Comicverfilmung Ghost in the Shell (Realfilm)

Ich nehme stark an, daß die Verleger sich erstmal ihre Verträge anschauen und die Schauspieler nehmen, die auf deren Gehaltslisten stehen bzw. vertraglich gebunden und danach sich erst um welche kümmern, die noch billig zu bekommen sind. Zeigt nur wieder einmal, wie begrenzt nicht nur die Filmkonzerne in jeder Hinsicht denken.

Es geht hier also weniger ums Whitewashing als um Finanzpolitik, die verurteilt werden sollte.

Wer ist denn heutzutage noch überzeugter Rassist???
Das ist doch alles nur Mittel zum Zweck, um Macht, Einfluß, Stimmen zu gewinnen.
 
Das mag sein, aber Verträge über mehrere Filmprojekte sind - glaube ich - noch üblich. Alle möglichen Verträge sind ja denkbar und in der Praxis nicht verboten. Wenn ich zum Beispiel einen Vorzugsvertrag abschließe, garantiert es ja mir als Schauspieler, daß ich auch Geld bekomme, wenn ich keinen Film mache. Aber dann lohnt es sich natürlich auch wieder, diesen für ein Filmprojekt zu binden.

Ich bin mri auf jeden Fall sicher, daß es solche Absicherungsverträge nach wie vor gibt - zumindest über eine Anzahl von Projekten, die nicht weiter benannt werden.

Die Whitewashing-Verschwörungstheorie scheint mir da abwegiger zu sein
 
Du fantasierst Dir da komplett etwas zusammen. In diesem speziellen Fall müssen wir gar nicht erst darüber reden, weil die Produktionsfirma zuerst mit einem anderen Honky einer anderen Hauptdarstellerin in Verhandlungen war, bis die (zugunsten von Suicide Squad, denn es handelte sich um Margot Robbie) abgewunken hat.

Die meisten geringeren Rollen wurden (und werden in solchen Fällen üblicherweise) vom Casting Director erst besetzt, wenn der Film schon auf einigermaßen soliden Beinen steht.
 
Ist es ein Zeichen für irgend etwas, wenn von allen "Embargobrecher"-Reviews, die ich gelesen habe, der einzige regelrechte Verriss (obwohl die anderen auch eher... durchwachsen sind) wieder gelöscht wurde?
 
Komm grade aus dem Kino. Ich bin recht skeptisch rein gegangen, was eigentlich eh nie schlecht ist, und bin wirklich überrascht aus dem Film gekommen.
Dsr Film hat ein perfektes pacing, er war nicht gehetzt so wie viele andere Hollywoodactionfilme, war aber auch kein bisschen langweilig. Der ganze Film konzentriert sich auf eine kleine aber feine Rahmenhandlung, dadurch scheint es auch zu keinen gravierenden Logiklücken gekommen zu sein. Die Geschichte ist gut erzählt.
Am schlimmsten fand ich ja zuerst das withewashing aber die haben das eigentlich in eine Aussage verwandelt. Das denk vielleicht nur ich aber für mich hatte der Film ein bisschen auch die Aussage das es keine Rolle spielt woher man kommt oder welche Hautfarbe man hat, wir sind alle nur Menschen. Der Körper spielt keine Rolle nur dein Bewusstsein deine Persönlichkeit. Und so hatte der Film für mich dann auch noch eine positive Message.

Das wird dann für mich besonders deutlich als Major auf ihre leibliche Mutter trifft die Asiatin ist.
 
Ernsthaft?
Die Aussage einer Handlung, in der weiße Firmenbosse weiße Wissenschaftler damit beauftragen, die Gehirne gekidnappter und ermordeter japanischer Kinder in weiße (jaja, Cyborgs, die bewußt als Weiße designed wurden) zu verpflanzen, ist für Dich so'n Toleranz-Gewäsch? Für mich ist das eher eine unfreiwillige Selbstanalyse der Denkweise der Leute, die sich diesen Dreck ausgedacht haben.
 
Die Ursache des withewashing ist wohl umunstritten das der typische US-Zuschauer es irgendwie nicht erträgt wenn Asiaten Hauptpersonen sind. Ich kenn leider auch Europäer, Rollenspieler wohlgemerkt, die genau so denken. Muss wohl irgendeine Form eines Minderwertigkeitskomplexes sein.
Aber zumindest Autor und Regiesseur haben versucht dem withewashing einen passenden Kontext zu verpassen.

Der Moment am Ende des Films wo Major/Motoko ihrer leiblichen Mutter direkt gegenübersteht war da für mich besonders ausschlaggebend. Und der weiße Firmenboss war ja auch der soziopatische Antagonist im Film.

