Brainstorming Krise des Rollenspiels - und wie man sie löst

Garrett

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Hallo,
ob es nun eine Krise des Rollenspiels gibt, darüber streiten wir Spieler uns schon seit langem. Ich kann nur beobachten, dass (obwohl Rollenspiele viel bekannter sind als vor Jahrzehnten und die meisten Leute irgendwann einmal Berührung damit hatten) immer weniger gespielt wird. Rollenspielläden machen dicht (jüngst das "Serious games" in Berlin), Verlage verdienen kaum noch genug Geld, um die Autoren zu bezahlen, Cons sind leer und langweilig, man findet kaum noch intakte Spielgruppen. Und alle jammern.
Jene, die bejahen, dass es eine solche Krise gibt (ich gehöre dazu), haben nun verschiedene Antworten parat. Immer wieder hört man folgende Argumente.
Von den Spielern:
- man hat zuwenig Zeit für Rollenspielkampagnen und immer wichtigeres zu tun
- Gruppen lassen sich schwer organisieren
- Rollenspiel ist irgendwie nicht "cool" genug, nutzt sich ab
- Rollenspielprodukte sind zu teuer, und eigentlich braucht man auch gar nicht so viele, um zu spielen
Von den Produzenten von RPGS:
- die Leute kaufen ihre Sachen kaum noch neu, sondern gebraucht über Ebay, oder sie laden illegal PDFs runter
- von den verkauften Exemplaren kann man kaum leben
- zu große Konkurrenz von Online-Rollenspielen (WoW) und anderen Medien

Einige der Probleme sind rollenspielspezifisch, andere aber erinnern mich ein bißchen an die Diskussionen, die in der Musik- und FIlmindustrie geführt werden. Auch da heißt es immer wieder: man muß mit zuvielen anderen Medien um die Aufmerksamkeit der Kunden konkurrieren, die Verkäufe brechen ein, es wird zuviel raubkopiert etc.. Und von der Kundenseite: zu große Reizüberflutung, man fühlt sich übersättigt, hat kaum noch Aha-Erlebnisse, Produkte sind zu teuer (man kann sie schliesslich auch umsonst haben) und überhaupt, zu wenig Zeit, die Zeiten sind härter geworden etc..
Muss sich vielleicht auch das Rollenspiel ganz neue Wege überlegen, um aus dieser Krise zu kommen?
Mir kam folgender Gedanke: was, wenn sich Rollenspielproduzenten langsam von der Idee verabschieden würden, ihr Geld mit den verkauften Büchern zu machen, und statt dessen ihre Erfahrung und Organisation nutzen, um das Rollenspel als "Event" (blöder Begriff, aber mir fällt kein besserer ein) zu fördern? So, wie auch Musiker heute ihr Geld nicht mehr mit CD-Verkäufen verdienen, sondern mit Konzerten?
Hier mal folgende Vision: Rollenspielproduzent A bietet sein neues Rollenspiel "RPG 2.0" an. Im Internet lässt sich das PDF umsonst downloaden, die gedruckte Version wird zum Unkostenpreis verkauft. Derweil holt sich A die besten Autoren der Zunft und lässt sie ein paar gute, aufwendige Abenteuer schreiben. Zugleich wirbt er A die besten Rollenspielleiter in 6, 7 großen deutschen Städten an, die sich in "RPG 2.0" einarbeiten. An ausgewählten Orten werden nun Spielrunden veranstaltet - und zwar bezahlte! Die Spieler zahlen, wie bei einem Konzert, Eintritt. Dafür erwartet sie ein perfekt gestalteter Spielabend - ein durchdachtes, getestetes Abenteuer mit einem wirklich guten Spielleiter. Der Ort ist gut hergerichtet, vielleicht legt ein Sound-DJ eigens angepasste Tracks auf, um die Atmosphäre zu steigern ... und zwei Tage später kriegt jeder Spieler einen passenden Spielbericht zugesendet. Das alles für ca. 10 Euro.
Und wofür zahlt der Spieler eine solche Summe? Dafür, dass man ihm alle Organisation abnimmt, er von einem tollen Spielleiter ein erprobtes Abenteuer präsentiert bekommt und er schlichtweg einen sauguten Spielabend erlebt. So angefixt, kommt er natürlich gerne wieder - und spielt daheim mit seinen Kumpels weiter.

