DC Gotham - Die Serie

Ja wie gesagt. Hassen oder lieben. Wer da nach Konsistenz im Artdesign sucht, der ist selbst schuld. Die gibt es absichtlich nicht. Was bei einer Serie, die viel mehr eine Hommage an die zweitälteste Superhelden-Comicserie der Welt als eine Adaption oder gar strenge Umsetzung ist, auch total Sinn macht. Gotham ist eben Gotham. Und da gibt es alles, was man in den letzten 80 Jahren in den Comics und Filmen gesehen hat. Von Mafiosi in Mafiaschlitten über das Gothic-Gotham von Tim Burton bis zu "realistischen" Sachen wie Smartphones und... naja das wars in Sachen "realistisch" eigentlich auch schon. Muss man natürlich nicht mögen, aber es ist albern, so zu tun, als wüssten die Macher nicht, was sie da tun.
Und zu Fishs scenery-chewing gibts auch eine ganz plausible in-universe-Erklärung, die ich, wenn ich mich recht erinnere in diesem Thread schonmal verlinkt habe.

Jedenfalls gab es neulich einen der besten Batman-Momente, die ich je irgendwo gelesen oder gesehen habe.
Bruce und Jerome kämpfen gegeneinander in einem Spiegelkabinett. In diesem Kampf merkt man, dass beide aneinander wachsen. In diesem Kampf ist Bruce das erste Mal Batman (hier entscheidet er sich auch bewusst dagegen, Jerome zu töten) und Jerome ist in diesem Kampf das erste Mal so richtig der Joker. Der Joker, der sich nur über Batmans Aufmerksamkeit definiert. Der Joker, der in diesem Kampf das erste Mal nach seiner Auferstehung einen Sinn im Leben spürt.

Und außerdem hat es mit David Mazouz den bisher überzeugendsten Bruce Wayne (der ja sonst immer nur eine blasse Zweitidentiät für Batman ist), mit Sean Pertwee den überzeugendsten Alfred (der genau den Sweet Spot zwischen Vater, Angestellter, Bodyguard und Lehrer trifft) und, obwohl ich anfangs sehr skeptisch war, den großartigsten Joker (der alle bisherigen Film-Jokers channelt und von einem Augenblick zum nächsten zwischen ihnen wechseln kann).
 
Und außerdem hat es mit David Mazouz den bisher überzeugendsten Bruce Wayne (der ja sonst immer nur eine blasse Zweitidentiät für Batman ist),
Da gibt es zwar nicht soviel Konkurrenz, aber der Schauspieler schafft es nicht einmal ansatzweise einen Charakter darzustellen, der vor kurzem erst seine Eltern verloren hat. Von der Getriebenheit und dem Trauma, welche für diese Figur charakteristisch sind, mal ganz abgesehen.

mit Sean Pertwee den überzeugendsten Alfred (der genau den Sweet Spot zwischen Vater, Angestellter, Bodyguard und Lehrer trifft)
Dieser Alfred ist in etwas so väterlich wie ein Holzklotz.

Dass er in dieser Version Bruce das Kämpfen beibringt ist interessant, allerdings eliminiert das auch recht wirkungsvoll jegliches Drama um dessen Figur. Bruce muss sich in dieser Version nicht anstrengen, um zu Batman zu werden. Diesem verwöhnten Balg fliegt einfach alles zu und er beschwert sich trotzdem noch die ganze Zeit, dass das alles zu hart wäre. Obwohl ihm von allen Seiten Leute (Alfred, später auch Selina und Fox) goldene Brücken bauen und seinen Arsch durch Szenen schleppen, in denen er nichts lernen würde, wenn sie ihm die offensichtlichen Lektionen nicht nochmal vorkauen würden. Und den soll ich später als Batman ernstnehmen? I don't think so!
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit nur ein paar Jahren Verspätung habe ich nun auch mal angefangen Gotham zu gucken (hauptsächlich weil ich mit anderen Serien durch bin bzw diese auf Amazon / Netflix nicht sehen kann).
Mein Ersteindruck war das Gordon sehr überzeugend und Sympathisch rüberkommt. Die ganzen zukünftigen Batman-Schurken wirkten jedoch etwas zu aufgesetzt für mich. Nachdem ich jetzt die ersten 6 Folgen gesehen habe, habe ich mich zwar durchaus dran gewöhnt, finde die aber trotzdem immer noch etwas zu übertrieben im Vergleich zum Rest der Szenerie.

