Ich habe gehört das es Spieler gibt die GURPS mögen.
Sogar noch mehr als Maskerade,..

Wobei ich meine das der GURPS Hintergrund etwas abweicht?
 
Saint schrieb:
Ich finde ja noch immer, dass die überlegendste Inkarnation der WoD die von Monte Cook war. Aber da haben sie ja alle gleich das Weihwasser rausgeholt weil d20 draufstand...
Naja D20 ist halt auch scheiße. Was willste machen.^^

Aber ja, das Setting fand ich von allen WoDs tatsächlich am coolsten.
Auch, aber nicht nur, weil es lange vor der WoD2 spielbare Dämonen hatte.
Das ist auch das einzige unbespielte Buch, dessen Kauf ich nicht bereut habe.
 


House_stare.gif
 
Mein Hauptkritik an Requiem (und der nwod im allgemeinen, mit Ausnahme von Werewolf - The Forsaken und Hunter) ist der Wiederspruch wie die Covenants dargestellt werden. Auf der einen Seite werden sie deutlich lokaler als etwa die Camarilla dargestellt, gleichzeitig aber sind sie global, sprich auf den ganzen Globus zu finden. Das beißt sich.
 
Mein Hauptkritik an Requiem (und der nwod im allgemeinen, mit Ausnahme von Werewolf - The Forsaken und Hunter) ist der Wiederspruch wie die Covenants dargestellt werden. Auf der einen Seite werden sie deutlich lokaler als etwa die Camarilla dargestellt, gleichzeitig aber sind sie global, sprich auf den ganzen Globus zu finden. Das beißt sich.

Das kommt auf die Quelle an. Und darauf, wie man sich die nWoD denkt.

Gerade in Requiem werden die Bünde mal als global operierende Riesenfraktionen gedacht (In Danse Macabre), dann wieder als etwas, was es nur in dieser Stadt gibt und nur etwas mehr als ein Klüngel mit Ideologie ist (Und in der Nachbarstadt hat man noch nie etwas vom Invictus, etc. gehört).

Im Grunde sind die Bünde jedoch gar keine Organisationen, sondern viel mehr die möglichen Versuche, sich als Vampir in einem sozialen Gefüge einzusortieren, bzw. sein Unleben zu meistern. Eine Weltanschauung.
Die Lancea gibt dir einen göttlichen Auftrag, der dich dein Vampirsein als wichtig und weniger grausam erscheinen lässt.
Der Zirkel lässt dich an den Kreislauf der Natur glauben und an deine Rolle als Raubtier in ihm.
Der Invictus daran, dass du durch Kontrolle, Macht und Gehorsam dein Unleben meistern kannst.
Die Bewegung, dass du ein gleichberechtigtes Kollektiv, einen Funken Menschlichkeit im Vampirsein erhalten kannst.
Und der Ordo sagt einfach: Fick die Scheiß Seiten des Vampirseins. Ich werde ein Uberwesen!
 
Ich hab die auch immer als ideologische Schablonen gesehen.
So wie es auch in jedem Land der Welt irgendeine Form von konservativer Machtelite (Invictus), wenigstens eine widerständische Strömung (Carthianer), wenigstens eine gesellschaftlich dominierende religiöse Gruppierung oder gar Organisation (Lancea), eine weitestgehend apolitische, aber dennoch pivilegierte intellektuelle Elite (Ordo) und eine Form von Gegenkultur (Zirkel) gibt.
Wie die aber im Einzelnen ausgestaltet sind, hängt sehr von der Geschichte ab.
In meiner DDR beispielsweise waren Invictus und Carthianer eine vereinigte Blockpartei unter sehr sehr deutlicher Führung des Invictus, während die politische Opposition in der Lancea und im Zirkel zu finden war, wo sie, wie in der echten DDR die politische Organisationsarbeit mit Grillfesten und Mitternachtsmessen tarnten.
In einem kleinen Kaff im bible belt könnte der Invictus unter der Leitung eines charismatischen Predigers stehen, während die Lanze entweder mit dem Invictus eng umschlungen für diesen die Propaganda und das Fußvolk bilden, oder aber gegen den die Opposition bildet, weil sie die Deutungshoheit in diesem religiösen Umfeld für sich beanspruchen.

Und sie repräsentieren auch verschiedene Spielfoci und definieren so den einzelnen Charakter. Aber eben immer vor dem Hintergrund der ganz konkreten Geschichte der Domäne.
Und dass die christlich-konservativen Monarchisten in Berlin sich genauso Invictus nennen wie die stalinistische Kreml-Kabale, liegt daran, dass sie das selbe Prinzip verkörpern: Stabilität um jeden Preis, auch durch Zwang und Repression.

So gesehen beißt sich das nicht.
Man darf nur die Covenants eben nicht als geschlossene, monolithische Organisationen begreifen, die ein weltweites Netzwerk unterhalten. So sind sie auch nicht gedacht. Das ist noch Maskerade-Mentalität.
Sie sind nur lokale Ausprägungen von in jeder Gesellschaft anzutreffenden Gesellschaftskonzepten.
 
Die Herausforderung die Schweinsbratenbrot anspricht ist aber doch gerade das sich wiederholt unter einem Namen vorkommende Konzepte nur bedingt mit einem lokalen Ansatz vertragen.
Schließlich finden sich in den einzelnen Spielorten nicht nur die Konzepte wieder, sondern sie werden auch entsprechend benannt respektive tragen sie den gleichen Namen.

