[Opus Anima] Opus Rohypnol

AW: Opus Anima

Es sei denn natürlich man wollte alleine die Nennung von Opus Anima und Date Rape in einem Atemzug schon als Verunglimpfung betrachten.
bdd

Opus Rohypnol
Ein Spiel um groteske Date Rapes

Ist keine einfach Nebeneinandernennung, oder Frage.








Doppelt schade, dass du meinst die Diskussion immer noch auf diesem Niveau fortsetzen zu müssen. (Ob ich wieder über das Unterbewusstsein philosophieren sollte? Oder soll ich mir ein paar eigene Themen suchen? Rechtschreibung ist ja immer sehr beliebt... hm. ...andererseits, bringt diese Art von Beiträgen die Diskussion weiter? Ich denke eher nicht (vielleicht bringen sie stattdessen ja ein gutes Gefühl?), insofern verzichte ich einmal.)

mfG
bdd


Gut. Was wolltest du denn mit deinem Beitrag bewirken ?
 
AW: Opus Rohypnol

Opus Rohypnol
Ein Spiel um groteske Date Rapes
Das provoziert.
Aber Provokation ist kein Verbrechen.
Und was es mit Kritikfähigkeit und eigenen Ideen auf sich hat, dazu muss ich nichts sagen.
 
AW: Opus Rohypnol

Naja, ich denke Thematisiert werden darf alles, in gedenken an das grundgesetz.
Das passt aber nicht 100%ig zu den indizierten Spielen/Filmen/Büchern.

Der einzige Grund es nicht zu thematisieren ist der, das du es in deiner gruppe nicht wünscht weil es deinen Spielspass beeinträchtigt. Ansonsten kauf dir das Buch doch einfach nicht, wenn du dieses Thema nicht wünscht.
Darum geht es mal gar nicht, denn da können auch andere Faktoren mit reinspielen (Sammeltrieb und Wertsteigerung zum Beispiel).

Ich habe nur gesagt, dass die Allgemeinheit Vergewaltigung im Rollenspiel nicht thematisiert sehen will. Und dass Vergewaltigung als Begriff nunmal sexuell ausgerichtet ist.
Hier diesen Begriff zu nutzen ist daher einfach falsch.
 
AW: Opus Rohypnol

Intressant, aber nicht wirklich zutreffend,..

http://www.blutschwerter.de/vergewaltigung-im-rollenspiel-t16779.html?highlight=vergewaltigung

Die meissten dort sind dafür es zu thematisieren
Ich zähle da jetzt jetzt keine Stimmen aus. Aber ich hoffe doch sehr, dass dort keiner wirklich eine Vergewaltigung durch den SC als ein zentrales Thema ausspielen will. Denn das war ja hier die Assoziation.

blut_und_glas schrieb:
Und einfach naheliegend.
Ändert aber nichts an den Fakten. Den Apfel bekommt jemand anders.
 
AW: Opus Rohypnol

Du hast in deinem Beitrag schon viel von dem, was ich sagen wollte, vorweggenommen.

Schließt das die aggressive Grundhaltung mit ein? :p :)

Um ganz konkret zu dieser ekelhaften und unsäglichen Vergewaltigungsthematik zu kommen:

Ekelhaft und unsäglich wird es im Spiel meiner Meinung nach erst durch den Umgang. Und da habe ich, wenn ich das einmal anmerken darf, keinen ekelhaften und unsäglichen Umgang unterstellt, sondern erst einmal meine Wahrnehmung geschildert, dass da etwas vorhanden ist, und dann nach weiteren Informationen gefragt. Aber das nur so nebenher, quasi als Eröffnung (Entgegnung auf die Eröffnung). ;)

Ich kann gar nicht fassen, dass ich das über ein Rollenspiel, das ich mitentwickle, tatsächlich schreiben muss:
Aber bei Opus Anima geht es NICHT, in KEINSTER WEISE um „Date Rape“ oder andere Formen von Vergewaltigung, und wird es auch NIEMALS um „Date Rape“ oder andere Formen von Vergewaltigung gehen!

Dann muss ich konstantieren, dass der zitierte Beitrag von Nadelbalg, so informativ er ansonsten sein mag, in diesem Punkt missverständlich - ich bin geneigt zu sagen schlecht - formuliert ist. Ich denke ich habe jetzt oft genug die Stationen meiner Assoziationskette und ihre Verknüpfungen erklärt, und dass zumindest mit Zornhau (und vielleicht auch Skar? So recht kann ich das aus seinem Beitrag nicht herauslesen) auch jemand Anderes in der Lage scheint diese Argumentation nicht nur nachzuvollziehen sondern auch anzunehmen(!), zeigt mir, dass sie nicht ganz so weit hergeholt sein kann, wie es hier einige User glauben machen wollen (bezeichnenderweise - und das sage ich ohne damit jemanden angreifen zu wollen - gerade die User, die einen höheren Kenntnisstand zum System haben, so dass ihnen natürlich Ideen, die aus einem niedrigeren (im Falle der Autoren viel niedrigeren) Stand geboren sind, unverständlich erscheinen können).

Hier eine kurze Klarstellung des Sachverhalts der „Seelenbefreiung“:

Das Befreien eines eigenen Seelensplitters aus dem Körper einer fremden Person ist unter KEINEN UMSTÄNDEN mit einer Vergewaltigung (oder etwas vergleichbar Bösartigem und Widerwärtigen) AUCH NUR ANNÄHERND zu vergleichen!

Das wie gesagt, war aus der kurzen Beschreibung von Nadelbalg nicht nur nicht ersichtlich, sondern hat sogar (die Wortwahl wurde ja schon oft genug zitiert) leicht das Gegenteil suggerieren können.

Der fremde Splitter kann im Seelenträger zu geistigen Störungen, Wahn und/oder körperlichen Deformationen führen. Er ist in jedem Fall ein Fremdkörper, etwas Belastendes, Unangenehmes und Schädliches

Alleine das schon vorher klarer auszusprechen hätte einen (Gross?)Teil dieser Diskussion hier erübrigt.

Etwas allgemeiner gesprochen werdet ihr als Verfasser - und das haben sowohl Zornhau als auch Kazuja ja ebenfalls schon angemerkt - damit rechnen müssen, dass vor dem endgültigen Erscheinen des Spiels aber unter Garantie auch noch danach eure Aussagen zu eurem System, eure Erklärungen(!) nicht nur für bare Münze genommen, sondern oft auch auf die Goldwaage gelegt werden.
Wer sich missverständlich ausdrückt (und das tut man oft genug ohne sich dessen bewusst zu sein - mein Eingansbeitrag wird ja scheinbar auch ordentlich missverstanden, obwohl ich als Verfasser ihn für sehr klar formuliert hielt ;)) wird missverstanden werden. Dazu benötigt es nicht unbedingt Böswilligkeit seitens des Lesers, das liegt einfach in der Natur der Sache.
Und - um es noch einmal zu wiederholen, und an den nächsten Punkt anzuknüpfen - die Beschreibung des Befreiung war ganz offensichtlich missverständlich (schon alleine weil ich sie sonst kaum missverstanden hätte ;)).