Lieblingsszene bislang kommt auch direkt aus Folge 6:

Großartig :)
 
Ich finde die Riddler Origin sehr, sehr gut gelungen 8)
Besser als gedacht, gerade weil das Konzept des Riddlers doch etwas sehr "sketchy" wirkt.

Der Nebenhandlungsstrang, respektive die beiden Nebenstränge, hat hingegen wiederum so richtig abgestunken, finde ich.
Zumal das Parliament of Owls gerne etwas mehr Eulen-Deko haben sollte oder anderweitige Eulen-Thematisierungen, wenn man es schon einbauen muss ^^;

Der um Pinguin bekommt einen "pass" weil man halt den Charakter wiederbringen musste.
Zwar hatte man dafür keine Idee, respektive nur eine lieblose, handelte es jedoch angemessen fix, in gefühlt weniger als 5 Minuten, ab.
Pinguin "Wieso hast du mich gerettet?" Ivy "Weil halt!" *schulterzuck & weggezwockelt*

Wobei. Wenn selbst ein Bauchschuss und ein mehr minütiger Tauchgang nicht hilft, ... sollte der nächste wo Pinguin umbringt ihm den Kopf absäbeln und den Schädel mitnehmen. Bei Gotham ist aktuell auch noch niemand (dauerhaft) ertrunken?
 
Ich kann mich nur Rocky und Teylen anschließen. Der Joker ist einer der besten, die ich je gesehen habe. Der Riddler bekommt zum ersten Mal ein eigenständiges Konzept - sonst konnte man den kaum vom Joker unterscheiden. Jetzt weiß ich, dass er genau das gegenteilige Konzept des Jokers ist. Er nimmt alles sehr ernst im Gegensatz zum Joker, der aus allem einen Witz macht.

Gotham ist das beste DC-Produkt in meinen Augen. Kein Kinofilm oder mir bekannte DC-Serie kann da mithalten. Absolut überragend. Und mein "Lieblingscharakter" der Pinguin mittenmang ^^. Die Liebesgeschichte hat mich umgehauen.
 
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Marvelcomics im Vierfarbdruck waren früher wesentlich billiger als DC, letztere gab es mit geschlossenen Geschichten als Sammelbände. Das hat dazu geführt, dass Marvel ein "zweiter Klasse" Comic war und die Inhalte unterschätzt. Der Humor hatte auch eher eine lächerlichen Beigeschmack. Mittlerweile wurde der Humor besser herausgearbeitet und die Qualität ist besser als die der DC-Filme, die ja teilweise mit recht einfachen CGI-Effekten daherkommen. Der Wert hat sich umgekehrt. Zudem gibt es mittlerweile extrem viel Material im MCU und es wurde schon in den Anfängen daran gearbeitet, die Filme untereinander zu verbinden. Das hat das DCU erst später begonnen und jetzt zwanghaft versucht nachzuäffen. Man kann einfach eine Arbeit von fast 20 Jahren nicht in einem guten Zehntel der Zeit aufholen.

ABER es gab ja gute DCU-Produktionen, wie Gotham, die gezeigt haben, was möglich wäre, wenn man sich damit fantasievoll und ohne die Konkurrenz zu betrachten damit auseinander setzt. Joker hatte zuletzt sogar bei den Oscars abgeräumt. Marvel hatte das mit Ach und Krach nur einmal mit Black Panther geschafft mit Produktionkosten von etwa 200 Millionen Dollar. Joker hatte lediglich 63 Millionen Dollar gekostet und auch zwei Oscars gewonnen und das bezeichnenderweise mit einer "Schurkenstory".