Übrigens wurde im Film ja nicht nur withewashing betrieben sondern auch blackwashing. Einer aus Sektion9 wurde zu einem Schwarzen gemacht.
Das withewashing kann man natürlich auch weiterhin kritisieren der Film bleibt aber dennoch gut.
 
Okay, ich habe mir den Film nun ausgiebig spoilern lassen:

Weißte, wenn sie einfach nur die Handlung nach Amerika verlegt und das Casting genau so gemacht hätten: Ich hätte die Zähne zusammengebissen, meine gründliche Abneigung gegen SJ, die nichts mit der Hautfarbe zu tun hat, überwunden, und mir das Spektakel reingezogen. Aber alles, was die Macher des Films innerhalb und außerhalb des Films getan haben, um ihr Whitewashing (wobei das mit dem "Blackwashing" nicht von der Hand zu weisen ist, sagen wir eher "Asian Erasure") zu rechtfertigen, ist dumm, peinlich und beleidigend. Hättens wie "Edge of Tomorrow" machen sollen - auch nicht ideal, aber haut einem das Problem wenigstens nicht noch absichtlich auf die Nase.
Das ist das eine. Das andere ist, dass die Story mit GitS offensichtlich nichts zu tun hat, und darüber hinaus strunzdumm und abgenudelt ist. Klar kann ein Film über einen amnesischen Cyborg-Charakter, dessen Gehirn man zwecks Schaffung eines Superpolizisten in einen Roboterkörper verpflanzt, der von bösen Konzernschurken mißbraucht wird und im Laufe des Films seiner ursprünglichen Identität auf die Spur kommt reizvoll sein. Heißt Robocop, der Film.
Den Film gut zu finden, bleibt Dir natürlich unbenommen, aber die Kritik ist, wenn man Rottentomatoes oder Metacritic betrachtet, doch eher ungnädig. Und ich sag's ehrlich: Ich würde mir wünschen, dass der Film nicht nur bei den Kritikern, sondern auch an den Kassen krachen geht. Ist schade für die offensichtlich sehr gute Arbeit, die Effektekünstler, Ausstatter, Kameraleute und vielleicht auch Rupert Sanders geleistet haben. Aber wenn Hollywood-Produzenten hier mal so richtig baden gehen, dann rallen sie's vielleicht endlich...

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Ach nee, das glaube ich dann selber nicht.
 
@Wulfhelm

Der Film spielt in ekienr genau definierten Stadt, in keinem genau definierten Land. Solche Dinge haben die kreativen wohl ganz bewusst weg gelassen. Dort laufen Schwarze, Weiße und Asiaten rum, wirklcih bunt gemischt.

@RockyRaccoon

Das eine hebt natürlich nicht das andere auf. Die Gründe warum withewashing betrieben wurden liegen, wie ich oben schon geschrieben habe, auf der Hand und sind sicher zu kritisieren. Auch ich hab das im Vorfeld massiv kritisiert. Wenn man den Film aber anschaut haben die Kreativen dann aber eindeutig versucht das in einen besseren Kontext darzustellen. Der Subkontext des Films ist (auch wenn die Produzenten sowas wohl nicht angedacht haben) das es egal ist woher man kommt und ob man Schwarz, Weiß oder Asiatisch ist. Und ich finde man sollte die Bemühungen der Kreativen nicht schmälern nur weil die Produzenten aus ökonomischen Gründen auf withewashing bestanden haben.
Witzigerweiße haben die Hauptbetroffenen, die japanischen Zuschauer, überhaupt kein Problem mit diesem withewashing. Die sind sogar dder Meinung das der Film sehr gut besetzt ist und es nicht auf die Hautfarbe ankommt. Überhaupt sind die Japaner zumindest bei fiktiven Geschichten viel weltoffener als US-Amerikaner oder Europäer. Wenn man sich ihre Medien, und da vor allem Videospiele anschaut, dann quillt es dort nur so über von Nichtasiatischen Hauptpersonen. Umgekehrt sieht man das aber selten oder eigentlich fast nie.

Mir ist eigentlich das withewahsing in IronFist unglaublich negativ aufgefallen in diesem Film hats mich im nachhinein aber überhaupt nicht gestört.

@Film

Kurz möchte ich nochmals auf die schauspielerische Leistung von SC eingehen die war nämlich durchaus gut. Besonders cool fand ich wie sie sich bewegt, nämlich kein bisschen femin sondern eher wie ein Rammbock, ein bisschen halt als wär sie nicht im eigenem Körper. Sie bewegt sich auch in effektiven Linien wie ein rennfahrzeug auf einer Rennstrecke.
 
@Chrisael
Okay. Wenn Du mir weismachen (weißmachen?) willst, dass das oder das oder das oder gar das genau so gut zu einem Setting in Chicago passen würde, dann kann ich nur sagen: Laber kein'!

