Serie Fear the Walking Dead

Hoffi

Ex-Chef
#StandWithUkraine
Registriert
14. Januar 2003
Beiträge
57.956
Nice, davon hatte ich noch gar nichts mitbekommen. Kirkman ist auch wieder dabei. Sehr gut, das überbrückt die Wartezeit auf die nächste Staffel. Danke für den Hinweis, Hoffi!
 
War ein guter Auftakt fand ich. Nicht so stark wie die erste Folge Walking Dead, aber dennoch stark. Ich bin gespannt.
 
Die Serie spielt ganz am Anfang. Alles noch normal, weitestgehend. Dann gibt's 'nen Unfall mit kannibalistischem Hintergrund. Zeuge unter Drogen oder verrückt. Leichen gibt's schließlich auch keine, nur viel Blut. Aber wo sollen die Leichen schon hin sein, können ja nicht einfach aufgestanden und weggegangen sein. Haha.
 
Also die heutige Folge war irgendwie hektisch und unschlüssig am Anfang. Und warum sagen die ihren Kindern/Angehörigen nicht einfach was los ist sondern nur "Hey ich liebe dich, wir müssen weg" und "Nein tu das nicht.". Der Handyempfang in Amerika muss auch echt beschissen sein.
 
Die haben es ja am Anfang selber nicht geglaubt, als sie es gesehen haben. Da die alle ein etwas gestörtes Verhältnis zueinander haben, denken sie vermutlich, daß ihnen nicht geglaubt wird. Ich meine, gar nicht erst ans Telefon gehen, wenn man sieht daß der andere anruft oder garnicht zuhören, was er zu sagen hat läßt ja schon darauf schließen, wie sie auf so eine abwegige Wahrheit reagieren würden. Außerdem denken sie ja immer noch, daß es eine vorübergehende Episode ist und sie wollen ihre Lieben vor der Realität bewahren.

Handyempfang soll in den Staaten z.T. wirklich schlecht sein. Dort gibt es wohl regionale Quasi-Monopole bzw. Kartelle, so daß es da pro Region nur einen Anbieter gibt. Der muß dann auch nicht besonders guten Service leisten, weil ja sowieso alle zu ihm kommen müssen (oder auf Telefon usw. verzichten müssen). Zusätzlich fängt ja schon an die Technik auszufallen und es gibt vermutlich auch erhöhtes Telefonaufkommen aufgrund der Ereignisse, so daß die Netze einfach überlastet sind.
 
Ja aber NIEMAND sagt was los ist. Nich tmal die Opfer. Der Freund von der Tochter wurde wohl gebissen, sagt aber nicht woher die Wunde stammt. Warum Travis überhaupt nach einer Wuinde ausschau hält ist auch nicht schlüssig " So verbreitet es sich also". Verbreitet sich was? Woher will er das wissen?
 
Die erste Regel in Zombie-Stories ist doch aber auch, dass alle den Tod verdient haben, weil alle das Überleben der Gruppe/Menschheit leichtfertig auf's Spiel setzen wegen Luxusproblemchen, unnötigem Schweigen, Zickereien und dummen Entscheidungen. Das muss so sein. Sonst wäre die Zombie-Apocalypse doch nach drei Monaten überstanden und es wären nur noch kluge, sozial kompetente Menschen übrig.

Moment mal.
 
Ich denke, die Leute sind einfach zu "normal" und sprechen es deshalb nicht aus. Spontan fallen mir da folgende Gründe ein:
1) wenn ich es ignoriere, ist es nicht wahr.
2) niemand will gern der Überbringer schlechter Nachrichten sein. Tobias (der Schüler) will es ja aussprechen (als Außenseiter kann er es sich ja erlauben) / deutet es an, was da los ist und Madison versteht es ja trotzdem nicht und glaubt, daß die Welt wieder in Ordnung kommt.
3) Der Aberglaube, daß man mit dem Aussprechen des Unheils das Unheil erst voll heraufbeschwört. Das ist verbreiteter, als man gemeinhin so glaubt.

