AW: Maskerade vs. Requiem
Dann bist Du der betont bunt angemalte Techno Raver, der Gabber Hardcore für die endgültige Vollendung jeder Musik hält.
Nein. Denn dann fände ich Cyberpunk v3 geil. Oder DSA 4te. Oder Shadowrun 4te. Leider keine Punkte für dich.
Siehe Dein Requiem Beispiel, wobei diese (erste HTML) Seite übrigens nicht eine reine Fan Seite ist. Sonst hätte ich mich darüber auch nicht so ausgelassen. Nur sollte man auch das Kind beim Namen nennen, nämlich daß dort einige nicht gerade kleine Passagen aus kommerzieller Feder stammen (Requiem-Roman „A Hunger Like Fire“, Grundregelwerk).
Ach nu komm aber. Bezogen auf den Gesamt-Content der von mir genannten Seite sind die Zitate aus publiziertem Material - jedes einzelne als solches gekennzeichnet - nicht einmal 5% des Gesamtinhalts.
Und da willst DU mir jetzt nen Strick draus drehen, weil du es nicht verwinden kannst, dass deine "beste VtM Site" zu EINHUNDERT PROZENT ein Clansbuch-Zitat ist??
Weißt du, ich hab in diesem Thread hier schon eine MENGE stussiger Diskussionen geführt. Aber grad hast du dir nen Ehrenplatz erkämpft. Und das gegen ziemlich taffe Konkurrenz!
VtM 1 entfachte (1991 ?) damals einen Hype, so wie auch (1994 ?) das Nosferatu Intro richtig cool rüber kam, weil es eben anders war - mit oder ohne Anne Rice. Das habe ich natürlich nicht vergessen, anderen könnte es ähnlich gehen.
Ich darf dich einmal mehr korrigieren. In der Frage von Huhn und Ei lautet die Antwort betreffs des Vampir-hypes der Neunziger gewiss NICHT, dass der durch VtM entstanden wäre!
Halte dir BITTE mal vor Augen, was für eine RANDGRUPPE wir Rollenspieler sind. Wenn du irgendwem weismachen willst, dass irgendwo ein RPG-System - das selbst nur phasenweise ein Topseller war - innerhalb einer Randgruppe einen durch alle Medien verfolgbaren Gothic/Horror/Vampirhype ausgelöst hätte, hast du - pardon - nne Vollklatsche.
Wahr ist: VtM war zumindest kein Mitläufer des Hype, kein Produkt, das versuchte auf eine Bewegung aufzuspringen. Es war unter tausenden Rollenspiel-Releases, die es seinerzeit gab "das richtige Produkt zur richtigen Zeit". Es fand (aber nicht ERfand) eine Modewelle, die es innerhalb der RPG-Kreise nach oben spülte.
Und: Man erkannte bei WW, dass dies eine Modewelle und eine "Gunst der Stunde" war, weshalb man grade zu Beginn des "Hypes" versuchte, so viel Material auf den Markt zu werfen wie irgend möglich (und Scheiß was auf die Qualität).
Dass unter den DUTZENDEN Büchern z.T. miserabelster Qualität, die WW gerade im 2nd Edition Wahn auf den Markt SCHISS, sich auch versehentlich 1 (in Worten: EINE) in der Tat gute Intro-Story fand, na herzlichen Glückwunsch. In der Werbung nennt man das den "Shotgun-Effect": Man versucht so viel rauszuballern wie geht, in der Hoffnung dass irgendetwas trifft.
Requiem bringt keinen neuen Hype
Falsch. Requiem profitiert nur von keinem aktuellen Hype, der dem System die Steigbügel hält.
Requiem wurde zum koexistierenden Produkt neben Maskerade.
Falsche Zeitform. Requiem ist derzeit ein koexistentes Produkt neben Maskerade. Wie es in Zukunft aussieht, weiß ich nicht, und du erst Recht nicht.
Neu war eigentlich nur die Ankündigung, den Schwerpunkt anders zu setzen, nämlich mehr auf die Psyche (Horror). Was ja schon einmal nicht schlecht war. Nur reicht eine Ankündigung oder Betonung allein nicht aus.
Pardon, aber wenn das eigentlich "Neue" die Verlagerung des Schwerpunktes (auch Betonung genannt) war, dann reicht diese Betonung auch aus, und die Ankündigung derselben ist (für ein Werbeversprechen) erstaunlich wahrhaftig.
Dass du die Verlagerung jenes Schwerpunktes nicht raffst oder wertschätzt oder die tatsächlichen Neuerungen des Systems geblendet von deiner allmächtigen Nostalgie nach King Elvis nicht sehen willst, ist ... ja, was eigentlich? SCHADE ist es eigentlich nicht, denn wen juckt's (außer mir)?
Es gibt eben auch Spieler, die Charaktere mit "Eiern in der Hose" spielen wollen.
(und folgendes Blabla)
Alles, was du hier anführst, trifft auf VtR zu. Du kannst innerhalb des gesetzten und publizierten Systems mächtige UND übermächtige Charaktere bauen (auch ohne das System zu verbiegen oder nneu erfinden zu müssen, wie man es bei VtM musste). Mechaniken zum Unterstützen eines Spiels rund um die Psyche des Charakters sind reichlich vorhanden - OHNE bequeme Ausstiegsoption aus Moral und Gewissen via "Ich hack alles kaputt denn das ist mein Glaube" Pfade.
Es muß eben die Balance gewahrt werden. So wie bei M1.
Richtig. Aber dies hier ist kein Thread "Maskerade Erste Edition gegen Requiem" sondern MASKERADE gegen Requiem.
Gegen die VtM 1st hat niemand was, auch wenn die Grundregelmechaniken zum Teil grauenhaft waren. Das Setting und Feeling stimmte, die Balance war soweit vorhanden, der Fokus lag auf persönlichem Horror.
ABER.
Wenn du selbst sagst, dass Requiem all dies ebenso hat - vielleicht nicht revolutionär neu, aber es macht den gleichen "Job" wie M1 - dann kann deine Empfehlung an Vampir-Neulinge trotzdem nicht M1 sein, denn
- M1 gibt es nirgendwo online (nichtmal in deinen tollen Link-Listen)
- sollte man M1 als Buch finden, ist es teurer als WoD+VtR zusammen
- VtR ist von den Regeln besser als M1 (da klarer, balancierter und gereift durch 15 Jahre "Betaphase" Maskerade)
Ich denke, wir belassen es bei der Koexistenz.
Dabei hätten wir es von Anfang an belassen können, denn nniemand hat je was dagegen gesagt, dass VtM-Liebhaber weiterhin zu Elvis-Musik shwoofen oder ihren liebevoll getuneten 70er VW Käfer fahren.
Sie sollen nur nicht sagen, dass Elvis heutzutage progressiv wäre oder der 70er VW Käfer technisch, ökonomisch, ökologisch und designmäßig dem New Beetle überlegen, und sich damit öffentlich zu total Nostalgie-Verblendeten machen.