AW: Maskerade vs. Requiem

Hm. Du meinst so ähnliche Defizite wie Leute haben, die Helden oder Schurken im Rollenspiel spielen ? Im Prinzip lässt sich das doch auf jeden ROllenspieler übertragen, das er/sie Dinge kompensieren, der Realität entfliehen will. Genau wie Leute, die Computerspielen, Romane lesen und vieles andere. Ich tue mich schwer, immer so schnell Leute zu verurteilen für Dinge, die sie mögen.

Ich persönlich schreibe weniger, weil ich eine tolle Autorin bin oder besonders viel Lob für meine Geschichten haben will,sondern erst mal für mich, weil der Charakter für mich dann fester wird, vorstellbarer etc.

Aber ist ja egal, so weit sind wir ja gar nicht auseinander :)

Es gibt einen klaren Unterschied zwischen Eskapismus und Überkompensation. Beides ist unter Rollenspielern verbreitet, das letztere verschafft ihnen einen schlechten Ruf. Das erstere ist jedoch gesellschaftlich sanktioniert, um die kurzen Phasen zwischen Schule, Arbeit und Tod aufzuhellen.

Und der Großteil, der Rollenspieler mit denen ich persönlich zu tun habe und hatte, betreibt Eskapismus und differenziert scharf zwischen Hobby und Leben. Deshalb ist zum Beispiel der Disclaimer vieler Rollenspiele ein ständiger Quell des Amusements, wenn darauf hingewiesen wird, dass ROLLENSPIEL nicht REAL sei und man auch keine Dämonen/Scheißhausgeister etc. beschwören kann, egal wie man sich anstrengt.

Leider bestätigen viele (und vor allem laute) Maskeradespieler aber genau dieses Vorurteil von Überkompensation und krankhaftem Eskapismus, stülpen jedem Aspekt des Lebens eine rollenspielerische Sicht über und können fast schon nicht mehr irgendetwas tun, was nicht Rollenspiel zum Inhalt hat. Und auch das verschafft dem Hobby und dem System seine (mehr oder minder berechtigte) schlechte Reputation.
 
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Ok, dem kann ich mich anschliessen. Ausser das mit den Maskeradespielern, denn besonders laut sind hier nur die Requiemspieler, was das bedeutet, weiss ich nicht :)
 
AW: Maskerade vs. Requiem

Ok, dem kann ich mich anschliessen. Ausser das mit den Maskeradespielern, denn besonders laut sind hier nur die Requiemspieler, was das bedeutet, weiss ich nicht :)

"Laut" kannst Du eher als Umschreibung für "Stereotyp-definierend" und "präsent" betrachten...
 
AW: Maskerade vs. Requiem

@Arkangelus:
Kein wahrer Schotte ? Wikipedia
Die Aussage andere hätten halt noch nie eine gute Maskeraderunde gespielt ist zutiefst herablassend. Es ist vergleichbar mit der Aussage 'Lesben müssten einfach mal richtig rangenommen werden', stellt also übelstes Stammtischniveau dar. Die Feindseligkeit ist natürlich subtil und hätte damit in einigen Clubboards durchaus ihre Berechtigung, hier sehe ich sie allerdings als relativ deplaziert an.

Danke für die aufklärung in der Schotten sache ^^

Hmmm ich verstehe was du meinst. Aber da muss ich auch mal wieder fragen, warum es so schlimm ist, wenn eine Maskeradler das sagt und es vollkommen gerechtfertigt ist, wenn ein Requiemaner das gegenteilige behauptet???
Oder schlimmer noch, behauptet, das alle Maskeradler Idioten sind die keine Ahnung vom RPG haben?
Warum ist das dann nicht auch herrablassend?
Ach und wenn ich das mal so gesagt habe, dann nur aus der Vermutung heraus, dass dies der Wahreit entspricht, weil kein "Überläufer" (soweit ich mich erinnere) gesagt hat, dass er Maskerade gut findet, aber Requiem ihm besser gefällt, sondern das Maskerade schei*e war und ist und immer sein wird und man es nur aus Not oder Zwang heraus gespielt hat. Da liegt es für mcih nahe, dass man eben nie eine "gute Runde" gespielt hat. Denn sonst hätte man es ja gut gefunden.
Verstehst du wie ich das meine?
 