Im Gegenteil. Man hilft demjenigen, von dem störenden Element befreit zu werden. Dieser Vorgang wird wahrscheinlich nicht angenehm sein, aber das ist eine Blinddarmoperation inkl. der vorherigen Narkose auch nicht. Aber sie ist, wenn der Blinddarm entzündet ist, sinnvoll und hilft dem Patienten. Trotzdem würde niemand den Vorgang der OP an sich als angenehm oder nicht schmerzhaft bezeichnen.

Aber würde man ihm absichtlich die Attribut "ekelig" und "schmerzhaft" zuschreiben? Möglich. Wenn man das tut, warum tut man es dann? Was für ein Bild von der Operation will man damit zeichnen? Welche Stimmung will man erzeugen? ...

Ähnlich (verzeiht den hinkenden Vergleich, aber bevor ich Seelenbefreiung mit Rohypnol und Date Rape– mir wird allein beim Schreiben dieser Begriffe schlecht – vergleichen lasse, bringe ich doch lieber einen ebenso unpassenden, wenn auch nicht so verstörenden Vergleich) ist es mit der Befreiung des Splitters.

Warum wird dir bei der Nennung zugelassener Arzneimittel schlecht? Jenseits seiner mißbräuchlichen Verwendung (als Suchtmittel oder eben bei Verbrechen) ein Medikament, das dazu dient Menschen zu helfen, Leiden zu lindern.
Aber zurück zum Thema: So unpassend finde ich den Vergleich ob deiner sonstigen Beschreibung gar nicht. Ganz im Gegenteil ein solcher Vergleich (zur Medizin) drängt sich auf will ich meinen.

Der derzeitige Stand der Entwicklung bei Opus Anima, auf die sich Felix in seiner vielleicht etwas unglücklichen Formulierung (wobei dies auch noch davon abhängt, wie viel missgünstiges man in dieses halbe Dutzend Worte hineindeuten möchte) des „schmerzhaften und ekligen Rituals“ bezieht, ist folgender: Ein Maata fängt im Vorfeld einen Seelenfänger, also eigentlich ein zerstörerisches Instrument der Feinde, und „erzieht“ diesen für seine Zwecke so um, dass er nicht mehr destruktiv, sondern heilend wirkt. Er nutzt die Waffe des Feindes, um den angerichteten Schaden auf beiden Seiten (seiner Seele und der des Seelenträgers) zu beheben und NICHT, um sich selbst oder andere noch mehr zu schädigen.

Das hatte ich auch so verstanden - mit der entscheidenden Ausnahme eben, dass ich keinen Nutzen für den Seelenträger erkennen konnte. Und ich denke du wirst zugeben müssen, dass das ganze Ritual ohne diese wichtige Zusatzinformation in einem ganz anderen Licht erscheint.

Der Vorgang des Entfernen des Splitters aus dem Seelenträger mittels des „umerzogenen“ Seelenfängers ist zwar an sich vermutlich nicht gerade angenehm (weil dabei sehr viel Energie freigesetzt wird), lässt den Seelenfänger jedoch in einer Apathie, ähnlich einer leichten Narkose oder vielmehr „örtlichen Betäubung“ zurück. Dadurch empfindet dieser keine Schmerzen, ist jedoch u.U. in den ersten Minuten danach noch etwas benommen.
Seine Erinnerung an das Ereignis wird eher vage sein, den Maata und die Begegnung vergisst er jedoch nicht. Auch der Vergleich mit Rohypnol, vom „Date Rape“ losgelöst, ist demnach also völlig unzutreffend.

Das in meinen Augen eigentlich gerade nicht. Vielmehr erscheint er mir - wenn auch unter anderen Vorzeichen - nur noch naheliegender. Denn schließlich wird Rohypnol in solchen Bereichen eingesetzt. Wobei man natürlich nun nicht dem Handelsnamen oder auch nur dem Wirkstoff verhaftet bleiben müsste. Die Anästhesiologieparallele in jedem Fall wird hier ja nur noch deutlicher unterstrichen.

Das Gefühl danach mag von Person zu Person leicht variieren, aber generell wird sich der ehemalige Seelenträger danach immer BESSER fühlen, da etwas, dass nicht zu ihm gehörte und nicht sonderlich gut für ihn war, nun fort ist und er sein normales Leben wiederaufnehmen kann. Vermutlich werden die meisten ehemaligen Seelenträger auch irgendwann vergessen, dass ihnen jemals etwas irgendwie „Komisches, Unerklärliches“ passiert ist.

Wenn das das erklärte Ziel ist, und auch die Stimmung, die erzeugt werden soll, eine der Erlösung, vielleicht gar der (religiösen) Ekstase sein soll, dann frage ich mich welche Rolle dem Aufbau des Rituals selbst als etwas Unangenehmes zukommen soll. Ist das Mittel, um den Kontrast zu erhöhen? Um eine Verstärkung der Medizinparallele (bitter!)? Geht es um Überwindung (von Schmerz, von Widrigkeit, um so Erlösung zu erfahren)? Um Martyrium gar?
Anders gefragt, könnte man diese Ideen (Schmerz, ...) nicht auch aus dem Ritual entfernen? Es nicht als schmerzhaften Eingriff, sondern den Vorgang selbst schon als angenehm, heilbringend, erlösend (nicht nur in seinem Ergebnis) beschreiben? Der Kontrast wäre dann eine reine Vorher-Nachher Frage, ohne die scharfe Trennlinie des konkret schmerzhaften Rituals.

Ich hoffe, ich konnte mein Entsetzen über diese ganze Diskussion in Worte fassen

Weniger Entsetzen und einfach nur themenbezogene Diskussion hätten es auch getan. ;) :)

mfG
bdd
 
AW: Opus Rohypnol

Ich kann die Assoziation des Rituals, so wie von Nadelbalg mit groben Strichen skizziert, mit der Date-Rape-Thematik voll nach vollziehen.

Ich habe aber für mich andere Wirkungen, andere Schlußfolgerungen aus dieser Schilderung gezogen, als dies der Threadersteller blut_und_glas für sich getan hat.

Wenn schon, dann möchte ich mein eignes Sperrfeuer einfangen. Da habe ich einen Anspruch darauf. Eine MORALISCHEN! :motz:

Ich meine das auf Grund deiner eher ablehnenden Haltung gegenüber der Einbindung von Inhalten wie diesem (Date Rape) hier. ;)
Eingedenk früherer Diskussionen (zu little fears beispielsweise oder zu Vampires) glaube ich zu wissen, dass du manche Themen generell nicht im Spiel sehen willst, oder zumindest nicht in der Form wie sie in diesen Spielen präsentiert werden (und wie ich sie für Opus Anima eingangs postuliert hatte).
Ja. Ich habe da eine - ganz den früheren Diskussionen entsprechende - Meinung dazu. Die läßt sich im Kern darauf reduzieren, daß ich nicht grundsätzlich etwas gegen eine Vergewaltigungs-Themaik in Rollenspielen habe (Woher kommen die Halb-Orks? Was ist die Domäne von Gloranthas Göttin Thed, Goddess of Rape, nochmal?), sondern daß es mir mehr darum geht WIE dieses Thema behandelt wird.

