AW: Deutsch und Englisch kompatibel?
Das ist schonmal reine Spekulation, außerdem bin ich mit den Preisen für die englischen Produkte recht zufrieden.
Aber vermutlich nicht mehr Spielleiter. Würde also vor allem dazu führen das ein größerer Anteil von Leuten ohne Runde ist.
Ich verweise erneut auf die englischen Bücher. Da habe ich schon eine deutlich größere Auswahl an D&D Sachen. Warum sollte ich also zahlreiche Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen um möglicherweise eine Situation zu erzeugen die mir alles in allem schon jetzt zur Verfügung steht?
Schau dir die französische D&D Szene an. Da Franzosen generell lieber muttersprachliche Produkte kaufen, fanden die englischsprachigen D&D Bücher von Wizards nie wirklich reißenden Absatz und so hatte der dortige Verlag die Möglichkeit Buch nach Buch zu übersetzen, auf den Markt zu bringen und ihre Produkte dort auch loszuwerden. D&D 4E scheint dort zu florieren und der Verlag übernimmt sich keineswegs. Wer sich über mangelnde deutsche Produkte beschwert, der scheint sich nicht über die hausgemachten Probleme der Community hier bewusst zu sein. Klar, dass ihr euch deshalb alle ans Bein gepinkelt fühlt, hehe.
Ich beschwere mich nicht über den Mangel an deutschen Produkten, ich beschwere mich über die Mängel in deutschen Produkten. Und warum sollte dass besser werden wenn es plötzlich einen Massenmarkt gibt, den Verlägen wird ja gezeigt, dass sie damit durchkommen, wozu also einen größeren Aufwand als nötig betreiben?
Und ich sehe die Verbreitung der englischsprachigen Sachen nicht als Nachteil sondern als Vorteil an.
Es geht mir nicht darum, den Verlag aus nationalistischen Marktprotektionsgründen zu unterstützen, da mag ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt haben. Es geht mir darum eine Produktreihe zu unterstützen (D&D 4E auf DEUTSCH statt D&D 4E auf ENGLISCH). Wenn ich englisch statt deutsch kaufe, ist doch klar, dass kein Markt für weitere deutsche Produkte besteht. Der Markt ist gesättigt, und zwar mit englischen statt deutschen Produkten. Wie soll denn da ein Bedarf für deutsche Produkte aufkommen, wenn er schon mit englischen Produkten durch die Hardcore User befriedigt wurde. Und vom Massenmarkt rede ich hier an diesem Punkt noch gar nicht.
Wenn ich mir die Sachen auf Deutsch hole ist aber absolut unklar ob weitere Sachen die mich interessieren auch auf Deutsch erscheinen werden. Und Bücher eines Systems in verschiedenen Sprachen zu haben ist etwas was ich als ausgesprochen unangenehm ansehe. Feder und Schwert ist ein Verlag mit langer Tradition sich Lizenzen zu schnappen, ein Grundbuch herauszubringen und sie dann verkommen zu lassen.
Tja, dann schnell 'ne Mail an Ulisses, dass deren Pathfinder Übersetzung unerwünscht ist... schließlich wollen wir ja ein deutsches Pendant aus dem Hause Ulisses aus eigener Feder. Richtig?
Ich habe besseres zu tun als anderen vorzuschreiben in welcher Sprache sie ihre Produkte erwerden sollen ...
Aber ja, ich werde mir das Pathfinder von Ulisses nicht holen. Ich habe schon die englischen Sachen und Ulisses hat angemerkt, dass sie wohl nicht alles übersetzen werden. Nicht aufgrund eines mangelnden Marktes sondern wegen der eigenen Kapazitäten. Allerdings habe ich Interesse an Myranor, Tharun, Uthuria und auch Anima (wenn das irgendwann mal erscheinen sollte).
Natürlich ist es einleuchtend. Aber genau darum geht es mir doch. Viele beschweren sich, dass sich für eine D&D Übersetzung in Deutschland kein Markt fände. Stimmt. Vollkommen. Hast Recht. Aber: Der Grund weshalb das so ist, liegt darin, dass die Deutschen D&D Spieler lieber zu den englischen Produkten greifen.
Womit du aus irgendwelchen Gründen ein Problem zu haben scheinst. Aus irgendeinem Grund müssen für dich die bösen Käufer englischer Produkte als Sündenböcke für die Situation herhalten. Irgendwie scheinst du die Auffassung zu vertreten man sei verpflichtet Übersetzungen aus Sprachen die man hervorragend versteht zu unterstützen. Und das ist dämlich.
Du hast kein Interesse an D&D oder an einer Übersetzung von D&D? Wenn ersteres, dann unterlasse bitte auch die englischen Produkte zu erwerben, scheinst ja kein Interesse zu haben. Was ich aber nun dann doch nicht glaube. Wenn letzteres, scheint mir das hingegen sehr engstirnig den Einsteigern gegenüber zu sein. "Ich hab meine englischen Regeln, nach mir die Sintflut, und wieso braucht ihr überhaupt eine deutsche Übersetzung? Lernt englisch. Die Bücher sind auch billiger und eine Übersetzung wäre sowieso beschissen. Und die Übersetzungen erscheinen sowieso nie. Und wieso wollt ihr überhaupt D&D zocken? Es gibt doch soooooooo viele andere Systeme. Auf englisch. Wollt ihr nicht doch lieber uns alleine lassen und WoW zocken gehen?"
'Nach mir die Sintflut' ist eine Einstellung. 'Deutsche, wehrt euch, kauft nicht vom Amerikaner' eine andere.
Und mein Interesse an D&D 4 hält sich in der Tat in Grenzen. Allerdings habe ich nahezu sämtliche 3.5 Bücher erworben, viele davon zu recht günstigen Preisen. Ich habe nichts gegen neue Spieler, habe derzeit auch seit langem wieder einen Neueinsteiger in meiner Runde. Aber ich habe diesen abstrusen Missionsgedanken vor etwa 10 Jahren aufgegeben.
Keine Ahnung wo bei mir eine politsche Ideologie zu finden ist, aber schon mal dran gedacht, dass nicht JEDER solch ein Englisch Brainiac ist wie wir? Und komm mir jetzt nicht wieder mit "Rollenspiele sind für intelligente Menschen gedacht", somit alle nicht englisch lesenden und spielenden D&D Rollenspieler des D&D Rollenspiels nicht würdig seien. (Sorry, Franzosen, ihr müsst leider draußen bleiben!
)
Ich habe etwas von politischer Ideologie geschrieben? Und was meine Englischkenntnisse angeht? Die habe ich erworben. Die Grundlagen in der Schule, den Großteil aber durch das Lesen und Spielen englischer Rollenspielsysteme. Seh mich ruhig als arroganten Egoisten an, ich kann mit der Situation die derzeit in Bezug auf Rollenspiele herrscht gut leben. Und wenn ich Geld und Mühe investiere um anderen Menschen etwas zu erleichtern, dann doch lieber bedeutendere Dinge als Rollenspiele. Wie 'Überleben' oder 'Zugang zur Bildung' und ähnliche Kleinigkeiten.