AW: Maskerade vs. Requiem

@Alanna:
Nein, so spiele ich nicht. Ganz abgesehen davon, dass weder Requiem noch Maskerade leiten würde. Selbst D&D leite ich nicht so, ganz zu schweigen von Spielen wie Storytelling. Wir hatten in zehn Sitzungen etwa eine Kampfaktion die darin bestand das ein NSC mit einer Schrotflinte erschossen wurde, sehr zum Missfallen des schießenden Spielers. Andererseits bin ich im Gegensatz zu bestimmten Spielern kein Freund des exzessiven Ausspielens von Alltäglichkeiten. Also wurden die meiste Zeit über Gespräche geführt. Am absurdesten war die Stelle als mehrere Charaktere einen NSC davon zu überzeugen versuchten doch bitte Selbstmord zu begehen damit sie nicht gezwungen würden ihn töten zu müssen.
Wobei die letzte D&D Runde übel war. Aber das war auch ein konfuses vorgefertigtes Abenteuer. Werde doch wieder auf selbstgeschriebenes zurückgreifen. Vor allem weil ich mich ansonsten deutlich langsamer steigern werde.
 
AW: Maskerade vs. Requiem

Wenn ich allerdings Bock auf stundenlanges Charakterspiel habe, dann nehm ich lieber Systeme, die das auch unterstützen und belohnen und kein x-beliebiges Rollenspiel, was nicht weiß, ob es lieber Fisch oder Fleisch wäre...

Das markierte find ich hier besonders interessant. Meinst du damit XPs oder was? Also damit du damit dann schöne deine Kampfskills pushen kannst?

Mal eine Frage, hat einer von euch (die diese Spielweise beführworten) jemals im RPG was mit Absicht gemacht, was dem Charakter keinen Vorteil (oder keine Belohnung) bingt und sogar eher nachteilhaft ist, nur weil es eben in der Situation besser passt?

Und hat eigentlich jemals einer von den eben angesprochenen einen Chara gespielt, der NICHT kämpfen kann? (Also zumindest bei Spielbeginn keine Kampfskills hat)

Würde mich mal interessieren.
 
AW: Maskerade vs. Requiem

Und der Großteil, der Rollenspieler mit denen ich persönlich zu tun habe und hatte, betreibt Eskapismus und differenziert scharf zwischen Hobby und Leben. Deshalb ist zum Beispiel der Disclaimer vieler Rollenspiele ein ständiger Quell des Amusements, wenn darauf hingewiesen wird, dass ROLLENSPIEL nicht REAL sei und man auch keine Dämonen/Scheißhausgeister etc. beschwören kann, egal wie man sich anstrengt.

Oh Gott ich kannte mal ein paar Spieler, die den Unterschied zwischen Real und RPG nicht kannten oder verwischten.
Da musste man sich als Normalo sehr oft an den Kopf greifen. Ich hab mal mit meinem Dieb einem anderen SC einen Diamanten geklaut (bei nem Fantasy System) Der SC hat das nie raus gefunden, dass mein SC das war, aber der Spieler war dann total sauer auf micht sowohl im Spiel aus auch auserhalb. Der hat beinah geweint, als er den Diamant nicht wieder bekam.
So Leute gehen echt nicht. (BtW: diese Leute waren alle sammt auch Powergamer und Munchkins)
 
AW: Maskerade vs. Requiem

Nein, ich meine keine XP's.
Bei Dustdevils zum Beispiel wird das Charakterkonzept (Past & Present) mit Spielwerten versehen, die jedesmal Boni bei der Konfliktlösung geben, sobald man das Konzept in den Konflikt einbauen kann. Selbst der Devil (ähnlich wie bei Wraith der Shadow) hat regeltechnische Auswirkungen und greifbare Vorteile so dass man dazu animiert wird, den Charakter in die Scheiße zu reiten. Kampf, Soziale Interaktion und co. wird gleichberechtigt als das was es ist abgehandelt: einen Konflikt. Das heisst, dass alle Konzepte und Ausrichtungen gleichberechtigt nebeneinander stehen können, etwas was ich zum Beispiel bei Maskerade nie so wirklich erleben konnte...
Bei PTA können die Spieler bei gelungenen Aktionen, wunderbaren Ideen, großem Drama und coolen Sprüchen (Auch hier kein Kampf) sich gegenseitig Fanmail geben, die wiederum Boni bei Konfliktlösungen bringen (Auch wieder: Kein Kampf).

