Die seltsame Doppelmoral des Rollenspiels

AW: Die seltsame Doppelmoral des Rollenspiels

@Koshiro
Kann sein das du es da noch nicht gelesen hast. Post 59
Ich glaube das Moral in einem Fiktiven Hintergrund auch immer nur Fiktiv ist (zumindest sollte es für die meisten so sein). Heißt es gibt keine Doppelmoral sondern nur die Moral deines Charakters wenn diese meint das Morden; Brandschatzten; Waterboarding etc. in Ordnung ist dann ist das halt so auch wenn es gegen deinen persönlich Menschenverstand oder deine Moral geht.

Die Moral des Charakters ist natürlich in großem Maße von dem Setting geprägt.
 
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Gut und Böse werden von jedem Menschen selbst definiert [...]
Nein!
Es gibt Graubereiche, die jeder selbst ausloten muss.
Mord (z.B. aus Neid) dürfte wohl in keinem Teil der Welt für gut befunden werden.
Was wann wie Mord ist und wie das im einzelnen definiert wird, steht auf einem anderen Blatt.
 
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Ich glaube nicht das es Graubereiche gibt. Moral ist ein menschliches Konzept das durch Erziehung und Umwelt weitervermittelt wird.

Bei unendlich vielen denkbaren Erziehungen ist auch jede Moral denkbar.
 
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Wie immer ist alles Definitionssache. Hoffentlich können wir uns alle darauf einigen.
 
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Wie kann etwas jemals objektiv sein, was so der jeweiligen Mode unterworfen ist, wie die Definition von Gut und Böse?

Es ist Teil des Reifeprozesses sich von solchen "Moden" zu befreien und ein eigenes Bewusstsein für Gut und Böse zu entwickeln. Eines das gerade nicht irgendwelchen "Moden" gehorcht. Dazu gehört auch aus dem uneingeschränkten Relativismus rauszuwachsen.
 
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Die Mode des Relativismus' starb doch schon im September 2001. Ihr immer noch anzuhängen ist ja sooo 20. Jahrhundert.
 
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Es ist Teil des Reifeprozesses sich von solchen "Moden" zu befreien und ein eigenes Bewusstsein für Gut und Böse zu entwickeln. Eines das gerade nicht irgendwelchen "Moden" gehorcht. Dazu gehört auch aus dem uneingeschränkten Relativismus rauszuwachsen.

*narf* An dieser Stelle wird die Duskussion ruck-zuck wieder sinnfrei, nichts desto trotz:

1. Das führt letzendlich dazu, dass Deine Moralvorstellung von der der Gesellschaft und der deiner Mitmenschen abweicht. Und das geht ruck-zuck in die Hose, persönlich wie gesellschaftlich.
2. Die meisten Menschen "reifen" nicht zu einem "modebefreiten" Bewusstsein für Gut und Böse, sondern bleiben auf dem Moralkodex stecken, den sie als Kinder gelernt haben, während sich die Gesellschaft von Ihnen fort-entwickelt. Der war aber auch schon nur eine Mode.
3. Da wir moralische Werte immer anhand anderer moralischer Werte bewerten, bleibt Moral immer relativ. Dem Logikkonstrukt der Moral fehlt es einfach an Axiomen und an objektiven Bewertungskriterien.

Mal ein Beispiel wie sich da die Maus in den Schwanz beisst:

1. "Gleichberechtigung" ist bei uns einer der fundamental(istisch)en Moralwerte. Wir wollen geliche Rechte und Möglichkeiten für Männer, Frauen, Behinderte, Ausländer, Mitglieder anderer kultureller Gruppen (da wird's schon spannend, gehört dazu nicht das Recht auf EIGENE kulturbedingte Moral?) etc.

2. Kinder sind nicht gleichberechtigt. Sie sind völlig diskreminiert. Keine Entscheidungsfreiheit, keine Meinungsfreiheit, nichtmal Bewegungs- oder Versammlungsfreiheit, kaum Mitspracherecht. Dies ist aber o.k. so, weil Kinder als unfähig gelten, diese Rechte auszuüben.

