AW: Moral und Täterschaft 2. Grades
Die Frage ist nun, wie man den indirekten Mord betrachtet. So, wie ich das sehe, ist es hier sehr viel einfacher, sich in die eigene Tasche zu lügen. Es hat ja sein müssen, und ausserdem war man's ja nicht selbst, sondern Louie. In sofern erlaubt einem der Befehl meiner Meinung nach leichter, seine Menschlichkeit zu erhalten, als wenn man selbst abgedrückt und live dabei gewesen ist. In dem Fall muss man sich schließlich auch viel stärker mit der Tat auseinandersetzen.
Naja, also eigentlich heißt es ja, dass der erfolgreiche Wurf zur Erhaltung der menschlichkeit heißt, dass sich der Charakter seiner Untat bewusst wird und bereuht, also würde das eher für eine Verrohung als ein Erhalt der menschlichkeit bedeuten, was du da sagst. Selbst wenn es als notwenig empfunden wurde (Finaler Rettungsschuss, z.B.) belastet das einen.
Generell wäre ich aber auch dafür, die befohlene Tat - auch wenn sie ethisch genauso verwerflich ist - als eine Sünde eines niedrigeren Menschlichkeitswertes anszusehen (vielleicht eine Stufe variiert), da die eigene Ausführung der Tat mehr Rohheit verlangt und vor allem man nicht beim Versuch der Tat merken kann, was für eine schlimme Sache man da macht - sprich einfach zu ignorieren, dass die Person gerade um ihr Leben kämpft. Vielleicht nimmt das aber auch wieder eine Möglichkeit zu bereuhen, sprich vielleicht ist die Schwierigkeit des Wurfes dafür erhöhen.
Das Ganze heißt aber auch, dass jemand, der einen Mord befiehlt und dabei zusieht, mindestens genauso behandelt werden soll, wie der direkte Mörder, da sich an der Tat auch noch ergötzt wird - viellecht istd as sogar noch abartiger, als jemand selbst umzubringen.
Insgesamt sollte man bei Mord immer die Motive und die Gefühlslage mit einbringen, um die Tat für einen Menschlichkeitswurf zu bewerten - jemand mit einem Knickschuss hinzurichten, jemand zu erwürden oder jemand erst zu quälen, um ihn langsam umzubringen, sind unterschiedlich zu betrachten.
Ich wiederspreche übrigens der Hemmschwelle. Es ist nicht die gleiche ob ich sage: "Los Louie, kümmer dich um ihn" und Louie meint "Ja meister" und davon trottet. Und ob ich über Hanspeter stehe und den Abzug der Knarre ziehe oder mit dem Baseballschläger auf ihn einschlage bis er aufhört zu zucken. Das sind andere Dimensionen.
Wir können gern darüber sprechen ob es die gleiche Hemmschwelle ist wenn ich zu Louie sage: "Los kümmer dich um ihn, ich will das du es langsam tust, das schwein soll ausbluten. Und während er ausblutet vergewaltigst du seinen Hund, die Tochter seines Hundes, das Meerschweinchen der Familie und den Teddybär des Meerschweinchens trägst du dabei als Hut."
Aber ein einfaches: "Mach ihn weg, wie du das anstellst ist nicht mein Problem". Ist was anderes als selbst abzudrücken.
Das sehe ich genauso. Das sollte bei Auftragsmorden defintiv einfließen.
falsch ...
ließ dir ma das StGB diesbezüglich durch , oder red mit nen erfahrenen anwalt (habe beides gemacht)
keine angst...dachte das aber bis dahin auch undwurde aufgeklärt..
totschlag und mord können beide geplant sein...
der unterschied ist einfach, dass es für mord festgelegte bedingungen gibt , die erfüllt werden müssen :
-niedrige beweggründe
-heimtücke
Naja, also niedere Beweggründe und Heimtücke hast du sehr schnell bei einem Toten konstruiert. Sobald du planst, die person zu töten, hast du das schon drin. Solltest du mit jemand etwas planen und das tödlich ausgehen, aber nicht zwangsweise so gewollt sein, wäre das eher Totschlag oder irgendetwas mit Todesfolge. Oder?