Achja Deinen lächerlichen Versuch mich in der Kraftspielerecke zu drücken, lass ich Dir als beschränkten Faux-Pas durchgehen.

Achso, übrigens spiele ich öfters Charaktere, die nicht kämpfen können, sei es bei narrativistischen Systemen wie PTA oder eher konventionellem Rollenspiel wie WHFRP...

Das markierte find ich hier besonders interessant. Meinst du damit XPs oder was? Also damit du damit dann schöne deine Kampfskills pushen kannst?

Mal eine Frage, hat einer von euch (die diese Spielweise beführworten) jemals im RPG was mit Absicht gemacht, was dem Charakter keinen Vorteil (oder keine Belohnung) bingt und sogar eher nachteilhaft ist, nur weil es eben in der Situation besser passt?

Und hat eigentlich jemals einer von den eben angesprochenen einen Chara gespielt, der NICHT kämpfen kann? (Also zumindest bei Spielbeginn keine Kampfskills hat)

Würde mich mal interessieren.
 
AW: Maskerade vs. Requiem

Nein, ich meine keine XP's.
Bei Dustdevils zum Beispiel wird das Charakterkonzept (Past & Present) mit Spielwerten versehen, die jedesmal Boni bei der Konfliktlösung geben, sobald man das Konzept in den Konflikt einbauen kann. Selbst der Devil (ähnlich wie bei Wraith der Shadow) hat regeltechnische Auswirkungen und greifbare Vorteile so dass man dazu animiert wird, den Charakter in die Scheiße zu reiten. Kampf, Soziale Interaktion und co. wird gleichberechtigt als das was es ist abgehandelt: einen Konflikt. Das heisst, dass alle Konzepte und Ausrichtungen gleichberechtigt nebeneinander stehen können, etwas was ich zum Beispiel bei Maskerade nie so wirklich erleben konnte...
Bei PTA können die Spieler bei gelungenen Aktionen, wunderbaren Ideen, großem Drama und coolen Sprüchen (Auch hier kein Kampf) sich gegenseitig Fanmail geben, die wiederum Boni bei Konfliktlösungen bringen (Auch wieder: Kein Kampf).

Aha. Also so wie bei Midgard, wo du die selben XP für einen Gegner bekommst den du umgehst wie dafür wenn du ihn killst!?! (BTW: Maskerade "belohnt" gutes Rollenspiel so gesehen auch.)

Achja Deinen lächerlichen Versuch mich in der Kraftspielerecke zu drücken, lass ich Dir als beschränkten Faux-Pas durchgehen.

Das war eine Frage, da es sehr danach klang, das du das damit sagen wolltest. Wenn dem nicht so ist, dann sorry für die fehlinterpretation. (Ich bin da vorbelastet. Es gibt einige Spieler bei denen sich RPG NUR um den Kampf dreht. Wir hatten mal für ein Paar Runden so Spezies dabei, die haben total dumm aus der Wäsche geschaut, als sie einen Konflikt nicht mit der Axt lösen konnten.)

Achso, übrigens spiele ich öfters Charaktere, die nicht kämpfen können, sei es bei narrativistischen Systemen wie PTA oder eher konventionellem Rollenspiel wie WHFRP...

Na das ist beruhigent zu wissen :)
 
AW: Maskerade vs. Requiem

Aha. Also so wie bei Midgard, wo du die selben XP für einen Gegner bekommst den du umgehst wie dafür wenn du ihn killst!?! (BTW: Maskerade "belohnt" gutes Rollenspiel so gesehen auch.)

Nein.

Das ist eine GANZ andere Baustelle von der Malcalypse da spricht. Dust Devils hat mit Midgard soviel zu tun wie ein Solarauto mit einem Wartburg.

Es gibt keine XP, es gibt mechanische Vorteile dafür bei Würfen auf Erzählrechte z.B.
 
AW: Maskerade vs. Requiem

Nein.

Das ist eine GANZ andere Baustelle von der Malcalypse da spricht. Dust Devils hat mit Midgard soviel zu tun wie ein Solarauto mit einem Wartburg.

Es gibt keine XP, es gibt mechanische Vorteile dafür bei Würfen auf Erzählrechte z.B.

