Komplexität bei Computerspielen?

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Ich weiß nicht ob ich diesen Trend so gut finden soll. Eine gewisse Lese- und Denkfaulheit wird da schon gefördert, was sich auf lange Sicht eher negativ auswirken wird. Wenn die Leute alles nur noch auf dem Silbertablett und in kleinen Häppchen serviert bekommen und sich nichts mehr erarbeiten müssen werden die Erfolge und Fortschritte die man macht doch komplett entwertet. Außerdem setzt das Gehirn Rost an. Schau doch mal wie das in den Schulen läuft. Was man sich selber erarbeitet hat sitzt besser.

Das ist exakt der Grund, warum ich mich ursprünglich so abfällig über diesen Trend geäußert habe.
 
Wo ich Tedds Grafik sehe und die mich spontan dran erinnert:

Spielt mal Scribblenauts. Dann kommt wieder.
 
Skar, es geht nicht um Einzelspiele. Da gibt es mit Sicherheit noch tolle Sachen. Aber die breite Masse ist genau das was hier im Thread bekrittelt wird und Rinas Grafik illustriert.
 
Für die Masse kann ich nicht sprechen, dafür zocke ich zu wenig. Aber ich finde problemlos Spiele wo man mehr als das verlängerte Rückenmark einsetzen muss und die komplex sind. Wobei der Eindruck von Letzterem natürlich individuell stark variieren kann.


Wo ich überall die aktuellen Meldungen zu Diablo III sehe, bin ich durchaus angefixt auch dieses recht hohle Dauergeklicke zu spielen. :) Aber erstens ist Amazon ausverkauft und zweiten muss ich erst schauen, ob meine GraKa das hergibt.
 
ist der Thread wo rauskopiert worden? Bei mir fängt der aus irgend einen Grund auf Seite 2 an.:/

Ich denke es kommt immer auf das Spiel selbst an bzw auf das wie die "Einfachheit" bzw die "Komplezität" präsentiert wird. Was ich persönlich nicht mehr zeitgerecht finde sind Dinge wie ein Handbuch (die es ohnehin so gut wie nicht mehr gibt), ein Spiel sollte sofern nötig sich selbst Ingame soweit erklären, dass man die Grundzüge versteht und diese dann im Folge des Spiels erweitern kann. Tutorialmissionen haben durchaus ihre Existenzberechtigung und seinen Sinn, wenn sich das ganze aber durch das gesamte Spiel zieht wird es etwas lächerlich. Vor allem Mainstreamspiele neigen dazu den Spieler permanent bei der Hand zu nehmen und ihn quasi durch das ganze Spiel zu führen.


Aber:

Aber sieh Dir doch mal als Beispiel WoW oder jetzt das neue Diablo III an. Als WoW herauskam hatte es einen relativ komplexen Talentbaum. Mittlerweile wurde (bin selbst kein WoW-Spieler) glaube ich 2 mal vereinfacht? Hör Dich doch mal in der Community um, wie vielen das gefällt.

was dem Spiel nicht im geringsten geschadet hat. Der "komplexe" Skillbaum hat dem Spiel nichts an Tiefe gegeben weil schlussendlich jeder der halbwegs sich mit dem Spiel auseinander gesetzt hat ohnehin DIE EINE Skillung hatte, dass gleiche war auch in Diablo 2. Die Tatsache das es in solchen Spiele nur eine gewisse Anzahl an Punkten gibt die man verteilen kann führt es dazu diese zu maximieren. Was Firmen wie Bliz aber nun versuchen ist den Basisskillbaum den ohnehin jeder mit Hirn oder Forenkenntnis gewählt hat ins Spiel fix zu integrieren und die Spielerwahl auf Spaßtalente bzw Talente zu verschieben die nur situativ gewisse Vorzüge bringen zu beschränken. Für mich als "Core" Spieler macht es keinen Unterschied, ganz ehrlich... die 5 Punkte in + kritische Trefferchance zu stecken war ohnehin ein NoBrainer und hat Null Spaß gemacht. Da sind mir lieber ein paar wenige Talente wo ich bei einzelnen Kämpfen ganz genau überlegen muss was sich besser eignet. Spiele wie Guild Wars 2 bieten ja im Grunde nur noch ein solches System.

Dazu läuft der RandomCasualSpieler nicht Gefahr geflamed zu werden weil er nicht DIE Skillung hat. Mir tuts nicht weh und der Spieler wird nicht aus der Gruppe gekickt, ich sehe nicht warum ich da einen veralteten und ohnehin unnötigen Talentbaum hinterherheulen soll.