Der Freund der Tochter war ja schon eine Weile infiziert und hatte anscheinend Fieber o.Ä. - vielleicht konnte er da nicht mehr so klar denken. So wie das Haus aussah (verschiedene Dinge umgeworfen), ist er vermutlich schon geschwächt. Da da kein Blut war, hat es eventuell dort keinen Kampf gegeben und er ist einfach vor Schwäche gestürzt. Es kann auch sein, daß es ihm einfach peinlich ist, darüber zu reden.

Travis hat sich eventuell zusammengereimt, daß es über Bisse übertragen wird, nachdem er ja schon einmal angegriffen wurde und Augenzeuge von dem Unfall / Schießerei auf der Straße war und Bilder gesehen hat. Leute beugen sich über einen am Boden liegenden und werden dann angegriffen.
 
Mein bisheriges Feedback fällt außerordentlich gut aus. Die dysfunktionale Patchwortkfamilie hat was Erfrischendes, die Charaktere wirken durch die Bank charismatisch und glaubhaft motiviert - vor allem der psychologische und emotionale, graduelle Zusammenbruch von Nick ist unglaublich gut gespielt. Es ist interessant, die Vision der Macher vom Umbruch zu sehen, den man vorher nur angedeutet hat und die kontinuierliche Top-Qualität der Mutterserie scheint man auch hier ohne große Mühen beibehalten zu können. Ich freu mich auf die Staffel. Und jetzt schon auf mögliche crossover Geschichten.
 
Also die heutige Folge war irgendwie hektisch und unschlüssig am Anfang. Und warum sagen die ihren Kindern/Angehörigen nicht einfach was los ist sondern nur "Hey ich liebe dich, wir müssen weg" und "Nein tu das nicht."
Ja, das ist auch aus meiner Sicht nicht zu 100% schlüssig.

Ja aber NIEMAND sagt was los ist. Nich tmal die Opfer. Der Freund von der Tochter wurde wohl gebissen, sagt aber nicht woher die Wunde stammt.
Eben. Ich meine, dass über offizielle Kanäle zur Verhinderung einer Panik nichts kommt, ist ja schon fast verständlich, aber das da nicht klar darüber gesprochen wird, ist nicht immer schlüssig, aber im Grund trägt es wahrscheinlich zur Dramaturgie bei. Und wenn ich mir anschauen, wie schnell sich heutzutage Informationen über das Internet verbreiten, ist es doch verdammt wenig, was sich da so verbreitet. Und ab einem bestimmten Punkt würde glaube ich auch Behörden mehr sagen, als nur "Bleiben Sie daheim."

Nichtsdestotrotz ist die Serie sehr stimmungsvoll und bringt echt ein gutes Endzeitgefühl rüber.
 
Ich glaub, ihr geht da zu sehr vom Zuschauerstandpunkt ran, der weiß, dass es sich zum eine Zombieapokalypse handelt. Bedenkt, dass die Figuren größtenteils schlichtweg überfordert sind und mit ganz anderen Dingen zu kämpfen haben.

1. wissen sie selbst noch nicht wirklich, was passiert. Da fällt es schwer, das Schutzbefohlenen zu erklären.
2. will man die nicht in Panik versetzen, wenn man ohnehin noch nicht weiß, was Sache ist und
3. muss man erst mal mit dem Wissen klarkommen, möglicherweise einen Menschen getötet zu haben. Man versteht das noch nicht, auch wenn man vielleicht glaubt, zu verstehen, dass das Ding, was man getötet hat, kein Mensch mehr war. Wirklich klar ist das nicht. Und wirklich klarmachen kann man das auch seinem Kind nicht, wenn man versucht, ehrlich mit der Situation umzugehen.

Ich find den "mangelnden Informationsaustausch" ziemlich realistisch, um ehrlich zu sein. Sicher hilft er auch der Dramaturgie hier und dort, aber ich denke nicht, dass er überstrapaziert wird.