Keine Ahnung, ob diese Idee nun völlig bescheuert ist oder genial - ich wollte euch fragen, was ihr davon haltet.

Garrett
 
AW: Krise des Rollenspiels - und wie man sie löst

Um mal in deinem Modell zu bleiben:

Für die 10 Euro pro 6 oder so Spieler musst Du einen SL bezahlen, den DJ, die Location mieten, deine Autoren bezahlen - denn im Gegensatz zu einem Rockkonzert wird kaum jemand auch nur in erwägung ziehen sich die Show ein zweites Mal anzugucken.

Selbst Konzerte arbeiten bei 10 € nicht gewinnbringend - und die haben einen viel kleineren Aufwand pro Gast als das von dir beschriebene Modell.

Einer der Gründe die Leute jahrelang beim Spielen halten ist nicht wirklich das "Erlebnis Rollenspiel" sondern das soziale Miteinander mit Freunden.

Also: Nein, ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass dieses Modell auch nur annähernd tragfähig ist.
 
AW: Krise des Rollenspiels - und wie man sie löst

Garrett schrieb:
Muss sich vielleicht auch das Rollenspiel ganz neue Wege überlegen, um aus dieser Krise zu kommen?
Na klar.

Mir kam folgender Gedanke: was, wenn sich Rollenspielproduzenten langsam von der Idee verabschieden würden, ihr Geld mit den verkauften Büchern zu machen, und statt dessen ihre Erfahrung und Organisation nutzen, um das Rollenspel als "Event" (blöder Begriff, aber mir fällt kein besserer ein) zu fördern? So, wie auch Musiker heute ihr Geld nicht mehr mit CD-Verkäufen verdienen, sondern mit Konzerten?
Hier mal folgende Vision: Rollenspielproduzent A bietet sein neues Rollenspiel "RPG 2.0" an. Im Internet lässt sich das PDF umsonst downloaden, die gedruckte Version wird zum Unkostenpreis verkauft. Derweil holt sich A die besten Autoren der Zunft und lässt sie ein paar gute, aufwendige Abenteuer schreiben. Zugleich wirbt er A die besten Rollenspielleiter in 6, 7 großen deutschen Städten an, die sich in "RPG 2.0" einarbeiten. An ausgewählten Orten werden nun Spielrunden veranstaltet - und zwar bezahlte! Die Spieler zahlen, wie bei einem Konzert, Eintritt. Dafür erwartet sie ein perfekt gestalteter Spielabend - ein durchdachtes, getestetes Abenteuer mit einem wirklich guten Spielleiter. Der Ort ist gut hergerichtet, vielleicht legt ein Sound-DJ eigens angepasste Tracks auf, um die Atmosphäre zu steigern ... und zwei Tage später kriegt jeder Spieler einen passenden Spielbericht zugesendet. Das alles für ca. 10 Euro.
Und wofür zahlt der Spieler eine solche Summe? Dafür, dass man ihm alle Organisation abnimmt, er von einem tollen Spielleiter ein erprobtes Abenteuer präsentiert bekommt und er schlichtweg einen sauguten Spielabend erlebt. So angefixt, kommt er natürlich gerne wieder - und spielt daheim mit seinen Kumpels weiter.
Den Gedanken habe ich auch schon ein paar Mal (mit verschiedenen Leuten) durchexerziert und ich mag die Vorstellung. Es ging sogar mal so weit einen Kreis an geprüften Blutschwerter-Spielleitern aufzubauen.

Aber damit kann man meiner Meinung in der Rollenspielszene nicht punkten. Da würde zu viel Unverständnis bzw Ablehnung kommen. Mag sein, dass das abseits von der bestehenden Rollenspielgemeinde etablieren kann. Aber dafür bedarf es schon gewisser Strukturen das wirklich durchziehen zu können.
 
AW: Krise des Rollenspiels - und wie man sie löst

Für die 10 Euro pro 6 oder so Spieler musst Du einen SL bezahlen, den DJ, die Location mieten, deine Autoren bezahlen
Innerhalb der Szene sind die Strukturen ja da (Cons und Spielleiter). Nur die Szene will nicht.

Und außerhalb der Szene gibt es diese Strukturen nicht und daher sind die Kosten zu hoch.

