Das Vergewaltigungsthema

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Hmm .

Wikipedai schrieb:
Eine Schändung ist die demonstrative Verletzung eines Tabus, wobei die Heiligkeit, Ehre und Integrität des Objekts der Schändung zerstört wird mit der Absicht, die damit in Verbindung stehenden Menschen zu demütigen.
Insofern haben Schändungen hohe symbolische Bedeutung und bilden oft den Anlass gewaltsamer Auseinandersetzungen.
 
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Das meinst du nicht ernst, oder?
In Zusammenhang mit Frauen wird es ein*Bisschen* anders verstanden.
Und nein ich habe in meiner Studentenbude kein Lexiko aus dem ich gelehrt zitieren kann.
Nur soviel aus dem unteren TEil deines Artikels:
Wikipedia schrieb:
In der Gegenwart spricht man häufig auch außerhalb des religiösen Bereiches von Schändungen:

* allgemein Vergewaltigung
* "Kinderschändung": Sexueller Missbrauch von Kindern
 
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Also ist ein Rollenspiel, das Vergewaltigungsfanatsien "weichgespült" thematisiert weniger problematisch als eines, dass diese klar und hart thematisiert, weil letzteres das Thema leichtfertig handhabt?!? Hä?!?
 
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Das meinst du nicht ernst, oder?
In Zusammenhang mit Frauen wird es ein*Bisschen* anders verstanden.
Und nein ich habe in meiner Studentenbude kein Lexiko aus dem ich gelehrt zitieren kann.
Naja, ist es nicht genauso entlehnt, wie "Das Vergewaltigungsthema" - und dann schon aufgeblasen...? :rolleyes:
 
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Also ist ein Rollenspiel, das Vergewaltigungsfanatsien "weichgespült" thematisiert weniger problematisch als eines,
Ich hab enix von einer Problematik gesagt, sondern von einer Sadismusmetapher statt Vergewaltigungsmetapher (wie Smokey Bear schrieb). Ich denke man sollte das Thema anders betrachten, als Reizwörter aufzublasen.
 
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Darf ich an dieser Stelle nochmal drauf hinweisen, dass ich bei AC nix verliere, wenn ich eine einzige optionale Regel (und damit das Thema, welches besagte Lektion impliziert) weglasse, aber bei Vampire - wenn ich denn mal hinter die Weichspülerfassade der Metapher geschaut habe - gezwungen bin, mich mit besagter Thematik auseinanderzusetzen (mir die Thematik irgendwie schön zu rationalisieren)? ;)

Das reine Vorhandensein der Lektion zwingt bei AC anders als bei Vampire niemanden dazu, Vergewaltigungen bzw. Vergewaltigungsfantasien zu thematisieren. :opa:
 
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Auch bei Vampir wird niemand gezwungen.
Schau dir die Heerscharen der 'Supherheros with fangs'-Anhänger an und auch hier im Forum ist die Meinung erst aufgekommen als die oWoD bereits in den letzten Zügen lag.

Es geht mir auch nicht darum, dass mich AC zwingt oder nicht, sondern dass ein Autor es für statthaft hielt Vergewaltigung als schickes Power up zu verpacken.
 
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Ich bezweifele, dass die überhaupt genug ausspielen um bis zum Punkt der Vergewaltigung zu kommen. Andererseits wird man mich niemals sehen wie ich diese Cliquee verteidige.
 
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Ist es zumindest nachvollziehbar wenn ich den beiläufigen Umgang mit dem Thema, ohne sich bewußt zu sein, was person da eigentlich tut, für weniger gut halte als das ungeschönte Benennen in AC? ;)
 
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Ja, es ist nachvollziehbar.
Aber ehrlich gesagt geht es mir auch weniger um 'wer ist schlimmer', sondern um 'Vergewaltigung als Power up ist Scheisse und findet bei AC statt'.
 
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Auch bei Vampir wird niemand gezwungen.
Doch.
Allein die Fragestellung, ob ich nun den schnellen, einfachen Weg gehe und mir die nächstbeste Person in eine dunkle Gasse ziehe, um sie dort auszunuckeln oder ob ich Umwege gehe, Beziehungen ausspiele, um an Blutkonseven zu kommen usw. ist schon eine Auseinandersetzung mit dem Thema. "Sich damit auseinandersetzen" bedeutet nämlich nicht gleich "praktizieren".

Und auch an dieser Stelle nochmal:
Bei AC auf besagte Lektion zu verzichten kostet einen nichts im und vom Spiel. Bei Vampire auf Blut zu verzichten "bestraft" den Spieler über den SC, weil er dann über kurz oder lang handlungsunfähig, sprich: mit diesem Charakter vom Spiel ausgeschlossen wird.
 