Das war als Gundsatzbeispiel gedacht. Im Bezug auf Belohnung die nix mit Kampf zu tun haben. Das sollte keine Versteifung auf XPs oder so was sein.
 
AW: Maskerade vs. Requiem

Aha. Also so wie bei Midgard, wo du die selben XP für einen Gegner bekommst den du umgehst wie dafür wenn du ihn killst!?! (BTW: Maskerade "belohnt" gutes Rollenspiel so gesehen auch.)

Keine XP. Das Ausspielen von Charakter wird direkt bei der Konfliktlösung herangezogen, d.h. z.B.

Rat Pat, eine bibelverkaufende[Past (2)] Gunslinger-Legende [Present (3)] mit dem Devil [Coward (3)] erhält in JEDEM Konflikt Bonuskarten, in Höhe des Traits, welches er in diesem Konflikt ausspielen kann.
So würde er in unserem Beispiel jedesmal, wenn er bei einem Duell betrügt oder seinem Gegner feige in den Rücken schießt Bonuskarten bekommen. Aber wie wir uns erinnern, ist der Westen von Helden fasziniert und nur der niederste Schurke würde feiges Verhalten gutfinden, also bereitet das Verhalten von Pat ihm massive Probleme, die wunderbar dazu genutzt werden können, um Hooks zu konstruieren oder den Plot voranzubringen.

Ein anderes Beispiel (PTA): Dottore Francesco gesteht seinem besten Freund, dass er ihn quasi beim Bürgermeister ans Messer geliefert hat und sein Freund wahrscheinlich seinen geliebten Bauernhof verlieren wird. Aus der Szene entwickelt sich großes Drama gepaart mit flotten Sprüchen [das ganze wurde von den Spielern und dem Producer (eine Art SL) als Tragik-Komödie konzepiert]. Natürlich wäre es für Franceso angenehmer gewesen, seinem besten Freund die ganze Sache zu verschweigen, aber da der Spieler es bei der Konfliktlösung schaffte, dass Francesco seinen Zynismus überwindet (eines seiner Traits), ist er ehrlich zu seinem Freund und bringt so den Plot voran. (Den Plot voranbringen heisst nicht automatisch durch eine Szene zu hetzen oder Railroading zu betreiben) In dieser Szene hat es eine Menge guter Dialoge gegeben, die nicht nur spassig, sondern auch charakterkonsistent waren und so erhalten Francesco und sein Freund Fanmail (von der es auch nur eine begrenzte Menge gibt) von den Mitspielern, die sie bei späteren Konfliktlösungen nutzen können.

Bei Maskerade sind diese Bonus-XP sehr vom guten Willen des XP abhängig und müssen sich den Vorwurf der Willkühr gefallen lassen, während es bei Requiem (wie auch Savage Worlds) regeltechnisch verankert ist, dass jedes Ausspielen eines Nachteils direkte Vorteile bringt. Bei SW sind es Bennies, bei Requiem glaube ich einen extra XP...

Das war eine Frage, da es sehr danach klang, das du das damit sagen wolltest. Wenn dem nicht so ist, dann sorry für die fehlinterpretation.

Ach ja so nebenbei betreibe ich bei manchen Spielen, bei denen ich ÄRSCHE treten will, natürlich auch Powergaming, da diese vorraussetzen, dass man einen halbwegs kompetenten Charakter spielt...

Na das ist beruhigent zu wissen

Wenn es Dich besser schlafen lässt oder so, freut mich das für Dich...
 
AW: Maskerade vs. Requiem

Ach ja so nebenbei betreibe ich bei manchen Spielen, bei denen ich ÄRSCHE treten will, natürlich auch Powergaming, da diese vorraussetzen, dass man einen halbwegs kompetenten Charakter spielt...

Ab und an mal so ein "Slayer" zu spielen ist ja nix verwerfliches, aber es klang eben so, als wäre dass dein Hauptinteresse. Wie gesagt: Fehlinterpretation meiner seits.
 
AW: Maskerade vs. Requiem

Ab und an mal so ein "Slayer" zu spielen ist ja nix verwerfliches, aber es klang eben so, als wäre dass dein Hauptinteresse. Wie gesagt: Fehlinterpretation meiner seits.

Angenommen, es wäre mein Hauptinteresse (und das ist es), würde es irgendwie meine Argumentation entwerten? Mich zu einem schlechteren Rollenspieler machen?

