AW: Maskerade vs. Requiem

Bardo ist übrigens keine Disziplin des 1ed Regelwerkes. Das mal nebenbei.

Ah, mein Fehler. Ich hatte nicht gewusst, das dieses großartige Spiel dermaßen schnell überarbeitet wurde. Der Rest der WoD hat ja immerhin im Schnitt zwei Jahre für eine Überarbeitung gebraucht. Das ist dann natürlich schonmal ein großer Unterschied zwischen Masquerade 1st und Requiem was es ja seit inzwischen vier Jahren gibt.

Oh das hört sich gar nicht so schlimm an, Warum gibt es dann immernoch den kleinen Elitären Mage 2nd Kreis,
ich mein ich spiele Mage 2nd gerne, aber wenn alles auch in nMage geht... was fehlt denn?

Paradigma?
Oder ist der Atlantis Mythos zu stark im Vordergrund?
ich meine Was?

Die Gruppierungen des Spiels sind deutlich weniger direkt mit magischen Traditionen der echten Welt verknüpft. Es wird durchaus angesprochen, aber man ist bei der direkten festlegung seiner magischen Tradition recht frei. Es gibt beispielsweise keinen weltweiten Zusammenschluss von Schamanen mehr. Die Orden sind eher philosophische Zusammenschlüsse.
Atlantis wird im Grundregelwerk erwähnt. Was Atlantis eigentlich ist wird dabei allerdings nicht wirklich erläutert. Es wird von den Atlanteischen Orden als Ursprung ihrer Magie angesehen wobei allerdings auch erwähnt wird, dass es außerhalb von Atlantis ebenfalls Magier gab. Insgesamt kann man Atlantis problemlos streichen wenn es stört.
Das ganze Spiel, wie auch der Rest der nWoD, auf eine globale Ebene ausgerichtet (wobei natürlich Magier deutlich leichter reisen können als Vampire). Es gibt keinen Weltweiten Erleuchtungskrieg, was am ehesten daran herankommt waren die weltweiten mystischen Aufstände gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Allerdings sind die eher mit der Gründung des Ordens der Vernunft zu vergleichen.
Es gibt kein Paradigma mehr und Realität ist nicht konsentuell. Sie ist allerdings noch immer eine Lüge und die Wahrheit ist noch immer Magie. Das Spiel hat starke gnostizistische Züge mit den Exarchen als Demiurgen. Insgesamt ist es stärker von Platon als von Sokrates beeinflusst. Eine Folge des Wegfalls der konsentuellen Realität ist, dass es nun bei jedem Effekt dabeisteht ob er covert (koinzident) oder vulgar ist. Wenn man selbst entscheiden möchte wie ein Effekt anzusehen ist kann man das meiner Meinung nach problemlos machen.
Die großen Regeländerungen wie die Aufspaltung von Enthropie in Death und Fate sind vermutlich der Punkt, mit dem selbst die meisten Anhänger von Ascension keine Probleme haben. Gnosis, der Nachfolger von Arete, ist bei weitem nicht mehr so fundamental wie Arete. Nicht, dass es nicht bedeutend wäre, aber man kann durchaus rechtfertigen mit einem Wert von 1 oder 2 zu starten. Außerdem sind die Arcana ein Stück selbstständiger als die Sphären, Prime ist daher etwas weniger notwendig, abe noch immer sehr praktisch und empfehlenswert.
Wahnsinniger Magier und Nefandi gibt es noch, wobei die wahnsinnigen Magier allerdings nicht über derartig realitätsverzerrenden Kräfte (abgesehen von dem was Mages halt so können) verfügen wie Marauder.
Mages verfügen nun auch über einen Moralwert, Weisheit, wobei das in meinen Augen eigentlich ganz gut zum Stolzaspekt des alten Spiels passt.
Die Reiche sind nicht im Grundbuch enthalten. Waren sie allerdings bei Ascension 2nd oder Revised auch nicht.
Ein neu hinzugekommenes Element ist Goetia wobei dabei allerdings der psychologische Aspekt deutlich stärker betont wird als direkte Dämonenbeschwörung (wobei auch diese dabei möglich ist).
Ähnlich wie der Rest der neuen WoD (insbesonder Forsaken und Lost) kommt Awakening nicht mehr mit der Moralismuskeule daher. Die westliche Kultur wird nicht mehr als Ursprung allen Übels, außereuropäische und primitive Kulturen werden nicht mehr als erstrebenswert und unverdorben betrachtet. Mir gefällt das.
Es gibt keinen Metaplot mehr (und wir wissen ja alle wie sehr Magespieler ihren Metaplot geliebt haben ...) Stattdessen folgt das Spiel dem üblichen Baukastenansatz der nWoD.
Paradox entstammt nicht mehr aus einem Konflikt mit dem Paradigma sondern aus dem Abyss, einem Riss zwischen der höheren und unserer Realität der durch die Exarchen verursacht wurde.
Außerdem gibt es noch die Legate, Gruppierungen die ihre Seele mit bestimmten magischen Methoden verketten und dadurch inherente Kräfte erlangen. Einige von ihnen sind sehr seltsam.
Jeder Magier hat einen Pfad, eine Verknüpfung mit einem der fünf supernal Realms (Äther, Arcadia, Stygia, Primal Wild, Pandemonion). Insgesamt am ehesten mit der Essenz von Ascension vergleichbar wobei der Pfad auch die Beziehung das Magier zu den Arcana festlegt (wobei sich das durch Legate ändern kann).