Wenn DC den Ernst und den Psychohorror rüberbringen kann, ist es ganz bestimmt ganz vorne dabei. Marvel ist halt einfach lustiger, ein echter "Comic" im Sinne von "komisch". Das kann man mit DC auch machen, wie das Tim Burton in den 80ern gezeigt hatte, aber halt mehr als eine Geisterbahnfahrt als über die Identifikation mit den Figuren.

Um es auf den Punkt zu bringen, Marvel bindet den Zuschauer an seine Helden und DC lässt sie das (tatsächlich schreckliche) Geschehen von Außen erleben. Es hat beides seinen Reiz.
Du fandest Gotham gut? Hab nach dem Ballon Killer die Serie aufgegeben.
 
Fokus auf Jim Gordon
Das empfand ich als langweilig. Ich habe es gerade genossen, mal keinen Krimi zu sehen. Aber es ist ja auch seine Origingeschichte. Ich empfand ihn immer sehr präsent. Staffel 3 wird er ein sehr wichtiger Teil der Stadt und er hat eine besondere Affäre.

Aber gut. Dir gefällt es nicht. Ich fand es klasse, dass die Figuren - zumindest anfangs - noch menschlich wirkten und man die Figuren nicht ganz so skurril wie in den 80ern gezeichnet hatte - obwohl Tim Burtons Batman natürlich Kult ist.
 
Ja der Kampf gefiel mir auch aber die Martha Sache
Ja, das war doof...
Das empfand ich als langweilig. Ich habe es gerade genossen, mal keinen Krimi zu sehen.
Ich schau eigentlich nie Krimis (sollte ich vielleicht, dann könnte ich bestimmt gute Batman Fanfiction schreiben), aber ich glaub die Serie hätte besser als ein solcher funktioniert denn als die Superheldenshow die sie geworden ist. Es sollte ja eigentlich vor dem Auftauchen der ganzen Freaks in Gotham spielen, wo die Mafia die Kontrolle in der Stadt hat, aber nachher sind doch Mr Freeze aufgetaucht und Ivy war auf einmal kein kleines Mädchen sondern eine erwachsene Frau, weil man irgendwie dachte man müsse sie jetzt als Geschlechtsreif darstellen, weil sie als ERWACHSENE Superschurkin Männer verführt.

Aber gut. Dir gefällt es nicht. Ich fand es klasse, dass die Figuren - zumindest anfangs - noch menschlich wirkten und man die Figuren nicht ganz so skurril wie in den 80ern gezeichnet hatte - obwohl Tim Burtons Batman natürlich Kult ist.

Ja, Bruce, Alfred, Jim und so waren noch sehr menschlich. Aber da war gleich zu Anfang doch diese Skurrilität die mir die Serie vermiest hat. Wie bei Riddler oder halt dem Ballon Killer. Und das war nicht auf dem Niveau von Batman (1989), sondern eher Batman Returns wenn nicht gar Batman und Robin bzw. Batman Forever. Und die drei Filme mag ich eher weniger, auch wenn sie vielleicht ganz lustig sind. Selbst das fehlte ja bei Gotham. Bei der ganzen Skurrilität war die Serie noch nicht mal witzig :(
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh, einen Krimi hab ich doch gesehen. True Detective! Wenn auch nicht ganz. Aber eher wegen dem King in Yellow und Thomas Ligotti Einfluss als der Detektivgeschichte (und dem tollen Intro)... und weil ich mal eine SEHR tolle Dread Runde gespielt habe die auf der Serie basierte. So hab ich sie lieben gelernt.



Also als Krimi mit Batman Motiven hätte mir Gotham vielleicht ähnlich gefallen wie True Detective.
 
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Du meinst die erste Staffel. Die ist episch. Würde ich auch nicht unbedingt unter Krimi verbuchen, sondern eher Psychothriller mit Cops.
Ja genau die erste Staffel. Sollte ich vielleicht doch nochmal komplett auf deutsch ansehen, damit ich sie ganz genießen kann. Hab aber im Moment trotz viel Freizeit zu viel um die Ohren xD
 

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