Wie gesagt, ich weiß um meine Vorlieben und vor allem weiß ich, welche Spiele meine Vorlieben konkret bedienen können. Und genau das ist der Punkt an Maskerade, es ist ein quengelndes Balg, was nicht weiß, was es will. Es ist die schick angemalte Nutte, unter deren Schminke sich Fratzengulasch verbirgt.

Angeblich stellt Maskerade bestimmte Aspekte in den Vordergrund. Es geht um Intrigen, vielleicht habe ich andere Vorstellungen von Intrigen. Ich verbinde sie nicht mit dem Maskeraderegelteil, der die soziale Interaktion in die Schmuddelkinderecke schickt und einen Kampfteil, der fast so vercruncht ist, dass selbst Shadowrun Minderwertigkeitskomplexe bekommt. Wo ist also der offensichtliche Schwerpunkt des Regelteils?

Es geht angeblich um STORYTELLING(TM), aber mir kann niemand erklären, warum Würfeldreherei elementar für einen Plot sein soll, an dem ALLE gleichberechtigt partizipieren können. Das ist kein Storytelling für mich, sondern einfach Geschichtenvorlesen. Die Spieler können keinen wirklichen Einfluss auf den Plot haben, wenn der SL anfängt die Würfelergebnisse nach Gusto abzuhandeln, sie bekommen das nur Gefühl vorgegaukelt Einfluss auf eine Geschichte zu haben. Und das wiederum führt mein grundlegendes Verständnis von Rollenspiel ad absurdum.

Persönlicher Horror soll ja eine weitere Säule des Systems sein, gut auch hier kann ich wieder verwirrt auf der Weide stehen, aber was haben SUPERKRÄFTE mit persönlichem Horror zu tun. Well Superman kommt sicherlich auch mal in eine Sinnkrise und auch Batman nässt sich vielleicht mal das Höschen ein, aber von einer solcher Prämisse erwarte ich mir etwas anderes. Natürlich sind Vampire krasser als JoeAverage, aber bei gefühlten 90% aller Maskeradespieler werden die Clans über billige und überspitzte Stereotypen sowie Disziplinen definiert. Anstatt emotional zerstörten Gestalten, die versuchen sich an ihre Illusion des Lebens zu krallen und dagegen ankämpfen, immer mehr zu einem Tier zu werden, hoppeln wahnwitzige NSC's und brutal missbrauchte Clankonzepte durch die Vampir-Landschaft und heulen den Mond an.

Gerade der Aspekt des Entmenschlichens wurde über den Zeitraum der verschiedenen Quellenbücher und Editionen immer mehr vergewaltigt, der Fokus des Spiels wanderte immer mehr in eine undefinierte Richtung, während persönlicher Horror und Entmenschlichung mälträtiert in der Ecke liegen blieben.

Und genau das ist meine Hauptkritik an Maskerade: Es gibt etwas vor, was es nicht mehr ist. Vielleicht mussten die Designer und Autoren Abstriche machen, um ein größeres Publikum zu finden. Vielleicht sind Blade und co daran schuld, dass Vampire von gebrochenen Existenzen zu den Nerdfantasien im schwarzen Mantel und Katana wurden, die sich ohne große Reue durch Legionen von Gegnern schnetzeln können. Den Disziplinen und Pfaden sei Dank.

Summasumarum: Das Spiel wurde so kaputt designt und mit halbgaren Ideen ausgestopft, dass es schon lange nicht mehr seinen ursprünglichen Fokus erfüllen kann.

malcalypse, Wiederkäuer
 
AW: Maskerade vs. Requiem

Wobei 'Chaining the Beast' ein how to do it right für Pfade und Menschlichkeit und deren Verlust den Horror und Entmenschlichungsteil durchaus hätte retten können (viele meiner Ideen zu Menschlichkeit verdanke ich direkt diesem Buch).
Nur hat logischerweise ein Großteil der Spielerschaft das Ding mit dem Arsch nicht angeschaut und sogar der größte Kanonficker scheut, wenn er dann dieses Buch als Kanon anerkennen soll.
Andererseits lässt sich auch hier im Forum besichtigen das von einem guten Teil der Horror und Entmenschlichungsaspekt schlicht nicht gewollt wird.
 