Und so, wie es den Anschein hatte (eigentlich immer noch hat, da ich Vampirecats verniedlichenden Ausführungen irgendwie nicht so recht Glauben schenken mag - das ist halt auch nur ein Kaschieren dessen, was zu Nadelbalgs Vorstellung davon, WIE dieses Ritual zu sein hat, geführt hat), geht es bei OA darum, daß der SPIELER via seines Charakters in den zentralen Geschichten, die OA zu spielen vorsieht (Core Stories), dazu angehalten, wenn nicht gar genötigt wird, solchermaßen als eklig, schmerzhaft und mit bleibenden Traumata bei den Opfern dargestellten Rituale durchzuführen.

Was mich stört, ist, daß die Spieler und Spielercharaktere hier aufgrund des vom Setting her vorgegebenen Strebens nach Abbau ihrer Makel einen VORTEIL haben, wenn sie diese Handlungen an unwilligen Opfern durchführen.

Ob das Opfer des Rituals "es doch auch wollte", weil so ein seelischer Fremdkörper entfernt wurde, ist dabei völlig egal. Als Spieler muß ich meinen Charakter eine wildfremde Person - eventuell ein Kind, eine alte Frau, meinen alten Schulfreund - in eine Lage bringen, wo er mir und meinem Tun nicht mehr entkommen kann, wo ich ihm Schmerz, Leid und entsetzliche Erlebnisse zufügen muß, an die er sich hoffentlich nachher nicht mehr vollständig erinnern wird.

Bei so etwas frage ich mich schon nicht einmal mehr, ob ich das spielen will.

So etwas WILL ich nicht spielen.

In anderen Rollenspielen, in welchen Vergewaltigung thematisiert wird, die ich aber spielen mag, da ist nicht der Vergewaltiger der HELD. Da ist nicht der brutale Ritualfolterer der Charakter, mit dem ich mich identifizieren soll, sondern der GEGNER. Da bekämpfe ich solche Arschlöcher. Da bringe ich sie vor Gericht.

Übrigens: Wenn ein unbeteiligter Zuschauer (z.B. der 12-jährige Sohn der Frau, die ein SC gerade ans Bett gefesselt hat, um ihr den Seelensplitter in offensichtlich schmerzhafter und ekeliger Weise zu entfernen) das mitansieht - ist der dann auch nicht mehr in der Lage sich zu erinnern?

Ist der dann nicht auch traumatisiert?

Und ist nicht damit zu rechnen, daß sich ganz normale, besorgte Nachbarn um die Schreie kümmern und die Polizei rufen?

Werden denn diese Maata, die als "Serien-Ritual-Folterer" herumreisen, nicht von den Strafverfolgungsbehörden gejagt? - Und zwar aus Sicht aller Bürger dort mit Recht!

Wenn das Ritual so ekelig, so wüst, so übelkeitserregend vorzustellen ist, dann könnte das nämlich weit mehr Schäden zurücklassen, als "nur" bei direkten Opfer!

Was ist mit "Snuff"-Videos? Es gibt ja auch Spielwelten für OA, wo moderne Medien verbreitet sind. Da könnte es einen Markt für solche kranken Aufzeichnungen von Seelensplitter-Extraktionen geben.

...

Wie man leicht sieht, kann man das ganze schnell weiterdenken.

Und dann erreicht man Bereiche, zu denen ich eine klar ablehnende Meinung habe.

Naja, ich denke Thematisiert werden darf alles, in gedenken an das grundgesetz.

Der einzige Grund es nicht zu thematisieren ist der, das du es in deiner gruppe nicht wünscht weil es deinen Spielspass beeinträchtigt. Ansonsten kauf dir das Buch doch einfach nicht, wenn du dieses Thema nicht wünscht.
Ja, thematisiert werden DARF es rein rechtlich gesehen (unter Beachtung von Jugendschutz etc.) schon.

Die Konsequenz ist letztlich, daß OA den Ruf eines "Schmuddelspiels" für Leute, die mal echt krass brutale Sachen machen wollen, bekommt.

Wenn das nicht zum Spielstil, zur Spielgegenstandserwartung einer Spielgruppe gehört, dann wird es eben nicht gespielt. Ganz klar. - Man kann sich OA ja auch als PDF, ohne gleich das Hardcover kaufen zu müssen, anschauen, sich anhand dessen und anhand von Rezensionen und Diskussionen (wie dieser hier) eine Meinung bilden. Und es dann eben nicht kaufen, nicht spielen, weil man solche Themen im MITTELPUNKT der Spielercharakter-Handlungen nicht mag und nicht gut findet.

So wird's kommen.


Aber ich hoffe doch sehr, dass dort keiner wirklich eine Vergewaltigung durch den SC als ein zentrales Thema ausspielen will. Denn das war ja hier die Assoziation.

Ändert aber nichts an den Fakten.
Tja, das hoffe ich auch sehr. - Doch momentan sieht das noch nicht so danach aus. (Siehe meine obigen Punkte zur Traumatisierung von Zuschauern, Verwandten, Schutzbefohlenen der Opfer.)

Ekelhaft und unsäglich wird es im Spiel meiner Meinung nach erst durch den Umgang.
Genau. Und den von den Autoren EMPFOHLENEN Umgang, den schildert das Regelwerk bzw. der Setting-Fluff.


Zu den Störungen, die der Splitter im Träger erzeugt:
Alleine das schon vorher klarer auszusprechen hätte einen (Gross?)Teil dieser Diskussion hier erübrigt.
Nicht einen großen, aber doch einen gewissen Teil. - Das war es, was Vampirecat mißzuverstehen geruhte, als ich schrieb "Klarere Aussagen, klares Stellungbeziehen des Autorenteams FRÜHER SCHON hätten hier einiges an Verärgerung auf ALLEN Seiten vermeiden geholfen".

Damit meinte ich eine klarere Stellung des Autorenteams zum Umgang mit der potentiell die Spieler verstörenden Thematik des brutalen Qual-Rituals. Hier wären MEHR Informationen darüber, wie die Kerngeschichten in OA ablaufen, welche "Färbung" sie nach Vorstellung der Autoren einnehmen sollten, was die Spielercharakteren denn nun KONKRET TUN sollen, in OA-Szenarien, sehr hilfreich gewesen, um Verwirrungen, Mißinterpretationen, Assoziationen, auf die die Autoren vielleicht (aus Betriebsblindheit, wenn man einmal ganz tief drin steckt) nie gekommen wären, zu vermeiden.

DAS meinte ich, und nicht eine schnelle Antwort in diesem Thread hier. Letzteres weiß ich auch zu schätzen, ist aber nicht das, was den Thread, die auslösende Assoziation überhaupt zu vermeiden hätte helfen können.

