Ist fehlender Rollenspielnachwuchs nur ein deutsches Problem?

AW: Ist fehlender Rollenspielnachwuchs nur ein deutsches Problem?

Das klingt nachvollziehbar. :)
 
AW: Ist fehlender Rollenspielnachwuchs nur ein deutsches Problem?

Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass Rollenspieler zwar HeroQuest spielen, aber kein Spieler von HeroQuest je zum Rollenspieler wurde.

Ich bin durch HeroQuest gewissermaßen zum Rollenspiel gekommen. Gut, ich *wollte* HeroQuest haben und habe stattdessen ein Spiel namens 'Das Schwarze Auge' bekommen, aber dennoch hat HeroQuest zweifelsohne eine wichtige Rolle auf meinem Weg zum Rollenspiel gespielt, ebenso wie Endless Quest und Fighting Fantasy.
 
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Ja, bei mir war es auch HeroQuest :). Ich hab es damals sehr gemocht! Eigentlich war ja nicht viel Text dabei, wenn man es mit heutigen Regelwerken vergleicht (und ja, eigentlich brauchte es als Brettspiel auch nicht so viel Text), aber das was dort stand und gezeichnet war, war so stimmungvoll gemacht, dass ich die Spielkarten und Regelhefte abends zum Schmökern und Bildergucken mit ins Bett genommen habe!

Leider bin ich erst viel später um das Jahr 2000 zum Pen&Paper Rollenspiel gekommen. Ich habe kaum wieder ein Rollenspielsetting gefunden, dass diese HeroQuest-Stimmung bei mir in diesem Maße wecken konnte.*

Edit: *Höchstens vielleicht Dungeonslayers als Regelwerk. Das löst zumindest ein paar Assoziationen aus!
 
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Also ich kenne die ein oder andere Rollenspielrunde (Schwerpunkttechnisch D&D) die sich kaum von Heroquest unterscheidet.

Die D&D Runde in der ich bis vor 3 Jahren mit gemacht habe, hat sogar "Props" für ihre Bodenkarten von Heroquest genommen.
 
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Die Frage ist doch, ob in Deutschland nun weniger RollenspielNACHWUCHS besteht als in anderen Ländern - Vgl.: Südeuropa, Amerika, GB.
Der Begriff "Nachwuchs" impliziert dabei, dass etwas oder jemand nach der bereits spielenden Generation dazu kommt.
An mangelndem Interesse liegt es zumindest nicht. Selbst Universitäten beschäftigen sich mit mit dem Thema. :)
 
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@Niedertracht
Bei mir war es so und ich habe das auch von anderen gehört. Ob das irgendwie repräsentativ ist weiß ich allerdings nicht. Mir haben bei Hero Quest irgendwann einfach die Möglichkeiten beim Basteln eigener Szenarien nicht mehr gereicht. Das Brett fand ich zu einengend, also musste eine flexiblere Alternative her.
Keine Frage, ging mir mit StarQuest ähnlich und vielen Bekannten auch mit HeroQuest. Ich wollte deiner Aussage damit auch nicht widersprechen (was möglicherweise etwas mißverständlich war), sondern einfach meine Erfahrung schildern. Ich bin nicht über StarQuest zum Rollenspiel gekommen, aber habe mit der Zeit meine Erfahrungen aus dem P&P bei StarQuest eingebracht, um mein Spielvergnügen zu steigern.

Die D&D Runde in der ich bis vor 3 Jahren mit gemacht habe, hat sogar "Props" für ihre Bodenkarten von Heroquest genommen.
Wir haben geraume Zeit die Bodenplatten von StarQuest verwendet.
 
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Das weis ich leider auch nicht. Ich habe es nur als Beispiel gebracht. Es gibt aber mehrere solcher Beispiele. An meiner Uni kenne ich noch andere Rollenspieler, die das Thema in ihren Hausarbeiten übernehmen. Hausarbeiten.de hat durchaus Vorteile, aber ich würde niemandem empfehlen extra Geld dafür auszugeben. :)

Was ich sagen wollte ist, dass die Beschäftigung mit dem Thema durchaus gegeben ist.
 
