Aus dem 2017/2018 veranstalteten Goblinabenteuerwettbewerb gingen vier neue Szenarien und ein neuer Schauplatz für den neuen Erweiterungsband „Im Reich der Goblins“ für Beyond the Wall hervor. Wir haben den Gewinner:innen des Goblinabenteuerwettbewerbes ein paar Fragen zu ihren Abenteuern und der Arbeit daran gestellt.
Heute sprechen wir mit Michael Böhmert:
Michael: Ich habe das Abenteuer „Die Feuer der Berge“ geschrieben, bei dem die Charaktere tief in das Reich der Goblins ziehen müssen, um ein entführtes Kind zu retten. Es geht um eine Reise ins Ungewisse, in die Einsamkeit der Berge und das Eintauchen in eine fremde Kultur.
Michael: Für mich ist das Besondere an dem Abenteuer die Reise durch das menschenleere Hochland und schließlich ins Reich der Goblins. Hier gelten keine menschengemachten Gesetze, sondern die von Goblins, Wargen und der Natur. Die Charaktere sind auf sich alleingestellt und müssen kreative Lösungen für die vor ihnen liegenden Herausforderungen finden.
Michael: 2017 sind meine Frau und ich das erste Mal durch Schottland gefahren. Mit unserem kleinen Mietwagen haben wir die schmalen Straßen der menschenleeren Highlands erkundet. Neben diesen Eindrücken haben es auch die gälischen Namen ins Abenteuer geschafft. Bei den namensgebenden Sonnwendfeuern dachte ich an das Brauchtum aus den Alpen, aber auch an einen meiner Lieblingsfilme: „Der 13te Krieger“. Wie bedrohlich muss es wirken, wenn du in einer kleinen Siedlung in den Highlands lebst und zweimal im Jahr überall um dich herum auf einmal diese Feuer lodern und du die Trommeln der Goblins hörst? Für mich: Gänsehaut pur!
Michael: Das meiste von der ursprünglichen Idee hat es ins fertige Abenteuer geschafft. Aber vor allem der Umfang hat sich geändert. Das Abenteuer in seiner ursprünglichen Form hätte für eine ganze Kampagne gereicht. Da sind jetzt viele Nebenäste abgeschnitten worden und vor allem die Reise selbst ist einfacher gestaltet. Dafür können die Regeln aus „In die Ferne“ verwendet werden, wenn man dem doch mehr Platz einräumen will.
Michael: Kürzen. Nicht einfach das Kürzen einzelner Sätze, sondern das Herausstreichen ganzer Szenen oder Handlungsstränge. Das hat dem Abenteuer insgesamt sehr gutgetan, weil der Fokus geschärft wurde, aber es war auch mit Schmerzen verbunden.
Beispielsweise hat es eine Szene, die selbst im ersten Exposé drin war und die mir viel bedeutet hat, nicht ins finale Abenteuer geschafft. Die Charaktere hätten an einem einsamen Bergsee ein Einhorn treffen und sich mit ihm anfreunden sollen. So hätten sie einen sicheren Unterschlupf und einen Verbündeten gewinnen können. Aber am Ende war dieser ganze Teil so ausführlich, dass er für ein eigenes Abenteuer gereicht hätte. Und da das Abenteuer insgesamt kürzer wurde, hat es diese zusätzliche Hilfe am Ende gar nicht mehr gebraucht.
Michael: Denkt bei den Goblinoiden nicht an Monster, sondern an echte denkende, fühlende Wesen mit eigener Kultur, eigenen Werten, Wünschen, Hoffnungen und Träumen. Die Charaktere sind in ihrer Welt, hier gelten ihre Gesetze, ihre Werte und ihre Moral. Für Menschen mag das alles komisch sein, aber für die Goblins ist das ihr ganz normales Leben. Trotz alledem: Die Goblins haben ein Kind entführt, was den Charakteren eine gewisse moralische Überlegenheit geben sollte.
Illustration: Ann-Marie Rechter
Der Beitrag Beyond the Wall: Interview mit Michael Böhmert, Autor von „Die Feuer der Berge“ erschien zuerst auf .
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Heute sprechen wir mit Michael Böhmert:
Welches Abenteuer hast du geschrieben und wovon handelt es?
