Aventurien Das Horasreich

KAM schrieb:
Der kulturelle Einfluss ist für mich weniger hart wie ein Diamant, sondern weich, wie Lehm. Besagter Lehm wird in eine kulturelle Form gepresst, jedoch im Laufe des Lebens so vielen Einflüssen unterworfen, dass sehr unterschiedliche Figuren (sprich: Persönlichkeiten) entstehen können.
Ich glaube, wir quatschen aneinander vorbei. Ich bin dagegen, ein Mitglied einer Kultur als Startcharakter zu basteln, dem man seine Kuktur nicht mehr anmerkt; und das nur, um nicht Gefahr zu laufen, ein paar Klischees zu bedienen. Lehm und Edelsteine haben in unseren Beispielen eines gemeinsam: Sie sind formbar bei gleichbleibender Grundsubstanz.

@ Scaldor:
Die Punkte, die du anführst, können leicht vom Wesentlichen ablenken. Im übrigen habe ich von Orientierung gesprochen, nicht von Gleichheit.
Scaldor schrieb:
Ja, so etwas in der Art las ich schon des öfteren, doch sofort den ersten Vergleich Garetiens mit dem Deutschland finde ich nicht übermäßig passend, denn zu der Zeit existieren schon seit über 100 Jahren Schießpulverwaffen und man ging sogar schon zu Stahlrohren mit gegossenen Kugeln über, weswegen Militär und Wirtschaft gerade in dieser Hinsicht zu dem Zeitpunkt eine völlig andere Struktur besaßen. Deswegen kann Garetien mE nicht so aussehen, wie bei uns im 16. Jhd., sondern müsste noch völlig unbeeinflusst von Schießpulvertechnologien eher vor der Mitte des 14. Jhd.´s angesiedelt werden.
Sorry, aber die Fixierung auf Schusswaffen führt hier in die Irre. Du zäumst das Pferd vom flaschen Ende her auf, wenn du aus der Abwesenheit von Schusswaffen eine Veränderung des ganzen Settings forderst. Aus der Natur des Settings müssten nämlich eigentlich Schusswaffen folgen: Das Mittelreich (und hier vor allem Garetien) verfügt über einen Militärapparat, der nicht mittelalterlich ist, sondern seinen Strukturen und Taktiken nach ins 16. Jhd. passt; Regimenter, Kompanien, und "Eskadrone" (was nichts anderes ist als eine Reiterschwadron mit anderem Namen) sind nun wahrlich keine Organisationsformen, die einem mittelalterlichen Heerbann entsprechen. Aufeinander zumarschierende Helebardeneinheiten garniert mit ein paar Zweihandschwertsschwingern zum zerhacken der gegnerischen Schäfte schreien geradezu nach Kanonen und Arquebusen - und weil solche Schlachten ohne beide nicht denkbar sind, werden sie flugs durch Armbrüste (im MR) oder Ballestren (im HR) sowie durch Rotzen ersetzt. Du wirst jetzt sagen, dass es Armbrüste schon im Mittelalter gab, und damit hast du auch Recht, ABER (ich liebe diese "abers"): Im Mittelalter wurden Armbrustschützen nicht in Schützenregimentern organisiert und wie die Musketiere in Schlachtreihe aufs Feld geführt. Was die Rotzen betrifft: Kugeln - wie bei Kanonen. Dazu Hagelschlag (Schrapnell) und Brandgeschosse. Das Militär des Mittelreiches kommt also daher wie eines, das Schusswaffen verwendet - und prinzipiell tut es das auch - nur das Schießpulver fehlt eben - unpassenderweise.
Zur Wirtschaft: Die Stellmacherei Ferrara-Eisenherr wirkt nicht gerade mittelalterlich, für das Kapitel über Zünfte dienten Zunftordnungen des 16. Jhds. als Vorbild und geballte Elendsviertel wie das Südquartier oder meilersgrund sind auch nicht gerade das, was man im MA erwarten würde.
In Puncto Wirtschaft und Militär liegst du also schonmal daneben.

