AW: Das System, über das man nicht streiten kann...
Shub-Schumann schrieb:
Wobei wir festhalten sollten, dass ein Vergleich zwischen einem auf den deutschsprachigen Raum beschränkten Spiel mit einem weltweit verkaufbaren nach Verkaufszahlen der reine Schwachsinn ist.
Kommt auf die Zielsetzung an würde ich sagen...
Wenn man in einem deutschsprachigen Forum die prägende Rolle von DSA für die deutschsprachigen Rollenspieler diskutieren will, hast du natürlich recht.
Denn für diese Frage interessiert es kein bisschen was die Leute woanders spielen und für den deutschsprachigen Raum steht nunmal ausser Frage das DSA neben D&D, Shadowrun und WOD zu den großen Systemen zählt, denn das sind die Systeme von denen die meisten schonmal gehört haben und auch verdammt viele es schon gespielt haben.
Will man sich allerdings als "fortgeschrittener/profi Rollenspieler" profilieren, eignen sich die Zahlen sehr gut um all die armen Spieler zu bemitleiden die "Immernoch am Kinder-DSA" hängen geblieben sind. Denn so kann man zeigen das DSA nur eine Randerscheinung von dummen deutschen Autoren ist die von "richtigem Rollenspiel TM" sowieso mal keine Ahnung haben was man ja leicht daran erkennen kann das DSA International keine Rolle spielt.
Man selbst hingegen hat sich schon längst weiter Entwickelt und sich dem internationalen Markt geöffnet was man damit belegt das man natürlich mehr "nicht-übersetzte Originalbücher" im Regal hat (weil Englische Regelbücher sind ja sowieso viel besser und richtige Profis benutzen natürlich NUR die Englischen Ausdrücke).
Dann kann man noch ein bisschen Zeigen wie gut man als Rollenspieler wirklich ist in dem man in den Vergleich 2 dutzend Spielsysteme einwirft von denen die meisten nichtmal was gehört haben (aber was kann man denn schon dafür wenn die Diskussionsteilnehmer ein SO begrenztes Wissen haben) und die vielleicht von einstelligen Prozentzahlen der Community gespielt wurden und fertig ist das ProGamer Profil...
Soweit jetzt mal zum Thema:
Ich denke auch das DSA für die Meisten das Einsteigerspiel war und daher immer Emotionen daran hängen. Wie in vielen anderen Systemen hat sich DSA über die Jahre extrem geändert (sowohl Inhaltlich als auch von den Regeln) und natürlich lässt sich ein DSA2 nicht mit DSA4 vergleichen. Das Spiel ist erwachsener geworden und viele "Jugendsünden" wurden mit der Zeit entfernt.
Was nun DSA ausmacht lässt sich irgendwie schwer in Worte fassen. DSA Spielen ist halt ein spezielles Gefühl, man fühlt sich halt irgendwie "Zuhause" und das hängt meiner Meinung nach vor allem an der Detailierten Ausgestaltung der Spielwelt. Sie wirkt halt irgendwie lebendig und bietet sehr viele Möglichkeiten der Ausgestaltung. Das sehe ich in anderen Spielen (die ich gespielt habe : Da ich kein ProGamer bin beschränkt sich das ein wenig) irgendwie nicht so, was sich darin auswirkt, dass meine DSA Chars irgendwie immer am Differenziertesten waren.
Natürlich spielt auch in DSA der Kampf eine Rolle, was aber eigentlich in jedem der großen Systeme der Fall ist aber es werden eben auch andere Aspekte bedient wie Nachforschungen, Erkundungen, Rätzel usw. alles sogar in den "klassischen DSA Abenteuern" (in unserer aktuellen Gruppe haben wir seid 5 Sitzungen à 6-8 Stunden nicht einen Kampf gehabt). Neben diesem Zielgerichteten Plotverfolgen kann man dann auch noch die Charaktere der Charaktere ins Spiel einbringen und solche Sachen einbinden.
Bei Shadowrun liegt der Fokus hingegen anders. Natürlich kann ich da Chars basteln die ne Menge Freizeittalente haben, aber das System unterstützt das nur Schwerlich, denn diese gehen direkt auf Kosten der "Effizienz" des Charakters oder sind gleich ganz unnütz (wenn ich z.b. meinem Char diverseste Wissensfertigkeiten auf 1 gegeben hab bedeutet das normalerweise das wenn ich sie mal einsetze ich sowieso kaum chancen hab darin erfolgreich zu sein).
Das wichtige ist jedoch das im Endeffekt die Chars alle Runner sind und da zählt dann nunmal die Ausrüstung, die Fähigkeiten usw. und so ein Run nimmt ehr Taktische Formen an als "Rollenspiel"
Bei D&D ist vieles einfach sehr Steril. Die Welt ist zwar durchaus gut beschrieben, dennoch wirkt das ganze eben oft noch so wie: "Die Monster warten Kartenspielend im Dungeon das endlich die Helden auftauchen um den Schatz zu holen". Die alten Versionen waren dabei praktisch ausschließlich auf Kampf bzw effektive Zielerreichung ausgerichtet und man fühlte sich immer ehr in nem PC Spiel als das man einen Charakter spielt (es ist halt nen Unterschied ob man sich Eigenheiten nur ausdenken kann oder ob sie in werten auf dem Bogen stehen).
Vampire ist natürlich ein Erzählspiel bei dem nicht oft gekämpft werden sollte. Vom Fokus her ist es aber deutlich klarer auf die "gemeine Welt und alle spielen Monster" ausgerichtet.