Brainstorming Krise des Rollenspiels - und wie man sie löst

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@garret: Wie Roland schon recht passend festgestellt hat (und ich weiter oben auch schon) 10€ sind bei dem Aufwand nicht mal annähernd genug um die Kosten zu decken, geschweige denn Geld zu verdienen - was du ja weiter oben angeregt hast.

An Startkosten kämen da nämlich die Entwicklung von Spiel und Abenteuern zusammen - sicherlich einige Hundert bis tausend Mannstunden - lass die mal mit günstigen 8 € pro Stunde bezahlt sein. -> 8000 €

Dann brauchst Du einen Screeningprozess um pro Stadt die besten SLs auszuwählen (was ein bester SL ist und was gutes Rollenspiel ist ist in diesem Stadium zweitrangig). Das heisst Werbung und Zeit und eine Location investieren. Da kommst Du auch sicher nicht unter 2k pro Stadt weg.

Locations die du für den Getränkekonsum alleine kriegst: Kann schwer werden - Rollenspieler sind knauserig und bringen selbst auf Cons lieber ihre Butterbrote mit. Zumal Du eine Location mit vielen kleinen Räumen willst - deine Spieler werden keine Lust haben für das Erlebnis zu zahlen und dann wie auf einem schlecht ausgestatteten Con das eigene Wort im Rauschen der Halle nicht zu verstehen. Lass es eine billig gemietete Schule sein 400 € oder so für 5-6 Räume.

Dann der "Event" selbst: Der DJ spielt sein Material am besten über die Durchsageanlage (oder meinetwegen in einem großen Raum mit abgetrennten Compartments. Weil er ein Kumpel und Studi ist, arbeitet er billig 100 € für den Abend - bei 4-5h kein schlechter Preis. Dann hast Du deine 6 SLs - die jeweils für 10 € arbeiten (und dabei die Vorbereitungszeit die auch für noch so gute Module IMMER anfällt nicht berechnen).

Der Abend kostet alles in allem 800 € für sechs volle Gruppen mit 6 Spielern - er bringt ganze 360 €. Da sind die Entwicklungskosten für Module noch nicht mal drin - und ja, ein einmal geschriebenes Modul kann häufig gespielt werden - aber jeder Spieler wird es nur einmal spielen - so dass du da einen festen Kostenfaktor pro Spieler und Sitzung hast - der wird zwar geringer je länger das Projekt läuft - aber am Anfang muss man das mit einrechnen.

In den Bereich wo Du langsam anfängst Gewinn zu machen ist ab 25 € so rum drin - aber wer gibt die dann aus?

Und zu Skas Vorschlag der Kategorisierung: Sicher, gerade die Spieler die sich nie zum Spielen aufraffen werde alle GENAU definieren können, was genau sie von einem Spielabend erwarten - mit % Aufteilung *vor Lachen unter dem Tisch kugelt*

Was das mit der Geldabzocke angeht: Ich hab mich noch nie abgezockt gefühlt von einem Verlag oder auch einer teuren Convention (der GenCon kost 65$ im Vorverkauf UND man zahlt nochmal 1.50$-6$ für jede Spielrunde extra). Es geht nicht drum für das Hobby Geld zu nehmen. Oder das das keiner Ausgeben will. Was nicht stimmig ist ist erstens: Der Anspruch ein "perfektes" Spielerlebnis zu bieten - das ist nicht realistisch umsetzbar, zweitens die Idee damit ernsthaft Geld zu VERDIENEN. Du hast ja nicht vorgeschlagen dass zur Beförderung des Hobbies an sich zu machen sondern als alternatives Geschäftsmodell für RPG-Macher. Und das geht einfach nicht auf. Selbst der GenCon macht fast nur Geld mit den horrenden Standgebühren für Aussteller und weil die SLs nix gezahlt bekommen.
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Darum haben wir vor Jahren bei uns das Rollenspieltreffen gegründet
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Es tauchen dort auch regelmässig neue, junge Gesichter auf, die mal in das Hobby reinschnuppern wollen.
Der Unterschied zur Professionellen BSpaZung ist ja, daß bei solchen Rollenspieltreffen, wie auch bei Cons und in Rollenspielvereinen das Angebot von den Leuten SELBST gemacht wird.