Michael: Ich habe das Abenteuer „Die Feuer der Berge“ geschrieben, bei dem die Charaktere tief in das Reich der Goblins ziehen müssen, um ein entführtes Kind zu retten. Es geht um eine Reise ins Ungewisse, in die Einsamkeit der Berge und das Eintauchen in eine fremde Kultur.
Was macht dein Abenteuer zu etwas Besonderem?
Michael: Für mich ist das Besondere an dem Abenteuer die Reise durch das menschenleere Hochland und schließlich ins Reich der Goblins. Hier gelten keine menschengemachten Gesetze, sondern die von Goblins, Wargen und der Natur. Die Charaktere sind auf sich alleingestellt und müssen kreative Lösungen für die vor ihnen liegenden Herausforderungen finden.
Wie kam dir die Idee dazu?
Michael: 2017 sind meine Frau und ich das erste Mal durch Schottland gefahren. Mit unserem kleinen Mietwagen haben wir die schmalen Straßen der menschenleeren Highlands erkundet. Neben diesen Eindrücken haben es auch die gälischen Namen ins Abenteuer geschafft. Bei den namensgebenden Sonnwendfeuern dachte ich an das Brauchtum aus den Alpen, aber auch an einen meiner Lieblingsfilme: „Der 13te Krieger“. Wie bedrohlich muss es wirken, wenn du in einer kleinen Siedlung in den Highlands lebst und zweimal im Jahr überall um dich herum auf einmal diese Feuer lodern und du die Trommeln der Goblins hörst? Für mich: Gänsehaut pur!
Zum Wettbewerb damals musstet ihr nur ein kurzes Exposé einreichen. Inwiefern hat sich das fertige Abenteuer im Vergleich zum ursprünglich geplanten Text verändert?
Michael: Das meiste von der ursprünglichen Idee hat es ins fertige Abenteuer geschafft. Aber vor allem der Umfang hat sich geändert. Das Abenteuer in seiner ursprünglichen Form hätte für eine ganze Kampagne gereicht. Da sind jetzt viele Nebenäste abgeschnitten worden und vor allem die Reise selbst ist einfacher gestaltet. Dafür können die Regeln aus „In die Ferne“ verwendet werden, wenn man dem doch mehr Platz einräumen will.
Was war die größte Herausforderung beim Schreiben?
Michael: Kürzen. Nicht einfach das Kürzen einzelner Sätze, sondern das Herausstreichen ganzer Szenen oder Handlungsstränge. Das hat dem Abenteuer insgesamt sehr gutgetan, weil der Fokus geschärft wurde, aber es war auch mit Schmerzen verbunden.
Beispielsweise hat es eine Szene, die selbst im ersten Exposé drin war und die mir viel bedeutet hat, nicht ins finale Abenteuer geschafft. Die Charaktere hätten an einem einsamen Bergsee ein Einhorn treffen und sich mit ihm anfreunden sollen. So hätten sie einen sicheren Unterschlupf und einen Verbündeten gewinnen können. Aber am Ende war dieser ganze Teil so ausführlich, dass er für ein eigenes Abenteuer gereicht hätte. Und da das Abenteuer insgesamt kürzer wurde, hat es diese zusätzliche Hilfe am Ende gar nicht mehr gebraucht.
Welchen Tipp für die Begegnung mit deinen Goblins möchtest du den Spielenden zum Abschluss mit auf den Weg geben?
Michael: Denkt bei den Goblinoiden nicht an Monster, sondern an echte denkende, fühlende Wesen mit eigener Kultur, eigenen Werten, Wünschen, Hoffnungen und Träumen. Die Charaktere sind in ihrer Welt, hier gelten ihre Gesetze, ihre Werte und ihre Moral. Für Menschen mag das alles komisch sein, aber für die Goblins ist das ihr ganz normales Leben. Trotz alledem: Die Goblins haben ein Kind entführt, was den Charakteren eine gewisse moralische Überlegenheit geben sollte.
Ihr könnt Beyond the Wall – Im Reich der Goblins noch bis einschließlich 16. März vorbestellen.
Illustration: Ann-Marie Rechter
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