm öffnet. Seelenträger wollen hier befreit werden, geben sich freiwillig und vertrauensvoll in die Hände der Seelenlosen.
Die Probleme für Charakter und Spieler sind hier daher auch von einer neuen Art. Die Schwierigkeit liegt nicht mehr so sehr darin das Ritual durchzuführen, sondern dabei - und danach! - um des eigenen Überlebens willen verborgen zu bleiben. Auch hier lässt sich, allen positiven Anstrich zum Trotz, das Element der Tragik stützen. Einmal im Wettlauf mit der Zeit, indem das Vergehen der Splitter den Träger schwer und permanent schädigt, so dass mit dem Erklingen des Requiems nicht nur das Schicksal der eigenen Seele, sondern auch das einer anderen auf den Schultern des Seelenlosen lastet. Zum anderen aber auch aus dem Ruf der Seelenlosen als Heiler, den sie in diesem Modell gewinnen können (und wohl oft genug auch würden), wenn verzweifelte Eltern ihre todkranken Kinder zu ihnen bringen, ohne zu ahnen, dass es nicht in der Macht der Seelenlosen liegt ihnen zu helfen - denn heilen können sie nur den, der von einem Splitter vergiftet ist, nicht aber die, deren Leiden zwar nicht weniger schrecklich, aber von gänzlich natürlicher Ursache sind.

Das Gesicht des Krieges
Mein heimlicher Favorit, nicht nur was Seelensuche, sondern was auch die Seelenlosen, beinahe schon überhaupt Opus Anima im allgemeinen angeht. Daher bietet es sich hier wohl auch an ein wenig weiter auszuholen. In dieser Auslegung ist das beherrschende Thema des Spiels der Krieg, das Grauen des Krieges. Die Auseinandersetzung zwischen Athor und den Zeitlosen ist Krieg, die Zeitlosen selbst Fanatiker, die nicht in der Lage sind ihre Niederlage einzugestehen, die Menschen, denen ihre Seele geraubt wird, sind unschuldige Kriegsopfer, die Seelenlosen gleichzeitig Kriegsversehrte und zwangsrekrutierte Soldaten (die, in bester Manier, nicht nur gegen ihren Willen zum Kampf gezwungen werden, sondern auch nicht in der Lage sind die Hintergründe dieses Kampfes zu verstehen (ein klassisches Thema vieler Kriegsgeschichten, in denen der einfache Soldat eben nicht als "für die Sache" "bis aufs Blut" kämpfender Fanatiker dargestellt wird)).
Die Seelensuche wird hier zu einem Teil des Krieges. Zur weiteren Unterstreichung dieses Themas bietet es sich an, die Seelenbefreiung wirklich in ihrer schmerzhaften (gerne auch ekelerregenden, auch wenn das weniger notwendig ist) Form einzubetten, sie wird zum symbolichen Repräsentation der Unmenschlichkeiten, die der Krieg hervorbringt, wird zum Kriegsverbrechen, zur Plünderung, Schändung, Hinrichtung, zum Massaker. Sie erweitert, ich würde sogar sagen: vervollständigt, die Rolle der Seelenlosen dabei, die nun mehr Aspekte von Opfer (Makel), Soldat (Weg), und Täter (Seelenbefreiung) in sich vereinigen.
In diesem Modell steht Opus Anima von vorne bis hinten in der Tradition von Kriegs- und, vor allem auch, Antikriegsgeschichten, was wie kaum etwas anderes sowohl Tragik als auch Horor (die zwei immer wieder genannten Eckpfeiler des Spiels) zur Geltung bringt, entfremdet und verschleiert wird dieser Bezug hinter den natürlich immer noch gleich bleibenden Elementen der Hintergrundwelt, was zu guter letzt auch das Groteske (ebenfalls ein Eckpunkt) noch einmal zusätzlich unterstreicht.