Und zu Deiner wiederholten Interpretation des "Twists" sage ich das auch.
Ist übrigens lustig, dass der Film Oshiis eigener Erklärung, warum SJ schon in Ordnung geht, direkt widerspricht.
"Kusanagi Motoko ist nur ein angenommener Name!" Nope: Im 2017er ist das der echte Name der Besitzerin ihres Gehirns.
"Ihre Herkunft und Nationalität sind unklar!" Nope: Entlaufene junge Japanerin.

Auch Johanssons Behauptung 'I would never play a person of a different race!' wurde durch den Film nun mal glatt Lügen gestraft.
Wenn ich etwas wirklich hasse, dann Versuche, mich wie die Macher dieses Films für dumm zu verkaufen. Das ist noch sehr, sehr viel schlimmer, als wenn sie die Handlung einfach nach Detroit verlegt oder irgendwelche schnellen Dialoge über "Undercover something Einsatz in Europa something Gesichtsmodellierung something" eingesponnen hätten.

Woher willst Du übrigens wissen, was die japanischen Zuschauer (warum sind das eigentlich die Hauptbetroffenen und nicht die japanischen oder japanisch-amerikanischen Schauspieler, die links liegen gelassen werden) dazu sagen? Der Film ist in Japan (von der Vorpremiere abgesehen) noch nicht angelaufen...
 
Zuletzt bearbeitet:
@Chrisael
Okay. Wenn Du mir weismachen (weißmachen?) willst, dass das oder das oder das oder gar das genau so gut zu einem Setting in Chicago passen würde, dann kann ich nur sagen: Laber kein'!

Frage: Warum kann das zukünftige NY, London, Wien, Berlin nicht so aussehen wie auf diesen Bildern? Was genau spricht eigentlich dagegen? Optisch wurde natürlich das HongKong-artige-Grundsetting des Anime behalten das übrigens schon eine veränderung zum manga war das ja eindeutig in Tokio spielte.
Aber abgesehen davon das es eben was hongkonartiges hat ist es eben ganz, ganz typisches Cyberpunksetting in dem die asiatischen Elemente immer eine ganz wichtige Rolle gespielt haben. Und wenn man den Film gesehen hat dann weiß man das die in diesen Film alles schön bunt durchgemischt haben. Da gibts den schwarzhäutigen Strassencybertechverkäufer direkt neben dem asiatischen Fleischer.
Also wo willst du jetzt genau hin mit dieser Argumentation? Ich hab schon sehr stark das Gefühl das du eine ökonomisch Entscheidung des Managments (das durchaus rassistische Züge hat) auf dem gesamten Film umwälzen willst. Das entspricht aber überhaupt nicht der Wahrheit.

Woher willst Du übrigens wissen, was die japanischen Zuschauer (warum sind das eigentlich die Hauptbetroffenen und nicht die japanischen oder japanisch-amerikanischen Schauspieler, die links liegen gelassen werden) dazu sagen? Der Film ist in Japan (von der Vorpremiere abgesehen) noch nicht angelaufen...

Weils dazu yt-videos gibt wo Japaner dazu befragt wurden was sie davon halten. Ich tu mir schwer über smartphone yt-Links einzufügen aber du wirst sicher fündig.
 
Überhaupt sind die Japaner zumindest bei fiktiven Geschichten viel weltoffener als US-Amerikaner oder Europäer. Wenn man sich ihre Medien, und da vor allem Videospiele anschaut, dann quillt es dort nur so über von Nichtasiatischen Hauptpersonen. Umgekehrt sieht man das aber selten oder eigentlich fast nie.
Nicht unbedingt. In Mangas und Animes sind die ausländischen Charaktere häufig teilweise japanischer Abstammung. Beispiele hierfür sind Asuka (amerikanisch-deutsch-japanisch) in Neon Genesis Evangelion, Maria (russisch-japanisch) sowie Orihime (italienisch-japanisch) in Sakura Taisen und noch viele mehr.
 
Frage: Warum kann das zukünftige NY, London, Wien, Berlin nicht so aussehen wie auf diesen Bildern? Was genau spricht eigentlich dagegen?
... ernsthaft?

P.S.: Der Manga spielt nicht in Tokyo. Der spielt in der fiktiven Stadt Niihama in der fiktiven Präfektur Niihama (verwirrend, weil es auch eine reale Stadt Niihama gibt, die mit anderen Schriftzeichen geschrieben wird.) Explizit in Japan. Steht auf den ersten paar Seiten.
Der 1995er Film spielt nicht in Hongkong (aber man hat sich bei Hongkong für bestimmte Sequenzen visuell kräftig bedient), sondern in der fiktiven Stadt Niihama. Wird in den ersten paar Dialogzeilen des Films gesagt.
 
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