Das wurde mMn nur gemacht, um die Komplexität von WoW zu senken und auch jüngere Spielerschichten für das Spiel zu interessieren bzw. nicht durch die Komplexität zu verschrecken.

Ich gebe da ganz ehrlich nicht den jungen Spieler die Schuld sondern den älteren Generation.
 
Ich denke das Hauptproblem ist im Comic schon sehr gut beschrieben.
Es gibt gefühlt mehr Spiele die jede Aktion des Spielers kommentieren und für jeden schwachsinn Achivements verleihen nur um das Frustpotenzial so gering wie möglich zu halten und ihn mit Belohnungen bei der Stange zu halten anstatt das es mit der Spielmechanik und der Idee des Spiels überzeugt.
Zusätzlich werden die Schwierigkeitsgrade weiter gesenkt, dass wenn man mal den Hinweis nicht verstanden hat eben nicht sofort verloren hat sondern insgesamt schlechter abgeschnitten hat, da neu laden (weil verloren) wieder Frust eezeugt.

Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster: Von allem was ich gehört habe (nicht selber gespielt) scheint Bioware diesen Weg zu gehen.
 
Achievments sind für mich ohnehin der Fluch der ganzen Spieleindustrie. Ich war nie der Achievmenthunter, auch als sie noch ein "Nebenprodukt" waren.. nun leben viele Spiele förmlich davon und vergessen dabei vollkommen auf spannendes Spieldesign, sei es nun inhaltlicher Natur oder auf die Mechanik bezogen.

Bioware macht spätestens seit ME nur noch EasyModespiele. Sie legen den Focus auf die "Story" und die soll ja jeder Blinde mit abgehackten Armen erleben dürfen :/
 
Was ich an der ganzen Diskussion nicht verstehe ist diese Gleichsetzung von kompliziert und komplex. Kompliziert bedeutet nicht automatisch dass es jenseits des Erlernens der Mechanismen komplex sein muss und auch nicht dass es intellektuell stimulieren sein muss. Unkompliziert und einfach zu erklären bedeutet nicht das ein Spiel keine Tiefe und Komplexität hat. Nehmen wir doch mal mein Hassbeispiel: Das durchschnittliche FFG Big Box Brettspiel - 20 Kartendecks, 20 verschiedene Token, kompliziert bis zum abkotzen - und dennoch oftmal nicht tief und nicht komplex.

Gut designte Spiele sind EINFACH, UNKOMPLIZIERT und KOMPLEX. Ein dickes Handbuch ist kein Zeichen für gutes Regel oder Spieldesign sondern für schlechte Tutorials.

Ich kann jedem hier in 10 Minuten GO erklären - es ist einfach, es ist nicht kompliziert. Es ist so komplex dass es bis heute keine gute KI dafür gibt.
 
@Apo
Ich habe das Gefühl der Trend geht aktuell zu EINFACH und UNKOMPLIZIERT. Das KANN auch daran liegen, dass die Vorurteile über die "ADHS Kids" inzwischen bei den Spieleherstellern angekommen ist. Ich denke aber es liegt daran, dass die Hersteller eben eine möglichst große Zielgruppe ansprechen wollen, deshalb die Komplexität runterfahren und damit die Gruppe der "Hardcore Gamer" verlieren. Die Diskussionen zu "in 4 Stunden durchgespielt" sind ja nun nicht neu, oder?
 
Naja,

in 4h durchgespielt muss ja nicht schlecht sein. Ich mag selbst inzwischen auch eher Spiele die ich einem Überschaubaren Zeitrahmen beenden kann (zumindest solange es Storygetriebene Spiele sind). Was dem einen als knackiger Schwierigkeitsgrad erscheint erscheint dem anderen als unnötiges Grinden. Sinnvolle Belohnungen (zum Beispiel durch Fortschritt in der Story) sind in meinen Augen nicht schlecht sondern gut. Ich stelle mal umgekehrt die Frage: Warum soll ich einen komplizierten Repetetiven Task mehrere Hundert Male ausführen um meine Belohnung zu bekommen? Viele der "nur die Harten kommen in den Garten Spiele" betrachte ich inzwischen einfach als Zeitverschwendung.
Ich weiss DASS ich das Spiel schlagen kann. Wenn der Weg dorthin aber mit Nervigkeiten gespickt ist, dann höre ich irgendwann auf, weil ich es Satt habe. Bestes Beispiel Total War Spiele: Theoretisch ist der Strategiemodus und der Taktikmodus beides Anspruchsvoll und interessant. Praktisch hat man im Taktikmodus nach 4 Schlachten raus wie der Hase läuft und von da an wird es einfach eine ewige Wiederholung der gleichen drei Schlachten die ich über mich ergehen lassen muss um im Strategiemodus die interessanteren Entscheidungen zu treffen.

