Herr der Ringe Der kleine Hobbit

AW: Der kleine Hobbit

Scaldor schrieb:
Jetzt überraschst Du mich ehrlich. Ich hätte erwartet, dass Du die Filme eher wegen der Abweichungen für schlechter befindest und nicht der Meinung bist, dass PJ zu sehr paraphrasierte. Was hättest Du denn besser gefunden?
Nur ein Beispiel: Tolkien hat in den '40ern geschrieben, da brauchte es keine starken Frauen - heute wird erwartet, dass man eine Frau einbaut. Wenn man das schon tut, sollte man es richtig machen! Den Arwen-Umweg fand ich krampfig, da hätte man besser gleich einen der Gefährten durch ein Frau ersetzt; entweder Legolas oder, was noch cooler weil gegen den Typus gewesen wäre, Aragorn oder Boromir.
Weiterhin fand ich die Kämpfe und Schlachten allesamt unspannend in Szene gesetzt, das hat mich kein bisschen mitgerissen. Da war ja schon Waterloo von 1970 besser - und da weiß man auch wie es ausgeht, Napoleon verliert (nur um das Argument zu entkräften, bevor es kommt).
Außerdem bin ich immer noch der Ansciht, dass im film alle wichtigen figuren versaubeutelt wurden.
 
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pulsarskate schrieb:
Ja, gibt es. Der 13te Krieger z.B. Da ist der Film besser als "Die ihre Toten essen".

:D
Ich hatte befürchtet, dass das jetzt kommt.

Crichton ist sowieso oft ziemlich gut verfilmt worden, nur Timeline fand ich richtig mies.

(Sorry für den dem Hauptthema fremden Einwurf.)
 
AW: Der kleine Hobbit

Shub-Schumann schrieb:
Nur ein Beispiel: Tolkien hat in den '40ern geschrieben, da brauchte es keine starken Frauen - heute wird erwartet, dass man eine Frau einbaut.

Und was ist dann Eówyn?

Und wer definiert was "heute erwartet wird" und warum muss man sich daran halten?

Und erwartet man in einer Buchverfimung wie dieser wirklich, dass männliche Charaktere durch weibliche ersetzt werden? Das hätte sicher für unfassbare Kontroversen gesorgt: Wen nimmt man da, warum grad den, warum nicht Gimli, warum überhaupt, . . .?

(Um nochmal einen gaaanz kurzen Seitenhieb auf den eben erwähnten Film Timeline zu wagen: Hier wurde ein weiblicher Bodyguard durch einen männlichen ersetzt, was mich ziemlich gefuchst hat, aber beweist, dass heute scheinbar kein Mensch starke Frauen in Filmen erwartet.)
 
AW: Der kleine Hobbit

Sycorax schrieb:
Und was ist dann Eówyn?
Sowieso eine Nebenfigur, die in Buch und Film nichts anderes tut als Aragorn anzuhimmeln; na gut, zur Ehrenrettung des Buches musss man anführen, dass sie durch ein paar Szenen die Absurdität dessen verdeutlicht, was Männer normalerweise von Frauen im Kriegsfall erwarteten.

Sycorax schrieb:
Und wer definiert was "heute erwartet wird" und warum muss man sich daran halten?
Ich habe geschrieben: "Wenn man das machen will, dann sollte man es auch richtig machen!" Arwen ist der Beweis, dass der Film eine "starke Frauenrolle" verpasst kriegen sollte, und diese feigen Filmemacher haben das gründlich versaut. Arwens erster Auftritt führt eine der wichtigsten schlüsselszenen Frodos Charakter betreffend ad absurdum, und dann tänzelt sie nur ein oder zwei mal durch Bild. Nochmal: Ich finde nicht, dass man muss, aber wenn, dann bitte richtig.

Sycorax schrieb:
Das hätte sicher für unfassbare Kontroversen gesorgt:
Und, wo ist das Problem? Besser ein Film mit eigenem Konzept als eine Bilderfolie, in der jeder "sein" Buch wiedererkennt - oder, wenn er genauer hinschaut, kein einziges Buch und auch keinen davon inspirierten Film.
 
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Arwens Rolle im Film ist wirklich der letzte Mist! Gar keine Frage. Aber einen der Gefährten in eine Frau zu verwandeln, hätte ich auch echt daneben gefunden.

Und es ist wirklich nichts gegen Kontroversen zu sagen, aber erstens hätten wir dann jetzt die selbe Diskussion in grün und zweitens fällt mir absolut kein Grund ein, der für den einen oder den anderen Charakter als Frau gesprochen hätte, also hätte man in meinen Augen einfach nur Unmut produziert ohne irgendwas damit besser zu machen.

Eówyn fand ich im Buch auch irgendwie seltsam, im Film aber weit besser. Eine Frau den Hexenkönig töten zu lassen war von vornherein eine verdammt gute Idee, die Umsetzung von Eówyn als Kriegerin und als eine von ganz wenigen, die Schangenzunge durchschauen, als Person mit "typisch männlichen" (Mut, Stolz, Fähigkeiten eines Kriegers, . . .) und "typisch weiblichen" Qualitäten (Pflege für den Onkel, Verwalten des Haushalts, Sorge für die Schwachen, . . .) meiner Ansicht nach absolut gelungen.

Aber LamiaVampir hat natürlich Recht. Bin schon still. :Snix:
 
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Shub-Schumann schrieb:
entweder Legolas oder, was noch cooler weil gegen den Typus gewesen wäre, Aragorn oder Boromir.

Also Boromir hat mir eigentlich noch am besten gefallen, denn er wirkte auf mich genau wie jener idealistische, tapfere Held, der das Beste nicht für sich, sondern völlig altruistisch für "seine Sache" (Rettung seines Volkes) zu erringen versucht und dabei kläglich an der Macht der Verführungskunst des Ringes scheitert. Schon vor allem, weil er der menschlichste, weil nicht absolut fehlerfreie, Mensch ist und weil er scheitert und dennoch Held bleibt (oder gegen Ende wieder wird). Solche Charaktere mag ich eigentlich (im Rollenspiel UND im Film) am liebsten, denn sie zeigen, dass ein Charakter nicht unbedingt im Alleingang mit Milliarden von Gegnern fertig werden muss, um als Held zu zählen. Zudem vermeine ich sein Handeln und seine Denkweise noch am besten zu verstehen und könnte mir noch am ehesten vorstellen, genau wie er gescheitert zu sein, als zum Beispiel der völlig unnahbare Gandalf, der leicht depressive Aragorn und Konsorten. Den hätte ich am wenigsten herausgeschnitten und Aragorn wäre aufgrund des Plots wohl schwer geworden.
Aber letztlich wäre eine solch starke Abweichung vom Buch wohl unmöglich gewesen, denn in erster Linie wollte man mit dem Film ja die zahllosen Herr-der-Ringe-Fans ansprechen und damit war eine möglichst buchgetreue Verfilmung wohl quasi vorgeschrieben. Zudem waren auch sie mit Sicherheit an gewisse Konventionen hinsichtlich der Rechte gebunden, weswegen eine stärkere Abweichung als die bisherige bestimmt für Unmut gesorgt hätte.
 
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Skycorax schrieb:
... also hätte man in meinen Augen einfach nur Unmut produziert ohne irgendwas damit besser zu machen.
Scaldor schrieb:
... weswegen eine stärkere Abweichung als die bisherige bestimmt für Unmut gesorgt hätte.

