Und weiter geht es in der Birta-Saga
(zur Erinnerung: Birta, die Thorstochter, Delysia, das Artemis-Adoptivkind, Desmond, der Brigidsohn und Johannes, der Tyrssohn - sowie zwei verbliebene Skjalmö und Penny, die Persephonetochter)
Als alle an Modgud vorbei sind, hat Johannes wieder geflissentlich die Bemerkung überhört, warum er die Riesin nicht nach seiner verschollenen Verlobten gefragt hat. Also geht es weiter. Vorbei an Garms Höhle, bei dem Birta aufpasst, dass er den anderen nicht folgt, und einem Langhaus, in dem wohl für Walhalla vorgeglüht wird. Schließlich stoßen die Götterkinder auf eine lange Reihe von wartenden Geistern. Als Johannes fragt, was das sein soll, meint Desmond zu ihm nur, ob er noch nie ne Schlange vor nem Club gesehen hat. Aber anstatt sich hintern anzustellen, stapft Johannes einfach an der Menge vorbei, die sich lauthals darüber beschwert. Gut, es ist seine Angelegenheit hier, angeblich hatte er sich über alles informiert. Desmond lässt den Wartenden sein Fass Bier als gut gemeinte Geste. Sie kommen an ein Langhaus, vor dem die Geister warten. Es stellt sich heraus, dass darin eine Tafel ist, auf der Ziegen herumtrotten und in die Krüge pinkeln, welche dann von den Wartenden getrunken werden. Am Ende der Halle sitzt Hel in ihrer grausigen Schönheit und redet immer mit dem letzten Geist der von der Tafel aufstand, während ein neuer nachrückt. Selbstbewusst - nicht gerade intelligent, aber durchaus selbstbewusst - macht sich Johannes auf den Weg zu Hel, um eine Audienz zu fordern. Selbst Birta zögert bei dem Blut, das im Raum zwischen ihr und Hel steht, nimmt sich aber dann ein Herz und geht Johannes hinterher, um ihn notfalls schützen zu können. Ebenso zähneknirschend und ihrem Unmut Luft machen folgt der Rest. Doch Hel zeigt sich wenig beeindruckt von Johannes Selbstbewusstsein und weist ihn an, dass er den Weg aller Geister hier gehen muss, wenn er mit ihr sprechen möchte. Offen bleibt, ob sie diese Anweisung nur gegeben hat, weil sich Johannes in selbstgerechter Art zu viel herausgenommen hat. Man stellt sich also missmutig ans Ende der Schlange und nimmt nach regulärer Warterei teil am unerfreulichen Trinkgelage.
Die Götterkinder werden einzeln vor Hel gerufen, Johannes zuerst. Sie hört sich sein Anliegen an und stimmt zu, dass sie gegen ein Angebot nach seiner Verlobten suchen dürfen und mit dieser die Hel auch verlassen dürfen, wenn Hel das Angebot eines Götterkindes zusagt. Und sie nimmt das Versprechen ab, dass keines der Götterkinder den anderen erzählen darf, was sie angeboten haben. Somit sind die Fünf mehr oder minder lang vor Hel, bevor sie durch eine Tür in die Nifelhel gelassen werden - Hel scheint also ein Angebot angenommen zu haben. Die allgemeine Laune hat sich gerade bei den Nicht-Asen immer weiter verschlechtert.