Scaldor schrieb:
Wenn man sich jedoch die nicht gerade komplizierte politische Struktur ansieht, kann man Garetien noch weiter in die Vergangenheit zurückbefördern. Zudem fehlt die Dreieinigkeit von Monarch-Kirche-Adel, denn Praios zählt im MR zwar als Hauptgott, aber die Praioskirche hat lange nicht so viel Macht und Einfluss wie die irdische christliche Kirche zu der Zeit.
Selbstverständlich muss ein RPG politische Verhältnisse simplifizieren, anders geht es nicht. Was den Einfluss der Praioskirche im Vergleich mit der KK betrifft: Der Einfluss der Praioskirche auf das MR dürfte bedeutend höher sein, als der Roms auf das Reich; dennoch bestehen Ähnlichkeiten, wie z.B. die Kaisersalbung (die es natürlich im MA auch schon gab). Insgesamt ähnelt die Praioskirche jedoch eher der Katholischen Kirche der frühen Neuzeit, statt der des Mittelalters! Beispiele: Eine zentralisierte Inquisition gab es erst in der Frühen Neuzeit. Kuppelbauten und die praioskirchliche Prachtentfaltung allgemein sind an die Renaisencepäpste angelehnt.

Scaldor schrieb:
Das war vielleicht mal zur Zeit der Priesterkaiser in Grundzügen so, obwohl in realitas Kirche und Staat in unseren Breitengraden stets getrennt waren. Während die Priesterkaiser ja tatsächlich Priester waren, waren irdische Herrscher (Deutschlands) bestenfalls von Gott auserkoren, aber nicht selbst praktizierende Proester. Es wird in Aventurien deswegen auch wohl niemals zu einem Investiturstreit kommen (können) und auch der Schatten der Kreuzzüge belastet nicht die aventurischen Gefilde (bzw. die Staatskassen etc.).
Ich finde nicht, dass man aus Unterschieden in der Geschichte von MR und HRR folgern kann, dass Garetien nicht ans irdische 16. Jhd. angelehnt ist, wirklich nicht. a wir es mit einer fantasywelt mit eigener Geschichte zu tun haben, kann man sinnvollerweise nur die beiden "Ist-Zustände" miteinander vergleichen, den historischen (angenäherten ;)) sowie den fiktiven.

Scaldor schrieb:
Ach, Du hast übrigens das Bornland gar nicht erwähnt. ;)
Oh verdammt, sorry! Natürlich, das Bornland: Die Niederlande des frühen 17. Jhd. in Festum gemischt mit einem russischen Hinterland, dass irgendwo zwischen dem 13. und dem frühen 19. Jhd. liegt. In typisch westeuropäischer Arroganz postuliere ich mal, dass in den Steppen Russlands das Mittelalter erst zu Zeiten napoleons endete ... :D

Scaldor schrieb:
Und was ist zum Beispiel mit den Triremen? Die hatten ihre Glanzzeit doch schon vor Urzeiten hinter sich. Zudem sind in Aventurien die Masten häufig mit lediglich einem Segel bestückt, wobei irdische Schiffe schon seit Jahrhunderten die Segel eines Masts und eine Unzahl kleinerer Segel unterteilte und damit bessere Ergebnisse erzielte (man sieht das so schön beim Tabletop PIRATES OF THE CARRIBEAN :) ).
Trieren (im Gegensatz zu aventurischen Triremen) hatten ihre Glanzzeit in der Tat zu Zeiten des attischen Seebundes. Triremen allerdings sind an Venezianische Galeeren des 15. Jhd. angelehnt, nicht an die antiken griechischen Schiffe. Was die Takelage betrifft: Punkt für dich - auch wenn ich finde, dass der Eindruck, den diese Schiffe erwecken, eindeutige Assoziationen wachruft.