Wäre keiner bereit irgendeine Spielrunde anzubieten, gäbe es eben auch keine Runde.

Genauso kann man als Spielleiter (wie man es auf manchen Cons ja auch kennt) OHNE SPIELER sitzen bleiben. Da hat der Spielleiter eine Menge Aufwand in eine Rundenvorbereitung gesteckt, findet aber keine Mitspieler.

Um Spielleiter und Spieler ZUSAMMENZUBRINGEN braucht es eigentlich nur eines gemeinsamen Ortes und einer gemeinsamen Zeit (wie Neonsamurai für das Rollenspieltreffen ja aufgeführt hat, oder wie es in Rollenspielvereinen die Vereinsspielrunden im Vereinsheim sind).

Wer mitspielen will, der muß aber SELBST den Arsch hochbekommen und einfach erscheinen. - Dann muß er (außer den anfallenden Kosten für ggf. Raummiete, Fahrtkosten, usw.) auch NIEMANDEN BEZAHLEN.

Eine Professionalisierung der DURCHFÜHRUNG von Spielrunden steht der Grundgedanke beim Rollenspiel mit Freunden im Wege (hier immer die Spieldurchführung, also das Spielen des Spiels, nicht etwa nur die Herstellung und den Vertrieb gesehen).

Poker läßt sich leicht professionalisieren. Auch Munchkin hat das Potential. Brettspiele vielleicht auch. Computerspiele SIND schon länger professionalisiert.

Rollenspiele sind schlichtweg ungeeignet für solch eine Form der Professionalisierung.

Und letztlich WILL das auch niemand. - Nicht einmal die reichen Loser, die fest glauben, daß man alles, auch den Spielspaß, kaufen können kann.
 
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Das Argument, bzw. die Nachfrage, wie man denn einen "guten Spielleiter" ermitteln will, erscheint mir aber schon sehr gewichtig. Und ob da man dort eine Kategorisierung vornehmen kann, wie Skar sie unter Zuhilfenahme von Laws Spielertypen vorschlägt, wage ich auch zu bezweifeln, schon alleine deshalb, weil ich genügend Spieler kenne, die nicht in eine dieser Schubladen passen.

Gut, greifen wir das Argument also auf. Ein RPG-DSDSS war nicht gemeint. Mein Schwerpunkt liegt bei der Organisation, also: nehmen wir z.B. einen Rollenspielverlag, der neue Wege ausprobieren will, oder auch nur einen Spieleladen, der Lust auf so ein Modell hat. Die kennen die Szene, und kennen sicher 2-3 Spielleiter, die nach ihrer Meinung (und der Meinung vieler Spieler) wirklich überdurchschnittlich gut sind. Richtlinien dafür? Es gibt keine. Aber jeder weiss sicher, dass es überdurchschnittlich gute Spielleiter gibt. Diese spricht man an, handelt etwas aus, und organisiert das ganze.
Ich rede hier nicht von einer landesweiten Organisation, einer Jury oder sonstigem Unfug. Ich rede von einer alternativen Geschäftsidee. Wurde bisher nur noch nicht ausprobiert.
 
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In den Bereich wo Du langsam anfängst Gewinn zu machen ist ab 25 € so rum drin - aber wer gibt die dann aus?
Da spielt man doch lieber gleich D&D 4E per virtuellem Pen&Paper-Gametable für weniger Geld und mehr Inhalte und mehr GEMEINSCHAFT (Kommjunitie, eben!). Dort kann man SOFORT neue Spielrunden finden, selbst leiten oder einfach nur mitspielen, diskutieren, hat die Autoren und Testspielleiter an der Hand und ist in einem Rundum-sorglos-Paket für D&D 4E mit allem ausgestattet, was man brauchen könnte.