AW: Maskerade vs. Requiem

Andererseits lässt sich auch hier im Forum besichtigen das von einem guten Teil der Horror und Entmenschlichungsaspekt schlicht nicht gewollt wird.
Ja. Ich zum Beispiel brauche keinen im VORDERGRUND stehenden PERSÖNLICHEN Horror. Mir reicht es wenn ich Konzepte der Gestallt spielen kann aber bloß nicht über die länge der gesamten Session. Ich kann in Vampire
vor allem Entmenschlichung und Machtspiele spielen. Ich mag das Sandkastensystem, die Freiheit zu handeln
wie es mir passt.....soweit es die Menschlichkeit zulässt.
 
AW: Maskerade vs. Requiem

Angenommen, es wäre mein Hauptinteresse (und das ist es), würde es irgendwie meine Argumentation entwerten? Mich zu einem schlechteren Rollenspieler machen?

Jetzt bin ich verwirrt. Mit "Slayer" meine ich solche Charaktäre die sich durch Horden von Gegnern schnätzeln. Ich glaube da hast du mich falsch verstanden, denn dass ist doch nicht dein Hauptinteresse beim RPG, oder doch?
Wenn ja, dann würde ich schon sagen, dass es deine Argumente entwertet und dich als schlechten Rollenspieler darstellt. Aber so wie ich das nun verstanden habe, machst du deine Charas ja gerade nicht so.

Wie gesagt, ich weiß um meine Vorlieben und vor allem weiß ich, welche Spiele meine Vorlieben konkret bedienen können. Und genau das ist der Punkt an Maskerade, es ist ein quengelndes Balg, was nicht weiß, was es will. Es ist die schick angemalte Nutte, unter deren Schminke sich Fratzengulasch verbirgt.

Wenn das deine Meinung ist, dann mag das schön und gut sein, aber es ist eben nicht mehr als deine Meinung.
Ich find DSA blöd, aber das heißt nciht, dass das ein blödes Spiel ist. Da halten Hundertausende von Fans dagegen.

Angeblich stellt Maskerade bestimmte Aspekte in den Vordergrund. Es geht um Intrigen, vielleicht habe ich andere Vorstellungen von Intrigen. Ich verbinde sie nicht mit dem Maskeraderegelteil, der die soziale Interaktion in die Schmuddelkinderecke schickt und einen Kampfteil, der fast so vercruncht ist, dass selbst Shadowrun Minderwertigkeitskomplexe bekommt. Wo ist also der offensichtliche Schwerpunkt des Regelteils?

Hmmm hab ich nie so empfunden, aber OK.

Es geht angeblich um STORYTELLING(TM), aber mir kann niemand erklären, warum Würfeldreherei elementar für einen Plot sein soll, an dem ALLE gleichberechtigt partizipieren können. Das ist kein Storytelling für mich, sondern einfach Geschichtenvorlesen. Die Spieler können keinen wirklichen Einfluss auf den Plot haben, wenn der SL anfängt die Würfelergebnisse nach Gusto abzuhandeln, sie bekommen das nur Gefühl vorgegaukelt Einfluss auf eine Geschichte zu haben. Und das wiederum führt mein grundlegendes Verständnis von Rollenspiel ad absurdum.

Das ist aber dann nicht vom System abhängig, sondern zu 100% von den Spielern. Ich kann Requiem, Shadowrun, DSA, Mage, Cyberpunk oder was auch immer genau so spielen, das die Spieler keinen einfluss haben. Wenn das bei dir damls so war, dann lag das an der Gruppe. Bei uns können die SCs die komnplette Handlung beeinflussen, ändern oder völlig neu schreiben, wenn sie sich geschickt anstellen. Und das ist bei uns bei ALLEN System so.
Mir ist nie aufgefallen, dass es bei VtM irgendwie schwerer um zu setzten sei oder so ein Kram. Wenn man sich natürlich wie ein Zombie dem Metaplot unterwirft und sich sklavisch daran hält, dann kann ich nur sagen: learn to play!

