- Registriert
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Gentlemen,
Eskapismus ist in unserer "schnellen" Zeit ein Wort, dem ich einen hohen Stellenwert beimesse, ja sogar einen wachsenden Stellenwert prognostiziere. Eskapismus ist mit Rollenspiel und überhaupt mit phantastisch geprägten Spielen und Medien stark verwoben. Doch Eskapismus wird negativ konnotiert mit "Welt- und Realitätsflucht" übersetzt.
Daher würde ich den Begriff gerne einmal gemeinsam mit euch aufbrechen - und wenn es gegeben ist - neu prägen.
Eskapismus ist theoretisch wie gesagt als Realitätsflucht definiert. Praktisch jedoch entsteht ein positiver Nutzen. Entspannung und Ablenkung sind hier vordergründig als positive Effekte zu erkennen. Einen Schritt weiter kann man auch problemlos Alltagsbewältigung und Kompensation zu den positiven Aspekten hinzufügen. "Wie das?" werden sich einige Kritiker schnell fragen.
An dieser Stelle möchte ich ein wenig vorgreifen und ein paar interessante Aussprüche und Meinungen darlegen.
Tolkien differnziert sogar ganz klar nach negativem Eskapismus (der Flucht des Deserteurs) und positivem Eskapismus (die Flucht des Gefangenen).
Freiheit, freies Denken und das Denken über Mauern und Grenzen hinweg lassen sich also ganz klar dem Eskapismus zusprechen. Keine Spur von einem Opium des Volkes, welches seine unerträgliche Wirklichkeit vernebeln muss. Vielmehr kristallisiert sich aus dem Eskapismus die Chance heraus einen quasi räumlichen Abstand zur Realität zu gewinnen, der einem Freiräume zur eigenen individuellen Entfaltung beschert.
Wie steht ihr zu dem Thema?
Eskapismus ist in unserer "schnellen" Zeit ein Wort, dem ich einen hohen Stellenwert beimesse, ja sogar einen wachsenden Stellenwert prognostiziere. Eskapismus ist mit Rollenspiel und überhaupt mit phantastisch geprägten Spielen und Medien stark verwoben. Doch Eskapismus wird negativ konnotiert mit "Welt- und Realitätsflucht" übersetzt.
Daher würde ich den Begriff gerne einmal gemeinsam mit euch aufbrechen - und wenn es gegeben ist - neu prägen.
Eskapismus ist theoretisch wie gesagt als Realitätsflucht definiert. Praktisch jedoch entsteht ein positiver Nutzen. Entspannung und Ablenkung sind hier vordergründig als positive Effekte zu erkennen. Einen Schritt weiter kann man auch problemlos Alltagsbewältigung und Kompensation zu den positiven Aspekten hinzufügen. "Wie das?" werden sich einige Kritiker schnell fragen.
An dieser Stelle möchte ich ein wenig vorgreifen und ein paar interessante Aussprüche und Meinungen darlegen.
- Folgender Ausspruch wird Albert Einstein zugeschrieben. Er soll ihn während eines Vortrages getätigt haben: "Wenn deine Kinder intelligent werden sollen, dann lies ihnen Märchen vor. Sollen sie noch intelligenter werden, dann lies ihnen mehr Märchen vor."
- Auch folgendes Zitat wird Einstein zugeschrieben: "Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt."
- Und ist nicht auch
FantasyPhantasie ganz klar eine erstrebenswerte Freiheit der Gedanken? - Dies wiederum wird auch in Debords Die Gesellschaft des Spektakels bekräftigt, in der Debord unsere akzeptierte Realität wahrlich als Feind des Individuums und der Freiheit darstellt.
- Auch Freud stimmt in Der Dichter und das Phantasieren mit ein "Die liebste und intensivste Beschäftigung des Kindes ist das Spiel. Vielleicht dürfen wir sagen: jedes spielende Kind benimmt sich wie ein Dichter, indem es sich eine eigene Welt erschafft, oder, richtiger gesagt, die Dinge seiner Welt in eine neue, ihm gefällige Ordnung versetzt. Es wäre dann unrecht, zu meinen, es nähme diese Welt nicht ernst; im Gegenteile, es nimmt sein Spiel sehr ernst, es verwendet große Affektbeträge darauf. Der Gegensatz zu Spiel ist nicht Ernst, sondern -- Wirklichkeit."
- Und schlussendlich Tolkien erwidert in Über Märchen auf die Vorwürfe des Eskapismus: "Wieso sollte jemand verachtet werden, der sich im Gefängnis befindet und versucht, herauszukommen und heimzugehen? Oder, sofern das nicht geht: wenn er über andere Themen nachdenkt und spricht als über Wärter und Kerkermauern?"
Tolkien differnziert sogar ganz klar nach negativem Eskapismus (der Flucht des Deserteurs) und positivem Eskapismus (die Flucht des Gefangenen).
Freiheit, freies Denken und das Denken über Mauern und Grenzen hinweg lassen sich also ganz klar dem Eskapismus zusprechen. Keine Spur von einem Opium des Volkes, welches seine unerträgliche Wirklichkeit vernebeln muss. Vielmehr kristallisiert sich aus dem Eskapismus die Chance heraus einen quasi räumlichen Abstand zur Realität zu gewinnen, der einem Freiräume zur eigenen individuellen Entfaltung beschert.
Wie steht ihr zu dem Thema?