Wer sich missverständlich ausdrückt, ... wird missverstanden werden. Dazu benötigt es nicht unbedingt Böswilligkeit seitens des Lesers, das liegt einfach in der Natur der Sache.
Exakt. Man liest aus Neugier, nicht aus Boshaftigkeit einen Beitrag. Etwas daran stößt einem unangenehm auf. Und dann sagt man, was man an dem, was man da gelesen hat, nicht gut findet.

Und wenn man sich - wie ich - auch noch geärgert hat, und seinen Ärger - wie ich - nicht gut im Zaume halten kann, dann sagt man das, was man nicht gut findet, auch in einem Tonfall, der dem Ausmaß des Ärgers proportional weniger zurückhaltend ist.

Aber würde man ihm absichtlich die Attribut "ekelig" und "schmerzhaft" zuschreiben? Möglich. Wenn man das tut, warum tut man es dann? Was für ein Bild von der Operation will man damit zeichnen? Welche Stimmung will man erzeugen? ...
Das hatte ich mich nicht nur gefragt, sondern - möglicherweise vorschnell, aber aufgrund der vorliegenden Informationen durchaus plausibel - für mich beantwortet: Ich kam zu dem Schluß, daß die Stimmung, die mit "ekelig", "schmerzhaft" gemalt werden soll, eine düstere, beklemmende, deprimierende, entsetzliche ist, in der man das ganze Ausmaß der Hilflosigkeit des dem Ritual ausgelieferten Opfers förmlich fühlen kann. Ich konnte mir diese Stimmung nur als ein bewußtes Mittel der Autoren erklären, das umzusetzen, was sie als "grotesken Horror" als OA-Untertitel seit RoaS-Zeiten bereits mitführen.

Somit kam daraus der Eindruck, daß sie auf den puren Schockeffekt von solchen Szenen viel Wert legen, um das Adjektiv "grotesk" für ihr mir bislang eher weniger grotesk und kaum auf Horror ausgelegtes Setting zu rechtfertigen.

Daher war ich schwer enttäuscht von den mir bislang als eigentlich ganz aufgeschlossen wirkenden Autoren. Nun machen sie das, was andere schon vor ihnen gemacht haben: das Publikum ekeln, entsetzen lassen. Das fand ich billig. - UNSTIMMIG billig z.B. zu den ansonsten recht liebevoll detaillierten, fast schon zu steril-sauberen Regionenbeschreibungen.

Das hatte ich auch so verstanden - mit der entscheidenden Ausnahme eben, dass ich keinen Nutzen für den Seelenträger erkennen konnte.
Genau. Nur Vorteile für den Spielercharakter. Der Spieler muß DAUERND solche Rituale durchführen, wenn er "weiterkommen" will, da ja das Streben nach Wiedervervollständigung seiner Seele die Haupttriebfeder für das Handeln des Charakters ist.

Somit muß man sich also in JEDEM Szenario auf mindestens eine, bisweilen eventuell sogar mehrere "groteske" Ekel-Folter-Ritualszenen einstellen.

Das fand ich ziemlich begeisterungsbremsend.

Wenn das das erklärte Ziel ist, und auch die Stimmung, die erzeugt werden soll, eine der Erlösung, vielleicht gar der (religiösen) Ekstase sein soll, dann frage ich mich welche Rolle dem Aufbau des Rituals selbst als etwas Unangenehmes zukommen soll. Ist das Mittel, um den Kontrast zu erhöhen? Um eine Verstärkung der Medizinparallele (bitter!)? Geht es um Überwindung (von Schmerz, von Widrigkeit, um so Erlösung zu erfahren)? Um Martyrium gar?
Das hatte ich ja auch schon eingangs für seltsam gehalten. Warum MUSS es aus Sicht der Autoren solch eine "Unanehmlichkeit" sein, den Seelensplitter seinem ursprünglichen Besitzer zurückzugeben?

Die Entscheidung darüber, wie das als Fakt in der Spielwelt zu erfolgen hat, die liegt einzig und allein bei den Autoren.

Und diese haben KEINE Erlösungsszene, keine quasi-religiöse Ekstase, keine freudigen Erfahrungen für den bisherigen Träger vorgesehen, sondern EKEL, SCHMERZ, LEID und bleibende psychische Schäden.

Na, danke.

Das hätte nicht sein MÜSSEN.

Das war GEWOLLT.

Und das habe ich ja auch so gesagt, daß es von den Autoren gewollt ist. - Komischerweise stellt die dann erfolgte "Entrüstung" von Vampirecat nur darauf ab, wie "bösartig" ich doch gewesen sei, statt sich einmal ganz klar über diese Frage und die Absicht hinter dem Ekel, der Folter, dem Leid zu äußern. - Mich hätte das schon interessiert, da ich ja so meine Vermutungen (s.o.) dazu habe, warum es hier so ekelig und brutal zugehen SOLL.

Anders gefragt, könnte man diese Ideen (Schmerz, ...) nicht auch aus dem Ritual entfernen? Es nicht als schmerzhaften Eingriff, sondern den Vorgang selbst schon als angenehm, heilbringend, erlösend (nicht nur in seinem Ergebnis) beschreiben? Der Kontrast wäre dann eine reine Vorher-Nachher Frage, ohne die scharfe Trennlinie des konkret schmerzhaften Rituals.
Könnte man sicherlich.

Meine Erwartung an das OA-Autorenteam ist die, daß sie sich mal überlegen, wieviele herunterziehende Empfindungen ein OA-Spieler denn noch alles abkönnen muß, um einen SC in ihren Welten handeln lassen zu können.

Ich WILL einfach nicht eine SC spielen, der andere so als hilflose Opfer behandeln muß, die nicht verstehen, warum ich sie so ekelig und schmerzhaft foltere und ihnen psychische und physische Gewalt antue, nur um meinem Charakter ein paar spieltechnische Vorteile zu verschaffen.

Klar ist OA kein "heroisches" Setting, wo es klare, vordefinierte Grenzen zwischen Gut und Böse gibt, und wo die SCs auf der Guten Seite stets über jeden Zweifel erhaben agieren können (so wie bei Engel z.B.). OA sollte, so mein früherer Eindruck, eher weniger schwarz-weiß, sondern mehr in Graustufen gespielt werden. - Inzwischen habe ich aber den Eindruck, daß das mit den Graustufen nicht ernst gemeint war.

Aus den Reaktionen auf die Assoziation von OA-Seelensplitter-Ritualfolter mit Date-Rape kommen mir Zweifel an der Aufrichtigkeit oder zumindest an der Ernsthaftigkeit der Aussagen der Autoren aus den früheren Threads hier im Forum.

Momentan erwarte ich da nichts Gutes mehr aus diesen sehr widersprüchlichen Kreisen.
 