Es gibt prinzipiell zwei Möglichkeiten, sich an der Verfilmung eines Buches zu versuchen. Erstens: Man lässt sich durch ein Buch zu einem Film inspirieren, übernimmt Teile, dichtet aber auch eigenes hinzu. Man könnte also sagen, dass man den Stoff neu interpretiert oder auch uminterpretiert. Blade Runner ist ein gutes Beispiel für eine solche Neuinterpretation. Zweitens: Man will den Stoff als Literaturverfilmung auf Zelluloid bringen. Die Handlung soll nicht neu erfunden werden, die Charaktere werden weitestgehend übernommen, wo nötig kann man glätten und kürzen. Ich denke, es herrscht weitgehend Einigkeit darüber, dass wir es bei PJs HdR mit einer Verfilmung vom Typ 2 zu tun haben. Euren Posts, speziell den beiden Zitaten, entnehme ich weiter, dass ihr beide auch lieber eine Verfilmung von Typ 2 haben wollt, als von Typ 1. Das führt dann zu der Frage, ob Jackson diesem Anspruch gerecht wird, oder nicht. Äußerst wichtig sind immer die Figuren einer Geschichte. Zum Thema "versaute Charaktere im HdR-Film" habe ich mich in einem anderen Forum schon einmal länger ausgelassen, ich kopiere das mal hier herein:

Viele wichtige Charaktere wurden versaut:
1. Frodo:
Ich kann mich aus dem Buch heraus nicht an einen pubertierenden Jugendlichen erinnern. Frodo Beutlin ist ein ca. 50-jähriger gesetzter werdender Gentleman – der Ring hält ihn zwar äußerlich jung und vielleicht entwickeln sich Hobbits ja auch etwas langsamer, dennoch handelt der Buchfrodo als Erwachsener mittleren Alters. Ein Mann, der weiß, was er will; ein Mann, der sehenden Auges in eine Gefahr hineinläuft, von der er weiß, dass er sie nicht richtig abschätzen kann. Ist das eine übermütige Handlung? Nein, er geht dieses hohe persönliche Risiko bewusst ein, um seine Heimat zu schützen. Dabei ist er innerlich stark genug, keinem seiner Freunde auch nur einen Ton seiner Pläne mitzuteilen, damit sie nicht auf die Idee verfallen, ihn ins Exil zu begleiten. Dieses Vorgehen verlangt eine Integrität, die bei einem Kind zu vermuten unpassend wäre – und was anderes ist der Filmfrodo, als ein Kind? Gleich zu Beginn fällt er Gandalf an wie ein übermütig tollender Fünfjähriger. Der Blick, mit dem seine beständig waidwund dreinschauenden Rehaugen seine Umwelt betrachten, wirkt wie eine ängstlich erstaunt vorgetragene Bitte um Erlösung. Der Blick eines Kindes, das nicht weiß, wie ihm geschieht.
Man könnte argumentieren, dass dies nur ein Eindruck ist, aber der Filmfrodo verhält sich auch wie ein Kind: Eine der Schlüsselszenen des Buches Frodos Charakter betreffend finden wir in der Flucht zur Furt. Verwundet, dem Tode näher als dem Leben, wendet sich Frodo zu den Ringgeistern um, das Schwert in der Hand. Er wird sich nicht wie ein Tier in die Enge und schließlich zu Tode hetzen lassen, er wird sich und den Ring verteidigen und das gegen den größten Schrecken, dem er je begegnet ist. An dieser Stelle weiß der Leser: Dieser Hobbit ist aus Granit. Elronds Rat wird keinen stärkeren Ringträger finden können. Zum Film: Frodo hat sich seiner Ohnmacht ergeben und Arwen spielt Mammi. Sie hat sich „ihren Kleinen“ über den Sattel gelegt und verteidigt ihn gegen die Schrecken der Welt, denen er allein offenbar nicht gewachsen ist ...
Ich komme zu dem niederschmetternden Ergebnis, dass bis auf den Namen zwischen den beiden Figuren nicht sonderlich viele Ähnlichkeiten bestehen.

2. Merry & Pippin:
Es sei mir gestattet, diese beiden als Einheit zu behandeln. Buch: Zwei junge Edelmänner, die das Herz am rechten Fleck haben. Sie sind übermütig und risikofreudig, denn mit dem Recht der Jugend wissen sie: Die Welt gehört ihnen. Sie bekommen mit, dass Frodo sich in Gefahr begibt und beschließen, ihn zu begleiten. Dieser Beschluss ist als Fanal der Freundschaft aufzufassen. Sie unterstützen ihren Freund und verlassen die sichere Heimat – dadurch zeigen sie echte Größe. Diese Größe schließlich ist es, die ihre Entwicklung zu Kriegshelden in der „Rückkehr“ erst glaubwürdig erscheinen lässt. Der Film: Im Film haben wir es mit zwei auf die komischen Momente reduzierten Rübendieben zu tun, die mit auf die Reise kommen, um einem wütenden Bauern zu entgehen, sie entscheiden nicht aktiv, sie sind Spielbälle des Zufalls. Sie sind nicht übermütig, sondern selbstbezogen. Dass PJ im dritten Teil der von Tolkien vorgegebenen Handlung folgt, kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Entwicklung dieser beiden Figuren im Film schlecht bis gar nicht motiviert ist.

3. Aragorn
Aragorn ist eine wandelnde Prophezeiung. Ob nun durch Bilbos Verse, durch Anduril, durch sein Banner, durch den Elbenstein oder den Palantir, er ist mit besonderen bedeutungstragenden Attributen ausgestattet – fast fühlt man sich an die Krönungsinsignien eines Königs erinnert, was kein Zufall sein dürfte. Aragorn hat ein Schicksal zu erfüllen und er versucht nie davor zu fliehen, wie z.B. Ödipus´ Vater, er wird den Thron Gondors besteigen. Von seinem ersten Auftritt im tänzelnden Pony an ist klar: Dieser ist mehr, als er zu sein scheint. Außer Gandalf ist er der Einzige, der wirklich auf das kommende vorbereitet ist. Man nimmt der Figur den Anführer ab. Er zweifelt nie an seinem Recht, nur manchmal am richtigen Zeitpunkt.
PJs Aragorn dagegen ist eher so eine Art Hamlet. Der zaudernde Prinz, der sich gering schätzt und, weil er nie weiß, was zu tun ist, sich im Reagieren übt, wenn nicht gar in Passivität. Das einzige, was Viggo fertig bringt, ist umwölkt in die Ferne zu schauen – ich hab´ gehört, das kommt bei den Damen ganz gut an ...

4. Die Ringgeister:
Der Horror dieser Kreaturen besteht darin, dass du erledigt bist, wenn sie dich erreichen. Sie sind gestaltgewordener Albtraum, du musst rennen und rennen und rennen, denn sie sind unbesiegbar. Dieser Effekt verpufft in dem Augeblick, in dem Aragorn mal eben fünf von ihnen anzündet.

5. Saruman:
Oder war es nicht doch eher Dr. Saru-Man-Chu? – Diesen Eindruck gewinnt man jedenfalls, wenn der gute Christopher mit spitz zugefeilten Nägeln und Chinamannhängebart über dem Palantir hängt. Mit bösartigem Fieslingsgesicht serviert Christopher Lee uns einen „Evil Overlord“ vom feinsten. Motive hat er keine – außer Machtgier versteht sich, aber das reicht dem heutigen Publikum normalerweise klaglos aus. Der geschickte Manipulator und eiskalte Lügner, den wir aus dem Buch kennen, der hat im Film die Subtilität einer durchgehenden Wildschweinherde. Das bewundernswerte Geschick in der Argumentation beschränkt sich hier auf einen (schon seit Dracula-Zeiten ausgelutschten) hintergründig bösen Blick. Im Buch leitet sich Sarumans Gefährlichkeit nur Vordergründig aus seiner militärischen Stärke her. Viel wichtiger sind seine Funktion als Verräter und die Gründe für diesen Verrat. Im Gegensatz zu Sauron nämlich handelt Saruman aus durch und durch menschlichen Motiven: Angst, Schwäche und Eigennutz. Damit ist er sichtbarer Exponent einer Gefahr, die in jedem Menschen steckt oder zumindest stecken kann. Der letztendlich unbegreifbaren Bedrohung von außen wird also eine andere Bedrohung zur Seite gestellt, die sogar ohne äußeren Feind bestand hätte. Im Film verkommt Saruman zum Endgegner des 2. Levels (folgerichtig ist er also auch nicht wichtig genug, im dritten noch einmal erwähnt zu werden).

6. Boromir:
Mit der Person Boromirs habe ich weniger Probleme als mit dem Einsatz dieser Person. Boromir wird als von sich selbst überzeugter aber dennoch fähiger Mann beschrieben; ein Mann, für den der Zweck oftmals die Mittel heiligt. In ihm schlummert die Möglichkeit, vom Ring korrumpiert zu werden. Sein Wunsch, den Ring zu besitzen bricht jedoch erst in Lórien am Ende einer längeren Kette von Ereignissen durch. Ein wichtiger Katalysator ist die Nähe zu seiner Heimat und die Gefahr, in der diese schwebt. Oberflächlich betrachtet steht für Boromir mehr auf dem Spiel als für die anderen Gefährten. Im Buch war Boromir also nicht offensichtlich das „schwächste Glied der Kette“.
Im Film dagegen agiert Sean Bean von Anfang an so, als sei er ein Suchtkranker und der Ring seine Droge. Der gesamte Rat inklusive dem weisen Elrond und Gandalf Oberschlau werden dadurch zu Stümpern und Idioten degradiert, dass sie Boromir auch nur in die Nähe des Rings gelassen haben. Der Endpunkt von Boromirs Veränderung wird im Film treffend dargestellt, die Veränderung selbst leider nicht.

