AW: Deutsch und Englisch kompatibel?
Ja, aber ich bin in dem festen Glauben, dass der hohe Preis der Übersetzungen auch dadurch Zustande kommt, dass die Absätze der deutschen Werke so gering ist, gerade weil viele hier in Deutschland aus Tradition zu den englischen (zugegeben günstigeren) Originalen greift.
Diese Aussage ist nicht wirklich stimmig. Warum sollte F&S einen hohen Preis festlegen, wenn sie damit noch weniger Bücher verkaufen würden.
Bevor F&S auch nur ein D&D Buch übersetzt und druckt, sollten sie eine Marktanalyse gemacht haben.
Bei dieser Analyse sollte aufgefallen sein, was Amigo verkehrt gemacht hat. Damit sollte schon vor der Übersetzung klar gewesen sein, dass eine deutsche D&D 4E Übersetzung es bei den Spielern schwer haben würde.
Eine Kostenkalkulation wird gemacht. Wie viel muss das Buch minimal kosten, damit F&S damit Gewinn macht. Wie viel kostet das Buch bei üblicher Gewinnspannenkalkulation?
Auch wenn man den Dollarkurs nicht vorausberechnen kann, dürfte man gesehen haben, dass das deutsche D&D teurer als das englische D&D ist. In Deutschland herrscht Buchpreisbindung,daher gilt sobald der erste offizielle Buchpreis raus ist kann man das Buch nicht mehr billiger anbieten oder darauf Rabatt geben.
Jetzt gibt es mehrere Möglichkeiten für die Durchführung des Projektes D&D Übersetzung:
Möglichkeit 1: Ich mache eine 1:1 Übersetzung, erhöhe die Auflage, senke damit die Kosten und kann einen günstigeren Preis anbieten. Dieses ist eine gewagte Planung, die nicht aufgehen muss.
Möglichkeit 2: Ich mache keine 1:1 Übersetzung, sondern pflege zusätzlichen nur in der deutschen D&D Version enthaltene Inhalte ein. Mit diesem Inhalten habe ich gegenüber dem englischen Original ein USP (Unique Selling Point) und kann damit eher einen höheren Preis als das Original rechtfertigen. Dumm, wenn die WotC Verträge das einpflegen von zusätzlichen Content nicht erlauben.
Möglichkeit 3: Ich mache eine 1:1 Übersetzung, drucke das ganze als schlabberige Softcover und packe diese mit Extra-Material wie Würfel, Charakterblätter in eine Box, verkaufe das ganze als Spiel und bin so die Buchpreisbindung los.
Ein Rollenspiel hier in Deutschland rauszubringen (auch wenn es bloß eine Übersetzung ist) ist kein Zuckerschlecken und ist mit höheren Kosten verbunden.
Die höheren Kosten sind aber alles Tatsachen, die einem Verleger vorher bekannt sind. Eine Übersetzung rauszubringen ist mit mehr Risiko behaftet als ein normales Rollenspiel. Ich muss den/die Übersetzer zahlen, die Kunden haben ein direktes Vergleichsprodukt in einer anderen Sprache, das Original ist früher auf dem Markt, etc.
Dieses ist nicht nur bei 4E sondern bei jeder Übersetzung. Das ist bekannt und man versuchen als Verlag dagegen etwas zu tun.
Eine weitere Frage wäre die, wie wichtig der Szene niedrige Einstiegshürden für Neueinsteiger wären.
Sorry, du willst doch nicht ernsthaft die drei 4E Regelwerke als Einsteigerprodukte für Neueinsteiger betiteln.
Das Abenteuer Keep of the Shadowfell wäre das 4E Einstiegsprodukt für Neueinsteiger. Leider ist, ich habe es nur als Spieler erlebt und mit dem GM gesprochen, dieses IMHO als Abenteuer schlecht gebaut, dass man es nicht wirklich als Einsteigerprodukt empfehlen kann.