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Ich hab in einer Gruppe angefangen, wo die Spieler, sagen wir eher auf die martialischen Effekte des Spiels fixiert waren. Die waren alle zu sehr mit Waffen shoppen beschäftigt um Jagd jemals auszuspielen (das gab den berüchtigten Wurf Wahrnehmung+irgendwas) und sogar dann wäre ihnen nicht mal die Metapher geschweige denn die Verbindung zur Vergewaltigung aufgefallen.
Da hat und konnte nie eine Auseinandersetzung mit dem Thema stattfinden. Das Thema, ebenso wie die grundsätzliche Problematik der Blutbeschaffung, war schlicht ergreifend nicht existent.
Ich denke das reicht als Hinweis warum niemand bei Vampire zur Auseinandersetzung gezwungen wird/werden kann.
Und, als schwacher Trost, es bleibt auch für den bewussten Spieler immer noch die Haustier-Variante. Ob das Sachbeschädigung oder Tierquälerei ist, weiß ich nicht.

Das ist aber auch nicht mein Anliegen:
Wie stehst du zu Vergewaltigung, ist das abzulehnen?
 
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Das ist aber auch nicht mein Anliegen:
Wie stehst du zu Vergewaltigung, ist das abzulehnen?
Smokey, die Antwort darauf hab ich schon mehr als einmal gegeben... Tu mir bitte den Gefallen und lies nochmal nach, ja? :rolleyes:
Die Frage sollte nicht gestellt werden müssen, denn die Antwort, dass Vergewaltigung natürlich(!) abzulehnen ist sollte völlig(!) unzweifelhaft sein!!!




Danke für deine Ausführungen, wie du Vampire erlebt hast. Meine Erfahrungen waren andere.
Aber nun mal konkret zu AC zurück.. Stell dir mal eine AC-Gruppe vor, die kein Kompendium besitzt, entweder weil sie einfach keins abbekommen hat oder weil die Gruppe keinen Wert auf ein Buch voller Optionalregeln legt..
Das Thema, ebenso wie die grundsätzliche Problematik der BlutbeschaffungLektion "Das Kreischen der Weiber" war schlicht ergreifend nicht existent.
Ich denke das reicht als Hinweis warum niemand bei Vampire AC zur Auseinandersetzung gezwungen wird/werden kann.
 
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So - zu Hause, jetzt kann ich auch mal was längeres Schreiben.

Also, der Vampire/AC-Vergleich bringt mal gar nix (mir fällt grade auf, ich hab AC sogar schonmal auf 'ner Con gespielt...). Letzten Endes ist die Frage doch:

1. Soll/darf man Vergewaltigung im RPG thematisieren?
2. Wenn ja, wie?

Alle Argumente DAGEGEN haben bisher nicht dem Vergleich zu anderen Verbrechen standgehalten, z.B.
- moralisch fragwürdig/verbrecherisch : ja, aber nicht mehr als Mord, Plünderung, Raub, etc., was regelmässig ohne weiteres thematisiert werden darf.
- könnte Traumata bei Opfern wieder aufreissen : da ist das Risiko bei Ohnmachts- oder Gewaltszenarien genauso gegeben und wird völlig ignoriert.

Nun hat man sich auf das "wie" festgebissen. Alleine Smokey Bear hat in den letzten Posts Begriffe wie "schickes Powerup", "leichtfertig", "verharmlosend" und "grob fahrlässig" eingeworfen. Übrigens jedesmal als Argument - obwohl das lediglich eine Wertung ist.

Auch hier könnte man das ganze wieder mit anderen Verbrechen vergleichen, alleine die Art wie mit bewaffneter Gewaltanwendung umgegangen wird erfüllt Smokey Bears Wertungen in der Mehrheit der Rollenspiele.

Aber das bringt uns ja nicht zu einer konstruktiven Antwort auf "soll man und wie?" sondern hält uns nur bei einem "wieso soll man nicht nicht?" auf.

Also:
Soll/darf man Vergewaltigung im RPG thematisieren.
Das hat drei Komponenten:

A) Soll/darf man Gewalt im RPG thematisieren?
Ich denke, jeder ehrliche Rollenspieler wird diese Frage mit ja beantworten müssen. Die Ausübung und Abwehr von Gewalt ist nunmal der Höhepunkt jeder spannungsorientierten Geschichte, nicht nur im Rollenspiel.