7. Denethor:
Denethor ist alt, Denethor ist müde, Denethor ist fast zerbrochen, Denethor ist zerfressen von Misstrauen – soweit stimmen Film und Buch überein. Das wichtigste jedoch, was mir zum Buch-Denethor einfällt, ist folgendes: Denethor strahlt eine große, unübersehbare Würde aus. Diese würde wird vom Autor an keiner Stelle in Frage gestellt. Der Truchsess ist klug und willensstark, im ganzen Buch ist er der einzige, der Gandalf die Stirn zu bieten wagt. Sauron konnte sich diesen Willen nie unterwerfen. Sein ganzes Leben lang hat er quasi auf vorderstem Posten gegen Mordor gestanden, ohne Hilfe von irgendwem zu erhalten. Zum Schluss glaubt Denethor versagt zu haben und aus diesem Grund will er untergehen und schnell vergessen werden. Die Figur hat den Respekt ihrer Umgebung.
Der sabbernde Greis im Film jedoch hat keinen Funken Würde mehr, und Respekt bezeugt ihm auch niemand – die Figur wurde total verhunzt.

Außerdem bin ich der Meinung, dass PJ zu viel zeigt: Kankra in voller Schönheit hätte ich nicht gebraucht, das reduziert nämlich eher das Grauen. Sauron hätte ich gar nicht sehen müssen. Die Armeen in dieser Größe wirken auch eher kurios. Kennt der Film überhaupt irgendeine andere Kameraeinstellung als „gerade drauf“? Oh, und dann war da natürlich noch Diabolos Gastauftritt im ersten Teil ...

... aber die Landschaft war wirklich schön. Nur glaube ich, dass sie das auch ohne Herrn Jackson ist.
 
AW: Der kleine Hobbit

@Shub-Schumann: Da kann ich Dir absolut nicht zustimmen.

Shub-Schumann schrieb:
Außerdem bin ich der Meinung, dass PJ zu viel zeigt: Kankra in voller Schönheit hätte ich nicht gebraucht, das reduziert nämlich eher das Grauen. Sauron hätte ich gar nicht sehen müssen.
Aber da stimme ich Dir zu. Wobei bei Sauron dann wieder Alles gemeckert hätte weil er nicht vorkommt und sie kein vorgegebenes Bild haben, wie er jetzt "wirklich" aussieht. Die Meisten haben doch kein Phantasie. Wenn ich das Buch lese, sieht Frodo immer noch so aus, wie ich ihn mir beim ersten Lesen des Buchs (also fast 10 Jahre vor dem dem Film) vorgestellt hab, und nicht wie Elijah Wood...
 
AW: Der kleine Hobbit

Mhh... ich glaube, ich muss mir das Buch noch mal durchlesen, denn das habe ich scheinbar nicht mehr so gut in Erinnerung. ;)
 
AW: Der kleine Hobbit

Auch wenn man die Trilogie vielleicht nicht getrennt voneinander sehen sollte, so tue ich es dennoch.
Von allen dreien hat mir vor allem der erste am Besten gefallen.
Zum einen deshalb, weil der Lückenfüller (zumindest war er das meiner Ansicht nach) Tom Bombadil nicht mit von der Partie war.
Die Landschaften waren genial und Moria einfach packend dargestellt.
Das Ende von Boromir fand ich sehr packend (in der Extended haben sie es aber etwas versaut, weil die Merry und Pippin ein paar Orks mit Steinen erledigen.) und die Charaktere kamen meiner Ansicht nach alle sehr kraftvoll und gut gespielt rüber.

Und dann kamen Teil 2 und 3.
In den Romanen war Gimli immer mein Lieblingscharakter, dicht gefolgt von Frodo und was machen sie aus Gimli im zweiten Teil?
Die dumme kleine Kampfsau, die zwar gut wegmoschen kann, aber darüber hinaus, ist er einfach nur lästig und nervig und dumm. Zumindest kommt er so für mich rüber.
Dagegen steht Legolas, der Strahlesuperdupermann ohne Fehl und ohne Tadel, der die härtesten und geilsten und unglaublichsten Stunts abzieht, als wäre es gar nicht.
Das allein hat mir den ganzen Film madig gemacht.
Die Extended hat es zumindest etwas rausgerissen, aber nicht wirklich viel.

Einen interessanten Kontrast fand ich dagegen das Verhältnis der Extended des 3. Teils zur Kinofassung. Da fand ich die Extended müllig, weil da das Gimli-Bashing weiterging.
Die Kinofassung dagegen mochte ich. Die Geschichte um Frodo und Sam, Kankra, Mordor,... das war schon sehr packend, ebenso wie die Schlacht um Minas Tirith.

Hätte Jackson Gimli nicht so versaut, dann wäre ich vielleicht mit der ganzen Trilogie glücklich gewesen, aber so.
Zumindest war Frodo gut getroffen. Der war schon im Buch extrem melancholisch.
 
AW: Der kleine Hobbit

Shub-Schumann schrieb:
Es gibt prinzipiell zwei Möglichkeiten, sich an der Verfilmung eines Buches zu versuchen. Erstens: Man lässt sich durch ein Buch zu einem Film inspirieren, übernimmt Teile, dichtet aber auch eigenes hinzu. Man könnte also sagen, dass man den Stoff neu interpretiert oder auch uminterpretiert. Blade Runner ist ein gutes Beispiel für eine solche Neuinterpretation. Zweitens: Man will den Stoff als Literaturverfilmung auf Zelluloid bringen. Die Handlung soll nicht neu erfunden werden, die Charaktere werden weitestgehend übernommen, wo nötig kann man glätten und kürzen. Ich denke, es herrscht weitgehend Einigkeit darüber, dass wir es bei PJs HdR mit einer Verfilmung vom Typ 2 zu tun haben. Euren Posts, speziell den beiden Zitaten, entnehme ich weiter, dass ihr beide auch lieber eine Verfilmung von Typ 2 haben wollt, als von Typ 1. Das führt dann zu der Frage, ob Jackson diesem Anspruch gerecht wird, oder nicht. Äußerst wichtig sind immer die Figuren einer Geschichte. Zum Thema "versaute Charaktere im HdR-Film" habe ich mich in einem anderen Forum schon einmal länger ausgelassen, ich kopiere das mal hier herein:
Gut, soweit stimme ich Dir schon auch zu.

Shub-Schumann schrieb:
Viele wichtige Charaktere wurden versaut:
1. Frodo:
Ich kann mich aus dem Buch heraus nicht an einen pubertierenden Jugendlichen erinnern. Frodo Beutlin ist ein ca. 50-jähriger gesetzter werdender Gentleman – der Ring hält ihn zwar äußerlich jung und vielleicht entwickeln sich Hobbits ja auch etwas langsamer, dennoch handelt der Buchfrodo als Erwachsener mittleren Alters. Ein Mann, der weiß, was er will; ein Mann, der sehenden Auges in eine Gefahr hineinläuft, von der er weiß, dass er sie nicht richtig abschätzen kann. Ist das eine übermütige Handlung? Nein, er geht dieses hohe persönliche Risiko bewusst ein, um seine Heimat zu schützen. Dabei ist er innerlich stark genug, keinem seiner Freunde auch nur einen Ton seiner Pläne mitzuteilen, damit sie nicht auf die Idee verfallen, ihn ins Exil zu begleiten. Dieses Vorgehen verlangt eine Integrität, die bei einem Kind zu vermuten unpassend wäre – und was anderes ist der Filmfrodo, als ein Kind? Gleich zu Beginn fällt er Gandalf an wie ein übermütig tollender Fünfjähriger. Der Blick, mit dem seine beständig waidwund dreinschauenden Rehaugen seine Umwelt betrachten, wirkt wie eine ängstlich erstaunt vorgetragene Bitte um Erlösung. Der Blick eines Kindes, das nicht weiß, wie ihm geschieht.
Man könnte argumentieren, dass dies nur ein Eindruck ist, aber der Filmfrodo verhält sich auch wie ein Kind: Eine der Schlüsselszenen des Buches Frodos Charakter betreffend finden wir in der Flucht zur Furt. Verwundet, dem Tode näher als dem Leben, wendet sich Frodo zu den Ringgeistern um, das Schwert in der Hand. Er wird sich nicht wie ein Tier in die Enge und schließlich zu Tode hetzen lassen, er wird sich und den Ring verteidigen und das gegen den größten Schrecken, dem er je begegnet ist. An dieser Stelle weiß der Leser: Dieser Hobbit ist aus Granit. Elronds Rat wird keinen stärkeren Ringträger finden können. Zum Film: Frodo hat sich seiner Ohnmacht ergeben und Arwen spielt Mammi. Sie hat sich „ihren Kleinen“ über den Sattel gelegt und verteidigt ihn gegen die Schrecken der Welt, denen er allein offenbar nicht gewachsen ist ...
Ich komme zu dem niederschmetternden Ergebnis, dass bis auf den Namen zwischen den beiden Figuren nicht sonderlich viele Ähnlichkeiten bestehen.
Soweit ich die Begegnung auf der Wetterspitze in Erinnerung habe, bringt Frodo auch nur den Mut zu dem einen Schlag (oder ist es ein Stich?) auf. Den Rest der Zeit kann er sich vor Angst nicht bewegen. Das Interpretiert PJ meiner Meinung nach mit der "Ringwegzieggeste" im Film.
Bei der Szenen an der Furt muß ich Dir dagegen Recht geben. Das hat m.E. aber den Grund, dass die Rolle von Arwen mehr Gewicht kriegen soll.