Einer der Gründe die Leute jahrelang beim Spielen halten ist nicht wirklich das "Erlebnis Rollenspiel" sondern das soziale Miteinander mit Freunden.
Es ist eben nicht nur das soziale Miteinander. Dann würden sich ja alle Leute nur noch zum labern treffen und keiner mehr ein Hobby betreiben. Das Problem "Erlebnis Rollenspiel" kann meiner Meinung gestemmt werden.
 
AW: Krise des Rollenspiels - und wie man sie löst

Das soziale Miteinander schliesst sich ja nicht aus. Solche Profi-Spielrunden sollen ja die normalen Spielrunden zuhause (umsonst und mit Freunden) nicht ersetzen, sondern ergänzen. Im Idealfall auch anfachen und neue Begeisterung wecken.

Für die 10 Euro pro 6 oder so Spieler musst Du einen SL bezahlen, den DJ, die Location mieten, deine Autoren bezahlen - denn im Gegensatz zu einem Rockkonzert wird kaum jemand auch nur in erwägung ziehen sich die Show ein zweites Mal anzugucken.

Einmal geschrieben und konzipiert, kann so ein Abenteuerabend für andere Spieler ohne weiteren grossen Aufwand wiederholt werden. Von dem Eintritt werden dann Anteil die Autoren bezahlt, der DJ kriegt eine Pauschale, Rest geht an den Spielleiter und den Organisator. Die Location verdient z.B. an konsumierten Getränken.
Wird man vielleicht nicht reich mit - aber wenn der Trend erstmal anspringt ...
 
AW: Krise des Rollenspiels - und wie man sie löst

Das wird schon alleine daran scheitern, dass der Mehrwert von sowas gegenüber einer "normalen" Spielrunde einfach nicht gegeben ist.
Außerdem: Ein "professioneller" SL wird den heimischen einfach deswegen nicht ersetzen können, weil der heimische die Spieler, ihre Marotten und vor allem Vorlieben kennt.
Das Problem wär also: Homefucking is killing prostitution.
(Hey, DER Vergleich bringts tatsächlich... Quasi sich prostituierende Spielleiter, für Spieler die gerne mal ein System spielen wollen, dass sie "zu Hause" nicht geboten bekommen! :D )
 
AW: Krise des Rollenspiels - und wie man sie löst

Keine Ahnung, ob diese Idee nun völlig bescheuert ist oder genial - ich wollte euch fragen, was ihr davon haltet.
Definitiv BESCHEUERT. Zweifelsfrei.

was, wenn sich Rollenspielproduzenten langsam von der Idee verabschieden würden, ihr Geld mit den verkauften Büchern zu machen, und statt dessen ihre Erfahrung und Organisation nutzen, um das Rollenspel als "Event" (blöder Begriff, aber mir fällt kein besserer ein) zu fördern?
Du meinst so wie WotC mit D&D 4E Rollenspiel als Multimedia-Event, als Online- und "Offline"-Community-Erlebnis, plaziert?

So, wie auch Musiker heute ihr Geld nicht mehr mit CD-Verkäufen verdienen, sondern mit Konzerten?
Der Vergleich stinkt.

Musik ist KONSUMWARE.

Man kauft, hört, man KONSUMIERT Musik.

Rollenspielen ist eine AKTIVE Beschäftigung.

Da wäre bestenfalls ein Vergleich mit dem Mitwirken in Orchestern, Chören, Blasmusikkapellen usw. passender.

Noch nicht einmal Computerrollenspiele kann man einfach so "runterdudeln" während man beim Supermarkt in der Schlange steht, sondern man muß immerhin noch (meist auf Reaktion) ein paar Knöpfchen drücken - also AKTIV agieren.

Musik-Konsum ist passiv. Rollenspiele spielen ist aktiv. - Der Vergleich ist Scheiße.

Hier mal folgende Vision: Rollenspielproduzent A bietet sein neues Rollenspiel "RPG 2.0" an. Im Internet lässt sich das PDF umsonst downloaden, die gedruckte Version wird zum Unkostenpreis verkauft. Derweil holt sich A die besten Autoren der Zunft und lässt sie ein paar gute, aufwendige Abenteuer schreiben. Zugleich wirbt er A die besten Rollenspielleiter in 6, 7 großen deutschen Städten an, die sich in "RPG 2.0" einarbeiten.
Die "besten" Rollenspiel-Spielleiter?

Wie beurteilt man das denn?

Oh, halt! Sag nichts! Ich weiß schon!