Ich denke dass die Entscheidung vieler Spieledesigner weniger mit ADHS Kids zu tun haben als damit dass die Spielegenress immer feiner raffiniert werden: Wenn ich ein Rollenspiel spiele, dann will ich eine Gute Story mit guten Charakteren erzählt bekommen, ähnlich wie wenn ich ein Buch lese. Ich will nicht bei jedem Kampf fünfmal neuladen müssen und 6h Zeit totschlagen bevor es weitergeht. Wenn ich schwierige Taktische Entscheidungen treffen will spiele ich ein Strategiespiel. Und wenn ich hektisch Knöpfe drücken will spiele ich ein Aktionspiel. Früher waren viele Spiele Hansdampfs in allen Gassen, heute ist das Gott sei Dank nicht mehr so.

Ich würde Baldur's Gate einfach nicht mehr Ertragen mit seinem schlechten Encounter Design. Wenn ich wochenlange Projekte habenwill, oder Monatelange, dann hab ich die auf meiner Arbeit zur Genüge. Ich möchte Dinge auch mal zum Abschluss bringen. Deswegen gucke ich auch Filme und keine Telenovelas oder Soaps.

Die Diskussion hat schon so was von "früher war alles besser" - ich denke früher war vor allem vieles anders und wir hätten manchmal gerne das zurück woran wir uns gewöhnt haben. Casual Gaming ist das was für meinen Vater Skat am Donnerstag Abend war - ne lockere Entspannung.

Die Hardcoregamer will heute auch keiner mehr als Kunde - die haben kein Geld und geben keins aus.
 
Skar, es geht nicht um Einzelspiele. Da gibt es mit Sicherheit noch tolle Sachen. Aber die breite Masse ist genau das was hier im Thread bekrittelt wird und Rinas Grafik illustriert.

Es geht und ging schon immer nur um Einzelspiele. Alles andere war im Grunde immer schon breite Massenware ... damals hats nur keine Sau interessiert, weil Raubkopieren zur Tagesordnung gehörte und sich im Grunde niemals jemand darum scherte, wenns denn doch mal rausgekommen ist. Da war es dann schlicht egal, wenn in einer Disketten Box 80% der Disketten und vom Rest nochmal 30% des Inhalts Vollschrott waren. Es gab dann einige wenige Perlen die - bezogen auf die Zeit - etwas konnten.
Die Zeichnung von Rinas stimmt schon - trifft geradezu den Kern der Sache. Es gab zu Final Fantasy XIII eine ähnliche Zeichnung, die ich gerade partout nicht finde. Da hat man einen (hochkomplexen) Grundriss von einem der Enddungeons aus Final Fantasy IV den Dungeons von FF XIII gegenübergestellt. Letzterer ist Röhrenförmig, von CutScenes durchtränkt und lässt keine Möglichkeit nach links oder rechts zu gehen.
Aber was genau konnte dieses hochkomplexe Gebilde von damals (1992?) ... man ging Stunde um Stunde durch immer gleiche Gebiete, hatte Random Encouter um Random Encounter und versuchte irgendwie am Leben zu bleiben (Air Castle - Phantasy Star IV - nuff said!). Dann kackte man beim Endgegner ab und durfte ALLES nochmal von vorn machen, wenn man nicht vergessen hatte zu speichern. Bei FF XIII weicht man den Encountern aus, wenn man will, man durchlebt Storyfetzen um Storyfetzen, selbst an den unmöglichsten Stellen und wenn man im Kampf stirbt, darf man ihn direkt wiederholen. Trotzdem hatte das Game in Sachen Schwierigkeit seine Momente und in den ganzen über 30 Stunden die man FF XIII zockt hat man mehr mit den Charakteren gelitten und gefiebert, als man es noch zu Zeiten von FF IV getan hat. Lasst mal die Random Encounter weg ... wie schnell man plötzlich durch das Game rennen kann. Ein Großteil des Inhalts war also nur Füllmaterial, um die Spielzeit künstlich in die Länge zu ziehen. Es gibt Leute die sagen "Aber REs gehören zu einem RPG!" ... das kann man auch anders sehen, ohne sich für ein ADHS Kiddy halten zu müssen.