Shub-Schumann schrieb:
2. Merry & Pippin:
Es sei mir gestattet, diese beiden als Einheit zu behandeln. Buch: Zwei junge Edelmänner, die das Herz am rechten Fleck haben. Sie sind übermütig und risikofreudig, denn mit dem Recht der Jugend wissen sie: Die Welt gehört ihnen. Sie bekommen mit, dass Frodo sich in Gefahr begibt und beschließen, ihn zu begleiten. Dieser Beschluss ist als Fanal der Freundschaft aufzufassen. Sie unterstützen ihren Freund und verlassen die sichere Heimat – dadurch zeigen sie echte Größe. Diese Größe schließlich ist es, die ihre Entwicklung zu Kriegshelden in der „Rückkehr“ erst glaubwürdig erscheinen lässt. Der Film: Im Film haben wir es mit zwei auf die komischen Momente reduzierten Rübendieben zu tun, die mit auf die Reise kommen, um einem wütenden Bauern zu entgehen, sie entscheiden nicht aktiv, sie sind Spielbälle des Zufalls. Sie sind nicht übermütig, sondern selbstbezogen. Dass PJ im dritten Teil der von Tolkien vorgegebenen Handlung folgt, kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Entwicklung dieser beiden Figuren im Film schlecht bis gar nicht motiviert ist.
Im Film gehen sie doch gar nicht mit weil sie von Maggot verfolgt werden. Das ist nur der Grund warum sie Frodo treffen. Zumindest Merry erkennt ja die Gefahr die von den Nazgul ausgeht und versucht Frodo vor ihnen zu retten indem er ihm einen sicheren Weg aus dem Auenland heraus zeigt. Und auch in der Szene mit dem Höhlentroll in Moria zeigen beide unerwarteten Mut, als sie versuchen den Troll von Frodo abzulenken bzw. nach dessen vermeintlichem Tod ihn zu rächen. Merry finde ich, entwickelt sich schon recht bald, er erzürnt sich als die Ents nicht helfen wollen und er bietet Theoden die Gefolgschaft an. Er wird wütend als er nicht mit in die Schlach tum Minas Tirith ziehen darf, und steht in selbiger Schlacht seinen Mann, als er Eowyn die Möglichkeit verschafft, den Hexenkönig zu erledigen.
Pippin zeigt seinen Mut als er Gandalf in Minas Tirith vor dem Tod durch den Ork auf der Wehrmauer bewahrt und er und Merry stürmen ja auch am Ende von RotK als Erste nach Arargorn los, um die Übermächtigen Heere von Mordor anzugreifen.
Ihren Übermut zeigen die beiden sowohl in den Feierszenen in Rohan (die mit dem Trinklied) und dann als sie die 3 Jäger und Gandalf in Isengart begrüßen.


Shub-Schumann schrieb:
3. Aragorn
Aragorn ist eine wandelnde Prophezeiung. Ob nun durch Bilbos Verse, durch Anduril, durch sein Banner, durch den Elbenstein oder den Palantir, er ist mit besonderen bedeutungstragenden Attributen ausgestattet – fast fühlt man sich an die Krönungsinsignien eines Königs erinnert, was kein Zufall sein dürfte. Aragorn hat ein Schicksal zu erfüllen und er versucht nie davor zu fliehen, wie z.B. Ödipus´ Vater, er wird den Thron Gondors besteigen. Von seinem ersten Auftritt im tänzelnden Pony an ist klar: Dieser ist mehr, als er zu sein scheint. Außer Gandalf ist er der Einzige, der wirklich auf das kommende vorbereitet ist. Man nimmt der Figur den Anführer ab. Er zweifelt nie an seinem Recht, nur manchmal am richtigen Zeitpunkt.
PJs Aragorn dagegen ist eher so eine Art Hamlet. Der zaudernde Prinz, der sich gering schätzt und, weil er nie weiß, was zu tun ist, sich im Reagieren übt, wenn nicht gar in Passivität. Das einzige, was Viggo fertig bringt, ist umwölkt in die Ferne zu schauen – ich hab´ gehört, das kommt bei den Damen ganz gut an...
Wieso weiß Aragorn nicht was zu tun ist? Er rettet die Hobbits im "Tänzelnden Pony" und führt die 4 Hobbits wie im Buch sicher bis zu Wetterspitze. Sogar Theoden sagt doch im Film, dass es nicht Theoden sondern Aragorn war, der die Schlacht um Helms Klamm entschieden hat. Gut, die Szenen am Anfang von TTT sind nicht unbedingt vorteilhaft, aber auch in RotK zeigt Arargoorn, was in ihm steckt. Er ergreift die Kontrolle über die heere von Gondor (wie im Buch) und spricht zu den Männern als die vor Angst flüchten wollen.


Shub-Schumann schrieb:
4. Die Ringgeister:
Der Horror dieser Kreaturen besteht darin, dass du erledigt bist, wenn sie dich erreichen. Sie sind gestaltgewordener Albtraum, du musst rennen und rennen und rennen, denn sie sind unbesiegbar. Dieser Effekt verpufft in dem Augeblick, in dem Aragorn mal eben fünf von ihnen anzündet.
Allein schon durch die Musik und die Schreie der Nazgul machen diese den tödlichsten Eindruck von allen Wesen die im Film vorkommen (vielleicht mal abgesehen vom Balrog). Dazu kommen noch die blutigen Pferde bzw. die Geflügelten Unholde und die Schrecken werden zum Albtraum. Im Buch verschwinden die Nazguls nach der Attacke von Frodo, für einen Film barucht es natürlich mehr, um die Nazguls zum Flüchten zu bringen.


Shub-Schumann schrieb:
5. Saruman:
Oder war es nicht doch eher Dr. Saru-Man-Chu? – Diesen Eindruck gewinnt man jedenfalls, wenn der gute Christopher mit spitz zugefeilten Nägeln und Chinamannhängebart über dem Palantir hängt. Mit bösartigem Fieslingsgesicht serviert Christopher Lee uns einen „Evil Overlord“ vom feinsten. Motive hat er keine – außer Machtgier versteht sich, aber das reicht dem heutigen Publikum normalerweise klaglos aus. Der geschickte Manipulator und eiskalte Lügner, den wir aus dem Buch kennen, der hat im Film die Subtilität einer durchgehenden Wildschweinherde. Das bewundernswerte Geschick in der Argumentation beschränkt sich hier auf einen (schon seit Dracula-Zeiten ausgelutschten) hintergründig bösen Blick. Im Buch leitet sich Sarumans Gefährlichkeit nur Vordergründig aus seiner militärischen Stärke her. Viel wichtiger sind seine Funktion als Verräter und die Gründe für diesen Verrat. Im Gegensatz zu Sauron nämlich handelt Saruman aus durch und durch menschlichen Motiven: Angst, Schwäche und Eigennutz. Damit ist er sichtbarer Exponent einer Gefahr, die in jedem Menschen steckt oder zumindest stecken kann. Der letztendlich unbegreifbaren Bedrohung von außen wird also eine andere Bedrohung zur Seite gestellt, die sogar ohne äußeren Feind bestand hätte. Im Film verkommt Saruman zum Endgegner des 2. Levels (folgerichtig ist er also auch nicht wichtig genug, im dritten noch einmal erwähnt zu werden).
Hmm, ich fand die Kleidung und auch den weissen Bart sehr gelungen. Saruman war die Gestalt aus dem Film, die am nähsten an meine vorstellungen durch das Buch war. Der Tod von Saruman im Film ist m.E. auch schwach, aber er muss vorkommen (sonst fragt sich der zuschauer wo der gard rumhüpft wenn der Abspann läuft. Die ganze Geschichte mit Scharrer ist eben nicht relevant für die Handlung, und deswegen herausgefallen da PJ dachte dass das zuviel wird (Sein großer Irrtum meiner Meinung nach).