AW: Opus Rohypnol

Hallo Zornhau,

es ist doch immer wieder interessant zu lesen, was für Gedankenkonstrukte du aufgrund von wenigen Worten so aufbaust.
Woher nimmst du denn bitte die Folter, das Schreien, Fesseln ans Bett etc.? Du weißt doch noch gar nicht, wie diese Seelenbefreiung im Detail aussehen soll (und ich kann mich nicht erinnern, dass in meiner kurzen Beschreibung Folter, Schreien und ans Bett gefesselte alte Frauen eine Rolle gespielt hätten – im Gegenteil, ich habe von spirituellen, nicht sichtbaren und noch weniger greifbaren Erlebnissen gesprochen. Wie so etwas im Detail aussehen kann, habe ich nicht geschildert, da ich dies in dem Kontext des Threads nicht für nötig hielt. Dies wird aber im bald erscheinenden Preview zu lesen sein. Darin wirst du übrigens auch noch andere Möglichkeiten der Seelenbefreiung finden, die nicht mal alle einen persönlichen Kontakt mit dem Seelenträger beinhalten).
Also: Wenn du keine Ahnung hast – entweder nachfragen… oder die Finger ruhig halten.
Mir, die ich im Übrigen den Text über die Seelenbefreiung geschrieben habe und daher von allen Leuten auf dieser Welt momentan am allerbesten weiß, wie diese funktioniert, „Verniedlichung“ von Nadelbalgs Sätzen zu unterstellen und dann seitenlang deine brutalen Fantasien darüber, wie diese auszusehen hat, als Tatsache hinzustellen und sich über die Gewaltlüsternheit des Spiels aufzuregen – sorry, aber darüber muss ich doch ein wenig müde lächeln.

Um es mal auf den Punkt zu bringen: bei der Seelenbefreiung geht es nicht um billige Schockeffekte (sondern im Gegenteil um transzendente Erfahrungen… und sogar auch im nicht geringen Maße um die von dir so befürwortete Erlösung!), Spielercharaktere als „Serien-Ritual-Folterer“ sind von unserer Seite nicht vorgesehen und bei der Seelenbefreiung wird dem Seelenträger kein Leid zugefügt, sondern ihm wird geholfen. Seelenträger müssen auch nicht gefesselt, K.O. geschlagen, bedroht oder auf ähnliche Art ruhig gestellt werden, um von Splittern befreit zu werden. Auch gibt es wie gesagt noch andere Methoden der Seelenbefreiung, die ihr im bald erscheinenden Preview-Kapitel über die Seelenlosigkeit nachlesen könnt.

Nadelbalgs Satz war missverständlich formuliert und hat die Tatsachen so nicht getroffen – zum einen handelt es sich bei der Befreiung mittels Carvathor nicht um ein Ritual (das ist noch ein Überbleibsel aus alten Tagen, hat sich aber geändert), zum anderen trifft „eklig und schmerzhaft“ es auch nicht sonderlich gut. Daher habe ich das Ganze richtig gestellt und ausführlich erläutert. Auch Nadelbalg, der sich von allen Leuten mit am besten mit OA auskennt, kann es passieren, dass er mal einen Satz zu salopp formuliert. Die vernünftige Reaktion darauf wäre allerdings Nachfragen gewesen und nicht ein völlig unpassendes, aufgebauschtes Gedankenkonstrukt, welches im Zusammenhang mit Opus Anima nur die Zeit aller Beteiligten verschwendet hat. Es ist doch nur sinnvoll, wenn man auf eine Zeile stößt, die einem so krass auffällt und solche Assoziationen weckt, einfach mal nachzufragen. Z.B. „Muss für die Seelenbefreiung wirklich rituell gefoltert werden oder wie ist das gemeint?“ und eine Reaktion der Autoren abzuwarten, anstatt ein solches Gedankenkonstrukt zu fantasieren, welches nun schon von offizieller Seite als unpassend berichtigt wurde. Selbst nach meiner Berichtigung bist du, Zornhau, immer noch nicht von deinen Folterfantasien, die du anscheinend selbst als abstoßend und nicht spielenswert empfindest, abzubringen. Es ist aber nun langsam an der Zeit, dich davon zu lösen.

Die Sachen, die du als konsequent weitergedacht erachtest, basieren auf von dir erstellten Gedankenkonstrukten, die in keiner Weise von unserer Seite aus bestätigt werden. Im Gegenteil, sie werden demontiert. Akzeptier das endlich und komm davon los.

Ein paar Worte zu Opus Anima und dem Thema des Spiels generell:
Die Spieler verkörpern gebeutelte Existenzen, von denen einige vom Aussehen her sogar von Außenstehenden als Monster wahrgenommen werden könnten. Je nach Charakter werden sie vermutlich in erster Linie versuchen zu überleben und dabei vielleicht noch das Richtige zu tun. Opus Anima ist ebenso wenig ein Rollenspiel, wo man sich nur händchenhaltend mit Zuckerwatte bewirft wie ein Spiel, in dem alle mordlüstern und schlachtend durch die Gegend laufen und sich dabei so richtig geil vorkommen, während um sie herum die Welt in Hoffnungslosigkeit versinkt.
Die SC werden in der Hauptsache einfach menschlich sein (selbst die nichtmenschlichen Spezies ;-)). Wie jemand mit seinem neuen Zustand umgeht, ob er seine Macht ausnutzt, um sich Vorteile zu verschaffen, anderen zu helfen oder einfach nur durch den Tag zu kommen, liegt an ihm. Er kann moralisch sein, unmoralisch oder irgendetwas dazwischen. Wir forcieren nicht, wie ein Charakter sein soll, sondern wir bieten groteske Welten, die schwer von einem Krieg zwischen übernatürlichen Mächten gezeichnet sind. Wie in jedem Krieg gibt es auch hier Kollateralschaden und unnötige Grausamkeiten, aber auch jene Tapferen, die versuchen, den Unterschied zu machen. Ob die SC zu jenen Tapferen oder zu den grausamen Schurken gehören oder einfach nur Opportunisten sind, wollen wir als Autoren den Spielern überlassen.

Deswegen ist auch eine Thematik der gezwungenen Notwendigkeit, einen Seelenträger zu foltern, um an seinen Splitter zu kommen, für uns undenkbar, da dies gegen den freien Willen der Charaktere verstoßen würde.
Im Spiel gibt es genug Faktoren, die diesen freien Willen versuchen zu beeinflussen, doch er wird nicht von außen, sprich out-game von den Autoren etwa in der Art beeinflusst, dass die SC Böses tun müssen, um Macht in Form von Seelensplittern, Energie o.ä. zu erlangen. Sicher ist der Weg des Schurken einfacher (wie in jedem Rollenspiel und auch im wahren Leben), aber er ist nicht der einzige, der ans Ziel führt. Genauso wenig müssen die Charaktere aber gut sein, um ihre Ziele zu erreichen.
 
AW: Opus Rohypnol

schämst du dich für das, was du von dir gibst oder is die augenkrebs-schriftgröße neuerdings deutsch-endzeit-hip?
 
AW: Opus Rohypnol

im Gegenteil, ich habe von spirituellen, nicht sichtbaren und noch weniger greifbaren Erlebnissen gesprochen.

Und weiterhin von "nicht angenehmen", nur um das Nötige einmal zu ergänzen.

Daher ja auch meine letzte Reihe von Fragen, worin Sinn und Zweck davon liegen, die Befreiung (diese Art von Befreiung) mit einem solchen negativen Attribut zu versehen, und ob eine andere Darstellung nicht auch möglich - vielleicht besser? - wäre.