B) Soll darf man Sex im RPG thematisieren?
Wie der Sex/Erotik-Thread im Vampire-Forum gezeigt hat, haben hier schon viele das erste Problem. Gerade die klassische Fantasy-Runde ist eher ein männerlastiges, homophobes Umfeld, weshalb man das Thema Sex eher meidet. In gemischten Runden war das meiner Erfahrung nach jedoch fast immer mindestens ein Randthema. (Kann man auch mal drüber nachdenken...)
Je nachdem kann man "Stimmungs-Rollenspiel" (ich benutze den Begriff absichtlich, da die "ARS-Fraktion" von dem Thema wohl weniger berührt wird) irgendwo zwischen vergnüglichem Geschichtenerzählen und soziologisch-psychologischem Experimentierfeld aufhängen. Da Sexualität ein Grundbedürftnis und - vergnügen ist, ist es in einem angenehmen Umfeld sicherlich erstrebenswert, diese zu thematisieren, ganz davon abgesehen, das sie in vertrauter Runde mMn auch regelmässig Gesprächsthema ist.

Wer nun bei A) und B) noch "ja" gesagt hat, steht vor Frage
C) Soll/darf man sexuelle Gewalt thematisieren?
Hier gibt es ebenfalls mehrere Aspekte:
1. Der Vergnügensaspekt: Einer gewissen Fraktion von Spielern und Spielerinnen bereitet das Thema einen gewissen erotischen Reiz. Wenn man nun (siehe B) gewillt ist, Sexualität zu thematisieren, dann darf man mMn auch thematisiseren, bis zu welchem Punkt man bereit ist, sexuelle Gewalt in der Fantasie oder gespielt auszuüben oder sich dieser zu unterwerfen. Der Austausch hierüber kann überraschende Einsichten liefern.
2. Der Aufhänger: Gerade WEIL sexuelle Gewalt polarisiert liefert es einen starken Motivator für jegliche Geschichte. Vom ritterlichen erretten der Bauerstochter aus Orkhand (für was wurde die wohl entführt?) bis hin zum Rachefeldzug für die geschändete eigene Familie bis hin zur Erklärung diverser psychologischer Besonderheiten im Charakterhintergrund.
3. Der soziologische Aspekt: Sexuelle Gewalt ist ein stark tabuisiertes Thema, über das dementsprechend viel Aberglauben existiert, andere verdrängen das Thema komplett. Hier kann man das Thema ins Bewusstsein rücken, inwieweit man dort "pädagogisch" wird ist ein anderes Thema.
4. Der therapeutische Aspekt: Sowohl für Opfer sexueller Gewalt als auch Menschen, die mit ihrer eigenen Neigung zur sexuellen Gewalt (Täter- wie Opferrolle) kämpfen kann es auch gewinnbringend sein, wenn innerhalb des "Simulationsraumes" eines Rollenspiels reif mit dem Thema umgegangen wird.

Mit dem Stichwort "reif" kommen wir dann auch schon zur Frage:
Wie sollte man sexuelle Gewalt thematisieren?
Hier möchte ich wieder drei Eckpunkte festhalten:

A) Erstmal ist eine klare Differenzierung gefragt: Zwischen realer Vergewaltigung einerseits und Vergewaltigungsfantasie/gespielter Vergewaltigung ist strikt zu trennen.

B) Wenn man Vergewaltigungsfantasien die Spieler betreffend (wieder in Täter- wie Opferrolle) im RPG einsetzt, muß klar sein, dass dies nur mit dem Einverständnis aller Beteiligten geschieht. (Allerdings ist dieses auch implizit gegeben, wen man ein RPG spielt, das sexuelle Gewalt zentral thematisiert.)

C) Es muß klar sein, das für die katastrophale seelische Zerstörung einer realen Vergewaltigung Verständnis herrscht und diese nicht unter den Tich gekehrt wird, aber auch, das für die erotische Faszination sexueller Gewaltfantasien Verständnis herrscht und dies nicht verurteilt wird.

Insbesondere beinhält das auch, das man jederzeit bereit ist, einen Gang zurückzuschalten, wenn jemand unangenehm berührt ist, man aber auch nicht aus "moralischer Entrüstung" anderen vorschreibt, wie sie sich zu fühlen haben - egal ob man der "wie könnt Ihr nur" oder der "hab Dich nicht so"-Fraktion angehört.

Und man sollte darauf vorbereitet sein, plötzlich zu realisieren, dass am Tisch ein oder mehrere Vergewaltigungsopfer sitzen (was nicht zwangsläufig durch einen Tränenausbruch geschieht) oder sich am Tisch der/die eine oder andere zu sadomasochistischen und/oder dominant-unterwerferischen Neigungen bekennt.
 
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