Shub-Schumann schrieb:
6. Boromir:
Mit der Person Boromirs habe ich weniger Probleme als mit dem Einsatz dieser Person. Boromir wird als von sich selbst überzeugter aber dennoch fähiger Mann beschrieben; ein Mann, für den der Zweck oftmals die Mittel heiligt. In ihm schlummert die Möglichkeit, vom Ring korrumpiert zu werden. Sein Wunsch, den Ring zu besitzen bricht jedoch erst in Lórien am Ende einer längeren Kette von Ereignissen durch. Ein wichtiger Katalysator ist die Nähe zu seiner Heimat und die Gefahr, in der diese schwebt. Oberflächlich betrachtet steht für Boromir mehr auf dem Spiel als für die anderen Gefährten. Im Buch war Boromir also nicht offensichtlich das „schwächste Glied der Kette“.
Im Film dagegen agiert Sean Bean von Anfang an so, als sei er ein Suchtkranker und der Ring seine Droge. Der gesamte Rat inklusive dem weisen Elrond und Gandalf Oberschlau werden dadurch zu Stümpern und Idioten degradiert, dass sie Boromir auch nur in die Nähe des Rings gelassen haben. Der Endpunkt von Boromirs Veränderung wird im Film treffend dargestellt, die Veränderung selbst leider nicht.
Gut, okay, bei Boromir gebe ich Dir ebenfalls recht.


Shub-Schumann schrieb:
7. Denethor:
Denethor ist alt, Denethor ist müde, Denethor ist fast zerbrochen, Denethor ist zerfressen von Misstrauen – soweit stimmen Film und Buch überein. Das wichtigste jedoch, was mir zum Buch-Denethor einfällt, ist folgendes: Denethor strahlt eine große, unübersehbare Würde aus. Diese Würde wird vom Autor an keiner Stelle in Frage gestellt. Der Truchsess ist klug und willensstark, im ganzen Buch ist er der einzige, der Gandalf die Stirn zu bieten wagt. Sauron konnte sich diesen Willen nie unterwerfen. Sein ganzes Leben lang hat er quasi auf vorderstem Posten gegen Mordor gestanden, ohne Hilfe von irgendwem zu erhalten. Zum Schluss glaubt Denethor versagt zu haben und aus diesem Grund will er untergehen und schnell vergessen werden. Die Figur hat den Respekt ihrer Umgebung.
Der sabbernde Greis im Film jedoch hat keinen Funken Würde mehr, und Respekt bezeugt ihm auch niemand – die Figur wurde total verhunzt.
Hmm, Denethor ist ein Streitfall. Die Figur ist sicher die am Schwächsten dargestellte im Film, soweit stimme ich Dir zu. Aber den Respekt seiner Bediensteten hat er noch immer. Sogar den seinens ungeliebten Sohnes, der sogar in den beinahigen Tod zieht um seines Vaters Willen zu respektieren.

Shub-Schumann schrieb:
... aber die Landschaft war wirklich schön. Nur glaube ich, dass sie das auch ohne Herrn Jackson ist.
Ja, das stimmt, aber ohne PJ wüsste es kaum jemand.
 
AW: Der kleine Hobbit

pulsarskate schrieb:
Soweit ich die Begegnung auf der Wetterspitze in Erinnerung habe, bringt Frodo auch nur den Mut zu dem einen Schlag (oder ist es ein Stich?) auf. Den Rest der Zeit kann er sich vor Angst nicht bewegen. Das Interpretiert PJ meiner Meinung nach mit der "Ringwegzieggeste" im Film.
Im Buch können Aragorn und Co. die Ringgeister nicht wirklich wahrnehmen und noch weniger gegen sie unternehmen. Frodo begeht den Fehler, dich den ring aufzusetzen, und selbstverständlich hat er Angst. Er kann seine Angst aber überwinden, greift den schwarzen König an, trifft ihn (wohl eher mit dem Namen Elbereth als mit der Klinge) und treibt ihn dadurch zurück und schafft es, mit letzter Kraft, sich den Ring vom Finger zu ziehen und sich damit erst einmal dem Zugriff der Geister zu entziehen. Wichtig hierbei: Frodo handelt selbst, er rettet sich. Im Film veranstaltet Aragorn ein Ringgeisterbarbecue und alles ist in Butter. Der Filmfrodo dagegen ist ein Schwächling, der allerine nichts gebacken kriegt, also wieso sollte man ihn als Ringträger auswählen?
pulsarskate schrieb:
Bei der Szenen an der Furt muß ich Dir dagegen Recht geben. Das hat m.E. aber den Grund, dass die Rolle von Arwen mehr Gewicht kriegen soll.
Und dafür versaut man den Hauptcharakter des Films? Das kann nicht dein Ernst sein. Ich sags ja, Peter Jasckson hat keine Ahnung von dem, was er da tat.

pulsarskate schrieb:
Im Film gehen sie doch gar nicht mit weil sie von Maggot verfolgt werden. Das ist nur der Grund warum sie Frodo treffen.
Und das verdirbt die Figuren: Im Film basiert alles, was Merry und Pippin tun, auf Zufall: Sie schliddern in ihre Rollen hinein. Im Buch treffen sie selber die Entscheidung, ihren besten Freund nicht allein der Gefahr auszusetzen. Diese Integrität ist ihr wichtigster Heldencharakterzug - die Szenen, in denen sie im Film angeblich ihren Mut beweisen, zeigen weniger ihren Mut, als vielmehr, wie diese beiden Deppen mit mehr Glück als Verstand immer wieder überleben. Dass die beiden im Film entsprechend der Vorlage in den Dienst Rohans und Gondors treten, ist zwar ein Fakt, aber leider erklären sich ihre Entscheidungen nicht aus den Filmcharakteren. Würde man den Film unvoreingenommen sehen, müsste man sich an der Stelle fragen: Wieso machen sie das? Es ist in den Figuren nicht angelegt.

pulsarskate schrieb:
Sogar Theoden sagt doch im Film, dass es nicht Theoden sondern Aragorn war, der die Schlacht um Helms Klamm entschieden hat.
Und? Der alte Mann hat das zwar gesagt, bei der schlacht von Helms Klamm ist davon aber nicht viel zu sehen. Wenn einer der Gefährten die Schlacht gewonnen hat, dann wohl Legolas ...
pulsarskate schrieb:
Gut, die Szenen am Anfang von TTT sind nicht unbedingt vorteilhaft, aber auch in RotK zeigt Arargoorn, was in ihm steckt.
Ein verkapptes Unterwäschemodell?
pulsarskate schrieb:
Er ergreift die Kontrolle über die heere von Gondor (wie im Buch) und spricht zu den Männern als die vor Angst flüchten wollen.
Was ihm nach TTT und seiner schwachen vorstellung in Teil 1 aber niemand abnimmt. Ich wiederhole es: Er verhält sich gemäß der vorlagem aus dem Filmchatrakter heraus machen diese Handlungen im dritten Teil keinen Sinn! Das ist doch einer der Kernpunkte meiner ganzen Kritik: Die Figuren werden auf eine Weise eingeführt und stundenlang gezeigt, die ihre Handlungen im dritten Teil unlogisch macht.