Scaldor schrieb:
Wenn das bedeutete, dass Aventurien in seinen geographischen Ausmaßen mal ein wenig größer wäre, hätte es schon was für sich!
Sehe ich ganz genauso. Alle Entfernungen mindestens x2!

Scaldor schrieb:
Ne, Scherz! Ich fragte nur deswegen, weil ich von Aventurien und Mittelerde grundsätzlich als Fantasysettings ausgehe, in denen das Schwert noch Bedeutung und Technik fehlerhaft und mit Vorurteilen belastet ist. Es hätte ja sein können, dass Du/Ihr prinzipiell Feuerwaffen+Fantasy (also auch in Mittelerde) für vereinbar und wünschenswert haltet oder lediglich im Speziellen auf Aventurien bezogen sprecht.
Das ist bei mir deutlich auf Aventurien bezogen. Und auch in einem shubisierten Aventurien wären Schusswaffen für Einzelpersonen auf Abenteuerfahrt nicht das Nonplusultra - das Schwert zählt also (wie es ja auch im 16. Jhd. noch zählte) und Technik ist nicht fehlerfrei, nur eben vorhanden und zukunftsträchtig.
So, genug geschwallt.
 
Shub-Schumann schrieb:
Ich glaube, wir quatschen aneinander vorbei. Ich bin dagegen, ein Mitglied einer Kultur als Startcharakter zu basteln, dem man seine Kuktur nicht mehr anmerkt; und das nur, um nicht Gefahr zu laufen, ein paar Klischees zu bedienen. Lehm und Edelsteine haben in unseren Beispielen eines gemeinsam: Sie sind formbar bei gleichbleibender Grundsubstanz.
Dem kann ich zustimmen.
 
Shub-Schumann schrieb:
Aus der Natur des Settings müssten nämlich eigentlich Schusswaffen folgen: Das Mittelreich (und hier vor allem Garetien) verfügt über einen Militärapparat, der nicht mittelalterlich ist, sondern seinen Strukturen und Taktiken nach ins 16. Jhd. passt; Regimenter, Kompanien, und "Eskadrone" (was nichts anderes ist als eine Reiterschwadron mit anderem Namen) sind nun wahrlich keine Organisationsformen, die einem mittelalterlichen Heerbann entsprechen. Aufeinander zumarschierende Helebardeneinheiten garniert mit ein paar Zweihandschwertsschwingern zum zerhacken der gegnerischen Schäfte schreien geradezu nach Kanonen und Arquebusen - und weil solche Schlachten ohne beide nicht denkbar sind, werden sie flugs durch Armbrüste (im MR) oder Ballestren (im HR) sowie durch Rotzen ersetzt. Du wirst jetzt sagen, dass es Armbrüste schon im Mittelalter gab, und damit hast du auch Recht, ABER (ich liebe diese "abers"): Im Mittelalter wurden Armbrustschützen nicht in Schützenregimentern organisiert und wie die Musketiere in Schlachtreihe aufs Feld geführt. Was die Rotzen betrifft: Kugeln - wie bei Kanonen. Dazu Hagelschlag (Schrapnell) und Brandgeschosse. Das Militär des Mittelreiches kommt also daher wie eines, das Schusswaffen verwendet - und prinzipiell tut es das auch - nur das Schießpulver fehlt eben - unpassenderweise.

Au, stimmt! Das Mittelreich führt in der Tat auf diese Art und Weise Krieg. Ja, mit dem irdischen Mittelalter ist das so eine Sache. Ich erinnere mich vornehmlich an Stadt- bzw. Burgbelagerungen, da offene Feldschlachten, wie man sie aus einem allgemeinen romantischen Verständnis minnesingender und Turniere bestreitender Ritter fälschlicherweise vermuten mag, eher die Seltenheit waren. Deswegen bin ich mir nicht so sicher, ob die Ausnahmefälle der offenen Feldschlachten nicht vielleicht auf ähnliche Art und Weise geführt wurden. Nur das hierbei, wie auch in Aventurien oftmals, eher weniger schweres Kriegsgerät mitgeführt wurde, wenn es nichts zu belagern gab, denn das verzögerte die Marschgeschwindigkeit erwiesenermaßen beträchtlich. Blieben also ebenfalls Kavallerie- und Infantrieeinheiten, die man sich einander hätte vorwerfen können, wenn ich mich net irre. Und Brand- bzw. Splittergeschosse sind bereits aus dem Peloponnesischen Krieg (oder warens die Perserkriege?) bekannt. Nur dass sie halt noch auf recht mechanischer Art und Weise dem Feind auf´s Haupt geschleudert wurde. :D

