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Hier hatten wir euch eingeladen, einen kurzen Artikel, ein Gedicht oder eine Kurzgeschichte zum Praiosfest zu schreiben. Die Gewinnerbeiträge präsentieren wir euch nach und nach in diesem Blog. Heute: Teil 2 der Beiträge.
Von Arvid Becker:
Über die Namenlosen Tage waren alle damit beschäftigt große Puppen aus Stroh und Holz zu fertigen, dreieinhalb Schritt hoch mit dem Wappenschild eines jeden der Zwölfe.
Unter der Aufsicht von Ihro Gnaden Praiostreu wurden diese zum Praiosfest auf dem Markt aufgestellt, 11 im Kreis und der Herr Praios im Zentrum, etwas größer.
Nachdem der Markt hergerichtet war, putzten alle Bewohner den Ort heraus und trugen einfache weiße Gewänder auf.
Zur Praiosstund versammelten sie sich am Gut des Junkers, unter Leitung seiner Gnaden Praiostreu und Junkers Abelmir richteten sie feierlich das Gebet an den Götterfürsten. Erst gemeinsam dann ein Jeder einzeln, man trat vor, entzündete eine Kerze als Opfer und richtete eine Fürbitte an den Herrn. Im Anschluss eröffnete Junker Abelmir ein großes Fest, das Essen war schlicht, jedoch sorgte die Freude über die überwundenden Praiosläufe für Ausgelassenheit und Frohmut.
Am Abend schließlich, als die Praiosschreibe soeben vom Himmelsrund verschwand und alle sich auf dem Markt versammelt hatten, sprach seine Gnaden Praiostreu laut und vernehmlich: "Praios und seine zwölfgöttlichen Geschwister waren mit uns und ein neuer Götterlauf ist angebrochen, also lasst uns Ihnen danken und treu zur Seite stehen."
Sogleich traten 11 Personen, mit Fackeln, an die Puppen, Junker Abelmir zur Rondra. "So lasst diese Feuer die ganze Nacht, zu Ehren der Zwölfe, brennen, auf einen neuen, wohlwollenden und segensreichen Götterlauf."
Alle Fackelträger senkten die Fackeln und entzündeten die Puppen, sogleich gingen sie hell und freundlich knisternt in Flammen auf, die Opfer im inneren verbrannten und zogen gen Alveran.
Mehrere Reihen tief ließen sich alle um die Feuer nieder, im stillen Gebet oder zwiesprache mit der Familie, und verharrten bis die Feuer im Morgengrauen verloschen.
Hesindian Rahjalieb
Von Benjamin Majehrke:
Werte Redaktionsstube des Boten,
der Tag zu Ehren unseres gleißenden Herrn Praios, König der Götter, oberster Richter und Vernichter der Finsternis ist nun vorbei, doch die Festspiele in Gareth halten an. Wir jedoch schreiben euch aus der Stammburg unserer Familie in den Trollzacken. Als Diener des Götterfürsten liegt uns der Festtag besonders am Herzen, dennoch ist es zugleich eine der schwierigsten Zeiten für uns. Meine werte Gemahlin ist eine Wilde, eine magisch Begabte vom Volk der Elfen und in unserer vierjährigen Tochter schlummert ebenfalls dieses Erbe. Uns ist bewusst mit welcher Abscheu und Verachtung manche unseren vor Travia geschlossenen Bund betrachten und nachdem es letztes Jahr fast zu Ausschreitungen gekommen wäre, haben wir beschlossen diesmal den Festtag im Schoss der Familie zu verbringen. Die Leute sollen wissen welch gottesfürchtiger und frommer Mensch unsere Tochter ist. Dieses Jahr oblag ihr die Standarte mit dem goldenen Greifen zu führen. Man mag sich kaum vorstellen, wie sie gestrahlt hat, als sie vor uns auf dem Pferd sitzend die Prozession anführte. Es war das Licht Praios, das sie den Menschen brachte, mit dem sie die Herzen erwärmte und die Schatten der namenlosen Tage endgültig vertrieb. Als die Prozession den kleinen kümmerlichen Schrein erreicht hatte, welcher der Pracht des Herrn überhaupt nicht gerecht wurde, sprachen wir als sein bescheidener Diener die heiligen Worte. Worte die in der kargen Bergwelt der Trollzacken umso wichtiger sind, denn viele ihrer Bewohner halten ihre Heimat für einen von den Göttern verlassenen Ort und hängen einen alten Ahnenkult an. Anschließend zogen wir weiter zum Ahnenschrein, denn seid jeher ist es Tradition, seine Wünsche für das neue Jahr vor der ganzen Familie zu verkünden. Mit Bedauern mussten wir beobachten, wie oft der Wunsch eines geeinten Darpatiens laut wurde. Umso mehr freute es uns, als unsere Tochter verlautbarte, dass sie ein ebenso treuer Diener des Götterfürsten wie wir werden wolle.