Das heißt von Goa, über Ost-Berlin, Marrakesch bis hin zu Wisconsin heißt die religiöse Ausprägung der Vampir Lancea Sanctum und folgt doch wahrscheinlich der christlichen Herleitung welcher von dem Rahmen schon umrissen wird.
Da steht der Umstand "Es soll nur ein allgemeines Konzept sein für einen religiös geprägten Punkt" der Tatsache "Der Bund heißt überall gleich und benennt sich nach der Lanze des Longinus, siehe Christentum" doch irgendwo im Weg.
Das wäre fast so als würde man sich fünf grundlegende Konzepte für Vampire überlegen, diese dann mit Namen jeweils jeden einzelnen Vampir zu ordnen und behaupten das es gar kein so globaler Ansatz ist wie bei Maskerade sondern viel lokaler,... Oh.

Bringt ansonsten recht gut einen weiteren Aspekt hervor der mir an Requiem nicht gefällt und den ich bisher gar nicht mal so recht benennen konnte.
 
Da steht der Umstand "Es soll nur ein allgemeines Konzept sein für einen religiös geprägten Punkt" der Tatsache "Der Bund heißt überall gleich und benennt sich nach der Lanze des Longinus, siehe Christentum" doch irgendwo im Weg.
Ich hab das einfach als "Bund, der Vampirismus religiös begründet und aus realweltlich-kulturellen Gründen (theokratische USA) eben zufällig im Buch als christlich dargestellt ist" interpretiert. Aber ich gebe zu, dass ich mich da ein Stück vom Buch entferne.

Kann man sich drüber aufregen, muss man als kanonhöriger Maskeradler vielleicht auch, aber ich kann da gut mit arbeiten.
 
Kann man sich drüber aufregen, muss man als kanonhöriger Maskeradler vielleicht auch, aber ich kann da gut mit arbeiten.

Das die Bünde nur "eine ungefähre Richtung" sind un überall gleich heißen ist in der Tat schon etwas seltsam, wenn man Vampire als territoriale Wesen begreift. Aber auch wenn sich dieser Unsinn durch das gesamte Regelwerk zieht ist er leicht durch eine kosmetische Änderung zu beseitigen, bei Masquerade ginge das mit den Sekten nicht so einfach.
 
Ich denke das es nichts damit zu tun hat ob man Kanon oder Metaplot hörig ist.
Es ist halt einfach eine Diskrepanz die man ignorieren kann oder die man aufgreifen mag.

Hinsichtlich Maskerade hat man das Problem weniger da die Sekten global angelegt wurden.
Das heißt man hat eine Begründung wieso die territorialen Kreaturen sich unter den selben Namen firmieren.

Meines Erachtens kann man die Sekten durchaus sehr leicht wegnehmen.
Allerdings besteht dann die Herausforderung das keine Konzept Schablone als Hilfe zum Aufbau einer Alternative vorhanden ist.
Das heißt man muss sich die neuen politischen Formierungen selbst überlegen, ohne Hilfe.

Was m.E. recht einfach geht wäre z.B. die Sekten zurück zu nehmen und daneben Alternativen zu setzen die in das System greifen.
Das heißt wenn man die Sekten grob als linksgerichtete Partei gegenüber einer rechtsgerichteten Partei sieht das man aus den Unabhängigen einen Neutralen Faktor ähnlich der Schweiz oder anderer politisch aktiver / relevanter Steuerparadise macht.
 
Gerade in Requiem werden die Bünde mal als global operierende Riesenfraktionen gedacht (In Danse Macabre), dann wieder als etwas, was es nur in dieser Stadt gibt und nur etwas mehr als ein Klüngel mit Ideologie ist (Und in der Nachbarstadt hat man noch nie etwas vom Invictus, etc. gehört).
Im Grunde sind die Bünde jedoch gar keine Organisationen, sondern viel mehr die möglichen Versuche, sich als Vampir in einem sozialen Gefüge einzusortieren, bzw. sein Unleben zu meistern. Eine Weltanschauung.

Genau das paßt ja auch wunderbar zum Rest: nichts ist sicher und genau bekannt, weder der Entstehungsmythos noch wie es in anderen Städten aussieht.
Klar paßt es gut ins Portfolio des Invictus, wenn er sich als weltumspannende und mächtige Organisation präsentieren kann, die einzelnen Vampire in der Stadt werden es eh in den seltensten Fällen nachprüfen können.

Die Bünde sind, wie alles auch, ein Angebot und bedienen grundstrukturelle Organisationen, die ebenfalls auf gängigen Mythen/Klischees basieren und je nach Wunsch angepasst werden können/sollen.
Eine Organisation, die nach Macht strebt ist ebenso einleuchtend wie eine, die dem Vampirismus einen religiösen Unterbau gibt (entweder monotheistisch/unterordnend oder polytheistisch/Befreiung suchend) oder die ein "Gleiches Recht für alle!" propagiert oder schlicht die nächste Stufe der Evolution sucht.
Wie das nun genau in jeder Stadt funktioniert oder aussieht, ist weder vorgeschrieben noch in Stein gemeißelt. Die Lanze kann auch islamische Züge haben, der Zirkel hinduistischen Theorien folgen oder der Invictus (wie bei mir) auf alte Piraten- und Schmugglerkompagnien zurückgehen und dementsprechend können sie auch unterschiedliche Namen tragen, auch wenn Funktion, Aufbau und Aufgabe sich ähneln.

Camarilla und Sabbat sind da schon deutlich enger.
 
Meines Erachtens kann man die Sekten durchaus sehr leicht wegnehmen.
Allerdings besteht dann die Herausforderung das keine Konzept Schablone als Hilfe zum Aufbau einer Alternative vorhanden ist.
Das heißt man muss sich die neuen politischen Formierungen selbst überlegen, ohne Hilfe.

Man kann sie ganz leicht wegnehmen ... und hat danach riesige Probleme, aha. ^^
 
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