Und es ist eben auch noch billiger.
 
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Rollenspiele sind schlichtweg ungeeignet für solch eine Form der Professionalisierung.
Ein gewichtiges Gegenargument, in der Tat. Von Computerspielen hätte man aber vor 20 Jahren auch nie gedacht, dass die mal ein Massenmarkt werden. Und ich rede ja auch gar nicht von Massenmarkt, sondern erstmal nur davon, dass es vielleicht mehr bringt - und zwar NICHT nur finanziell, sondern auch für die Spielkultur -, bezahlte Events zu fördern, statt immer mehr Rollobücher auf den übersättigten Markt zu werfen. An Rollobüchern besteht kein Mangel. An Spielrunden schon.
Ich behaupte: für einen geilen Spielabend (der halt doch was anderes ist als ein Onlinegame) würden Leute auch zahlen. Für professionelle BSpaZung wird immer Geld bezahlt. Ob der Gaukler auf dem Jahrmarkt, den Blockbuster oder ein Konzert.
 
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Ich rede von einer alternativen Geschäftsidee. Wurde bisher nur noch nicht ausprobiert.
Die Idee ist nicht neu. - Sogar alles andere als neu: Otherworld Excursions (2005)

Kenneth Hite's insight into strange and terrible conspiracies appears regularly in Pyramid Magazine's "Suppressed Transmissions" column and the latest edition of GURPS Horror. Join him for a walking tour of Chicago's occult architecture, then put what you've learned to the test as Kenneth awakens the secrets all around you in a roleplaying session of eldritch horror.


John Tynes's game designs (Puppetland, Unknown Armies) and novels (Delta Green: Rules of Engagement) are legendary among fans of modern horror. John's weekend excursion in the Pacific Northwest will take you from the intensely weird, crumbling ruin of a naval defense facility to the rooms of an aging castle that's rumored to be haunted. And then the roleplaying will begin.
 
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Ich teile die These aus einem weiteren Grund nicht und dein Ansinnen im Weiteren nicht, aus dem folgenden Grund:

Wer in "größeren" Städten keine Rollenspielrunde findet, ist auch am Spielen nicht interessiert. Mag sein, daß Rollenspiel immer noch ein Nischendasein fristet, aber in den großen sechs, sieben großen Städten sollte man, von mir aus auch mit Aufwand, eine Runde finden.
Wenn nicht, wird man bei einem vorgeschlagenen Event wohl auch nicht glücklich.

[EDIT]
Hatte FanPro nicht auch eine ähnliche Idee? Ich meine mich zu erinnern, daß es in älteren Publikationen (2.01) die Werbung gab, Shadowrun zu leiten und dafür Bücher abzustauben?
[/EDIT]
 
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@Zornhau: Danke für den Link. Weiss jemand, wie die Excursions aufgenommen wurden?

@Niedertracht: Guter Punkt. Ich glaube aber, wenn man es als Event aufziehen würde, wäre es eben schon etwas anderes. Alles Organisatorische würden eben wegfallen. Was Fanpro angeht: Bücher als Bezahlung? Da beisst sich die Katze in den Schwanz. Das bedeutet ja nur, dass irgendwelche Typen quasi umsonst Werbung für ihr Lieblingssystem machen. Keine dumme Idee, aber nicht das, worauf meine Idee abzielte.

Ich wollte hier eigentlich auch gar nicht so sehr in die Verteidigungshaltung rutschen. Ich sage nur voraus - der erste, der es ausprobiert und die Sache professionell angeht, wird Geld damit machen.
 
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Von Computerspielen hätte man aber vor 20 Jahren auch nie gedacht, dass die mal ein Massenmarkt werden.
Mach bitte 30 Jahre daraus, mindestens.

1988 ist nämlich irgendso ein Spielkartenhersteller aus Japan mit seinem FAMIlienCOMputer (oder Schicksalsladen-Unterhaltungs-System) in Geld geschwommen, während sein schärfster ebenfalls japanischer Konkurrent Michael Jackson für "etwas" Kleingeld angeworben hat um seine in der Mache befindliche 16bit-Konsole zu hypen.
 