Das Mitleid der Anderen
Der Begriff Opfer kommt mir bei Opus Anima immer wieder in den Sinn. Ich weiss nicht recht, ob er in den Texten und den Beiträgen der Autoren auch besonders häufig vorkommt, dennoch habe ich ganz subjektiv den Eindruck, viel öfter als bei anderen Spielen über dieses Wort zu stolpern. Während ich zu Beginn und im Verlauf dieses Threads, und auch in den drei vorhergehenden Skizzen zu möglichen Modellen der Seelenbefreiung - oder sind das schon "vollständige" Varianten von Opus Anima? -, immer wieder die Opferrolle der Seelenträger besonders betont habe, möchte ich mit diesem Ansatz einmal das Gegenteil tun, und die Opferrolle der Seelenlosen ins Zentrum der Aufmerksamkeit stellen.
Die Seelenlosen sind ganz unbestritten Opfer. Schon alleine der Verlust ihrer Seele macht sie dazu. Es erfordert auch nicht wirklich viel Fantasie, sie auch in zweiter Hinsicht als Opfer zu betrachten, nämlich als Opfer der Zeitlosen, oder doch wenigstens als Opfer der Wege und ihres Makels, der sie zu verkümmerten Schatten ihrer selbst macht. Warum also dieses Bild - das Bild des Seelenlosen als armer, geschundener Kreatur - nicht noch weiter und konsequenter ausführen? Und welches bessere Mittel gäbe es dafür als die im Spiel so bedeutende Seelensuche und -befreiung?
Um dieses Ziel zu erreichen wird der wichtigste (geänderte) Aspekt der Seelenbefreiung der folgende: Das Ritual kann nur Erfolg haben, wenn der Seelenträger freiwillig (und in Kenntnis der Tatsache, dass es dem Seelenlosen zu Gute kommt?) daran teilnimmt. So ist es der Seelenlose, der auf die Hilfe anderer angewiesen ist, und der sich in deren Hände geben muss. Er kann sich nicht selbst retten, und nicht selbst heilen. Trotz all seiner Kräfte ist er in dem, was das wichtigste für ihn ist, ausgeliefert. Ein Opfer.

So, und jetzt warte ich weiter auf das Preview.

mfG
bdd
 
AW: Opus Rohypnol

Okay, nur das ich dich richtig verstehe...

Erstens:
"Freiheit" dabei im Sinne eines Unwillens, ja geradezu einer Weigerung! Vorgaben zum Spiel zu machen (sinngemäßes Zitat von Autorenseite "wir wollen da niemanden einschränken"). Das an sich ist in meinen Augen ja schon ein grober Fehler, denn: Ich will ja Vorgaben, ohne Vorgaben ist die ganze Geschichte witzlos
Du wirfst dem Spiel als solchem vor, das es dir keine oder zumindest nicht genug konkrete Vorgaben präsentiert, die es für dich greifbar und vorstellbar machen.

Zweitens:
Was mich hier stört, das ist auf der einen Seite die Behauptung man wolle keine Vorgaben machen, Spielern (und Charakteren) Freiheiten gewähren, dann aber, wenn diese Freiheiten genutzt werden [...] die Abschmetterung eben solcher "freier" Ideen.
Du wirfst den Autoren als Personen vor, die freie Interpretation und Ideen zu ihrem Spiel zu behindern.

Was dann folgt sind dann also Konzepte bzw. Modelle,
die nicht unter dieser Widersprüchlichkeit
zweier eigentlich grundverschiedener Dinge
, richtig?
Dabei willst du versuchen
bereits vorhandene Ansätze und Ideen aufzugreifen, sowohl solche, die ganz klar, sozusagen schwarz auf weiss von Autorenseite angesprochen und präsentiert wurden, aber auch solche, die sich eher indirekt, zwischen den Zeilen für mich ergeben haben
, auch wenn sie Umstände vorraussetzen, denen die Autoren deutlich, sozusagen schwarz auf weiss, widersprochen haben.