Deutschland Sucht Den Super-Spielleiter! DSDSSL! Wie leicht das von der Zunge geht (beim Erbrechen!).

Was für Leute sind es denn, die auf Cons so den Spielleiter machen?

Meinst Du allen Ernstes, daß Du da für solch ein neues Rollenspiel "RPG 2.0" (vermutlich ist RPG ja auch noch Englisch! Also das geht hierzulande eh nicht gut!) den Rahm der deutschen Spielleiterschaft abschöpfen könntest?

Vielleicht ist das Rollenspielprodukt ja öde. Vielleicht hat es die DeGenesis-Krankheit. - Egal wie "gut" die "besten" Spielleiter aller Zeiten (BSpaZ) sein mögen: wenn ein Spielleiter nicht hinter dem von ihm geleiteten Produkt steht, dann wird die Spielrunde so oder so unbefriedigend für ALLE Beteiligten.

Und wer trifft denn die Auswahl bei dem Casting?

Die Olivers von F&S plus die Oberlehrer von Midgard und eine Auswahl an DeGenesis/ArcaneCodex-Fanbois würde ich vorschlagen. - Dann hat man zwar immer noch mehr Niveau am Jury-Tisch versammelt, als bei den bekannten Casting-Shows, aber es ist ja auch keine Herausforderung die dortigen Jury-Psycho-Freaks zu übertreffen.

An ausgewählten Orten werden nun Spielrunden veranstaltet - und zwar bezahlte! Die Spieler zahlen, wie bei einem Konzert, Eintritt. Dafür erwartet sie ein perfekt gestalteter Spielabend - ein durchdachtes, getestetes Abenteuer mit einem wirklich guten Spielleiter. Der Ort ist gut hergerichtet, vielleicht legt ein Sound-DJ eigens angepasste Tracks auf, um die Atmosphäre zu steigern ... und zwei Tage später kriegt jeder Spieler einen passenden Spielbericht zugesendet. Das alles für ca. 10 Euro.
10 Euro?

Dafür bekommt man auf einem Con TAGELANG AKTIVEN SPASS beim Rollenspiel.

Und hier, bei einem Mitspielen gegen Eintritt passiert dann folgendes:

Der eine zahlende Kunde (im Folgenden ZaKu genannt) sitzt in einer Spielrunde zum wahrscheinlich genialsten und obergeilsten Rollenspiel aller Zeiten. Diese Runde wird geleitet von einem zertifizierten BSpaZ.
In derselben Runde sitzt ein anderer ZaKu.
ZaKu 1 mag stimmungsvolle Handouts, lange, schön durchgetextete Vorlesepassagen mit wohltönend sonorer Spielleiter-News-Show-Anchorman-Stimme dargeboten.
ZaKu 2 mag es beim Rollenspiel man so richtig auf die Kacke zu hauen. Ohne 95% Fight-Gehalt ist ein Rollenspiel-Abend vergeudete Zeit für ihn. When in doubt: Hack! ist seine Devise.
Der BSpaZ hat somit die ARSCHKARTE gezogen. - Er WIRD einen der beiden ZaKus nicht zufrieden stellen können.

Damit kann der unzufriedenen KUNDE sein Geld zurückverlangen, oder er geht zum Rollenspiel-Reklamationsschalter und beschwert sich.

Netterweise gibt es aber noch ZaKu 3 in der Runde. Der ist spielstilmäßig offen und nicht festgelegt auf irgendetwas. Aber er spielt Rollenspiele am Liebsten mit Freunden, mit netten Leuten. Er geht nie alleine auf Cons sondern immer mindestens mit einem bekannten Mitspieler, damit er sich auch in fremden Runden grundsätzlich heimisch fühlen kann. - Wie wird denn die Gruppenzusammensetzung für diese Professionelle (weil Geld verlangt wird) Spielrunde bestimmt?

Nun spielen die vier ein tolles neues Szenario, in welchem es um investigatives Spiel mit PvP-Konflikten geht. Die Handouts sind super, aber es gibt keine Vorlesetexte, weil die Spieler hier SELBST etwas AKTIV tun sollen. Es sollte eigentlich trotz PvP-Konflikten keine PHYSISCHEN Konflikte sondern nur Interessenskonflikte geben. Aber da der harmoniesüchtige ZaKu 3 am wenigsten dominant rüberkommt, hat ZaKu 2 dessen SC bereits nach einer halben Stunde Spielzeit von hinten ins Genick geschossen. - Spieler/zahlender Kunde 3 darf sich also als schweigender Gast noch am Tisch aufhalten oder an die Bar gehen, weil sein Charakter ja tot ist.

