AW: Gewalt in Aventurien
Also meiner Meinung nach hat die beliebtheit von "Gewalt" bei DSA mehrere Gründe.
1) Ist das ganze sicher Historisch bedingt. Grade die alten Abenteuer gehen ja häufiger in die "Dungeon" Richtung und das erste was ein Spieler beim Einstieg in DSA lernt ist kämpfen.
2) Viele Abenteuer sind tatsächlich darauf ausgelegt Kämpfe zu beinhalten, wer da nicht kämpfen kann steht schlecht da. Und mal ehrlich welchem Spieler macht es auf dauer Spass immer Kämpfe zu verlieren und anschließend entweder von seinen Gefährten geflickt zu werden oder in Gefangenschaft zu geraten.
3) Vorzüge eines Charakters im Kampf auszuspielen ist immer deutlich einfacher wie z.B. Gesellschaftliche Vorzüge auszuspielen, denn wann werden schonmal z.B. Gesellschaftliche Talente gebraucht?
Natürlich kommen auch sie zum Einsatz, aber es ist halt meist nicht so tragisch wenn man da geringere Werte drin hat, jedenfalls macht es nicht soviel aus wie im Kampf. In jedem Kampf kann ich meinen Vollen Talentwert in der Kampffähigkeit ausspielen, jeder Punkt darin macht mich sofort stärker. Hab ich einen TaW von 18 in Sagen wir Schwerter, bin ich in jedem Kampf der Held und differenziere mich ganz klar von dem "gesellschaftlichen" Char der mit Werten unter 10 versucht irgendwie am Leben zu bleiben. Aber wann kann man denn z.B. mal Lügen oder Betörenwerte von 18 wirklich ausspielen so das man einen wirklichen Unterschied zu jemandem Feststellt der darin nur geringe Werte hat, die Probe aber dennoch geschafft hat?
Vor allem aber sind Gesellschaftliche Vorzüge bzw. Schwächen von SL und Spielern viel schwerer darstellbar. Im Kampf zählen schlicht und einfach die Werte, im Gesellschaftlichen Bereich kommen eigentlich seltener die Werte zur geltung sondern vielmehr der Ideenreichtum sowie die Fähigkeit sich auszudrücken des SPIELERS. Oder anders gesagt um einen Gesellschaftlichen Char gut spielen zu können, muss man selber auch in diesen Gebieten recht gut sein aber man muss weder Körperlich fitt noch Kampfbegabt sein um einen Char zu spielen der ein guter Kämpfer ist. Ich denke daher bevorzugen die meisten Spieler Kampforientierte Chars (oder halt Magiebegabte was aber das selbe nur mit anderen Mitteln ist).
4) Baut das Spiel selber von den Möglichkeiten größtenteils auf Kampf und Magie auf. Wie ja schon angesprochen wurde sind beinahe alle SFs entweder solche die die Magie verbessern oder solche die positive Wirkung auf den Kampf haben. Ein gesellschaftlicher Char hat also kaum Möglichkeiten in seinem Gebiet SFs zu lernen und wird somit irgendwann zwangsläufig die ein oder andere Kampf SF sich besorgen. Denn einem Gesellschaftschar bleiben ja nur die Talente und die sind nunmal relativ billig im vergleich zu Kampftalenten (was dann auch bedeutet das auch der Kämpfer so nebenbei das ein oder andere sich holen wird).
Das ist aber, weil das Spiel im allgemeinen sehr auf Kampf ausgelegt ist (Magie lass ich mal aussen vor) so dass man sich eigentlich entscheiden kann spiel ich die reine Kampfmaschine oder doch ehr den Gesellschaftlichen der etwas schlechter Kämpft. Bis auf Talente gibt es nunmal nichts, was ein Gesellschaftschar sich holen kann.
Bei anderen Systemen wie Vampire die weniger auf Kampf ausgerichtet sind kann man Chars machen die mit Kampf nichts am Hut haben, dafür haben diese dann vielleicht mehr Hintergründe wie Ressourcen, Kontakte usw wodurch sie einen Machtvollen ausgleich gegenüber der Körperlichen Macht des Kämpfers haben. Nur sowas ist bei DSA weder vorgesehen noch möglich.
Ich denke allerdings man sollte sich im Endeffekt damit abfinden das in DSA jeder Char mehr oder weniger gut Kämpfen kann. Jedes System hat halt ein gewisses Setting das bedient wird.