Seine Gnaden Donator Lumini Siegmut von Sturmfels
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Von Arvid Becker:
Über die Namenlosen Tage waren alle damit beschäftigt große Puppen aus Stroh und Holz zu fertigen, dreieinhalb Schritt hoch mit dem Wappenschild eines jeden der Zwölfe.
Unter der Aufsicht von Ihro Gnaden Praiostreu wurden diese zum Praiosfest auf dem Markt aufgestellt, 11 im Kreis und der Herr Praios im Zentrum, etwas größer.
Nachdem der Markt hergerichtet war, putzten alle Bewohner den Ort heraus und trugen einfache weiße Gewänder auf.
Zur Praiosstund versammelten sie sich am Gut des Junkers, unter Leitung seiner Gnaden Praiostreu und Junkers Abelmir richteten sie feierlich das Gebet an den Götterfürsten. Erst gemeinsam dann ein Jeder einzeln, man trat vor, entzündete eine Kerze als Opfer und richtete eine Fürbitte an den Herrn. Im Anschluss eröffnete Junker Abelmir ein großes Fest, das Essen war schlicht, jedoch sorgte die Freude über die überwundenden Praiosläufe für Ausgelassenheit und Frohmut.
Am Abend schließlich, als die Praiosschreibe soeben vom Himmelsrund verschwand und alle sich auf dem Markt versammelt hatten, sprach seine Gnaden Praiostreu laut und vernehmlich: "Praios und seine zwölfgöttlichen Geschwister waren mit uns und ein neuer Götterlauf ist angebrochen, also lasst uns Ihnen danken und treu zur Seite stehen."
Sogleich traten 11 Personen, mit Fackeln, an die Puppen, Junker Abelmir zur Rondra. "So lasst diese Feuer die ganze Nacht, zu Ehren der Zwölfe, brennen, auf einen neuen, wohlwollenden und segensreichen Götterlauf."
Alle Fackelträger senkten die Fackeln und entzündeten die Puppen, sogleich gingen sie hell und freundlich knisternt in Flammen auf, die Opfer im inneren verbrannten und zogen gen Alveran.
Mehrere Reihen tief ließen sich alle um die Feuer nieder, im stillen Gebet oder zwiesprache mit der Familie, und verharrten bis die Feuer im Morgengrauen verloschen.
Hesindian Rahjalieb
Von Benjamin Majehrke:
Werte Redaktionsstube des Boten,
der Tag zu Ehren unseres gleißenden Herrn Praios, König der Götter, oberster Richter und Vernichter der Finsternis ist nun vorbei, doch die Festspiele in Gareth halten an. Wir jedoch schreiben euch aus der Stammburg unserer Familie in den Trollzacken. Als Diener des Götterfürsten liegt uns der Festtag besonders am Herzen, dennoch ist es zugleich eine der schwierigsten Zeiten für uns. Meine werte Gemahlin ist eine Wilde, eine magisch Begabte vom Volk der Elfen und in unserer vierjährigen Tochter schlummert ebenfalls dieses Erbe. Uns ist bewusst mit welcher Abscheu und Verachtung manche unseren vor Travia geschlossenen Bund betrachten und nachdem es letztes Jahr fast zu Ausschreitungen gekommen wäre, haben wir beschlossen diesmal den Festtag im Schoss der Familie zu verbringen. Die Leute sollen wissen welch gottesfürchtiger und frommer Mensch unsere Tochter ist. Dieses Jahr oblag ihr die Standarte mit dem goldenen Greifen zu führen. Man mag sich kaum vorstellen, wie sie gestrahlt hat, als sie vor uns auf dem Pferd sitzend die Prozession anführte. Es war das Licht Praios, das sie den Menschen brachte, mit dem sie die Herzen erwärmte und die Schatten der namenlosen Tage endgültig vertrieb. Als die Prozession den kleinen kümmerlichen Schrein erreicht hatte, welcher der Pracht des Herrn überhaupt nicht gerecht wurde, sprachen wir als sein bescheidener Diener die heiligen Worte. Worte die in der kargen Bergwelt der Trollzacken umso wichtiger sind, denn viele ihrer Bewohner halten ihre Heimat für einen von den Göttern verlassenen Ort und hängen einen alten Ahnenkult an. Anschließend zogen wir weiter zum Ahnenschrein, denn seid jeher ist es Tradition, seine Wünsche für das neue Jahr vor der ganzen Familie zu verkünden. Mit Bedauern mussten wir beobachten, wie oft der Wunsch eines geeinten Darpatiens laut wurde. Umso mehr freute es uns, als unsere Tochter verlautbarte, dass sie ein ebenso treuer Diener des Götterfürsten wie wir werden wolle.
Seine Gnaden Donator Lumini Siegmut von Sturmfels
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