In der Nifelhel können sie einen Blick in mehrere Gefängnisse werfen, in denen besondere Insassen sitzen. Eine Tür fällt besonders auf da sie zum einen nicht vergittert ist und zum anderen golden leuchtet. Es stellt sich heraus, dass hinter der Tür Baldr sitzt, nicht in einer Zelle sondern auf einer wunderschönen Wiese. Die Damen der Gruppe sind sofort bei dem Gott und auch Desmond plauscht gerne mit ihm; Johannes hingegen ist eher ungehalten ob der Verzögerung und findet es auch wenig amüsant, als Baldr sie auch noch um einen kleinen Gefallen bittet: Sein Ring tropft und erzeugt so mehrere Kopien. Er bittet, dass die Götterkinder je eine davon behalten und dann eine der Kopien zu seiner geliebten Frau bringen, die ebenfalls in der Nifelhel ist. Aber selbst Johannes' Missmut kann nicht verhindern, dass die anderen Götterkinder dem freundlichen, charismatischen, gutaussehenden Gott den Gefallen auch tun wollen. So finden sie Nanna und überreichen ihr den Ring, die in ihrer Freude verspricht, dass ihnen ihr Sohn Forseti gewogen sein wird, wenn er die Ringe sieht. Mehr Dank braucht man doch nicht von einer ebenso charismatischen wie schönen Göttin, oder?
Trotz der Ablenkungen findet sich doch recht schnell eine Zelle, hinter der eine Frau liegt, die Johannes an Hannah erinnert. Die anderen Götterkinder lassen ihn allein, damit er sich in Ruhe vergewissern kann, dass es sich um seine Liebste handelt. Sie unterhalten sich währenddessen über den Tag, als Birta entscheiden musste, wer denn ihr göttlicher Vater sei; natürlich ohne dabei Johannes aus den Augen zu lassen, falls doch etwas passieren sollte. Aber anscheinend glücklich trägt er schließlich eine verängstigte, schweigsame Rothaarige aus der Zelle. Auf Nachfrage ist er sich sicher, dass es sich um seine Hannah handelt, aber sie sei etwas verwirrt und verängstigt. Genaueres kann man später mit ihr bereden. Desmond und Delysia sind zwar nicht sonderlich glücklich mit solchen Aussagen, aber Johannes hat unmissverständlich klar gemacht, dass er für Zweifel an seinen Entscheidungen absolut unempfänglich ist.
Der Aufstieg in die Oberwelt beginnt.
Als die Götterkinder schließlich vor einer malerisch verschneiten Berglandschaft ins Freie treten, hängt Penny plötzlich fest. Sie kommt nicht hinaus und Delysia, die noch mit am nächsten zum Ausgang stand, kommt nicht hinein. Noch während sich die beiden etwas zurufen erscheint Hel. Es ist offensichtlich, dass die Göttin in Rage ist. Sie fasst Penny an der Schulter und verschwindet. Wutentbrannt beginnt Delysia an den verschlossenen Eingang zu hämmern, Birta will ihre Waffe ziehen, als plötzlich alle unfreiwillig in ihren Bewegungen verharren. So sehr sie sich bemühen, sie können sich nicht bewegen oder einen Ton über die Lippen bringen. Alle - bis auf Hannah. Die Frau windet sich aus Johannes Umarmung und scheint größer zu sein als vorher. Die verbleibenden vier Götterkinder müssen hilflos mit ansehen, wie die Frau die beiden Skjalmö tötet - anscheinend um zu Kräften zu kommen, denn mit jedem Tod, wächst sie. Und als ob sie Birta verspottet, isst sie deren Herzen. Dann geht sie zu Johannes, und flüstert ihm zu, dass sie sich für die Rettung bedankt und dass seine Verlobte noch lebe. Jemand habe ein Auge auf sie. Zu Birta meint sie belustigt, dass das Täuschungsmanöver bei Modgud gut war und dass sie auch mal Freyja genannt wurde. Dann löst sich die rothaarige Frau, die mittlerweile riesig ist, einfach in Luft auf. Von beiden Unterhaltungen ist nur Delysia noch Zeuge.