pulsarskate schrieb:
Allein schon durch die Musik und die Schreie der Nazgul machen diese den tödlichsten Eindruck von allen Wesen die im Film vorkommen (vielleicht mal abgesehen vom Balrog). Dazu kommen noch die blutigen Pferde bzw. die Geflügelten Unholde und die Schrecken werden zum Albtraum. Im Buch verschwinden die Nazguls nach der Attacke von Frodo, für einen Film barucht es natürlich mehr, um die Nazguls zum Flüchten zu bringen.
Entschuldige, aber willst du mich verscheißern? Musik und Schreie sind nichts, mal abgesehen davon, dass die Nazgûl-Musik nichtmal sonderlich schaurig ist: Coppolas Dracula, The Fog, Elizabeth und dreißig andere Filme haben gruseligere Soundtrackpassagen ... Aber zurück zum Horrorfaktor der Nazgûl. Wie man eine "Wenn das Monster dich erreicht" Horrorstory richtig aufbaut, hat Ridley Scott spätestens 1979 in Perfektion vorgeführt. Eines der wichtigsten Elemente ist dabei, dass man gegen diese Monster nichts machen kann (wie im Buch). Bei PJs Filmchen muss man sich aber ungeheur anstrengen, um überhaupt eine Person zu finden, die nicht auch mal einen Ringgeist anzünden darf. Aber nicht nur das: Vier hobbits zu Fuß können Fünf Ringgeister locker an der Fähre austricksen (was für eine blöde Szene), und die Verfolgungsjagd mit Arwen wirkt auch eher wie "Hasch mich!" im Kindergarten um die Ecke. Blutige Pferde sind auch eher Splatter als Grusel und die Fliegeviecher wirkten auch nicht sonderlich "alptraumhaft", vor allem, da die Gefahr, die von ihnen ausging, eher die der Luftwaffe war, ihre Wirkung war nicht im Gruselbereich zu suchen, sie waren ein Schlachtspecialefect.

pulsarskate schrieb:
Hmm, ich fand die Kleidung und auch den weissen Bart sehr gelungen. Saruman war die Gestalt aus dem Film, die am nähsten an meine vorstellungen durch das Buch war.
Nur dass das Aussehen nichts mit der Person, ihren Motiven oder ihrer Funktion in der Geschichte zu tun hat; und darum gehts hier. Dass PJ das Aussehen einer Person, die nur aus Bart besteht, nicht verhunzt, glaube ich gerne - das kann man nämlich gar nicht verhunzen.

pulsarskate schrieb:
Der Tod von Saruman im Film ...
... kommt gar nicht vor, den sieht man erst in der SEE. Gegenüber jedem passionierten Kinogänger ist das eine Riesenfrechheit.

pulsarskate schrieb:
Aber den Respekt seiner Bediensteten hat er noch immer. Sogar den seinens ungeliebten Sohnes, der sogar in den beinahigen Tod zieht um seines Vaters Willen zu respektieren.
Es geht nicht um den Respekt, den seine Umgebung dem Amt entgegenbringt, sondern um die Würde der Figur und sein Charisma - und Würde sieht man beim Filmdenethor kein bisschen, Charisma auch nicht. Gandalf schlägt diesen sabbernden, geifernden Greis gleich zweimal nieder, und der Zuschauer denkt sich: Na endlich stopft dem Irren mal einer das Maul. Das der Sohn in den Beinahetod zieht, ist übrigens eine Filmerfindung, die Denethor nur noch bescheuerter wirken lassen soll, wie einen wahnsinnigen König eben: Er schickt seinen eigenen Sohn und seine Ritter auf ein sinnloses Himmelfahrtskommando, dabei frisst er sich zu. Sohn und Ritter gehen aus Pflichtgefühl, der Sohn auch um seines Vaters Anerkennung und Liebe zu erhalten, mit Respekt gegenüber denethor hat das nichts zu tun; Würde kann man dadurch an der figur auch keine festmachen.

pulsarskate schrieb:
Ja, das stimmt, aber ohne PJ wüsste es kaum jemand.
Was nicht schlimm wäre.
 