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Ich wollte hier eigentlich auch gar nicht so sehr in die Verteidigungshaltung rutschen. Ich sage nur voraus - der erste, der es ausprobiert und die Sache professionell angeht, wird Geld damit machen.

Wenn Du davon wirklich so überzeugt bist, machs wie die RPC Macher, nimm Geld in die Hand und zeig uns wie man mit RPGs reich wird. Bis jetzt stellst Du eine Anzahl von Behauptungen ohne konkret zu werden in den Raum.

Btw. eine Antwort auf meine Beispielkalkulation würde mich SEHR interessieren.

Und aus den Computerspielen 30-35 Jahre.
 
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Deine Preiskalkulation scheint soweit sauber zu sein. Allerdings denkst du, glaube ich, zu sehr in Con-Kategorien. ich denke eher an ein dezentrales Modell: ein Restaurant/Cafe mit Hinterraum und einen Wochentag, an dem dieser sonst nicht belegt ist. Zugegeben, der Spielleiter wird nicht auf irre hohen Stundenlohn kommen - aber ein Plus am Ende bleibt.
 
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Für den einzelnen Spielleiter - sicher - aber für den Veranstalter? Warum sollte der Spielleiter denn nicht gleich auf eigene Faust einen Service anbieten?

Wenn der Veranstalter aber extra Leistung bringt kostet das wieder Geld.

Und nur weil einem der Wirt das Hinterzimmer für was privates für lau überlässt - glaub nicht dass das bei Kommerziellen Sachen genauso läuft.
 
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Bücher als Bezahlung? Da beisst sich die Katze in den Schwanz. Das bedeutet ja nur, dass irgendwelche Typen quasi umsonst Werbung für ihr Lieblingssystem machen.
Und das ist geradezu der Garant für tolle Rollenspielrunden.

Wenn ein Spielleiter, der ein bestimmtes Rollenspiel GERNE leitet, der also voll hinter diesem Produkt steht, mit Begeisterung für sein Lieblingssystem eine Runde leitet, dann hat man die besten Voraussetzungen dafür, daß es eine verdammt gut Rollenspielrunde wird.

Solch ein Spielleiter braucht weder Bezahlung noch "Bestechung" (z.B. Bücher).
 
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@RolandB: Solange es noch nicht ausprobiert wurde, sind die Zahlen erstmal zweitrangig.

Offensichtliche Fehleinschätzungen sollte man trotzdem von vornherein vermeiden.

Spielleiter A, der sich für einen guten Spielleiter hält (und hoffentlich auch einer ist), wählt ein Rollenspiel aus den hundert bestehenden aus, fragt den betreffenden Verlag/Autoren nach einer Lizenz für einen Spielabend. (Vielleicht kriegt er sich auch umsonst, immerhin ist der Abend ja auch wieder Werbung für den Verlag/das Rollenspiel.) Egal: er organisiert den entsprechenden Abend (oder läßt dies von jemanden machen, der das gut kann), und lässt sich eben dafür bezahlen.
Warum das funktionieren könnte? Weil der Bedarf da ist. Das ist meine These.

In der Tat gibt es Ähnliches schon, auf jeden RatCon bewerben sich hunderte Spieler um die Spielrunden der Alveraniare. Viele würden sicher auch dafür zahlen, ein großer Teil der Spieler würde aber gegen solche niederträchtige Kommerzialisierung des Hobbies Sturm laufen, daher weiß ich nicht, ob solche Runden tatsächlich gute Werbung für ein Spiel wären.

Ich wollte hier eigentlich auch gar nicht so sehr in die Verteidigungshaltung rutschen. Ich sage nur voraus - der erste, der es ausprobiert und die Sache professionell angeht, wird Geld damit machen.