Kaum können sich die Götterkinder wieder bewegen, greift Birta nach ihren Waffen, was sie vermutlich schon die ganze Zeit tun wollte, stürzt dann aber zu Fenna, die gerade noch so am Leben ist. Desmond bricht in Gelächter aus. Johannes stürzt auf die Knie und Delysia kann sich nur durch einen enormen Akt der Selbstkontrolle davon abhalten, Johannes an Ort und Stelle zu erschießen, vor allem, als sie Fennas zu Birta geflüsterte Worte vernimmt, dass Johannes Penny verkauft hätte. Einen weiteren Toten konnten sie nicht gebrauchen, so sehr er es auch verdient gehabt hätte, so wie er sich während der ganzen Angelegenheit verhalten hatte. Birta sorgt dafür, dass ihre toten Freundinnen verpackt werden, damit sie in kürze ein ordentliches Begräbnis erhalten können. So stapft man los mit zwei Toten und einem Bewusstlosen, und versucht herauszufinden, wo man eigentlich gelandet ist.
Doch sie sind noch nicht weit gekommen, da verstellt ihnen ein Hühne mit Schwert den Weg und will sie mitnehmen zu einer Verhandlung. Birta versucht zwar, ihren Sturkopf durchzusetzen und einfach weiterzugehen, aber der Hüne versteht ebenso wenig Spass wie die Isländering und lädt sie sich einfach auf die Schultern, zusammen mit ihren beiden Freundinnen. Der Hüne führt sie über die Regenbogenbrücke nach Asgard und selbst Birta gibt ihren Trotz auf und läuft artig mit, um nicht noch zum Gespött zu werden, weil sie jemand wie ein ungezogenes Kind tragen musste. Sie findet unter ihrer Wut und Trauer sogar kurz einen Moment, um Desmond und Delysia zu sagen, wo sie sind.
In Asgard stellt sich heraus, dass sie erwartet wurden. ihnen wird erklärt, dass sie wegen zweier Anklagen gehört werden sollen. Heimdall, als der sich der Hüne herausstellt, bezichtigt sie, Wege gegangen zu sein, die nicht für sie bestimmt waren. Und Hel, die man hier wieder trifft und die immer noch genauso wütend scheint wie an ihrem Tor, wirft ihnen vor, sie arglistig getäuscht zu haben, um eine gewisse Gullveig aus ihrer Obhut zu befreien, die eine schlimme Feindin der Asen sein soll. Da sie sich einen Verteidiger nehmen dürfen, entscheiden sich die Götterkinder nach einigem Hin und Her für die anwesende Frigg. Tyr wird die Anklage vertreten und Forseti ist Richter. Birta sagt wenig, ebenso Delysia und Desmond. Johannes versucht, sie gesamte Schuld auf sich selbst zu ziehen - an sich wäre das ja eine nette geste gewesen, wenn er es nicht so voller selbstgerechtem Selbstmitleid und in Richtung "denn sie wussten nicht, was sie taten" gemacht hätte. Schließlich entschied Forseti, dass es keinesfalls eine Arglistige Täuschung Hels gewesen wäre und Gullveig nicht entkommen wäre, wenn Hel ein Auge auf die Götterkinder gehabt hätte, vor allem da sie wusste, dass die gesuchte Verlobte nicht in ihrer Obhut gewesen war. Nichtsdestotrotz war der Handel, den die Gruppe mit Hel geschlossen hatten, rechtsgültig und Penny verblieb auch bei Protest bei Hel. Auch die Anklage, dass die gruppe Wege genommen hätte, die nciht vorgesehen waren, wurde entkräftet. Aber dafür sollten die Götterkinder Heimdall helfen, Gullveig aufzuspüren. Mehr als einem Gruppenmitglied war dies nur mehr als Recht.
Weder Frigg noch Forseti wollten einen Ring von Baldr haben, als ihnen Delysia und Birta ihnen die ihren anboten, waren aber erfreut über die Geste. Trotzdem durfte Delysia nicht einmal einen Blick nach Walhalla werfen. "Falsches Pantheon"...
Heimdall brachte sie dann an den Ort, den zumindest Birta, Delysia und Desmond ursprünglich hatten aufsuchen wollen: Naströnd, Minnesota.
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