So zumindest habe ich dich verstanden und hätte das gern bestätigt bzw. u.U. berichtigt, bevor ich dann ggf. meine Gedanken zu den einzelnen Modellen loslasse..
 
AW: Opus Rohypnol

Gerne. :)

(Naja, eigentlich nicht ganz so gerne, weil ich mir dann eingestehen müsste, trotz aller Bemühungen den ersten Part in irgendeiner Art und Weise unverständlich formuliert zu haben... :p)

Wie du tatsächlich korrekt angemerkt hast, geht es um zwei (eigentlich sogar drei) völlig unterschiedliche Dinge, und zwar um zwei völlig unterschiedliche Widersprüchlichkeiten aus meiner Sicht und Lesart.

Zunächst hätten wir da - nur der Vollständigkeit halber erwähnt - meine generelle Kritik an dem, nennen wir es "offenen Ansatz" von Opus Anima. Dies ist mehr eine einleitende Bemerkung gewesen, zumal das Thema ja vor kurzem schon in einem anderen Thread angesprochen wurde, und hier kaum von Interesse ist - wenn, dann nämlich nur in der Herleitung des ersten Widerspruches, den ich sehe, und der mir aufstösst.
Dieser erste Widerspruch ist der zwischen dem Anbieten von Freiheiten ("wir wollen niemanden einschränken") und dem gleichzeitigen Einschränken von Freiheiten ("nein, das geht nicht"). Das ist ein eher formeller Punkt.
Der zweite Widerspruch - eigentlich sind es mehrere - ist hingegen inhaltlich. Bei Lektüre der Texte - vor allem auch was hier im Forum, und natürlich ganz
besonders hier in diesem Thread, geschrieben wurde - habe ich immer wieder den Eindruck, das einzelne Passagen nicht zusammenpassen, oder - was vielleicht in vielen Fällen noch eine sehr viel treffendere Bezeichnung ist! - nicht "an einem Strang ziehen", nicht auf das selbe Ziel hinarbeiten, nicht die gleiche Atmosphäre stützen (siehe hierzu dann natürlich auch wieder den ersten Punkt bezüglich der Freiheiten).

Es ist sehr gut möglich, dass sich einer oder sogar beide dieser Punkte in Zukunft (mit Erscheinen weiterer Previews, zusätzlichen Erklärungen im Forum, und natürlich zu guter letzt mit der Veröffentlichung des fertigen Spiels selbst) in Wohlgefallen auflösen wird.
Bis dahin allerdings (und vielleicht auch darüber hinaus, abhängig davon wie mir das präsentierte Material gefallen wird, und wieviel Zeit und Mühe ich dann bereit sein werde zu investieren, um das Spiel anzupassen ("wir wollen niemanden einschränken" ;))) will ich mich ein wenig konstruktiv betätigen, und sehen, ob sich diese Widersprüche - gemeint sind natürlich in der Hauptsache die inhaltlichen - nicht in Eigenregie auflösen lassen.
Dazu - und da sind wir bei deiner letzten Anmerkung zu meinem Beitrag - gehört es natürlich auch einzelne Elemente zu verändern, beziehungsweise einzelne Aussagen zu ignorieren, oder sie einfach (sehr) unterschiedlich zu gewichten. Das geht schließlich direkt aus der gemachten Grundannahme (Grundkritik), diese Aussagen seien teilweise widersprüchlich, hervor. Will man diese Widersprüche auflösen, so muss man geradezu zwangsweise den Aussagen selbst zu Leibe rücken. Wichtig ist dabei aber - wichtig war es mir dabei aber! - nicht einfach rigoros alles über den Haufen zu werfen, sondern sich auf einzelne Aussagen zu konzentrieren, sie gleichsam als (für das einzelne Modell) "wahr" zu postulieren, und dann an allen anderen, dieser neuen Wahrheit im Wege stehenden, Elementen herumzufeilen.
Bei den oben stehenden Modellen habe ich dabei versucht jeweils ganz verschiedene Aussagen oder Betrachtungsweisen ins Zentrum eines Modells zu stellen.

mfG
bca
 
AW: Opus Rohypnol

Danke, in der Tat finde ich es nun besser verständlich.