Die vernünftige Reaktion darauf wäre allerdings Nachfragen gewesen

Das finde ich auch, deshalb habe ich es ja getan. :)

Er kann moralisch sein, unmoralisch oder irgendetwas dazwischen. Wir forcieren nicht, wie ein Charakter sein soll

Einfache Frage: Warum nicht?

Weitergehend: Wird nicht aber durch die Beschreibung der Seelenbefreiung als Heilverfahren (an Stelle von Folter) nicht eigentlich auch der Charakter der Seelenlosen an sich schon in eine bestimmte Ecke geschoben (eine bestimmte Art von Charakteren also forciert)? In die Ecke des Heilers nämlich? Und gerade der Heiler, der nicht dazu in der Lage ist, sich selbst zu heilen (Makel!), ist ja ein altes, und zu recht sehr, sehr starkes (Leit)bild.

Deswegen ist auch eine Thematik der gezwungenen Notwendigkeit, einen Seelenträger zu foltern, um an seinen Splitter zu kommen, für uns undenkbar, da dies gegen den freien Willen der Charaktere verstoßen würde.

Da muss ich ganz entschieden widersprechen. Den freien Willen der Charaktere - auch die Tragik ihres Schicksals, darauf bin ich ja gleich zu Beginn des Threads ebenfalls eingegangen - würde gerade eine solche Verknüpfung (Seelenbefreiung als Gewalttat) noch erhöhen, zum ganz zentralen Punkt machen können. Denn die Frage, ob man das eigene Wohl (Rückgewinnung der eigenen Seelensplitter) oder das Wohl Anderer (Seelenträger als potentielles Verbrechensopfer) höher bemisst, das ist eine Sache des freien Willens, das ist eine willentliche Entscheidung des Charakters.
Dieses Thema ließe sich sogar mit Leichtigkeit noch weiter ausspinnen, wenn es beispielsweise konkurrierende Methoden der Seelenbefreiung gäbe, eine schnelle, sicher zum Erfolg führende, aber dafür verbrecherische auf der einen, eine langsame, mühsame, unsichere aber dafür auch heilsame auf der anderen Seite. Wie geht der einzelne Seelenlose vor? Nimmt er den schnellen, schmutzigen oder den langsamen, erlösenden Weg? Wie entscheidet (freier Wille!) er sich, wenn er das Requiem eines seiner Splitter hört? Wenn er weiss, dass er keine Zeit für den heilenden Weg hat, und er vor der Wahl steht den Splitter zu verlieren oder seine Unschuld?
Wenn es um den freien Willen der Akteure geht, dann können solche Elemente grossartige Akzente setzen, nicht etwa bloss Möglichkeiten verbauen.

mfG
bdd
 
AW: Opus Rohypnol

Auf meinem Monitor sieht es ganz normal groß aus... keine Ahnung, warum das bei euch anders erscheint.
 
AW: Opus Rohypnol

So, hier der gleiche Post nochmal in größerer Schrift::
(BTW: OA und Endzeit passt nicht wirklich...)


Hallo Zornhau,

es ist doch immer wieder interessant zu lesen, was für Gedankenkonstrukte du aufgrund von wenigen Worten so aufbaust.
Woher nimmst du denn bitte die Folter, das Schreien, Fesseln ans Bett etc.? Du weißt doch noch gar nicht, wie diese Seelenbefreiung im Detail aussehen soll (und ich kann mich nicht erinnern, dass in meiner kurzen Beschreibung Folter, Schreien und ans Bett gefesselte alte Frauen eine Rolle gespielt hätten – im Gegenteil, ich habe von spirituellen, nicht sichtbaren und noch weniger greifbaren Erlebnissen gesprochen. Wie so etwas im Detail aussehen kann, habe ich nicht geschildert, da ich dies in dem Kontext des Threads nicht für nötig hielt. Dies wird aber im bald erscheinenden Preview zu lesen sein. Darin wirst du übrigens auch noch andere Möglichkeiten der Seelenbefreiung finden, die nicht mal alle einen persönlichen Kontakt mit dem Seelenträger beinhalten).
Also: Wenn du keine Ahnung hast – entweder nachfragen… oder die Finger ruhig halten.
Mir, die ich im Übrigen den Text über die Seelenbefreiung geschrieben habe und daher von allen Leuten auf dieser Welt momentan am allerbesten weiß, wie diese funktioniert, „Verniedlichung“ von Nadelbalgs Sätzen zu unterstellen und dann seitenlang deine brutalen Fantasien darüber, wie diese auszusehen hat, als Tatsache hinzustellen und sich über die Gewaltlüsternheit des Spiels aufzuregen – sorry, aber darüber muss ich doch ein wenig müde lächeln.

Um es mal auf den Punkt zu bringen: bei der Seelenbefreiung geht es nicht um billige Schockeffekte (sondern im Gegenteil um transzendente Erfahrungen… und sogar auch im nicht geringen Maße um die von dir so befürwortete Erlösung!), Spielercharaktere als „Serien-Ritual-Folterer“ sind von unserer Seite nicht vorgesehen und bei der Seelenbefreiung wird dem Seelenträger kein Leid zugefügt, sondern ihm wird geholfen. Seelenträger müssen auch nicht gefesselt, K.O. geschlagen, bedroht oder auf ähnliche Art ruhig gestellt werden, um von Splittern befreit zu werden. Auch gibt es wie gesagt noch andere Methoden der Seelenbefreiung, die ihr im bald erscheinenden Preview-Kapitel über die Seelenlosigkeit nachlesen könnt.

Nadelbalgs Satz war missverständlich formuliert und hat die Tatsachen so nicht getroffen – zum einen handelt es sich bei der Befreiung mittels Carvathor nicht um ein Ritual (das ist noch ein Überbleibsel aus alten Tagen, hat sich aber geändert), zum anderen trifft „eklig und schmerzhaft“ es auch nicht sonderlich gut. Daher habe ich das Ganze richtig gestellt und ausführlich erläutert. Auch Nadelbalg, der sich von allen Leuten mit am besten mit OA auskennt, kann es passieren, dass er mal einen Satz zu salopp formuliert. Die vernünftige Reaktion darauf wäre allerdings Nachfragen gewesen und nicht ein völlig unpassendes, aufgebauschtes Gedankenkonstrukt, welches im Zusammenhang mit Opus Anima nur die Zeit aller Beteiligten verschwendet hat. Es ist doch nur sinnvoll, wenn man auf eine Zeile stößt, die einem so krass auffällt und solche Assoziationen weckt, einfach mal nachzufragen. Z.B. „Muss für die Seelenbefreiung wirklich rituell gefoltert werden oder wie ist das gemeint?“ und eine Reaktion der Autoren abzuwarten, anstatt ein solches Gedankenkonstrukt zu fantasieren, welches nun schon von offizieller Seite als unpassend berichtigt wurde. Selbst nach meiner Berichtigung bist du, Zornhau, immer noch nicht von deinen Folterfantasien, die du anscheinend selbst als abstoßend und nicht spielenswert empfindest, abzubringen. Es ist aber nun langsam an der Zeit, dich davon zu lösen.