Anderes Beispiel ist die Komplexität in Strategiespielen. Glaubt mir: Ich LIEBE Civ IV ... mit allen AddOns ... aber das Micromanagement ... zum kotzen. Jede Runde bei 13+ Städten alles nachjustieren, nebenher noch Krieg führen und sich dann der Stacks of Doom erwehren, die der Computer fabriziert hat, weil Einheiten Spamming die einzige Taktik war, die er effektiv kannte. Komplexität, die dem Spielspaß zugute kommt und Komplexität, die ein reiner Zeitfresser ist sind zwei unterschiedliche paar Schuhe. Alles meckert über Civ V ... das schlechteste von allen ... alles doof. Mir fehlen Religionen und Spionage ... fertig. Ich brauch nicht immer jede Runde alle meine Städte abgrasen, ob die auch ja alle glücklich sind oder ob die Umwelt mal wieder verschmutzt ist. Man musste erst mit Mods rangehen, um den Spieler über solch wichtige Events frühzeitig in Kenntnis zu setzen. Bei Civ 5 steht die Bedienerfreundlichkeit im Vordergrund ... und diese lässt vor allem den zeitlichen Aufwand des Mumpitz schwinden, um sie an wichtigeren Stellen zu investieren (Städteplanung, Diplomatie, etc.) Klar, war früher auch wichtiges Kernelement ... aber bei Civ 5 muss ich nicht jede Runde alles neu justieren und wenn ich justieren muss, dann hat das offensichtliche Gründe. Trotzdem fühle ich mich nicht wie ein ADHS Kiddy.

Ich mag Tutorials, die mir die Spielmechaniken erklären.
Ich mag konsolentypische Quicktimeevents, die cool aussehen (wenns nicht überstrapaziert wird).
Ich mag es, wenn Spiele zugänglich und logisch sind (japanische JRPGs können äußerst komplex sein, aber den Sinn dahinter verstehen die Designer meist selbst nicht ... Demons Souls mit den Tendencies, Star Ocean und sein auf Zufall basierendes Crafting System ... und und und ...)
Ich finds toll, wenn auch offensichtliche Inhalte mindestens ein einziges Mal angesprochen werden. Bei dem Bild oben beispielsweise: Wieviele hätten erstmal auf jede erdenkliche Weise versucht den Vogel, der offensichtlich ein Gegner ist zu töten, bevor sie einfach draufgesprungen wären. So isses ein mal erklärt ... dann weiß mans für den Rest des Spiels.

Die Frage ist doch letzten Endes immer noch: Was will man denn jetzt eigentlich? Top-Spiele?!

Dazu muss man sagen, dass jedes Genre Top-Spiele hat und alle genügen unterschiedlichen Ansprüchen. ABER: Nicht alle Games sind Top-Spiele, waren sie auch noch nie. Auch damals gabs häufig nur Schrott, wie schon gesagt. Man hat halt nur damals die Zeit gehabt wirklich alles zu zocken und die wirklich guten Sachen sind hängen geblieben. Und vieles davon auch ausschließlich des Nostalgiefaktors wegen. Zockt mal heute so manche Perle. In den einen Games verrecken die Helden dann wegen Hunger und Durst (bei nem Reise RPG! - ist auch ein wichtiges Spielelement, erstmal ne Taverne zu bemühen und sinnlos Geld zu verpulvern. Die Teleporter, damit man nicht soviel laufen muss, die sind okay. Aber ein Game OHNE Essen und Trinken?! Undenkbar - Might and Magic III mein ich wars). In anderen stirbt man plötzlich wegen unfair platzierter Fallen, die natürlich auch noch Random waren (Murder on the Mississipi!). Und in wieder anderen musste man das komplette Spiel in einem Rutsch direkt wieder von vorn spielen, weil der letzte Endgegner eben mit Standardbewaffnung unbesiegbar ist und man die Killerwaffe erst bei einem erneuten perfekten (!) durchspielen erhalten kann! Wohlgemerkt ohne Passwörter oder Speicherfunktion (Ghouls n Ghosts)!