Aber das mit den Armbrüsten hatte ich tatsächlich fast wieder vergessen. Die wurden echt verdächtig selten in Einheiten eingesetzt, was nicht zuletzt auch an den hohen Kosten der Munition lag. Wenn dann kamen sie eher bei der Verteidigung befestigter Anlagen vor und auf dem Felde nutzte man, wenn überhaupt, eher Bögen. Selbst in der 1000-Oger-Schlacht sind auf mittelreichischer Seite NUR Armbrusteinheiten und keine Bogeneinheiten vertreten. Aber najaaa... ich meine, wenn die nötigen Mittel vorhanden gewesen wären, wären sie in der irdischen Vergangenheit bestimmt auch ofter zum Einsatz gekommen. Die Idee an sich war ja nicht gerade neu. :D ;)

Aber um noch mal auf die Schlachttaktik zurückzukommen:
Ich bin mir nicht sicher, ob schweres Kriegsgerät in Feldchlachten in Aventurien wirklich häufig zum Einsatz kommt/kam. In der Ogerschlacht gab es jedenfalls keins und in der dritten Dämonenschlacht auch nicht. Ist ja auch wenig verwunderlich, wenn eine schnelle und wendige Armee benötigt wird und wenn man die Reichweite und Schussfrequenz schwerer Waffen wie der Rotze zum Beispiel bedenkt bedenkt, kommt es wenn überhaupt nur zu wenigen Schüssen während einer Schlacht und selbst dann will auch noch hübsch getroffen werden, um genügend Schaden anzurichten.
Ich denke, auch in Aventurien sind solche Waffen in offenen Schlachten zu aufwändig für einen zu geringen Nutzen. Ist jedoch eine der beiden Parteien verschanzt, sieht es gleich wieder ganz anders aus.
(P.S. Sehe gerade, dass die Hornisse gern in Feldschlachten eingesetzt wird, aber mit ihrer Reichweite und ihrem Schaden ist sie eher wie eine zu kurz schießende schwere Armbrust mir hoher Schussfrequenz pro Magazin.)

Shub-Schumann schrieb:
Zur Wirtschaft: Die Stellmacherei Ferrara-Eisenherr wirkt nicht gerade mittelalterlich, für das Kapitel über Zünfte dienten Zunftordnungen des 16. Jhds. als Vorbild und geballte Elendsviertel wie das Südquartier oder meilersgrund sind auch nicht gerade das, was man im MA erwarten würde.
In Puncto Wirtschaft und Militär liegst du also schonmal daneben.

Öhm... stellen dei nicht irgendwie Rennkutschen her oder so oder was machte sie so modern? Ich kenne die nicht so wirklich. *schäm* :nixwissen
Aber mit den Zunftordnungen kann stimmen, denn weder die Zunftordnungen des 16. Jhd.´s noch jene Gareths sind mir gerade geläufig. Zünfte an sich gibt es ja schon länger, aber möglich, dass Aventurien da die neusten Richtlinien übernommen hat.