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Okay, ich war schon versucht zu kaufen. ;)
 
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An mangelndem Interesse liegt es zumindest nicht. Selbst Universitäten beschäftigen sich mit mit dem Thema. :)
nunja es handelt sich um einen 5-seiten essay.
wenn wir da mehr als eine handvoll dissertationen haben oder zahllose gute hausarbeiten kann man von einem universitären/akademischen interesse sprechen.
dass es irgendwo in deustchland einen professor oder dozenten gibt der rollenspiele als essaythema zulässt und mit 1,5 akzeptabel bewertet, sagt wenig über das universitäre interesse aus.

letztlich hat irgendein rollenspieler einen essay mit mehr oder weniger herzblut verfasst. ob das nun inhaltlich was taugt steht auf nem anderen blatt. vermutlich wird einem ein durchschnittlicher zornhaupost mehr zeichen und deutlich mehr inhalt bieten...
 
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Tut mir leid, dass du das so siehst.
Es spricht eine Menge Wahrheit aus deinen Worten. Klar bringt es nicht viel, wenn sich nur ein einzelner Studierender mit dem Thema beschäftigt und das in einem kleinen Essay. Aber allein die Aufmerksamkeit an einen Ort zu lenken ist ein Fortschritt und ein Zeichen für den Diskurs des Rollenspieles. Ich weis nicht, inwieweit die Diskurstheorie verbreitet ist, aber an sich besagt sie, dass ein kleiner Partikel eines Themas in einem System das ganze System nach diesen Strukturen verändert.

Wenn ich also den Essay als Beispiel nehme:

Ein Studierender schreibt einen Essay über Rollenspiele. Dadurch muss er sich mit dem Dozenten absprechen, dieser ist nun über die Existenz des Themas Informiert. Durch das reine Wissen über das Thema hat sich sein Horizont verschoben und er konnotiert andere Dinge als zuvor mit dem Begriff "Rollenspiel". Durch diese Verschiebung handelt er anderen Menschen gegenüber in (wenn auch nur minimal) anderer Weise, wodurch sich der Effekt der Strukturverschiebung fortführt. Ein weiterer Schritt ist das Hochladen auf Hausarbeiten.de, was vielen Menschen im Netz die Möglichkeit der Registrierung des Themas und somit den gleichen Schritt, wie der Dozent ermöglicht. Unter diesen Vielen Menschen, ist ein kleiner Prozentsatz, der vorher nicht mit dem Thema in Berührung war und nun dadurch aufmerksam wurde. Ein neuer Rollenspielinteressierter ist geschaffen.

Dies sind kleine Effekte, man darf sie nicht als subversiv, aber doch als permanent wirkend beschreiben, sodass sie fortwährend Wirkung zeigen.
 
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Ein Studierender schreibt einen Essay über Rollenspiele. Dadurch muss er sich mit dem Dozenten absprechen, dieser ist nun über die Existenz des Themas Informiert.

Selbst die Nachrichten berichten immer wieder von größeren "Cons", meist um die Öffentlichkeit mit den größten Freaks der Larpszene zu versorgen. Also ich weiß nicht wie wenig besagter Dozent sich in den Nachrichten Informiert aber spätestens bei den Themen mit einigen der Amokläufer wurden Rollenspiele auch immer wieder am Rande diskutiert. Gerade wegen des Vorurteils Realitätsflucht und "Spinnern" die im Elfenkostüm durch die Heide springen :)


Edit: "Ich meine das Freak oben übrigens Doppeldeutig. Da ich einerseits glaube das diese Leute wirklich hart an ihrer PErformance und ihrem Kostüm arbeiten <- Positiv Freak im sinne von Spezialist... andererseits von der Öffentlichkeit als Spinner wahrgenommen werden... wenn man diese 10 minuten interviewed und dann einmal bittet in die Kammera zu fauchen, nur um dann in den Nachrichten nur das Fauchen zu zeigen.
 