Das sind jetzt die Änderungen und Neuerungen die mir spontan eingefallen sind. Vermutlich gibt es noch deutlich mehr.
 
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Anmerkung:
Ich empfinde die Stille im Requiem-Bereich ehrlich gesagt als wesentlich angenehmer als das schrille Gebashe, Regel-Gepupe, den Kanon-Fetishimus und den Ansprcuh auf richtiges Spielverhalten der noch hier im V:tM Forum herrscht.
Darüber hinaus stellt sich auch die Frage ob es nicht positiv ist, wenn jeder Idiot ohne im Internet nach fragen zu müssen, dass System leiten kann?
 
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Oh ja, Ohne Paradigma ist schon nicht mehr so lustig.

@Smokey: Was wenige Fragen aufwirft scheint selbst erklärend zu sein ne.
 
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Ja, aber dann kommt auch der ganze Abschaum rein der unser Elite-Vampire nicht spielen konnte!
 
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Oh ja, Ohne Paradigma ist schon nicht mehr so lustig.

Es kommt darauf an was man unter Paradigma versteht. Ich persönlich vermisse endlose OOC-Diskussionen darüber ob ein Effekt nun Koinzedent oder Vulgär nicht sonderlich. Wenn das für dich einer der entscheidenden Punkte bei Mage war wird für dich vermutlich Awakening keinen Ersatz dar. Es sei denn man sieht es einfach als anderes Spiel. Oder baut konsentuelle Realität wieder ein. Einen sonderlichen Aufwand stellt das nicht unbedingt dar. Insgesamt bin ich der Ansicht, dass konsentuelle Realität eine nette Idee war die allerdings in der Anwendung unvermeidbare Probleme mit sich brachte.

Was die persönlichen Ansichten eines Charakters über die Natur der Magie angeht so ist dieser Aspekt noch im Spiel enthalten. Banisher beispielsweise können ja problemlos Magie wirken ohne daran zu glauben. Genauso wird auch jeder andere Charakter bestimmte Vorstellungen davon haben was möglich ist und was nicht und spezielle Methoden beim Wirken vom Magie verwenden. Das wird insgesamt vom Spiel ausgesprochen propagiert. Jeder Magier gibt seiner Magie seine persönliche Note. Zwischen den Pfaden und Orden gibt es zum Teil extrem abweichende Meinungen was diese Dinge betrifft, von den Legaten ganz zu schweigen. Es gibt zwar etwas wie eine Wahrheit, aber wirklich bekannt ist sie nicht. Allenfalls die Exarchen und die Orakel wissen nahezu alles, aber sie sitzen auch an der Quelle.
 
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Awakening ist für Ascension nicht das, was Requiem für Maskerade ist. NWoD-Mage befeuert andere Themen als oWoD-Mage, das kann man mögen oder auch nicht, in jedem Fall sind die Spiele unterschiedlich genug. Requiem ist wie Maskerade - nur viel besser und so wie es immer hätte sein sollen (übrigens inklusive der von einem ewig gestrigen hier über den Klee gelobten Maskerade 1st Edition). Der weltweit größere Teil der Vampire-Fans war happy über das neue Spiel. Weswegen es in deutschland nicht gezündet hat, weiß ich nicht - die Reaktionen der Requiem-Hater hier im Forum ist jedenfalls ziemlich peinlich. Sie verteidigen mit Klauen und Zähnen ein Kapital, das eigentlich keinen Wert hat: Ihre Kenntnisse über ein totes Spiel, das anno Zwieback mal die Szene beherrscht hat. Wenn man Vampire "konnte", war man wer, das hat sich erledigt, das tut ihnen weh. Arme kleine unverstandene Tuktuks ...
 