Persönlicher Horror soll ja eine weitere Säule des Systems sein, gut auch hier kann ich wieder verwirrt auf der Weide stehen, aber was haben SUPERKRÄFTE mit persönlichem Horror zu tun. Well Superman kommt sicherlich auch mal in eine Sinnkrise und auch Batman nässt sich vielleicht mal das Höschen ein, aber von einer solcher Prämisse erwarte ich mir etwas anderes. Natürlich sind Vampire krasser als JoeAverage, aber bei gefühlten 90% aller Maskeradespieler werden die Clans über billige und überspitzte Stereotypen sowie Disziplinen definiert. Anstatt emotional zerstörten Gestalten, die versuchen sich an ihre Illusion des Lebens zu krallen und dagegen ankämpfen, immer mehr zu einem Tier zu werden, hoppeln wahnwitzige NSC's und brutal missbrauchte Clankonzepte durch die Vampir-Landschaft und heulen den Mond an.

Das liegt wieder an den Spielern nciht am System. Denkst du wirklich, das die Maskeradler die so spielen und das toll finden, es bei Requiem anders machen würden?

Gerade der Aspekt des Entmenschlichens wurde über den Zeitraum der verschiedenen Quellenbücher und Editionen immer mehr vergewaltigt, der Fokus des Spiels wanderte immer mehr in eine undefinierte Richtung, während persönlicher Horror und Entmenschlichung mälträtiert in der Ecke liegen blieben.

Und genau das ist meine Hauptkritik an Maskerade: Es gibt etwas vor, was es nicht mehr ist. Vielleicht mussten die Designer und Autoren Abstriche machen, um ein größeres Publikum zu finden. Vielleicht sind Blade und co daran schuld, dass Vampire von gebrochenen Existenzen zu den Nerdfantasien im schwarzen Mantel und Katana wurden, die sich ohne große Reue durch Legionen von Gegnern schnetzeln können. Den Disziplinen und Pfaden sei Dank.[/QUOTE]

Da magst du vermutlich Recht haben, dass die Autoren sich bei manchen Dingen nach der Nachfrage von der Großen Blöden Masse an möchtegern Rollenspielern gerichtet haben. So ist es ja leider überall (bei Viedeospielen kommen ja auch fast nurnoch sinnlose Shooter, Sport und Rennspiele und die Strategie und RPG Seite hat nur ihre paar Titel wie Age of Empire und Final Fantasy).
Aber ist das bei Requiem (oder allgemein der oWoD) wirklich anders? Gibt es da keine Disziplinen die krass sind? Gibt es da nicht die Möglichkeit, dass da ein Vampir mal mächtig ist? Sind das alles so schwächliche "08.15.Buffy-Vampire"?

Summasumarum: Das Spiel wurde so kaputt designt und mit halbgaren Ideen ausgestopft, dass es schon lange nicht mehr seinen ursprünglichen Fokus erfüllen kann.

Hmm ... Seh ich anders. Für mich und meine Gruppe erfüllt es genau den Zweck den es anpreist. Aber das kann gut sein, dass es an unserer Spielweise liegt, dass will ich nicht abstreiten.
 
AW: Maskerade vs. Requiem

Ich denke übrigens auch, dass es Gruppenabhängig ist, wie man die Systeme spielt. Aus Maskerade sowie aus Requiem kann man einiges an verwertbaren Dingen rausholen. Ich schreibe mir mein 'Maskerade-System' was beispielsweise die Kämpfe betrifft um. Die Frage, die man sich nur stellen muss: Will man das? Will man selbst noch an dem System ein wenig herumwerkeln, oder will man eins, dass direkt passt? Das müsste dann relativ allgemein gehalten sein und dürfte nicht zu speziell sein. Und ich denke 'speziell' sind beide Systeme.



Blutschwerter - Das ist das Rollenspiel in dem sich 2 Seiten bekämpfen: Maskerade und Requiem. Wofür die Seiten stehen ist erstmal uninteressant, da sich schon nach kurzer Zeit herauskristalliesiert hat, dass jeder so machen kann wie er will. Aber dann kamen die Flameposts - eine böse Art des unsachlichen Meinungsaustausch, der nur sehr wenig auf relativ objektiven Fakten basier - um das Niveau zu senken und den Threat in Chaos und Verderben zu stürzen. Du kannst bei diesem Rollenspiel so gut wie nichts ausrichten, da egal was du machst sich einfach nichts ändern wird. Komm und sei ein Teil des ewigen Dschihads zwischen Maskerade und Requiem!
 
AW: Maskerade vs. Requiem

Requiem hat keinen Dschihad, bzw. der Dschihad in Requiem ist der fromme Einsatz eines Muslims und kein Vampir Zeug.
 
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