Welche Fragen stellt ihr bei der Charaktererschaffung?
In einer
Tischrunde lasse ich den Charakterbogen, erste Seite, ausfüllen.
Eventuell noch die Rückseite mit Ausrüstung, Blutbändern und Kurzbeschreibung.
Danach frage ich den Spieler nachdem Hintergrund des Charakters.
Das heißt er kann dort erklären wie er sich die Figur so etwa vorstellte, wie er sich die Hintergrundwerte vorstellte und vielleicht auch erzählen was so die Ziele des Charakter sind und andeuten was er gerne angespielt haben würde.
Das ganze geschieht in lockerer Dialogform, so mit erzählen und ausreden lassen, nachfragen, ergänzen und sowas halt.
Als Spielleiter würde ich mir während des Gesprächs unter Umständen entsprechende Notizen machen und mir versuchen entweder den Bogen kurz einzuprägen oder eine Kopie zu machen.
In einer
Online-Chronik hat sich bisher, nach meiner Erfahrung nach der Ansatz von
Port Lussuria als recht praktisch und funktional gezeigt.
Das heißt man hat zunächst das
Charakterblatt das es gilt auszufüllen. Entspricht etwa der ersten Seite eines normalen Charakterbogen.
Dann gibt es ein Feld
Notizen, wo man die Freebie Vergabe erleutert, kurz Hintergründe wie Ghule, Mentor etc. beschreibt, die Vorteile ausführt wie bspw. welche Sprache sich hinter "Merit: Language" verbirgt, Spezialitäten sowie ggf. einen kurzen Steckbrief rein schreibt.
Zuletzt hat man ein Feld
Hintergrund wo man reinschreibt was man sich so zum Hintergrund und Konzept des Charakters überlegt hat.
Bisher habe ich mich meistens nach den unten aufgelisteten fragen gerichtet.
Was denkt ihr was ist überflüssig und was fehlt?
Ich finde die aufgelisteten Fragen, auch den Bogen den ich anführte, wesentlich zu umfangreich und halte ihn im Spiel für eher hemmend.
Zu umfangreich weil die meisten Fragen wohl wenig bis keine Relevanz haben werden, unabhängig jetzt von der Frage der Bürokratie werden wohl weder die Eltern noch die Kindheit des Charakters eingehend thematisiert werden. Gerade wenn man berücksichtigt das die Vampir-Werdung als eine Art Weiterentwicklung betrachtet werden kann welche die Zeit als Erwachsener als zweite Pubertät erscheinen läßt.
Darüberhinaus reicht es idR. wohl wenn es thematisiert wird wenn man sich zu dem Zeitpunkt an dem es thematisiert wird darüber Gedanken macht und es festsetzt. Was bringt es da wenn man sich bei der Charakter-Erschaffung festgelegt hat, was einem mitunter damals auch spannend erschien, aber gerade "Vorort" der Hintergrund unpassend bzw. undramatisch designt erscheint. Vielleicht so gar langweilig weil so überaus detailliert festgelegt und damit vollständig bekannt.
Ich finde es auch zu umfangreich was die Persönlichkeit angeht. Abgesehen davon das dort Aspekte darunter sind die nach meiner Erfahrung eher irrelevant sind zeigt sich die Persönlichkeit doch eher im Handeln des Charakters, in der Art und Weise zu agieren, zu handeln und sich zu geben.
Klopft man das derart fest steht man am Ende mit unter mit einer Betonskulptur von Charakter da die aus der eigenen Warte heraus so interessant ist wie ein ausgelesenes Buch. Bei der man sich vielleicht noch verpflichtet sieht mit dem Ausspruch "Mein Charakter ist aber so" durchzuziehen was man so festgepinnt hat.
Selbst hinsichtlich der Ziele kann es passieren das gerade das festlegen dieser zu einem erstarren führt. Das heißt die Fragen werden zwar vor dem Hintergrund gestellt das man die Spieler anregen möchte Ziele für den Charakter zu haben, gerade zumindest bei Dark-Seattle, letztendlich läuft es aber oftmals drauf raus das man es zerdenkt, die Ziele nicht mehr zum Spiel passen oder die Umsetzung nicht funktioniert weil mental blockiert wird.
In dem definieren der Bürokratie sehe ich nach wievor bisher wirklich keinen Mehrwert.
Aus den zuvor genannten Punkten.
Gerade weil meine Erfahrungen dahingehend negativ sind.
Das heißt meiner Erfahrung nach wird es am ehesten genutzt um die Spieler zu gängeln und mitunter Vorteile bzw. Hintergründe die sie sich eigentlich erkauft haben zu verwehren.
Da stürtzt der Spieler-Charaktere von Ressourcen drei auf null, verliert seinen Haven und während er sich damit beschäftigt die Anträge zur Bilanzierung seiner Hartz IV Pommesbude durchzukriegen, was durch den Fakt das in Deutschland die Behörden Nachts zu haben enorm erschwert wird, vielleicht noch mit saftigen Proben auf Kenntnisse relevant für die Bürokratie (Gerade bei nicht-Kenntniss/Buisness fokussierten Konzepten), rocken die NSCs und SLCs so richtig ab, weil die natürlich die Bürokratie vollblicken, im Griff haben und sich auch nicht so echt wie der SC Depp damit zu beschäftigen brauchen.
Da lob ich es mir doch wenn ich sagen kann mein Charakter hat eine große Firma und die bei Bedarf, im Spiel, beschreiben kann ohne mir Pseudo-Bürokratie aus dem Gesäß zu ziehen.