AW: Maskerade vs. Requiem
Mein Senf dazu:
Grundsätzlich ist da der Vorwurf, daß das "Grundregelwerk" von WoD 2.0 ein Mittel ist, um Geld zu verdienen.
Wenn sie gewollt hätten, hätte WhiteWolf diese Grundregeln verkürzt und zum Download freigegeben.
So müßte man ein ca 230 Seiten Buch zum Preis von 20 Euro extra kaufen und lesen. Ein Grund-Modul-System mit 50 Seiten, was wesentlich übersichtlicher wäre, für 5 Euro (oder umsonst zum Download) hätte es auch getan. Aber das ist ein anderes Thema.
Zur Eigendarstellung von WhiteWolf:
The core differences between the games are primarily thematic in nature; in many ways Vampire: The Requiem is closer to Vampire: The Masquerade as it was originally conceived than Vampire: The Masquerade had become over the 13 years since its inception.
The differences can be broadly defined along two lines: mechanical (rules) alterations designed to make the game more playable, and cultural differences to alter the focus of the game from the action-horror game it had become to the personal-horror game the designers had originally intended.
Hier sprechen sie z.T. etwas wahres an, dann widersprechen sie sich wieder.
Es gibt m.E. drei Hauptarten, Vampire zu spielen:
1.) Die Reaktionäre Methode
Diese wird von mir bevorzugt. Sie basiert auf den ganz alten Regeln (ca 1993) und beinhaltet eigentlich nur die Camarilla Clans. Die anderen Clans sowie Magier und Werwölfe etc werden zwar erwähnt, aber nicht im Detail beschrieben. Es bleibt also dem Meister überlassen, ob er die Welt ausweitet oder nicht.
Der interessante Metaplot wird ebenfalls erwähnt, ist aber nicht unbedingt bindend.
Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, aber das eigentliche Grundsystem ist kompakt und überschaubar.
"Personal-horror" war und ist dabei kein Problem !
Spieler und Meister, die sich zu 1.) zählen, sind übrigens klar in der Minderheit.
2.) Die Konservative Methode.
Das ist Vampire bis kurz vor Schluß. Das ursprünglich kompakte System - siehe 1.) - wurde über den Haufen geworfen bzw immer mehr aufgebläht, bis es zum einen widersprüchlich und zum anderen nicht mehr spielbar wurde.
Es wurden immer mehr Clans und Blutlinien erschaffen und eingebunden, z.B. die "Kindred of the East". Dazu aufgrund der unzähligen Supplements immer mehr Regeln und extra Würste, Merits & Flaws usw.
Hier kritisierte WW zu recht, daß ein solches System irgendwann überhitzt war und immer schwieriger zu spielen wurde - es sei denn man verhielt sich wie in 1.).
Spieler und Meister, die sich zu 2.) zählen, sind m.E. klar in der Mehrheit.
3.) Die Revolutionäre Methode
Weil 2.) irgendwann nicht mehr ging, wurde 3.) erschaffen.
Leider wurde 3.) nix halbes und nix ganzes:
Malkavianer gehören jetzt den Ventrues an und die an sich guten Grundideen des Camarilla Systems, der Persönlichkeit und Psyche eines Vampirs und wie sich (andere) Vampire damit arrangieren, wurden nicht richtig aufgegriffen.
Daß eine Veränderung auch positiv sein kann, zeigt m.E. das Beispiel Werwolf Paria - aber das ist ein anderes Thema.
Wer sich bei ebay oder in Foren umsieht, wird feststellen, daß Requiem nicht wirklich ankommt. Die Konservativen aus 2.) bleiben bei ihrem alten System und die Reaktionären aus 1.) sehen ebenfalls keine Verbesserung, sondern schotten sich weiter ab wie bisher, in dem sie sich die Basics aus den bisherigen WW Werken herausfiltern.
Kleiner Link Tip noch:
http://stayka.homelinux.net/wod/index.html
Siehe Essen bei Nacht von 1995 (?).
Hat alles, was ein Vampir zum Spielen braucht. Ohne wirre Regeln oder Requiem, sondern einfach nur Vampire - Die Maskerade. Ist übrigens nicht von mir, aber genau der Stil, den ich bevorzuge.