Na dann los. ;)
 
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Zornhau schrieb:
Die Idee ist nicht neu. - Sogar alles andere als neu: Otherworld Excursions (2005)
Das ist ja schon mal was.

Mir geht es nicht nur aktive Rollenspieler mit der pefekten Runde zu bespaßen. sondern eben Wege aus der Krise (oder eben nen Weg bweiter bergauf) zu finden.
Fakt sind ja schon die besagten Krimidinner (1) (2). Da stehe ich im Kino vor nem Banner und könnte mir überlegen "Das mach ich". Selbstverständlich kostet dieses Erlebnis Geld. Ich will dieses besondere Erlebnis, also kein Problem.

Stattdessen wird sich hier an 10 EUR aufgehängt oder daran, dass man bestimmte Spielerwünsche nicht befriedigen kann. Die Fakten zeigen aber das ähnliche Aktionen bestanden haben und bestehen. Warum nur diese Ablehnung? Was ist so schlimm an einem Gedankenkonstrukt in diese Richtung?
 
AW: Krise des Rollenspiels - und wie man sie löst

Meiner Meinung nach macht es wenig Sinn sich mit solchen Angebote an Erwachsene zu wenden.
Wenn man wirklich Nachwuchs in der Szene will, muss man auch bei den Kindern anfangen.
Solo Abenteuer Bücher für Kiddies. Leichte Einstiegsrollenspiele, die man im Buchhandel erwerben kann (Sei eines der ??? oder du bist Harry Potter ...), das sind Dinge mit denen man versuchen kann Nachwuchs an Land zu ziehen.
Dafür brauchst aber Leute, die etwas riskieren, Leute, die Weitsicht haben und nicht auf den schnellen Euro gucken. Von denen gibt es aber in unsere Szene keine, lieber wird im eigenen Saft geschmoren und gejammert wie schlecht es uns geht. Warum sehe ich nicht mehr Kiddies auf Cons und nicht immer nur die gleichen Nasen?
Das sind die Fragen, die wir uns stellen müssen und nicht: "Brauchen wir professionelle Spielleiter?"

Mein 0,45 cents.
 
AW: Krise des Rollenspiels - und wie man sie löst

Tatsächlich sind ziemlich viele Rollenspieler, die ich kenne, dazu bereit, 70-100€ für ein (evtl. verlängertes) Rollenspiel-Wochenende zu bezahlen, wo sie außer Betten, Essen, und Tischen zum Spielen nichts geboten kriegen. Und die freuen sich dann auch noch aufs Leiten da.

Mit diesem Modell könnte man Geld verdienen, wenn diese Nische nicht schon durch unzählige Vereine und Ehrenamtliche besetzt wäre, die die Preise verderben.
 
AW: Krise des Rollenspiels - und wie man sie löst

OffTopic
(Sei eines der ??? oder du bist Harry Potter ...)
??? und Kinder? Passt das zusammen? Und für Harry Potter hat die Autorin nem Rollenspiel ja ne Absage erteilt.

Grundsätzlich teile ich die Ansicht ja. Aber einfach ist es auch nicht. Man muss dafür die alte Szene verlassen. Wir haben in der Vergangenheit und auch dieses Mal auf der MitSpielen erneut Kinderprogramm angeboten. Es wird aber nicht angenommen. Wahrscheinlich ist den lieben Eltern das Publikum zu suspekt.

Will man auf einem Con oder einer größeren Messe :rolleyes: ne Kinderbetreuung anbieten, damit diese zumindest schon mal problemlos mitgebracht werden können, dann liegen einem in unserem schönen Gesetzesstaat nur Steine im Weg. Lass dann noch mal 1 Elternteil sagen, dass ihr Schützling da nen Trailer gesehen hat oder nen Gespräch gehört hat, der es total verstört hat, dann geht der Schuss zudem auch noch nach hinten los.

In den alten, vorhandenen Strukturen geht das nicht so einfach.
 