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Ich weis nicht, inwieweit die Diskurstheorie verbreitet ist, aber an sich besagt sie, dass ein kleiner Partikel eines Themas in einem System das ganze System nach diesen Strukturen verändert.
mir wäre neu, dass dies den kern der diskurstheorie ausmacht.
vielmehr scheint mir das eine konsequenz einer resignation vor der wirklichkeit zu sein. foucaults 'alles ist macht' legt weder eine normative grundlage noch zeigt sie handlungsanweisungen. da bleibt nur die notlösung 'irgendwie, irgendwo, irgendwann'.
kurzum: auch wenn alles irgendwie irgendwas verändert ist der Forenpost von anderer relevanz als der Tagesschaubeitrag ;)

Dies sind kleine Effekte, man darf sie nicht als subversiv, aber doch als permanent wirkend beschreiben, sodass sie fortwährend Wirkung zeigen.
und abebben können und überholt werden können und und und...
davon ab ist rollenspiel kein selbstzweck. es geht also nicht um subversion, sondern um dominanzkämpfe im hobbybereich.

ich bin da nicht besonders pessimistisch oder optimistisch, denke nur man sollte nicht jeden essay als akademisches interesse missverstehen...
 
AW: Ist fehlender Rollenspielnachwuchs nur ein deutsches Problem?

kurzum: auch wenn alles irgendwie irgendwas verändert ist der Forenpost von anderer relevanz als der Tagesschaubeitrag ;)

Das stimmt, aber doch wirken selbst unterschiedliche Relevanzen ins gleiche System hinein.

und abebben können und überholt werden können und und und...
davon ab ist rollenspiel kein selbstzweck. es geht also nicht um subversion, sondern um dominanzkämpfe im hobbybereich.

ich bin da nicht besonders pessimistisch oder optimistisch, denke nur man sollte nicht jeden essay als akademisches interesse missverstehen...

Da hast du recht. Vielen Dank an dieser Stelle für den aufschlussreichen Beitrag. Manchmal überschätzt man seine Theorien durchaus. Natürlich steht ein kleiner Essay nicht für wissenschaftliches Interesse, mein Beispiel sollte generell die Verbreitung in den Studierendenkreis bezeugen. Wie mir jedoch seit Neustem bekannt ist, ist das keine all zu neue Entwicklung. Ich entschuldige mich, dass ich hier bereits bekanntes Wissen gepostet und damit so viel Verwirrung gestiftet habe. :Ssorry:

mir wäre neu, dass dies den kern der diskurstheorie ausmacht.
vielmehr scheint mir das eine konsequenz einer resignation vor der wirklichkeit zu sein. foucaults 'alles ist macht' legt weder eine normative grundlage noch zeigt sie handlungsanweisungen. da bleibt nur die notlösung 'irgendwie, irgendwo, irgendwann'.

Hierzu noch eins: Ich sehe Foucaults Diskurstheorie als eine Grundlage, nicht jedoch als allgemeingültige Theorie. Sie muss noch weiter gedacht werden, was ich in Grundzügen bereits versuche, daher mein etwas abstruser Bezug darauf.
 
AW: Ist fehlender Rollenspielnachwuchs nur ein deutsches Problem?

Gerade im Tanelorn gelesen:

handfeste Rollenspielwerbung machen ja auch die guten Leute vom Berliner Radiosender Fritz (öffentlich rechtlich, RBB).
Da gibt's alle ~2 Monate (?) Abends ne 90minütige Rollenspielsession im Radio und die Anrufer spielen die SCs.

Das ganze heißt Rollenspiel Blue Moon, ich weiß nicht wieviele die Sendung und damit etwas von Rollenspiel hören. Aber der Sender Fritz ist schon sehr beliebt in Berlin/Brandenburg, daher schätze ich ganz gewagt auf ne 5-stellige Zuhörerzahl.

Rollenspiel Blue Moon
Dort gibts die Folgen 13 & 14 runterzuladen, kA woher es die alten gibt. Falls es jemand weiß: würde mich interessieren :)

super Konzept finde ich! Und das macht Rollenspiel in der Bevölkerung vor allem viel bekannter. Alle Leute die das Hören können danach mit "Rollenspiel" zumindest was anfangen.

Falls jemand von euch Bock hat: da kann man aus dem ganzen Bundesgebiet anrufen und mitspielen. Der Sender wird auch live im Internet gestreamt. Aber ich habe kA wann der nächste Termin ist. Wird wohl auf der obigen Homepage stehen oder auf Homepage | Fritz vom rbb (und das hört man)
 
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