Die Sachen, die du als konsequent weitergedacht erachtest, basieren auf von dir erstellten Gedankenkonstrukten, die in keiner Weise von unserer Seite aus bestätigt werden. Im Gegenteil, sie werden demontiert. Akzeptier das endlich und komm davon los.

Ein paar Worte zu Opus Anima und dem Thema des Spiels generell:
Die Spieler verkörpern gebeutelte Existenzen, von denen einige vom Aussehen her sogar von Außenstehenden als Monster wahrgenommen werden könnten. Je nach Charakter werden sie vermutlich in erster Linie versuchen zu überleben und dabei vielleicht noch das Richtige zu tun. Opus Anima ist ebenso wenig ein Rollenspiel, wo man sich nur händchenhaltend mit Zuckerwatte bewirft wie ein Spiel, in dem alle mordlüstern und schlachtend durch die Gegend laufen und sich dabei so richtig geil vorkommen, während um sie herum die Welt in Hoffnungslosigkeit versinkt.
Die SC werden in der Hauptsache einfach menschlich sein (selbst die nichtmenschlichen Spezies ;-)). Wie jemand mit seinem neuen Zustand umgeht, ob er seine Macht ausnutzt, um sich Vorteile zu verschaffen, anderen zu helfen oder einfach nur durch den Tag zu kommen, liegt an ihm. Er kann moralisch sein, unmoralisch oder irgendetwas dazwischen. Wir forcieren nicht, wie ein Charakter sein soll, sondern wir bieten groteske Welten, die schwer von einem Krieg zwischen übernatürlichen Mächten gezeichnet sind. Wie in jedem Krieg gibt es auch hier Kollateralschaden und unnötige Grausamkeiten, aber auch jene Tapferen, die versuchen, den Unterschied zu machen. Ob die SC zu jenen Tapferen oder zu den grausamen Schurken gehören oder einfach nur Opportunisten sind, wollen wir als Autoren den Spielern überlassen.

Deswegen ist auch eine Thematik der gezwungenen Notwendigkeit, einen Seelenträger zu foltern, um an seinen Splitter zu kommen, für uns undenkbar, da dies gegen den freien Willen der Charaktere verstoßen würde.
Im Spiel gibt es genug Faktoren, die diesen freien Willen versuchen zu beeinflussen, doch er wird nicht von außen, sprich out-game von den Autoren etwa in der Art beeinflusst, dass die SC Böses tun müssen, um Macht in Form von Seelensplittern, Energie o.ä. zu erlangen. Sicher ist der Weg des Schurken einfacher (wie in jedem Rollenspiel und auch im wahren Leben), aber er ist nicht der einzige, der ans Ziel führt. Genauso wenig müssen die Charaktere aber gut sein, um ihre Ziele zu erreichen.
 
AW: Opus Rohypnol

So jetzt kommm ich auch noch mal ins Spiel bzw. den Thread, da ja meine höchsteigene Aussage hier das ganze Wirrwarr, Hick-Hack und sonstige Wortspielgeräuschdings fabriziert hat.

Im ersten Fall möchte ich mich entschuldigen, dass ich hier widersprünglich und auch falsche Begrifflichkeiten benutzt habe um euch ein wenig von Opus Anima zu berichten.

Dann möchte ich mich bedanken, bei jedem der Diskussionspartner, sei es auf der einen oder anderen Seite gewesen. Mir war jede Antwort hier wichtig, denn im Endeffekt kommt es selten darauf an was wir mit etwas aussagen wollen, wenn es bei euch nicht so ankommt. Die Bedeutung zahlt eben immer der Empfänger.

Daher kann ich BuG keinen Vorwurf machen, auch wenn ich natürlich zuerst sehr verwirrt war was er uns und dem Board sagen möchte. Aber mittlerweile hat er nahegelegt warum er was schrieb, aber abgesehen davon ist es gar nicht unbedingt eine Schuld die hier vergeben werden muss, es ist eher eine Antwort die gegeben werden muss.

Es wurden nebenbei noch ganz andere Themen behandelt, die sicher ihre nachhaltigen Aussagen und weisheiten haben, aber es bedingt die Länge des Threads das Kernthema dieser kleinen Puplikation zu Opus Rohypnol - ein Spiel und groteske Date Rapes anzusprechen.

Wie gesagt ich mache niemanden Vorwürfe, nein auch BuG kann ich gut verstehen. Tatsächlich ist außerhalb des Autorenteams, danach freunden und eingeweihten Fans, oft nicht klar was was OA eigentlich ist, was es will und wie man das verdammte ding spielen soll? Die wenigen Preview-pdfs helfen natürlich bisher nicht weiter OA in seinem Kern zu begreifen, wie sollten sie auch beschreiben sie doch Spezies, Staaten und Regeln. In kommenden Puplikationen jedoch werden wir dies angehen und beseitigen um dieses Thema aber vielleicht zu einem abschluss zu bringen:

Um eine Seele aus dem Körper eines Seelenträgers zu befreien, wird ein so genannter Carvathor eingesetzt. Dieses Wesen ist auch als eigentlicher Seelenräuber bekannt und dient den Lavathor als Sklave um die Seele der Menschen zu erbeuten. Der Carvathor dringt dabei normalerweise in den Körper eines Menschen ein und entreißt ihm die Seele, wobei dieser meist qualvoll, für aussehenstehende jedoch völlig grundloses, dahinscheiden verstirbt. Diese Carvathor bewegen sich normalerweise rein körperlos.
Maata fangen sich diese Carvathor richten sie ab, und beschneiden sie dadurch in ihrer Macht erheblich UND binden sie fortan an einen gegenstand so dass sie ihrer Beweglichkeit beraubt werden. Hat der Maata schließlich einen Seelenträger gefunden, so wird er den Carvathor in einen vergänglichen, sienem Weg enstprechenden Gegenstand übersiedeln, etwa ein Bonbon, eine kleine feder, eine Fliege, etc. (Ekel!) den er dem Seelenträger in den Mund legt (Ekel!). Der Carvathor wird dann beginnen den Seelensplitter aus dem Körper zu ziehen (Schmerzhaft!), was nach außen hin aussieht als wäre die Person bewusstlose oder würde schlafen, der Maata kann und muss nichts machen. Hat der Carvathor dann den Seelensplitter entnommen/entrissen kehrt er in seinen "Gefägnis" zurück, eben mit dem Seelensplitter. Das Opfer wird noch einige kurze Zeit zwischen 30 sek und 5 Min. noch ohne vollständiges bewusstsein sein und eben sich an die geschehenisse erinnern, wie er sie in seinem Dämmerzustand wahrgenommen hat.
Eben hier findet auch ein spielerischer Konflikt statt, den es zu überwinden geht, denn der Maata muss dieses Ritual tun um sich selbst zu retten, Aber kann er das? Bringt er es übers Herz? Oder lässt er wie einige andere die Seelensplitter zurück, lässt sie vergehen?