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Der weltweit größere Teil der D'n'D Fans war happy über das neue Spiel - die Reaktionen der 4E-Hater hier im Forum ist jedenfalls ziemlich peinlich. Sie verteidigen mit Klauen und Zähnen ein Kapital, das eigentlich keinen Wert hat: Ihre Kenntnisse über ein totes Spiel, das anno Zwieback mal die Szene beherrscht hat. Wenn man 3.5 (3.0, AD&D, oD&D) "konnte", war man wer, das hat sich erledigt, das tut ihnen weh. Arme kleine unverstandene Tuktuks ...

So geht das übrigens auch. ;)
 
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@Jamin: Auch schon tausendmal gesagt: Die große Zahl an Vampire-Spielern und -spielleitern, die ich zwischen 1991 und 2006 getroffen habe, in ganz Deutschland, spricht EXTREM dagegen dass meine Wahrnehmung Opfer einer statistischen Verzerrung wurde. Zwar ist richtig, dass es vielen VtMlern schnurz war, was der Count Saint Germain wann getan hat – insofern für sie also der Kanon der Ereignisse(!) keine allzu große Rolle gespielt hat – aber auch die waren nicht frei von Kanon-Effekten wie "ein Ventrue/Tremere/Brujah ist so-und-so" bzw. "die Camarilla funktioniert so-und-so", gefolgt von der Angabe einer Seite, wo man das ganz genau nachlesen kann. Der vergleichbare Effekt wäre der D&D Spieler, der sich beim Spielleiter darüber beschwert dass er einen humorvollen und freundlichen Kobold getroffen hat – denn den gibt es nach Monsterhandbuch gar nicht! Und DIESE Qualität von Gemosere und Settinghörigkeit findest du fast AUSSCHLIESSLICH unter VtM Fans. "Isso".
Mag sein, dass du da mehr getriffen hast, abe rich habe auch außerhalb meines RPG-Umfeldes eher andere Erfahrungen gemacht. Naja, und ich hätte denen einfach irgendwelche anderen Buchstellen um die Ohren gehauen, die zeigen, dass man das nicht so eng sehen soll.
Btw.: Auch in Requiem gibt es - wie in anderen RPGs - Steriotypen.


@Shubi: Ich weiß nicht, ob du mein längeres Fazit zu Requiem gelesen hast, aber es sollte eigentlich zeigen, dass ich mich mit den grundregelwerk zu Requiem wirklich offen auseinadnergesetzt habe. Dass es mir trotzdem nicht gefällt, nachdem ich vom nWoD-Grundregelwerk begeistert war, lässt eher darauf schließen, dass ich einen anderen Geschmack habe (was ich auch deutlich geschrieben habe). Deine Behauptungen, die dieses Urteil aus reiner Sympathie und persönlichen Geschmack leugnen, sondern das eine als as objetkiv bessere Spiel hinstellen, sind ehrlich gesagt eher kindisch und seltsam. Sie werden auch durch mandraartige Wiederholungen nicht wahr.
 
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Awakening ist für Ascension nicht das, was Requiem für Maskerade ist. NWoD-Mage befeuert andere Themen als oWoD-Mage, das kann man mögen oder auch nicht, in jedem Fall sind die Spiele unterschiedlich genug.

Dem will ich voll und ganz zustimmen. Forsaken, Awakening und Lost sind Neuinterpretationen der jeweiligen 'Monster', Requiem hingegen eine Neuinterpretation von Masquerade. Eine überlegene Neuinterpretation wie ich hinzufügen möchte. Ich kann mir letztlich durchaus Gründe vorstellen die anderen Spiele der alten WoD spielen zu wollen (auch wenn ich sie zum Teil nicht unbedingt gutheißen oder nachvollziehen kann). Requiem hingegen ist schlichtweg das bessere Masquerade. Ich kann mir schlichtweg nicht mehr vorstellen Masquerade zu spielen, einfach aufgrund all der Dinge die Requiem besser macht. Dark Ages vielleicht, aber auch da würde ich zumindest regeltechnisch verschiedene Requiemelemente einführen (Blood Potency!)