Zunächst hätten wir da - nur der Vollständigkeit halber erwähnt - meine generelle Kritik an dem, nennen wir es "offenen Ansatz" von Opus Anima.
Gut, sparen wir uns, an dieser Stelle darüber zu sprechen. ;)

Allgemein:
Vielleicht entstehen Widersprüche - wie es unbestreitbar welche gegeben hat - daher, dass sich einzelne Elemente, über die hier geredet wurde und wird schon während der noch laufenden Diskussion geändert haben.
Ein anderer möglicher und wohl auch wahrscheinlicherer Punkt ist, dass mMn deutlich getrennt werden muss, ob eine Aussage von einem der Autoren nun die eingene Meinung oder stellvertretend die Meinung des Team darstellt.
Mir fehlt grade die Lust, mich noch einmal durch den gesamten Thread zu wühlen, aber ich denke, da ist gelegentlich durchaus etwas durcheinander geworfen worden.

Dieser erste Widerspruch ist der zwischen dem Anbieten von Freiheiten ("wir wollen niemanden einschränken") und dem gleichzeitigen Einschränken von Freiheiten ("nein, das geht nicht").
Hier sehe ich zum Beispiel ein Durcheinanderwerfen verschiedener Ebenen.
Die Autoren sagen z.B., dass es nicht die Intention des Teams war und/oder ist, die Seelensplitterextraktion als grausam, eklig, etc. mit einer Art Vergewaltigungscharakter darzustellen, ja sogar, dass sie es persönlich als abstoßend empfinden. Ist das nun ein Widerspruch innerhalb des Systems? Nein, es ist ein Widerspruch dessen, was man aus dem System machen kann und dem, was die Autoren im Sinn hatten.
Fakt ist, dass man das System dahingehend interpretieren und umgestalten kann.
Fakt ist auch, dass die Autoren dies ablehnen.
Fakt ist weiterhin, dass die Tatsache, dass die Autoren das ablehnen keinen Einfluss darauf hat, dass man das so machen kann.

Vieles ist da mMn schon ab dem ersten Post an von verschiedenen Seiten falsch verstanden worden.

Bei Lektüre der Texte - vor allem auch was hier im Forum, und natürlich ganz
besonders hier in diesem Thread, geschrieben wurde - habe ich immer wieder den Eindruck, das einzelne Passagen nicht zusammenpassen, oder - was vielleicht in vielen Fällen noch eine sehr viel treffendere Bezeichnung ist! - nicht "an einem Strang ziehen", nicht auf das selbe Ziel hinarbeiten, nicht die gleiche Atmosphäre stützen.
Du hast recht, es gab zum Teil Widersprüche. Was meines Erachtens nach zum Teil die Gründe dafür sein können steht ja weiter oben.

Bis dahin allerdings [...] will ich mich ein wenig konstruktiv betätigen, und sehen, ob sich diese Widersprüche - gemeint sind natürlich in der Hauptsache die inhaltlichen - nicht in Eigenregie auflösen lassen.
Dazu [...] gehört es natürlich auch einzelne Elemente zu verändern, beziehungsweise einzelne Aussagen zu ignorieren, oder sie einfach (sehr) unterschiedlich zu gewichten.
[...]
Wichtig ist dabei aber - wichtig war es mir dabei aber! - nicht einfach rigoros alles über den Haufen zu werfen, sondern sich auf einzelne Aussagen zu konzentrieren, sie gleichsam als (für das einzelne Modell) "wahr" zu postulieren, und dann an allen anderen, dieser neuen Wahrheit im Wege stehenden, Elementen herumzufeilen.
Diese Voraussetzungen für die o.g. Modelle sind nun wirklich deutlich klarer. So können wir gerne näher über die verschiedenen Ansätz sprechen. (..wenn auch nicht mehr heute.. ;) )
 
AW: Opus Rohypnol

Vielleicht entstehen Widersprüche - wie es unbestreitbar welche gegeben hat - daher, dass sich einzelne Elemente, über die hier geredet wurde und wird schon während der noch laufenden Diskussion geändert haben.