Dass zum Beispiel das Problem schon länger im Internet kursiert, wird durch den Nerd (Namen vergessen) angedeutet, der meint, er hätte "die Dinger" bisher nur im Internet gesehen. Man kann sich gut vorstellen, dass in der Serienwelt Häufungen von komischen, kannibalistischen Übergriffen usw. von einigen Leuten im Internet dokumentiert und aufgegriffen wurde. Aber denen glaubt doch Niemand. Und selbst wenn, sind das auch nur ein paar andere Leute im Internet. Für den Ottonormalverbraucher absolut nicht zugängig und damit auch nicht wirklich existent. Der 11. September ist ein gutes Vergleichsfallbeispiel. Da hält sich in- und außerhalb des Internets hartnäckig eine größere Gruppe von Menschen, die behaupten, dass es ein "inside job" war. Aber selbst diese größere Gruppe hat keinen wirklichen Einfluss auf den Rest der Bevölkerung und wird größtenteils eher belächelt bis ignoriert.

Das nicht wirklich aufgeklärt wird hat vielleicht auch einfach damit zu tun, dass die staatlichen Behörden gar nichts geheim gehalten haben, sondern schlichtweg von dem Problem überrumpelt werden, weil es sich zu schnell ausbreitet. Die Szene mit dem Polizisten sollte ja deutlich machen, dass von institutioneller Seite ebenfalls bereits "Jeder für sich selbst" gilt - zumindest bei Einigen.
 
Ich glaub, ihr geht da zu sehr vom Zuschauerstandpunkt ran, der weiß, dass es sich zum eine Zombieapokalypse handelt. Bedenkt, dass die Figuren größtenteils schlichtweg überfordert sind und mit ganz anderen Dingen zu kämpfen haben.
Mir geht es nicht darum, dass die gleich sagen "Oh, Zombies, alle ausrotten." Da müsste halt anders gewarnt werden - also so dieses "Da draußen ist das Chaos los und einige Leute laufen da Amok." wäre doch schon mal eine Erklärung, die auch auf Situationen in unserer Welt gegeben werden könnte.

3. muss man erst mal mit dem Wissen klarkommen, möglicherweise einen Menschen getötet zu haben.
Das schließt nicht aus, dass man erst recht seine Leute warnt. Man muss ja nur vor Aggressionen waren. Der Drogenabhängige ist ja der Einzige, der das in einer Situation auch wirklich macht - es kann doch nicht sein, dass nur der das merkt - wirklich raffen, was da los ist, musste er dafür ja gar nicht.

Das nicht wirklich aufgeklärt wird hat vielleicht auch einfach damit zu tun, dass die staatlichen Behörden gar nichts geheim gehalten haben, sondern schlichtweg von dem Problem überrumpelt werden, weil es sich zu schnell ausbreitet. Die Szene mit dem Polizisten sollte ja deutlich machen, dass von institutioneller Seite ebenfalls bereits "Jeder für sich selbst" gilt - zumindest bei Einigen.
Dass die Polizisten aber schon ein wenig mehr wissen, wird da ja auch klar. Die eine Polizistin schießt einmal auf den Körper, die Person reagiert darauf nicht, also direkter Schuß ins Auge. Dass die genauer wissen, dass es wohl jetzt los geht, wird ja durch den anderen wasserhortenden gezeigt.
 
Ich denke, der Polizist, der sich mit Wasser eingedeckt hat, hat einfach schneller (vielleicht durch die polizeiinternen Informationen) erkannt, daß da was großes anrollt. Da heißt es halt Vorräte anlegen, wie vor einem Hurricane oder anderen Katastrophen...
 
Mir geht es nicht darum, dass die gleich sagen "Oh, Zombies, alle ausrotten." Da müsste halt anders gewarnt werden - also so dieses "Da draußen ist das Chaos los und einige Leute laufen da Amok." wäre doch schon mal eine Erklärung, die auch auf Situationen in unserer Welt gegeben werden könnte.

Gewarnt von der Regierung aus oder von den Protagonisten aus auf ihre jeweiligen Familien bezogen? Bei Ersterem: keine Ahnung. Liegt vermutlich daran, dass man der Situation nicht Herr wird und diese nicht wirklich überblicken kann. Ich finds aber auch gut, dass man nie wirklich Einblick darin hat, wie das Ganze auf Autoritätenebene abgelaufen ist, bis auf den kleinen Storyfetzen damals bei der Mutterserie im Bunker. Und auch da hieß es im Grunde nur "man wusste ja eigentlich gar nicht, womit man es zu tun hat."