AW: Krise des Rollenspiels - und wie man sie löst

Hey, warum Off-Topic? Der Titel des Threads ist: Die Krise des Rollenspiels und wie man sie löst.
Und dazu habe ich was zu sagen.

Es geht nicht darum was die Szene macht, also diejenigen, die sich in ihrer Freizeit für das Hobby engagieren.
Die können nämlich nicht wirklich viel machen. Klar, man kann den einen oder anderen Spieler vielleicht mit Dingen wie dem "Aktion Abenteuer" locken, aber das macht den Kohl nicht wirklich fett.
Es liegt an der Spielindustrie etwas zu bewegen. Auf die Suche nach Nachwuchs zu gehen, weil das die Kunden von morgen sind. Aber F&S und wie sie alle heißen, verwalten nur und merken nicht, dass das nicht der richtige Weg sein kann. Gut, sie merken es schon, weil sie ständig jammern, wie schlecht sich Rollenspiele verkaufen, aber so richtig etwas dagegen unternehmen tut keiner. Ich bin mir ziemlich sicher, dass genau diese Leute aber etwas bewegen können, sei es alleine oder im Zusammenschluß, aber sie tun es einfach nicht, weil sie die Weitsicht nicht besitzen und lieber ihren gewohnten Lizenzverwaltungstrott verfolgen.
Das ist das was mich ärgert. So richtig.
 
AW: Krise des Rollenspiels - und wie man sie löst

...ein großer Teil der Spieler würde aber gegen solche niederträchtige Kommerzialisierung des Hobbies Sturm laufen...

Mag ja sein. ich finde es nur etwas verlogen, so zu tun, als wäre das Hobby völlig unkommerziell. Wie verdienen denn F&S und die Wizards ihr Geld? In dem sie Bücher und noch mehr Bücher raushauen und verkaufen - mehr, als man jemals brauchen kann. Das Geld, was da reinfliesst, könnte mancher Spieler besser in solche Profi-Events stecken.

Mit diesem Modell könnte man Geld verdienen, wenn diese Nische nicht schon durch unzählige Vereine und Ehrenamtliche besetzt wäre, die die Preise verderben.

Nochmal: diese Engagements sollen nicht ersetzt werden, ebenso wie die vielen hundert bestehenden und funktionierenden Rollenspielgruppen. Es geht um ein ZUSATZANGEBOT. Ob es sich rechnen könnte, weiss ich natürlich nicht, die vielen Einwände hier sind sicher berechtigt, und so ein Konzept müsste man gut durchdenken. Wer so ein Modell riskieren will, muss vor allem schon etwas für das Geld bieten. Getestete Abenteuer, gute Handouts, großes Talent zum Spieleleiten. Und er muss auch gute Werbung betreiben.

Wenn man wirklich Nachwuchs in der Szene will, muss man auch bei den Kindern anfangen.
Dieser Ansatz ist ehrenwert und wird seit vielen Jahren diskutiert. Heute hat es das RPG aber schon schwerer als früher, weil es mit Computer- und Onlinegames konkurriert. Und erstmal ist es ja auch nicht sonderlich cool, sich ein paar Stunden an einen Tisch zu setzen und mit Würfeln zu hantieren.
Deswegen habe ich oben auch die Cons kritisiert. Ich gehe ja ganz gern auf Cons, aber um ehrlich zu sein, nicht um zu spielen. Ich mag es, Leute dort zu treffen, zu quatschen, mich über die Szene zu informieren. Aber die Spielrunden (meist in grossen, kaum geschmückten Hallen an leeren Tischen, bei hoher Lautstärke und mit vielen Nerds) sind wirklich nicht immer der Bringer. Auch weil oft sehr schlechte Spielleiter die Runden leiten. (Schlechte Spieler gibt es natürlich auch). Richtige Highlights gab es da nur wenige Male.
Cons sind wichtig, aber ich denke nicht, dass sie grosse Aussenwirkung erzielen. Um Leute anzulocken, müsste man das aufwändiger gestalten und dezentraler.

so richtig tolle Werbeträger für das Hobby sind das
 
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