Beste Grüße
Felix
 
AW: Opus Rohypnol

Ergänzung zu Nadelbalg:
Der Carvathor muss nicht zwangsläufig in den Mund gelegt werden, es muss aber über mehrere Minuten lang Hautkontakt bestehen.
Hier gibt es die verschiedensten Möglichkeiten für den Maata, den Splitter zu befreien –

- sowohl auf die ganz nette, „reinweiße“ Art, indem er dem Seelenträger die Wahrheit erzählt und ihn überzeugt, freiwillig 5 Minuten lang diese Feder in die Hand zu nehmen, weil ihm dies helfen wird… (und womöglich noch das Händchen des Seelenträgers hält während der Befreiung…),
- oder, auch nett, aber nicht völlig ehrlich, indem er die junge „Hysterikerin“ davon überzeugt, er sei ein Wunderheiler und sein Medaillon der Heilung werde ihrer mysteriösen Krankheit innerhalb kürzester Zeit Linderung verschaffen…
- nicht so nett, aber auch nicht wirklich fies, indem er den Carvathor in ein Bonbon packt und dem Seelenträger anbietet…
- Etwas böser, indem er ihm im Schlaf einen kleinen Käfer ins Ohr setzt oder eine kleine Fliege in sein Essen setzt, die bei der nächsten Gelegenheit in die Nase des Seelenträgers fliegt…
- oder auch auf die wirklich fiese Tour, indem er den unwilligen Seelenträgern durch Drohungen zwingt (oder sogar ans Bett fesselt – ja, auch das wäre möglich, ist sicherlich in bestimmten Situationen die einfachste, aber niemals die einzige Lösung des Problems), die Pille zu schlucken.
- Eine weitere Option wäre auch, dass der Charakter seine Seele gar nicht zurückholt, wenn er es nicht schafft, den Seelenträger zu überzeugen, da er nicht gegen den Willen eines anderen handeln möchte. Dies wäre wohl die für den Charakter tragischste Option – objektiv gesehen zwar „gut“, da er sich nicht gegen den Willen eines anderen stellt, andererseits leidet dieser aber auch weiterhin unter dem fremden Splitter und der Maata selbst erhält seine Seele nicht zurück.

Alle diese Optionen (und mit etwas Kreativität unzählige weitere) sind möglich, welchen Weg der Charakter einschlägt, bleibt voll und ganz dem Spieler überlassen. Dieser entscheidet also voll und ganz selbst, Viele dieser Optionen bieten auch nette Plothooks, wenn z.B. der Seelenlose versucht, den fanatischen Naturwissenschaftler-Seelenträger erst kennen zu lernen, sich mit ihm anzufreunden und ihn dann davon zu überzeugen, dass es wirklich so etwas wie Seelen gibt und er doch einen Teil einer fremden Seele in sich trägt… oder der Maata, dessen Seelenträgerin eine junge, wohl behütete Gräfin ist, an die er als Bürgerlicher erst mal herankommen muss – davon abgesehen, dass er als Mann ohne Anstandsdame natürlich niemals alleine mit ihr sein dürfte… oder, wenn wir vom „bösen“ Maata ausgehen: die Schaffung eines Feindes für’s Leben, der sich ewig daran erinnern wird, dass der Maata ihm ein ekliges Bonbon angeboten hat und ihm daraufhin schlecht geworden ist, was viel Konflikt- und damit auch Abenteuerstoff bietet.


(Aber, Zornhau: Kein Spieler ist gezwungen, einen „bösen“ Charakter zu spielen oder eklige Dinge zu tun. Das Spiel macht es zwar möglich (so wie jedes Rollenspiel, von PP&P oder Glücksbärchis vielleicht mal abgesehen, böse Handlungen des SC möglich macht), forciert es jedoch nicht. Erfahrungsgemäß macht es den meisten Spielern auch mehr Spaß, zumindest halbwegs moralisch angehauchte Charaktere zu spielen. Zudem gibt es wie gesagt noch andere Möglichkeiten der Seelenbefreiung, die gar keinen direkten Kontakt zum Seelenträger benötigen.)


Und zum „schmerzhaft“: Der Prozess an sich ist nicht angenehm, schließlich muss ein Stück fremde Energie aus dem Körper gezogen werden - wobei „schmerzhaft“ recht variabel ist, von Kopfschmerzen oder leichter Übelkeit, unangenehmem Druck in der Brust bis hin zu völlig unphysischen „Schmerzen“ wie einem energetischen Ziehen. Dieser „Schmerz“ ist allerdings nicht zu vergleichen mit einer Geburt, der Amputation eines Fingers, dem Ziehen eines Backenzahns ohne Betäubung oder ähnlich dramatischen Schmerzen… Schreien und um sich schlagen wird daher in den seltensten Fällen vonnöten sein. ;-)
Danach fühlt der Seelenträger sich gut, mit sich selbst im Einklang, erleichtert, „ganz“, vielleicht sogar richtiggehend euphorisch. Möglicherweise hat er auch kurzzeitig Visionen und erhält Einsichten über das Leben, die sein gesamtes Weltbild verändern, unterhält sich mit seinem Höheren Selbst or whatever.

Wenn man diese Art von „moralischem Spiel“ mag, kann man natürlich auch definieren, dass es dem Seelenträger weniger oder gar nicht weh tut, wenn die Seele ihn auf seinen Wunsch hin verlässt, wohingegen es stärker schmerzt, wenn sie ohne seinen Willen aus ihm „herausgezogen“ wird. Ob man so etwas mag, ist natürlich wie immer Geschmackssache.
 
AW: Opus Rohypnol

Die vernünftige Reaktion darauf wäre allerdings Nachfragen gewesen und nicht ein völlig unpassendes, aufgebauschtes Gedankenkonstrukt, welches im Zusammenhang mit Opus Anima nur die Zeit aller Beteiligten verschwendet hat.
Das meinst du jetzt nicht ernst, oder?
Heisst also, alles was ihr schreibt ist als null&nichtig anzusehen bis ich nachgefragt habe ob es stimmt?
 
AW: Opus Anima

Opus Rohypnol
Ein Spiel um groteske Date Rapes

Ist

weder eine Frage noch mein vollständiger Einleitungsbeitrag. Ja, das hast du vollkommen richtig erkannt, Friedoberd. Sehr gut.

(Und weil es gerade so schön ist: Die missverständlichen Aussagen von Nadelbalg waren hingegen tatsächlich alle dort zur Verfügung gestellten Informationen zum Thema Seelenbefreiung.)

Gut. Was wolltest du denn mit deinem Beitrag bewirken ?

Bei der wievielten Wiederholungen von bereits Gesagtem wären wir damit angelangt? ?(

(Und weil auch das gerade so schön ist: Ich wundere mich ja ebenfalls immernoch, was mit der wiederholten Beschreibung des Vorganges der Seelenbefreiung als unangenehm (oder gar schmerzhaft und... ihr kennt den Text) denn nun eigentlich bewirkt werden soll... bloss ist das bisher noch nicht so recht ausgeführt worden (dafür gab es aber mittlerweile eine Menge anderer, ebenfalls interessanter Informationen).)

mfG
bdd
 
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