Und all diese Beispiele waren Top Titel zu ihrer Zeit ... viele Elemente des Schwierigkeitsgrade oder der Verlängerung des Spielerlebnisses dienten dem reinen Selbstzweck ... Es ist natürlich schade, gerade wenn Fortsetzungen ihren Vorgängern nicht gerecht werden. Aber das ist nicht immer der Fall. Man denke an Deus Ex Human Revolution oder an Batman Arkham City (wobei beide Teile, zwei völlig unterschiedliche Spiele sind ... kann man eigentlich gar nicht vergleichen).

Was ich einfach doof finde ist es zu behaupten heutige Spiele seien weniger komplex (auch da gibts bestimmt Ausnahmen und auch GUTE Ausnahmen) und rein für ein ADHS Publikum zugeschnitten. Dem ist nicht so ... vor allem nicht unter dem Aspekt früher sei alles besser gewesen ... war es nicht ... kein Stück weit!

Die Hardcoregamer will heute auch keiner mehr als Kunde - die haben kein Geld und geben keins aus.

Das Problem in meinen Augen ist, dass Casual ungleich Casual ist. Wirkliche Casual Spiele geben sich mit Ideen zufrieden, die in 5 Minuten verstanden sind und dann auf Spaß in ihrer Simplizität setzen. Sobald man aber 80% aller WII, Move und Kinect Titel weglässt kommt man aus dem Casual Bereich raus (ich weiß nicht wie das mit Smartphones und Pads ist). Und genau da gehts einigen nicht weit genug - die halten auch normale Spiele für Casuals. Letzteres gabs früher übrigens auch ... und da hat man Spiele mit ein bisschen Übung in 30 Minuten durchgespielt und alle Secrets gefunden (so denn welceh vorhanden waren) und trotzdem minigens den Vergleichswert von 30€ gezahlt.
Ich glaube viele Hardcore Gamer haben einfach vergessen, wie es damals wirklich abegangen ist ...
 
So ist das halt wenn man älter wird. Man ist in der "früher war alles Besser" Schleife gefangen ;)

Sein wir doch mal ehrlich: Gerade bei den für uns interessanten Spielen (den RPG's) hat sich ja so einiges getan. Waren die ersten Spiele dieser Art noch typische Dungeon-Crawls (wie z.B. die ganzen alten TSR Games zu D&D), so haben wir heute Rollenspiele die dem Spieler wirklich Entscheidungen ermöglichen bzw abverlangen. Selbiges gilt auch für Strategiespiele. Ja klar, früher wurden die Einheiten noch einzeln und Rundenbasiert über die Hexkarte geschickt. Heute spielen wir "Total War" und bewegen Armeen Einheitenweise und völlig frei von irgendwelchen Hex- oder sonstigen Feldern. Das spielt sich zwar bedeutend komfortabler, heißt aber nicht das es jetzt weniger Taktisch wäre.

Ich kann Gabriel nur zustimmen: Wer sich beklagt das die Spiele von heute nichts mehr taugen, sieht die alten Titel durch den Schleier der Erinnerung und hat im (zugegebenerweise unübersichtlichen) neuen Markt einfach noch nicht das richtige Spiel für den eigenen Geschmack gefunden.

Die Hardcoregamer will heute auch keiner mehr als Kunde - die haben kein Geld und geben keins aus.

Das kann man glaube ich auch nicht so ohne weiteres stehen lassen. Allein Demon Souls / Dark Souls haben wohl bewiesen das Spiele für Hardcoregamer durchaus erfolgreich sein können. Und die sind ganz bestimmt nicht "Casual" geeignet.
 
Ich denke auch, dass gerade und hauptsächlich die Hardcore Gamer diejenigen sind, die Spiele tatsächlich sofort bei Erscheinen (also für den vollen Preis!) kaufen. Casual Gamer werden keine 50 Euro für ein Spiel hinblättern und sich auch bestimmt nicht mit einem Steam Account rumschlagen wollen. Die greifen nach Lust und Laune bei den Spielen auf der Software Pyramide zu. Bei dem Preis ärgert man sich weniger wenn einem das Spiel nicht gefällt.
 