Davon würde ich auch ausgehen. Deshalb habe ich ja zum einen hier im Thread doch recht häufig noch einmal Nachfragen gestellt, und zum anderen ist das auch der Grund dafür, dass ich gesagt habe, diese Widersprüche würden sich vermutlich/hoffentlich in Zukunft auflösen. ;) :)

Ist das nun ein Widerspruch innerhalb des Systems? Nein, es ist ein Widerspruch dessen, was man aus dem System machen kann und dem, was die Autoren im Sinn hatten.

Vollkommen korrekt. ;)

Diese Voraussetzungen für die o.g. Modelle sind nun wirklich deutlich klarer. So können wir gerne näher über die verschiedenen Ansätz sprechen.

Fein. :)

mfG
bca
 
AW: Opus Rohypnol

Na dann wollen wir mal...
Aber ganz deutlich immer unter der Prämisse, dass das, was wir hier jeweils besprechen etwas völlig Anderes ist als das, was die Autoren mit OA im Sinn hatten und haben!
Ja, ich meine, dass das deutlich betont werden muss um weitere Missverständnisse zu vermeiden.

Das erste und das grösste Opfer
[...]
Zu diesem Zweck wird die Seelenbefreiung wieder in Form des schmerzhaften und ekelerregenden Rituals präsentiert, unbedingt auch im Zusammenspiel mit Eintrübung der Erinnerung.
Warum? Ich meine, wenn schon, denn schon! Ob Erfolg bei der Behandlung oder nicht: Der Splitterträger behält die Erinnerung an die Qual während des Versuchs, ihn zu behandeln. Warum sollte er nicht?
Ebenso sollte der heilsame Effekt der Entfernung des Seelensplitters hier nicht automatisch, und auf keinen Fall sofort eintreten, sondern vielmehr sollte die Entfernung mehr die generelle Möglichkeit einer Linderung oder Heilung herstellen, anstatt diese direkt herbeizuführen.
Auch das würde ich ändern. Auch wenn der Ritus die Möglichkeit des Scheiterns beinhaltet: Ich möchte, dass der Maata unmittelbar dabei und betroffen ist, wenn der Splitterträger entweder realisiert, dass im vollen Bewusstsein mit den Erinnerungen an diese Prozedur zu leben eben so schlimm sein kann wie durch den Splitter wahnsinnig zu werden oder eben unter Qualen vergeht. Der Maata muss entweder dabei sein, wenn er unwiederbringlich scheitert oder er muss die Möglichkeit an die Hand bekommen, ein von ihm beigefügtes Übel zu rechtfertigen und Schadensbegrenzung zu betreiben (bei dem ehemaligen Träger und auch bei und vor sich selbst!).
Vor diesem Hintergrund wird jede Seelenbefreiung zur Wahl zwischen dem eigenen Leiden, und dem Leiden anderer. Bin ich bereit zum Täter zu werden, um selbst nicht mehr Opfer zu sein?
Was mit dann noch spontan einfällt wäre Folgendes: Ein unglaublicher Hass auf die Seelenjäger, weil diese solche Handlungen nötig machen, Wut auf die Zeitlosen, weil diese einem nicht gestattet haben, diesem Weg durch den Tod zu entkommen und der Rechtfertigung vor sich selbst, dass man weitermachen und seine vollständige Seele wiederbekommen muss, um endlich aus diesem Kreis ausbrechen zu können...