ALLE drei Spieler sind extrem unzufrieden nach Ende der Runde. - Der Spielleiter, einer der besten 10 Spielleiter Deutschlands, ein zertifizierter BSpaZ, bekommt VERNICHTENDE Bewertungen.

An einem Abenteuermitschrieb hat keiner der drei Spieler Interesse.

Ist es das, was Du für eine "Lösung der Krise des Rollenspiels" hältst?

Oje. Dann ist das Rollenspiel WIRKLICH in der Krise!

Und wofür zahlt der Spieler eine solche Summe? Dafür, dass man ihm alle Organisation abnimmt, er von einem tollen Spielleiter ein erprobtes Abenteuer präsentiert bekommt und er schlichtweg einen sauguten Spielabend erlebt.
Um einfach einen "sauguten Spielabend" zu erleben, reicht es NICHT und zwar in KEINSTER WEISE! aus einfach nur KONSUMIEREN zu wollen!

Ein Spielabend wird dann erst "saugut", wenn ALLE Spielenden, Spielleiter UND Spieler bestens drauf sind, jeder engagiert dabei ist und alle in Toplaune spielfreudig wie nie loslegen.

Und das kann man trotz Visa/Mastercard NICHT bezahlen!

So angefixt, kommt er natürlich gerne wieder - und spielt daheim mit seinen Kumpels weiter.
Von einer solchen Konsum-Scheiße wird NIEMAND "angefixt".

Und wenn jemand irgendwie "angefixt" würde, dann nur dazu gleich nächste Woche WIEDER zur Berieselung durch die BSpaZ zu kommen und seine Kohle in neue Spielrunden (und das T-Shirt) zu stecken.

Dazu DAHEIM, mit SEINEN Kumpels, von denen NICHT EINER die Zeit, die Lust oder das Können hätte die saumäßig aufwendigen Handouts zu basteln, die tollen Texte theatralisch vorzutragen, und von denen NICHT EINER das harte Casting zum BSpaZ-zertifizierten Superspielleiter überstanden hätte, würde von solch einer Veranstaltung NIEMAND "angefixt" werden.

Wieviele Leute werden denn - um Deinen unpassenden Vergleich mit einem Konzert in der Musikbranche aufzugreifen - von einem Konzert eines wirklich genialen Musikers dazu "angefixt" SELBST AKTIV daheim in häuslicher Runde Kammermusik zu betreiben?

Wieviele Leute werden denn von einem sauguten Fußballspiel mit toller Stimmung auf den Rängen "angefixt" um gleich daheim SELBST AKTIV Fußball zu spielen?


Das war die lange Fassung, warum die kurze Antwort oben so ausfiel, wie sie ausfiel. - Für alle, die solange dabeigeblieben sind, hier noch einmal die Kernaussage:
Keine Ahnung, ob diese Idee nun völlig bescheuert ist oder genial - ich wollte euch fragen, was ihr davon haltet.
Definitiv BESCHEUERT. Zweifelsfrei.
 
AW: Krise des Rollenspiels - und wie man sie löst

10 Euro pro Spieler natürlich ...
ich hab die Zahl auch nur in den Raum geworfen, weil ich selbst bereit wäre, ungefähr soviel Geld für einen solchen Abend auszugeben. Bei mehr wäre ich knausrig.
 
AW: Krise des Rollenspiels - und wie man sie löst

(Hey, DER Vergleich bringts tatsächlich... Quasi sich prostituierende Spielleiter, für Spieler die gerne mal ein System spielen wollen, dass sie "zu Hause" nicht geboten bekommen! :D )
Hey, machst Du's mir auch OHNE (Miniaturen)?

Also eigentlich wollte ich schon immer mal einfach nur ZUSEHEN, wie es mehrere gepiercte DeGensis-Fanbois miteinander spielen. Ich sehe dabei nur im gekalkten Neopren-Anzug zu. - Was kostet das dann?
 
AW: Krise des Rollenspiels - und wie man sie löst

10 Euro pro Spieler natürlich ...
ich hab die Zahl auch nur in den Raum geworfen, weil ich selbst bereit wäre, ungefähr soviel Geld für einen solchen Abend auszugeben. Bei mehr wäre ich knausrig.
Dann zahl die Pizza! Oder bring Chips mit!
 