Ich glaube nicht das der Casual Gamer preisbewusst ist.
Schliesslich sind von den letzten grossen Spielen, also alles was so pimaldaumen mit Dark Souls erschien fast noch nix in/auf der Software Pyramide gelandet.
Dazu muss er ja nun auch nicht bloed sein nur weil er Casual Gamer ist.
Das heisst die Steam Installation wird er wohl ebenso hinbekommen wie das anschliessen einer XBox, imho.
 
mhh ich glaub ganz ehrlich auch, dass die Casual Gamer gut Geld in ihr Hobby stecken. Zum einen kaufen sie eventuell weniger Titel als Core Gamer und sie "leisten" sich deswegen auch jeden Neurelease. Als Core Gamer bist auch etwas mehr in der "Szene" und weißt welche Spiele man sich an Ort X zur Zeit billiger besorgt bzw weißt du von einer größeren Menge an interessanten Titel so das du nicht abhängig bist von den aktuellen Neuerscheinungen.

Hauptproblem ist hier natürlich die Definition von Core und Casual die quer durch die "Literatur" so verschieden ist, dass man sie als Basis für ein Gespräch nur schlecht hernehmen kann ^^
 
Die Definitionen sind auf jeden Fall das Problem! Anders kann ich mir Teylens Post nicht erklären. Was wäre denn für euch ein Casual Gamer und woran würdet ihr das festmachen? Wo lägen die Unterschiede zum Core Gamer? Ich will jetzt keine exakten Definitionen, aber eure Kriterien würden mich interessieren.
 
Jemand der aus der Gelegenheit heraus des Spass wegens spielt.
Dem es nichts ausmacht wenn er nur 40 von 50 Achievements hat und der bei Final Fantasy nach der Hauptstory zufrieden ist und nicht noch ins absurde hinein repetetiv leveln geht um einen belanglosen Kaktus zu killen.
Der bei der XBox die "Fun" Kategorie nimmt.
So wenn wuerde ich Casual Gamer nennen.

Anstelle von jemand der eher aus sportlichen / kompetetiven Anreiz herausspielt.
Der sich ernsthaft bemueht alle Achievements zu kriegen, so doof sie auch sein moegen, und der unbedingt die Spielmechanik bis in's letzte verstehen will.
Der bei der XBox eine der 'nicht Fun' Kategorieren nimmt.
So wenn wuerde ich dann Hardcore Game nennen.
 
Und was wäre mit den Spielern, die bei Facebook-Socialgames zu Hause sind? Eben solche kleinen "Minispiele" spielen, nebenher vielleicht auf Smartphone/Tablet auf der Busfahrt Bejeweled etc. daddeln... das wären für mich Casual Spieler. Die eben nebenher was spielen.

(Wobei, wie wäre es denn mit jemandem, der sonst voll die komplexen RPGs mit riesigem Regelsystem zocken, oder absolut mörderisch schwere Shooter, dann aber auf der Busfahrt mobil eben so einen Minikram? Das kann situativ durchaus wechseln, und diese steife Zuordnung Marke "Der ist dies oder jenes" zieht dann schon nicht mehr. Da muss man es dann dabei belassen die Spiele selbst zuzuordnen. Oder diese Kategorien eben situativ benennen)

Denn an sich spielt doch jeder des Spaßes wegen - und auch der härteste "Coregamer" (was auch immer man drunter versteht) wird nur spielen können, wenn sich ihm die Gelegenheit dazu bietet. ;)
Und auch unter den Vielspielern wird es sicherlich genug geben, die lieber beim Steamdeal / Softwarepyramide etc. zuschlagen - je nachdem wie wichtig ihnen das entsprechende Spiel ist, ihre finanzielle Situation aussieht und so weiter. Daher würde ich das "Der Hardcoregamer kauft sofort bei Erscheinen (die Katze im Sack) und der Casualspieler kauft dann irgendwann billig" so eher verneinen. Zumindest nach meiner Begriffsauffassung.

Der Thread hier zeigt sehr gut, wo mein Problem mit den "Casual-Spielern" und den "Core-Gamern" liegt - die Begriffe werden sehr unterschiedlich verwendet, was natürlich die Diskussion darüber erschwert.
Und oft wird irgendwo (wobei ich dabei gerade an ein anderes Forum denke^^) über "Casualisierung durch Konsolen" schwadroniert, wo dann nach zig Threadseiten rauskommt: Aha, eine andere Art das Inventar aufzubauen, oder eine fehlende Animation gelten auch schon für viele als konsolengemachte Casualisierung. ;)
Genau wie sonst so ziemlich alles, was den entsprechenden Spielern nicht in den Kram passt.
Ist alles automatisch Casualisierung.
Da kann man sich manchmal schon an den Kopf packen.

Momentan wird sehr inflationär mit dem Begriff umgegangen, daher versuche ich damit eher vorsichtig zu sein.
 
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