AW: Der kleine Hobbit

Zuerst einaml hab ich vergessen zu sagen, dass ich mich bei allem auf die SEE beziehe.
Shub-Schumann schrieb:
Im Buch können Aragorn und Co. die Ringgeister nicht wirklich wahrnehmen und noch weniger gegen sie unternehmen.
Das stimmt ja wohl schon mal gar nicht. Warum sollten die Anderen die Nazgul nicht sehen können? Weil Nacht ist? Im Buch (hab grad nachgeschaut) steht nix davon dass die anderen die Nazgul nicht wahrnehmen können.
Shub-Schumann schrieb:
Wichtig hierbei: Frodo handelt selbst, er rettet sich. Im Film veranstaltet Aragorn ein Ringgeisterbarbecue und alles ist in Butter. Der Filmfrodo dagegen ist ein Schwächling, der alleine nichts gebacken kriegt, also wieso sollte man ihn als Ringträger auswählen?
Vielleicht weil er den Ring XX Jahre hatte und dessen Versuchung bislang widerstanden hat?
Shub-Schumann schrieb:
Und dafür versaut man den Hauptcharakter des Films? Das kann nicht dein Ernst sein. Ich sags ja, Peter Jasckson hat keine Ahnung von dem, was er da tat.
Da stimme ich Dir voll und ganz zu.
Shub-Schumann schrieb:
Im Film basiert alles, was Merry und Pippin tun, auf Zufall: Sie schliddern in ihre Rollen hinein.
Ja, das stimmt schon
Shub-Schumann schrieb:
Im Buch treffen sie selber die Entscheidung, ihren besten Freund nicht allein der Gefahr auszusetzen.
Und im Film? Flüchten sie als der Nazgul kommt, oder helfen sie Frodo bei seiner Flucht? Und dann die Reinplatzszene beim Rat von Elrond... Also komm, dass stimmt ja wohl so nicht.
Shub-Schumann schrieb:
Diese Integrität ist ihr wichtigster Heldencharakterzug - die Szenen, in denen sie im Film angeblich ihren Mut beweisen, zeigen weniger ihren Mut, als vielmehr, wie diese beiden Deppen mit mehr Glück als Verstand immer wieder überleben.
Jaein. Das sehe ich zwar anders, aber man kann das auch so sehen wie Du.
Shub-Schumann schrieb:
Dass die beiden im Film entsprechend der Vorlage in den Dienst Rohans und Gondors treten, ist zwar ein Fakt, aber leider erklären sich ihre Entscheidungen nicht aus den Filmcharakteren. Würde man den Film unvoreingenommen sehen, müsste man sich an der Stelle fragen: Wieso machen sie das? Es ist in den Figuren nicht angelegt.
Da haste teilweise recht. Ich würde aber sagen, dass sie reifer geworden sind, die Machtverhältnisse und die Zusammenhänge begriffen haben, und nun Ihren teil beitragen wollen. (Zitat Merry: "Ich will kämpfen." bzw. "Alle unsere Freunde sind da draußen."
Shub-Schumann schrieb:
Und? Der alte Mann hat das zwar gesagt, bei der schlacht von Helms Klamm ist davon aber nicht viel zu sehen. Wenn einer der Gefährten die Schlacht gewonnen hat, dann wohl Legolas ...
Ja, weil der im entscheidenden Moment versagt (Fackelträger)? Weil er bei einer Belagerung mit nem Bogen!!! (also im Fernkampf) weniger Feinde erschießt als der Zwerg im Nahkampf erledigt? Weil Arargorn die Verteidigung organisiert und den Leuten Mut zuspricht? Komm, hör auf...
Shub-Schumann schrieb:
Ein verkapptes Unterwäschemodell?
Der war gut! :D :D
Shub-Schumann schrieb:
Was ihm nach TTT und seiner schwachen vorstellung in Teil 1 aber niemand abnimmt.
Ach ja? Warum nicht? Weil derjenige, der die verteidigung von Helms Klamm bewältigt hat, nicht zu den Kämpfern sprechen und ihnen Mut machen kann? Weil ein Führer aus der Wildniss, der gegen 5 Nazguls besteht Angst vor den Orks hat?
Shub-Schumann schrieb:
Ich wiederhole es: Er verhält sich gemäß der vorlagem aus dem Filmchatrakter heraus machen diese Handlungen im dritten Teil keinen Sinn! Das ist doch einer der Kernpunkte meiner ganzen Kritik: Die Figuren werden auf eine Weise eingeführt und stundenlang gezeigt, die ihre Handlungen im dritten Teil unlogisch macht.
Nö, die charaktere entwickeln sich einfach. Man sieht doch schon die unterschiede vom ersten zum zweiten Teil. Immerhin dauert die Reise von Frodo etwa ein Jahr! Wobei Du bei den dummen Äußerungen von Gimli recht hast. Was amcht denn z.B. Gandalf im dritten Teil was so unlogisch wäre? Man weiß doch seit dem Anfang, dass er Zauberer ist und mächtiger ist als er aussieht.
Shub-Schumann schrieb:
Entschuldige, aber willst du mich verscheißern?
Eigentlich nicht...
Shub-Schumann schrieb:
Musik und Schreie sind nichts
Jetzt willst aber Du mich verarschen, oder?
Shub-Schumann schrieb:
mal abgesehen davon, dass die Nazgûl-Musik nichtmal sonderlich schaurig ist: Coppolas Dracula, The Fog, Elizabeth und dreißig andere Filme haben gruseligere Soundtrackpassagen...
Weiß ich nicht, ich kenne keinen der besagten Soundtracks, meiner meinung nach sind Horrorfilme die düpmmste Erfindung der Menschheit, noch vor Waffen.
Shub-Schumann schrieb:
Aber zurück zum Horrorfaktor der Nazgûl. Wie man eine "Wenn das Monster dich erreicht" Horrorstory richtig aufbaut, hat Ridley Scott spätestens 1979 in Perfektion vorgeführt. Eines der wichtigsten Elemente ist dabei, dass man gegen diese Monster nichts machen kann (wie im Buch).
Nun ja, man kann die Ringgeister nicht töten, aber man kann ihre Hüllen zerstören, was an der Bruinenfurt ja auch geschiet.
Shub-Schumann schrieb:
Bei PJs Filmchen muss man sich aber ungeheur anstrengen, um überhaupt eine Person zu finden, die nicht auch mal einen Ringgeist anzünden darf.
Dann nenn mir mal jemand außer Aragorn...
Shub-Schumann schrieb:
Aber nicht nur das: Vier Hobbits zu Fuß können Fünf Ringgeister locker an der Fähre austricksen (was für eine blöde Szene)
Stimmt, im Buch finden die Nazguls die Hobbits noch nicht einmal.
Shub-Schumann schrieb:
und die Verfolgungsjagd mit Arwen wirkt auch eher wie "Hasch mich!" im Kindergarten um die Ecke.
Es ist ein Wettrennen mit Frodo als Siegprämie.
Shub-Schumann schrieb:
Blutige Pferde sind auch eher Splatter als Grusel und die Fliegeviecher wirkten auch nicht sonderlich "alptraumhaft", vor allem, da die Gefahr, die von ihnen ausging, eher die der Luftwaffe war, ihre Wirkung war nicht im Gruselbereich zu suchen, sie waren ein Schlachtspecialeffect.
Die Dinger sind Riesenfledermäuse wie auch im Buch beschrieben. Ich fand die Dinger passen zu den Nazgul. Und Fledermäuse haben nun mal bei den meisten Leuten den Gruseleffekt.
Shub-Schumann schrieb:
Nur dass das Aussehen nichts mit der Person, ihren Motiven oder ihrer Funktion in der Geschichte zu tun hat; und darum gehts hier. Dass PJ das Aussehen einer Person, die nur aus Bart besteht, nicht verhunzt, glaube ich gerne - das kann man nämlich gar nicht verhunzen.(/Quote]Aber über die langen Fingernägel und den Bart lästern...
Shub-Schumann schrieb:
... kommt gar nicht vor, den sieht man erst in der SEE. Gegenüber jedem passionierten Kinogänger ist das eine Riesenfrechheit.
siehe ganz oben. Wieso ist das ne Frechheit? Bei uns liefen beide Versionen im Kino und beim Kauf der karten für die kurze Version wurde man auf die Lange hingewiesen...
Shub-Schumann schrieb:
Es geht nicht um den Respekt, den seine Umgebung dem Amt entgegenbringt, sondern um die Würde der Figur und sein Charisma - und Würde sieht man beim Filmdenethor kein bisschen, Charisma auch nicht. Gandalf schlägt diesen sabbernden, geifernden Greis gleich zweimal nieder, und der Zuschauer denkt sich: Na endlich stopft dem Irren mal einer das Maul.
Der Filmdenethor ist in einem Zustand der totalen Verzweiflung. Sein geliebter Sohn ist tot, im Palantir kommt nur "SauronTV" ;) und dann erfährt er, dass einer kommen wird, der ihm seinen Job wegnehmen will. Wie würdest Du da aussehn? Ich finde den Filmdenethor realistischer als den im Buch.
Shub-Schumann schrieb:
Das der Sohn in den Beinahetod zieht, ist übrigens eine Filmerfindung, die Denethor nur noch bescheuerter wirken lassen soll, wie einen wahnsinnigen König eben.
Im Buch wird Faramir zur ebenso sinnlosen Verteidigung von Osgiliath geschikt, das mach tkeinen Unterschied.
Shub-Schumann schrieb:
Er schickt seinen eigenen Sohn und seine Ritter auf ein sinnloses Himmelfahrtskommando, dabei frisst er sich zu.
Für die Rolle des Filmdenethor eine logische Szene.
Shub-Schumann schrieb:
Sohn und Ritter gehen aus Pflichtgefühl, der Sohn auch um seines Vaters Anerkennung und Liebe zu erhalten, mit Respekt gegenüber Denethor hat das nichts zu tun; Würde kann man dadurch an der Figur auch keine festmachen.
Wo kommt denn im Buch die Würde vor? Das ist jetzt nicht ironisch oder so gemeint, ich würds nur gern mal nachlesen, weil ich davon grad auf die Schnelle nix finde...
Shub-Schumann schrieb:
Was nicht schlimm wäre.
Wieso nicht? Ich hab ein neues, interressantes Urlaubsziel entdeckt... Neuseeland sieht eben so aus, wie Europa aussehen würde, wenn es weniger dicht besiedelt wäre.
 
AW: Der kleine Hobbit

pulsarskate schrieb:
Das stimmt ja wohl schon mal gar nicht. Warum sollten die Anderen die Nazgul nicht sehen können? Weil Nacht ist? Im Buch (hab grad nachgeschaut) steht nix davon dass die anderen die Nazgul nicht wahrnehmen können.
Sie können sie als Schemen "wahrnehmen", aber nicht mit ihnen interagieren: Die Nazgûl an der Wetterspitze sind nichts als diffuse undeutliche Schatten, die nur von Frodo deutlich wahrgenommen werden können, als dieser den Ring aufsetzt. Die anderen nehmen weiter nur Schemen war, Sam z.B,. nimmt nur einen "schwarzen Schatten" war, der "an ihm vorüberstürzte". (Carrouxübersetzung, grün Bd.1 S. 243.) Folglich stimmt meine Aussage: "Im Buch können Aragorn und Co. die Ringgeister nicht wirklich wahrnehmen und noch weniger gegen sie unternehmen", ganz genau. Wer lesen kann ... ;)
pulsarskate schrieb:
Vielleicht weil er den Ring XX Jahre hatte und dessen Versuchung bislang widerstanden hat?
Gute idee, nur sind die 17 Jahre, die zwischen dem "langerwarteten Fest" und dem "Schatten der Vergangenheit" liegen, im Film *snip* herausgeschnitten. Da hat Frodo Ring lediglich ein paar Monate. Hier gilt dann wohl das Corolar: Wer gucken kann ... ;)
pulsarskate schrieb:
Und im Film? Flüchten sie als der Nazgul kommt, oder helfen sie Frodo bei seiner Flucht?
Helfen sie Frodo, oder fliehen sie mit Frodo?
pulsarskate schrieb:
Und dann die Reinplatzszene beim Rat von Elrond... Also komm, dass stimmt ja wohl so nicht.
Was stimmt so nicht? Dass sie bei der Reinplatzszene beim Rat von Elrond schon wiede wirken, wie ein Horde Kinder, die sich in die Vorratskammer geschlichen haben? Ja, das finde ich auch sehr unstimmig.
pulsarskate schrieb:
Jaein. Das sehe ich zwar anders, aber man kann das auch so sehen wie Du.
Was sind denn für dich die wichtigsten Heldencharakterzüge von Merry und Pippin, wenn nicht ihre Integrität?
pulsarskate schrieb:
Ich würde aber sagen, dass sie reifer geworden sind, die Machtverhältnisse und die Zusammenhänge begriffen haben, und nun Ihren teil beitragen wollen. (Zitat Merry: "Ich will kämpfen." bzw. "Alle unsere Freunde sind da draußen."
Nur dass man keinen Reifeprozess sieht, sondern so eine Art Instantreifung in dem Moment, in dem die beiden Waffen wollen - für einen Film, der weit über 10 Stunden dauert (wenn wir die SEE zugrunde legen) ist das so arm, dass eigentlich nur noch die Bewertung: "Scheißfilm!" zulässig ist.
pulsarskate schrieb:
Weil Arargorn die Verteidigung organisiert und den Leuten Mut zuspricht? Komm, hör auf...
Ich sehe keinen Aragorn, der die Verteidigung organisiert, ich höre nur einen Theoden, der das hinterher behauptet. Die einzige wichtige Entscheidung der Schalcht: "Wir gehen da jetzt raus!" trifft dann auch Theoden, nicht Aragorn.
pulsarskate schrieb:
Nö, die charaktere entwickeln sich einfach.
In Quantensprüngen oder gar nicht, siehe oben.
pulsarskate schrieb:
Nun ja, man kann die Ringgeister nicht töten, aber man kann ihre Hüllen zerstören, was an der Bruinenfurt ja auch geschiet.
Für den Gruseleffekt ist wichtig, dass man sie nicht jederzeit aufhalten kann, so wie an der wetterspitz im Film z.B.
pulsarskate schrieb:
Stimmt, im Buch finden die Nazguls die Hobbits noch nicht einmal.
Genau - und nur so kann der Eindruck einer Hetzjagd entstehen. Der Schrecken der Schwarzen Reiter entspringt auch in der Vorstellungskraft. was pasiert, wenn sie die Hobbits erwischen? Sie verbreiten dadurch vielmehr Schrecken, dass sie nicht gut sichtbar auftauchen. Man sieht mal einen auf dem nächsten Hügelkamm, man hört sie in der Ferne. Dadurch, dass sie die Hobbits eben nicht finden, wirken sie gefährlicher, weil dadurch im Raum steht, dass die Hobbits tot sind, sobald sie gefunden wurden. Diesen simplen Zusammenhang zu begreifen, war PJ offenbar zu blöde.
pulsarskate schrieb:
Es ist ein Wettrennen mit Frodo als Siegprämie.
Bei dem die Gefährlichkeit der Ringgeister weiter negiert wird, da sie trotz großer körperlicher Nähe Arqwen nicht erwischen ... armes Mordor, wenn das Saurons beste Diener sind; kriegen zu neunt nicht einmal ein eingekreistes Mächen.