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Jetzt beginnt das Sommerlochthema "OMFG wir werden alle sterben (was das Hobby angeht)" schon im April.
Entweder ist es Klimaerwärmung, oder es liegt an 4E.
 
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@Zornhau: Gute, polemische Replik. Ich habe sie ja auch geradezu herausgefordert. Aber nein, ich wollte mit meinem Vorschlag weder auf "Deutschland sucht den Super-Spielleiter" heraus. Und wenn, dann sollte AUF KEINEN FALL F&S in der Jury sitzen :) die zuallerletzt!
Aber es ist doch schon so, dass Rollenspiel heute oft an schlechten Spielleitern und an mangelnder Organisationsfähigkeit leiden. Und ich kenne auch genug Leute, die bereit wären, etwas zu bezahlen, wenn sie einen sehr guten Spielleiter haben und sich um den restlichen Kram nicht kümmern müssen. Nach dem Motto, was nichts kostet, ist nichts wert.
Ich habe ein, zwei Mal auf Cons mit Spielleitern gespielt, die das so gut gemacht haben - ich hätte ohne weiteres für eine weitere Spielrunde mit diesen Leuten etwas bezahlt.
Also bitte nicht aufhängen an der Zahl und meinem unausgegorenen Konzept. Es ist erstmal nur eine Idee.
 
AW: Krise des Rollenspiels - und wie man sie löst

Jetzt beginnt das Sommerlochthema "OMFG wir werden alle sterben (was das Hobby angeht)" schon im April.
Entweder ist es Klimaerwärmung, oder es liegt an 4E.
4E wird man wenigstens noch mit normalen Leuten spielen können und nicht mit B!-zertifizierten BSpaZ-Professionellen.
 
AW: Krise des Rollenspiels - und wie man sie löst

Zornhau schrieb:
Musik-Konsum ist passiv. Rollenspiele spielen ist aktiv. - Der Vergleich ist Scheiße.
Ich kann auch Butterblumen und gelbe Autos vergleichen, weil sie die selbe Farbe haben. Ich muss sie nicht zB anhand Lebewesen/Nicht-Lebewesen vergleichen. Der Vergleich IST legitim. Es geht darum Geld für eine Freizeitbeschäftigung auszugeben.

ZaKu 1 mag stimmungsvolle Handouts, lange, schön durchgetextete Vorlesepassagen mit wohltönend sonorer Spielleiter-News-Show-Anchorman-Stimme dargeboten.
ZaKu 2 mag es beim Rollenspiel man so richtig auf die Kacke zu hauen. Ohne 95% Fight-Gehalt ist ein Rollenspiel-Abend vergeudete Zeit für ihn. When in doubt: Hack! ist seine Devise.
Die BSpaZ und Spielrunden werden einfach auf einen Spielstil/Laws Spielertypen ausgerichtet. Denkbar ist Vieles.
 
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Dr. Rock: Ich wüsste auch nicht, wo das jetzt schon wieder herkommt.
Vermutlich eine Art "B!sches Gesetz" - Immer wenn X Diskussionsstoff verfeuert wurde tritt Fall N ein, dass jemand ein Thema mit der großen Krise des Rollenspiels aufmacht.
Die gibt es aber derzeit doch eigentlich gar nicht. Wir befinden uns doch EIGENTLICH eher in einer Hochphase, die keiner als solche wahrnimmt, weil seine alten Götzen nicht mehr bedient werden (OWoD, 4E, FASA, Whatever).
Oder?

'Hau: Rischtisch. Respekt, Du hast das ausgedrückt, was ich mir zwar dachte, aber zu faul war es komplett auszuschreiben. :D
Und, du weißt doch, OHNE (Miniaturen) kostet aber extra. ;)
 
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:eeek: Allein für diese Idee mögen Euch die Eier zu Rosinen verschrumpeln!
Ich ziteir mich mal selber.
Skar schrieb:
Aber damit kann man meiner Meinung in der Rollenspielszene nicht punkten. Da würde zu viel Unverständnis bzw Ablehnung kommen. Mag sein, dass das abseits von der bestehenden Rollenspielgemeinde etablieren kann. Aber dafür bedarf es schon gewisser Strukturen das wirklich durchziehen zu können.
:cool:
 
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