Der verborgene Heiland
[...]
Schon während des Rituals spürt der Träger wie eine Last von ihm abzufallen beginnt, und sich ein neues, schönes, besseres Leben vor ihm öffnet. Seelenträger wollen hier befreit werden, geben sich freiwillig und vertrauensvoll in die Hände der Seelenlosen.
Splitterträger sind nicht skeptisch, wenn irgendjemand daherkommt und sagt: "Wir kennen uns zwar nicht, aber wenn du mir blind vertraust wird alles wieder gut."?
Damit das funktioniert muss der Splitterträger wirklich leiden, um verzweifelt genug zu werden. Das wiederum macht es den Maata sehr leicht, Splitterträger zu finden und verspricht schnellen Erfolg, das führt dann zu schnellem Popularitätsanstieg...
Aber nicht vorgreifen. ;)
Die Schwierigkeit liegt nicht mehr so sehr darin das Ritual durchzuführen, sondern dabei - und danach! - um des eigenen Überlebens willen verborgen zu bleiben. Auch hier lässt sich, allen positiven Anstrich zum Trotz, das Element der Tragik stützen. Einmal im Wettlauf mit der Zeit, indem das Vergehen der Splitter den Träger schwer und permanent schädigt, so dass mit dem Erklingen des Requiems nicht nur das Schicksal der eigenen Seele, sondern auch das einer anderen auf den Schultern des Seelenlosen lastet.
Wird der Träger nicht rechtzeitig befreit, wird er dann mit dem fremden Seelensplitter zusammen sterben?
Das würde nämlich bedeuten, dass der Maata, wenn er nicht handelt das Blut Unschuldiger an den Händen hätte...
Zum anderen aber auch aus dem Ruf der Seelenlosen als Heiler, den sie in diesem Modell gewinnen können (und wohl oft genug auch würden), wenn verzweifelte Eltern ihre todkranken Kinder zu ihnen bringen, ohne zu ahnen, dass es nicht in der Macht der Seelenlosen liegt ihnen zu helfen - denn heilen können sie nur den, der von einem Splitter vergiftet ist, nicht aber die, deren Leiden zwar nicht weniger schrecklich, aber von gänzlich natürlicher Ursache sind.
Hier die Frage: Wie wirkt sich das auf die Maata aus, ihre Sicht den Grun`athor und den Zeitlosen gegenüber?





