AW: Opus Rohypnol
Im ersten Fall möchte ich mich entschuldigen, dass ich hier widersprünglich und auch falsche Begrifflichkeiten benutzt habe um euch ein wenig von Opus Anima zu berichten.
Eigentlich wollte ich genau darauf ja gar nicht viel weiter herumhopsen, aber nach dieser Eröffnung sehe ich mich ja schon fast genötigt, es doch noch einmal rasch zu tun.
Für mich hat sich so (mit dieser Entwicklung, versinnbildlicht in deiner Entschuldigung) leider eine meiner Befürchtungen (siehe sehr viel weiter vorne im Thread) bewahrheitet, nämlich die, dass das ganze Thema nicht absichtsvoll eingebunden wurde, sondern ein unglückliches - mithin vor allem störendes(!) - Zufallsprodukt war.
Für mich war das, neben einer absichtlichen, aber auch absichtlich verschleierten Einbindung, und einer absichtlichen, aber rein plakativen (Zornhau und seine Schockeffekte lassen grüssen) Einbindung einer der drei "schlechten" Ausgänge, den die Grundfrage nehmen konnte.
Die Formulierung fand ich davon abgesehen zwar generell problematisch, und eine Klarstellung (so oder so) dringend nötig, aber ich glaube nicht, dass dafür eine Entschuldigung notwendig ist. Gerade in Forenbeiträgen passiert so etwas viel zu leicht, und statt einer Entschuldigung wünsche ich mir viel lieber in Zukunft (und damit ist vor allem das fertige Spiel mit seinen Texten gemeint) einfach nicht mehr über ihresgleichen stolpern zu müssen.
Wie gesagt ich mache niemanden Vorwürfe, nein auch BuG kann ich gut verstehen. Tatsächlich ist außerhalb des Autorenteams, danach freunden und eingeweihten Fans, oft nicht klar was was OA eigentlich ist, was es will und wie man das verdammte ding spielen soll?
Generell haben dabei deine Beiträge (ich empfehle sie jetzt einfach noch ein weiteres Mal) sehr gut weitergeholfen. Auch (ich würde fast sagen besonders) die Formulierung (und folgenden Assoziationen), die zu diesem Thread hier geführt haben. Immerhin haben sie ein - wenn auch vielleicht so nicht beabsichtigtes - sehr konkretes Bild von den Seelenlosen und ihrem Tun (mithin der Handlung des Spiels) heraufbeschworen, wo zuvor überhaupt keines vorhanden war.
Der Carvathor dringt dabei normalerweise in den Körper eines Menschen ein und entreißt ihm die Seele, wobei dieser meist qualvoll, für aussehenstehende jedoch völlig grundloses, dahinscheiden verstirbt.
(Auch da würde es mich ja brennend interessieren, weshalb hier die Qual so eine bedeutende Rolle einnimmt, aber ich will mich nicht schon wieder ablenken lassen.
)
Hat der Maata schließlich einen Seelenträger gefunden, so wird er den Carvathor in einen vergänglichen, sienem Weg enstprechenden Gegenstand übersiedeln, etwa ein Bonbon, eine kleine feder, eine Fliege, etc. (Ekel!) den er dem Seelenträger in den Mund legt (Ekel!). Der Carvathor wird dann beginnen den Seelensplitter aus dem Körper zu ziehen (Schmerzhaft!), was nach außen hin aussieht als wäre die Person bewusstlose oder würde schlafen, der Maata kann und muss nichts machen.
?( Jetzt muss ich doch noch einmalnachhaken:
Ist man bei dieser Beschreibung nicht doch wieder sehr nahe an der Form aus der ursprünglichen Erklärung (bloss dieses Mal ausführlicher), die zu meiner Rohypnol und Date Rape Assoziation geführt hat?
Dieser Ablauf macht zunächst nicht den Eindruck, als ob sich ein - ich verwende jetzt doch wieder den Begriff - Opfer ihm aus ganz freien Stücken unterziehen würde.
(Ein wichtiger Unterschied besteht natürlich in dem kurativen Effekt, den du zwar nicht noch einmal erwähnt hast, von dessen Existenz ich jetzt aber einfach einmal ausgehe.)
Eben hier findet auch ein spielerischer Konflikt statt, den es zu überwinden geht, denn der Maata muss dieses Ritual tun um sich selbst zu retten, Aber kann er das? Bringt er es übers Herz? Oder lässt er wie einige andere die Seelensplitter zurück, lässt sie vergehen?
Und auch das bekräftigt mich nun (verwirrenderweise
) wieder in gewisser Weise in meinen ursprünglichen Gedankengängen, denn wenn ich mich kurz selbst zitieren darf:
blut_und_glas schrieb:
Soll es sich hier um Teil der Tragik handeln, die sich das Spiel auf die Fahnen geschrieben hat? Menschen die wieder und wieder vor die Wahl gestellt werden mit der eigenen Verkrüppelung zu leben oder aber anderen verabscheuungswürdige Gewalt anzutun?
waren genau das ja auch Möglichkeiten, auf die ich abgezielt, nach deren Realität ich gefragt habe.
(Und, wenn ich das hinzusetzen darf, bei Abzielen auf einen solchen Konflikt, ist ein kurativer Effekt - wenigstens ein in jedem Falle eintretender (zur Möglichkeit schädlicher und heilender Alternativen habe ich mich ja in einem früheren Beitrag schon geäussert) - in meinen Augen eine dem Spiel abträgliche Sache, macht er doch die Entscheidung sehr viel einfacher ("Es hilft ihm schließlich!").)
mfG
bdd