3. Viele Alte und Behinderte sind auch unfähig diese Rechte (noch) auszuüben, aber hier wird wieder der Gleichberechtigungsgedanke angelegt und damit erfolgt die Anwendung des Gleichberechtigungsgedanken schon nicht gleichberechtigt.

4. An dieser Stelle wird aber Gleichberechtigung willkürlich relativiert und Ihr somit der Status als Axiom unseres Wertekomplexes aberkannt. Auf die Art und Weise kannst Du jedes System aushebeln. Weil:

5. Wenn ich durch die Deklaration von Kindern als "unfähig, Ihre Rechte auszuüben" einen Präzedenzfall schaffe, kann ich diese Argumentation auch auf andere Gruppen anwenden. Zum Beispiel Hauptschulabgänger. Oder Arbeitslose. Oder Männer.
 
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Weisst Du, wenn Du Dich hinstellst und einen Standpunkt implizit als "unreif" betitelst, ist es klar, dass nichts was diesen Standpunkt begründet von Dir als weniger unreif erkannt wird. Ob das aber einer weiterentwicklung der Diskussion hilfreich ist.

Ich könnte mich auch hinstellen und sagen: "Wer an eine absolute Moral glaubt, ist ein verblendeter Fundamentalist." Hilft aber auch keinem weiter.

Aber gut, lassen wir uns auf Dein Postulat mal ein:
Ja, jeder Mensch braucht eine eigenes Bewusstsein für Gut und Böse. Aber hat er das recht, irgendeinem anderen Menschen dessen Bewusstsein für Gut und Böse vorzuschreiben oder abzusprechen? Und wenn ja, mit welcher Berechtigung? Woher nimmst Du die Sicherheit, dass Deine Moral fehlerlos und selbstbestimmt ist?
 
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Nein!
Es gibt Graubereiche, die jeder selbst ausloten muss.
Mord (z.B. aus Neid) dürfte wohl in keinem Teil der Welt für gut befunden werden.
Was wann wie Mord ist und wie das im einzelnen definiert wird, steht auf einem anderen Blatt.

Meine Definition von "Mord" ist aber keine Teilmenge irgendeiner meiner Definitionen von "Böse".
Plural, weil ich das Wort sehr verschieden gebrauche (und das auch die meisten Leute so halten). Wenn ich z.B. sage "Ich kann ziemlich bösartig werden", dann finde ich das trotzdem richtig so.
Naja, ich finde, Gut und Böse ist sowieso für die Tonne. "Produktiv", "zerstörend", "harmonisch", "nützlich", "beruhigend", "befriedigend", "freundlich", "liebevoll", "vernichtend"... sind viel nützlichere (bessere) Adjektive.
 
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Ich finde es feige, gut und böse nicht definieren zu wollen. Natürlich sollte man seine Maßstäbe genau kennen und mit großer Umsicht auswählen, und natürlich muss man wissen, dass die eigenen moralischen Maßstäbe verglichen mit denen anderer relativ sind, dennoch spricht nichts dagegen, für sich Gut und Böse zu definieren und zu versuchen, seine Umwelt entsprechend zu beeinflussen.
 
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Da gut und böse 1. subjektiv ist und 2. nicht jeder einfach nur mit 2 polen denkt, ist es eben nicht immer ganz so leicht gut und böse zu definieren...
 
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Für sich selbst sollte man dazu schon in der Lage sein. Das ist mal das mindeste.
 
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Ich finde es feige, gut und böse nicht definieren zu wollen. Natürlich sollte man seine Maßstäbe genau kennen und mit großer Umsicht auswählen, und natürlich muss man wissen, dass die eigenen moralischen Maßstäbe verglichen mit denen anderer relativ sind, dennoch spricht nichts dagegen, für sich Gut und Böse zu definieren und zu versuchen, seine Umwelt entsprechend zu beeinflussen.

Selbst wenn man es für sich definiert, heisst das ja noch lange nicht, dass nicht genau das selbe für einen Anderen böse sein kann. Die allermeisten Menschen haben irgendeine Vorstellung von "gut" und "böse" - und gerade das sorgt für ständige Konflikte und für Kriege.
 
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