Das Gesicht des Krieges
[...]
Die Auseinandersetzung zwischen Athor und den Zeitlosen ist Krieg, die Zeitlosen selbst Fanatiker, die nicht in der Lage sind ihre Niederlage einzugestehen, die Menschen, denen ihre Seele geraubt wird, sind unschuldige Kriegsopfer, die Seelenlosen gleichzeitig Kriegsversehrte und zwangsrekrutierte Soldaten (die, in bester Manier, nicht nur gegen ihren Willen zum Kampf gezwungen werden, sondern auch nicht in der Lage sind die Hintergründe dieses Kampfes zu verstehen[...]
Müssen die Maata nicht zumindest ansatzweise die Hintergründe begreifen können, um die Menschen als unschuldige Kollateralschäden und sich selbst als unfreiwillige Marionetten wahrnehmen zu können?
Zur weiteren Unterstreichung dieses Themas bietet es sich an, die Seelenbefreiung wirklich in ihrer schmerzhaften (gerne auch ekelerregenden, auch wenn das weniger notwendig ist) Form einzubetten, sie wird zum symbolichen Repräsentation der Unmenschlichkeiten, die der Krieg hervorbringt, wird zum Kriegsverbrechen, zur Plünderung, Schändung, Hinrichtung, zum Massaker. Sie erweitert, ich würde sogar sagen: vervollständigt, die Rolle der Seelenlosen dabei, die nun mehr Aspekte von Opfer (Makel), Soldat (Weg), und Täter (Seelenbefreiung) in sich vereinigen.
Wenn dem so sein sollte läd das doch unheimlich dazu ein, dass die SCs komplett auf Seelenbefreiung verzichten und sich, so sehr es sie selbst auch stören mag, ganz den Zielen des Weges zu verschreiben, nicht wahr? Ich meine, alles daranzusetzen, damit nicht weitere Unschuldige wie man selber in diese Szenerie, diesen heimlichen Krieg hineingezwungen werden bietet doch eine verlockende Möglichkeit, noch einen Hauch von Sinn im eigenen Dasein zu finden, oder?
In diesem Modell steht Opus Anima von vorne bis hinten in der Tradition von Kriegs- und, vor allem auch, Antikriegsgeschichten, was wie kaum etwas anderes sowohl Tragik als auch Horor (die zwei immer wieder genannten Eckpfeiler des Spiels) zur Geltung bringt, entfremdet und verschleiert wird dieser Bezug hinter den natürlich immer noch gleich bleibenden Elementen der Hintergrundwelt, was zu guter letzt auch das Groteske (ebenfalls ein Eckpunkt) noch einmal zusätzlich unterstreicht.
Ich sehe in diesem Modell noch ein paar Unvereinbarkeiten: Entweder die SCs lassen sich auf diese Unmenschlichkeit ein und nehmen ihre Rolle als Soldaten ohne wirkliche Wahl an (führen als auch grausame Seelensplitterbefreiungen durch), wobei dann die Tragik auf der Strecke bleibt, oder die Grausamkeit und der Horror treten durch die Weigerung, sich instrumentalisieren zun lassen in den Vordergrund, allerdings verschwindet dabei der Fokus auf die Splitterbefreiung.




Das Mitleid der Anderen
[...]
Die Seelenlosen sind ganz unbestritten Opfer. Schon alleine der Verlust ihrer Seele macht sie dazu. Es erfordert auch nicht wirklich viel Fantasie, sie auch in zweiter Hinsicht als Opfer zu betrachten, nämlich als Opfer der Zeitlosen, oder doch wenigstens als Opfer der Wege und ihres Makels, der sie zu verkümmerten Schatten ihrer selbst macht. Warum also dieses Bild - das Bild des Seelenlosen als armer, geschundener Kreatur - nicht noch weiter und konsequenter ausführen? Und welches bessere Mittel gäbe es dafür als die im Spiel so bedeutende Seelensuche und -befreiung?
Ich glaube, nun, beim Modell Nummer Vier angekommen, ich hab die ersten drei Modelle gänzlich anders aufgefasst als du im Sinn hattest...
Das Ritual kann nur Erfolg haben, wenn der Seelenträger freiwillig (und in Kenntnis der Tatsache, dass es dem Seelenlosen zu Gute kommt?) daran teilnimmt. So ist es der Seelenlose, der auf die Hilfe anderer angewiesen ist, und der sich in deren Hände geben muss. Er kann sich nicht selbst retten, und nicht selbst heilen. Trotz all seiner Kräfte ist er in dem, was das wichtigste für ihn ist, ausgeliefert. Ein Opfer.
Was neu ist ist also der Freiwilligkeitsaspekt der Splitterträger? Sollte nicht, um die Abhängigkeit der Maata zu betonen, jeglicher Schaden der Splitterträger dafür wegfallen? Wenn er selbst keinen Nachteil hat stärkt das dem Splitterträger das Bewusstsein dafür, dass er in gewisser Weise Macht über Maata hat. Meine spontane Gedanken dabei beinhalten übrigens auch Maata-Geiselnehmerzirkel, die die Familien und Freunde der Splitterträger bedrohen, damit diese in das Ritual einwilligen...
Worauf ich auch hier wieder hinaus will ist die Frage, wie du dir in diesem Modell die Sicht der Maata auf die Seelenräuber, die Wege etc. vorstellst.



Bloß ein paar Denkanstöße. Du bist wieder.
 
Zurück
Oben Unten