Was die restlichen nWoD Spiele angeht, die sind auch toll. Hatte heute die erste Sitzung meiner Changelingrunde und sie ist zur allgemeinen Zufriedenheit verlaufen. So macht spielen und leiten wieder Spaß. Auch wenn die arme Werkatze von einem Wolf ausgesprochen übel zugerichtet wurde. Aber so lernen auch die Übernatürlichen zumindest aufzupassen. Wenn ich jetzt noch Equinox Road hätte ...
 
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@ Jamin:

Dein Fazit finde ich so dermaßen an den Haaren herbeigezogen, dass ich es nicht ernst nehmen kann. Ich habe damals kurz überlegt, Punkt für Punkt darauf einzugehen, letztlich war es mir aber den Aufwand nicht wert - vor allem, da du den Geschmack als letztgültiges Bewertungskriterium damals angeführt hast. Objektiv ist Requiem nach fast allen Bewertungskatalogen, die sinnvoll vorstellbar sind, besser als Maskerade. Das bedeutet nicht, dass nicht Gründe vorstellbar sind, trotzdem Maskerade weiterzuspielen. Wer jedoch die Behauptung aufstellt, selbst im theoretischen Falle der vollständigen Verfügbarkeit beider Systeme, sei Maskerade einem Neueinsteiger eher zu empfehlen als Requiem, sei Maskerade nicht schlechter als Requiem, habe Maskerade gegenüber Requiem Vorteile, die die Nachteile von Maskerade aufwögen, der macht sich vollständig lächerlich und outet sich als ewig gestriger Fanboy.
Was diese Diskussion betrifft, ist er, wie Hohäcker, raus.
 
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Ich kann mir letztlich durchaus Gründe vorstellen die anderen Spiele der alten WoD spielen zu wollen (auch wenn ich sie zum Teil nicht unbedingt gutheißen oder nachvollziehen kann).
Die Vorteile liegen klar auf der Hand. Weniger Arbeit, nimm dir irgendeine Großstadt und du wirst mit aller Wahrscheinlichkeit in irgendeinem Buch ein vorgefertigtes Setting finden. Außerdem ist es leichter SCs in ein Setting einzubinden, solange die Spieler keine Extrawürste haben wollen. Wenn man auf vorgefertigte Settings und Steriotypen zurückgreift, dann hat man als SL einfach weniger Arbeit und der Kanon hilft einem auch dabei Spieler zu überzeugen, daß ihre Extrawürste einfach nicht machbar sind.

Ausserdem sind die Stereotypen nicht bloß auf ein einziges Abziehbild begrenzt dank einer unendlichen Anzahl an Blutlinien haben wir auch unendlich viele Stereotypen ..... also keine.
Hm, Blutlinien bringen zwar einen frischen Wind rein, aber viele Spieler beschränken sich auf einen Stereotyp. Gerade bei den Daeva fällt mir die große Zahl an gutaussehenden, verführischen und aalglatten Charakteren auf. Es sind zwar soziale Raubtiere, aber nicht jedes Raubtier muß eine Femme fatale sein (oder das männliche Gegenstück dazu).
 
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Weniger Erbsenzählen, mehr AWESOMENESS.

We demand it. :cool:

PS: Hunter ist wieder eins der Beispiele, bei denen die nWoD die oWoD um WELTEN (ahaha, clever pun...) hinter sich lässt.
Schon allein bei der Präsentation. Und dem Mangel von "religiösen Wahnvorstellungen".
 
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Weniger Erbsenzählen, mehr AWESOMENESS.

We demand it. :cool:

Du erwartest AWESOMENESS in einem Thread der zur Hälfte die alte WoD behandelt? ;)

Nun gut, ich versuche es mal. Außerdem fast es ganz gut diesen Thread zusammen.

Alle Fragen sind gestellt
und alle Phrasen eingeübt
Wir sind die letzten einer Welt
aus der es keinen Ausweg gibt

Denn alle Sünden sind gewagt
Die Tugenden sind einstudiert
und alle Flüche sind gesagt,
und alle Segen revidiert

Die Hässlichkeit empört uns nicht
Die Schönheit scheint uns längst banal
Die gute Tat belehrt uns nicht
Die böse Tat ist uns egal

Denn alle Wunder sind geschehn
und alle Grenzen sind zerstört
Wir haben jedes Bild gesehn
uns alle Klänge totgehört

Alle Fragen sind gestellt
und alle Chancen sind verschenkt
Wir sind die letzten einer Welt
die stets an ihren Selbstmord denkt.

Und alles, alles was passiert
hilft uns, die Zeit zu überstehn
Weil jedes Leid uns delektiert
sehn wir dich gerne untergehn
 
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