pulsarskate schrieb:
Aber über die langen Fingernägel und den Bart lästern...
Du wirst zugeben müssen, dass das der Startgag in einem längeren, auf Sarumans Charakter und seine Funktion bezogenen Abschnitt war - um den du dich immer noch rumdrückst. ;)

pulsarskate schrieb:
Ich finde den Filmdenethor realistischer als den im Buch.
Äh, nö. Er ist bloß eine ganz andere Figur. Und "Realismus" sollte man an den Herrn der ringe sowieso nicht anlegen, dann müsste man dazu kommen, dass auch Elben eher unrealistisch sind, und Hobbits, und Ringgeister erst ... Abgesehen davon halte ich einen alten Mann, der versucht, seinen Untergang würdevoll zu zelebrieren, und dabei der Verzweiflung erliegt, wie den Buchdenethor bedeutend stimmungsvoller und genauso realistisch, wie das Filmwrack.
pulsarskate schrieb:
Im Buch wird Faramir zur ebenso sinnlosen Verteidigung von Osgiliath geschikt, das mach tkeinen Unterschied.
Blödsinn. Dass Osgiliath nicht zu halten ist, will in gondor niemand wahrhaben, Faramir wird nicht sehenden Auges in den Tod geschickt.
pulsarskate schrieb:
Wo kommt denn im Buch die Würde vor? Das ist jetzt nicht ironisch oder so gemeint, ich würds nur gern mal nachlesen, weil ich davon grad auf die Schnelle nix finde...
Lies dir einfach nocheinmal das erste Kapitel der "Rückkehr" durch, der Denethor, der dort beschrieben wird, ist kein sabbernder Narr. Das Kapitel "Denethors Scheiterhaufen" könnte ebenfalls weiterhelfen. Den Buch-Denethor trennt von PJs Kreatur die Gewissheit, und wie er mit ihr umgeht. Im Buch *weiß* er, dass ondor dem Untergang geweiht ist. Er akzeptiert dieses Schicksal und beschließt, so zu sterben, wie es ihm richtig scheint. Der Filmfreak rastet aus, rennt heulend kreischend durch die Gegend und veranstaltet ein dummes durcheinander.
 
AW: Der kleine Hobbit

Sehr interessant mitzulesen, Leutz! Ehrlich!!

@Pulsar
Lief bei Euch tatsächlich die S.E.E. in den Kinos? Wüsste nicht, dass das in unserer Gegend der Fall war, aber ich könnte mich auch irren.

Ansonsten muss ich Shub in einigen Sachen schon zustimmen. Dass Aragorn auf der Wetterspitze mit seinem Fackelchen 5 Ringgeister - unter anderem den Hexenmeister von Angmar (oder Angbar? ;) ) - vertrieb, wirkt bei der kürzlich erfolgten Betrachtung aller drei Filme etwas schal, wenn er im dritten Teil der Trilogie plötzlich als unbesiegbarer Gegner auftauchen soll, der sich um Gandalf, den Weißen, kümmern möchte und den Gandalf laut Film sogar fürchtet iirc. Wieso musste der Hexenmeister auf der Wetterspitze dann überhaupt fliehen? Aragorn konnte ihn schwerlich töten, denn schließlich könne das kein Mann und die Männlichkeit wollen wir ihm mal - obwohl einige scharfe Kritiker das tun - ihm nicht abstreitig machen. ;)
Im Gesamtrahmen betrachtet wirkt es demzufolge schon etwas ulkig, eine bereits verjagte Kreatur doch noch mal zum optimalen Antagonisten aufzuputschen. Vor allem wenn ich an die Kampfeskraft in der Endschlacht denke, die auf der Wetterspitze gar nicht vorkam.
Zumindest eine kleine Begründung für die zeitweilige Schwächung auf der Wetterspitze wäre nett gewesen oder habe ich sie irgendwie verpasst?

Die Szene der flüchtenden Hobbits am Floß fand ich noch ganz passabel, denn dabei haben sich die Schwarzen Reiter immerhin wirklich Mühe gegeben, die Hobbits zu packen, was ihnen dann sehr knapp nicht gelang, während die Reiterszene mit Arwen da schon etwas schluderiger wirkt. Was mich auch etwas störte, waren diese komischen Kreischgeräusche, die sie von sich gaben und die Stimmen klangen etwas zu sehr nach alter Hexenstimme krächzendster Art. Ein tief dröhnender und ausfüllender Bariton, der meinetwegen auch mehrstimmig existiert, wäre bestimmt eindrucksvoller gewesen und ich meine, dass das englische Original hier etwas besser (oder war es schlechter?= geklungen hat. Muss es mir noch mal auf englisch ansehen.
 
AW: Der kleine Hobbit

@Blut
Naja, besser als wenn der Thread einfach sinnlos verstaubt, oder? An Themenwandeln ist doch nichts Schlimmes, sofern zum ursprünglichen Thema scheinbar niemand mehr etwas sagen möchte. :p

Was mir da noch einfiel, was ich im Film ausnahmsweise mal besser als im Buch fand, war, dass bei Helms Klamm noch ein Entsatztrupp Elfen der alten Bündnisse wegen gesandt worden war. Zuerst fand ich diese doch recht starke Abweichung etwas irritierend, aber mittlerweile finde ich diese Lösung besser, als wenn die Elfen ungeachtet der weiteren Zukunft Mittelerdes davonziehen. Das macht sie in meinen Augen wesentlich sympathischer, denn in dem Augenblick war klar, dass sie, statt das eigene Leben vorzuziehen, wegen eines uralten Paktes noch mal FÜR ihre früheren Freunde in die Schlacht ziehen, um jenen Unterlegenen beizustehen. Das vermittelt einen Aspekt von (ideologisch unabhängiger!!!) Treue in einem moralischen Wertekanon, der für unsere irdischen Belange teilweise kaum nachvollziehbar ist, jedoch meines Erachtens ganz wunderbar in eine solche Fantasywelt hineinpasst und gerade den bedeutenden Unterschied zwischen einem in unserer Welt und einem in einer solchen phantastischen Welt lebenden Bewohner darstellt.
 
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