Was die Familien betrifft spielt glaub ich mehr noch realistisches "zuerst an sich denken" mit rein. Wird auch offensichtlich, als sie der Nachbarfamilie nichts sagen und der andere Nachbar ebenfalls verschwiegen seine Koffer packt. Der "Jeder für sich"-Instinkt greift einfach sehr schnell, weil der andere Instinkt einem sagt, dass einem im Notfall andere zuvor kommen könnten, bei was auch immer - Hilfsgütern, Rettungsposten, Platz auf dem Highway in die Wüste etc.

Das schließt nicht aus, dass man erst recht seine Leute warnt. Man muss ja nur vor Aggressionen waren. Der Drogenabhängige ist ja der Einzige, der das in einer Situation auch wirklich macht - es kann doch nicht sein, dass nur der das merkt - wirklich raffen, was da los ist, musste er dafür ja gar nicht.

Klar könnte man mehr sagen. Aber wie gesagt: ich denke, das ist einfach Überforderung und völlige Unfähigkeit, mit der Situation umzugehen. Protagonisten in Zombiestreifen haben in der Regel noch nie was von Zombies gehört und wenn, brauchen sie meist dann doch trotzdem ungefähr so lange, der Situation Herr zu werden, wie es Jemand bräuchte, der noch nie was von Zombies gehört hat. Das kommt noch dazu.

Klar wäre auch ne andere Reaktion denkbar und plausibel. Gibt sicher auch im Serienuniversum eher die, die "DA LAUFEN KANNIBALEN IN DER STADT AMOK, RETTE SICH WER KANN!" schreiend im Dreieck laufen und alle ihre Liebsten einpacken, Hauptsache raus. Kommt wahrscheinlich immer drauf an, wie schnell man schaltet und wie ängstlich man selbst ist. Ich würde wahrscheinlich zu den Trotteln gehören, die viel zu lange versuchen, klare Antworten von den Autoritäten zu bekommen und irgendwie erstmal rausfinden wollen, was eigentlich genau los ist. Wäre auch ne plausible Reaktion gewesen.

Dass die Polizisten aber schon ein wenig mehr wissen, wird da ja auch klar. Die eine Polizistin schießt einmal auf den Körper, die Person reagiert darauf nicht, also direkter Schuß ins Auge. Dass die genauer wissen, dass es wohl jetzt los geht, wird ja durch den anderen wasserhortenden gezeigt.

Bei der Szene hab ich auch dran gedacht. Kann aber auch völlig andere Begründungen haben:

- US-Polizisten sind möglicherweise auf den deadly "safety shot" trainiert und gehen immer in Richtung Kopf, wenn der Rest keine Wirkung zeigt. Kann ja auch schonmal bei Drogenjunkies oder Leuten unter Schock / auf Adrenalin passieren.
- Möglicherweise hatte auch nur die eine Polizistin gesehen, dass genau das beim anderen Fall (vielleicht dem "Obdachlosen") funktioniert und hat schnell geschaltet.

Tendenziell würde ich glauben, dass da kein funktioniertender Informationsfluss mehr vorherrscht. Die in der Zentrale werden vermutlich mit Anfragen geflutet, kriegen gleichzeitig irgendwelche widersprüchlichen Anordnungen von oben und der Rest der force teilt sich in Patrouillien und Stationen aus, die nach und nach den Kontakt untereinander verlieren. Die einen packen beim sich anbahnenden Chaos selbst schnell die Koffer, de anderen schalten vielleicht nicht so schnell oder sind pflichtbewusster und versuchen, ihren Job zu machen.

Die am Ende angedeuteten Ausschreitungen und Straßenschlachten können aber natürlich darauf hindeuten, dass da schon mehr bekannt ist und man vor allem um Eindämmung bemüht ist. Conserve, isolate and neutralize ist ja sowieso immer die Devise, selbst bei Protesten schon.
 
Zurück
Oben Unten