Shub-Schumann schrieb:
Selbstverständlich muss ein RPG politische Verhältnisse simplifizieren, anders geht es nicht. Was den Einfluss der Praioskirche im Vergleich mit der KK betrifft: Der Einfluss der Praioskirche auf das MR dürfte bedeutend höher sein, als der Roms auf das Reich; dennoch bestehen Ähnlichkeiten, wie z.B. die Kaisersalbung (die es natürlich im MA auch schon gab). Insgesamt ähnelt die Praioskirche jedoch eher der Katholischen Kirche der frühen Neuzeit, statt der des Mittelalters! Beispiele: Eine zentralisierte Inquisition gab es erst in der Frühen Neuzeit. Kuppelbauten und die praioskirchliche Prachtentfaltung allgemein sind an die Renaisencepäpste angelehnt.

Ja, stimmt wohl. Ein allzu kompliziertes, politisches Gefüge würde die meisten (häufig recht jungen) Spieler wohl abschrecken, aber beim Rest bin ich mir unschlüssig, denn der Bote des Lichts salbt zwar den Kaiser und die Praioskirche hat einen enorm großen Stellenwert im MR und nicht unwesentlichen Einfluss im Adel (wie auch die irdische Kirche einst), aber sie besitzt seit der Priesterkaiserzeit dank des Garether Pamphlets keine weltliche Macht mehr. Sie hat auch keine Kirchenpfründe, die in unserer Zeit teilweise recht lange existierten und demzufolge beläuft sich ihre Macht nicht direkt auf handfeste Gesetze oder wenigstens Abhängigen durch Landbesitz etc., sondern eher gesellschaftlich und spirituell (abgesehen vom Salbungsprivileg). Zudem darf man nicht vergessen, dass die irdische Kirche die Oberhoheit für alle spirituellen Tätigkeiten besaß wie Totendiensten (Grabsegnungen, Messen für die Verstorbenen etc.), Aufnahme in die Gemeinschaft der Gläubigen usw., aber die Praioskirche ist in Aventurien, wenn im MR auch die einflussreichste, so dennoch "nur" eine von 12en. Zum Beispiel auch Gebete und Opfer um Gesundheit zu erlangen, werden wohl in den seltensten Fällen im Praiostempel zu beobachten sein. Hoppala, etwas abgeschweift... :D
Was ich meine ist, dass der Einfluss der Praioskirche im Adel mit Sicherheit spürbar ist und nur wenige Adlige würde vermutlich noch eine politische Handlung ausführen, wenn ihm ein Praiot sagt, dass er damit sein Seelenheil riskiert. Jedoch halte ich den Vergleich mit der irdischen Kirche, auch wenn er sich geradezu aufdrängt, für nicht stichhaltig, denn im gemeinen Volk war es in der irdischen angesprochenen Epoche beinahe undenkbar, die Kirche nicht als einzig wahre anzusehen, wobei in Aventurien die Praioskirche lediglich eine von vielen ist.
Ein schönes Beispiel dafür ist mE, dass bei Borbarads Anathema kein Praiot beteiligt war. Klar liegt das an der "Verwandtschaft" Borbarads mit den Göttern, denen die beteiligten Geweihte angehörten, jedoch hätte bei dieser Liturgie nichtsdestotrotz ein Praiosgeweihter ebenso das Anathema aussprechen können und wer wäre besser geeignet als eine machtvolle Persönlichkeit wie dem Boten des Lichts persönlich?

Shub-Schumann schrieb:
Ich finde nicht, dass man aus Unterschieden in der Geschichte von MR und HRR folgern kann, dass Garetien nicht ans irdische 16. Jhd. angelehnt ist, wirklich nicht. a wir es mit einer fantasywelt mit eigener Geschichte zu tun haben, kann man sinnvollerweise nur die beiden "Ist-Zustände" miteinander vergleichen, den historischen (angenäherten ;)) sowie den fiktiven.

Ja, genau. Das ist der Punkt, denke ich. Eine Fantasywelt mit einer eigenen Geschichte, in der aus allen möglichen Bereichen zu einem großen Wust zusammengeklaut wurde. Deswegen scheint mir die Fixierung der verschiedenen Provinzen/Reiche Aventuriens auf irdische Epochen auch so heikel. Es lässt sich natürlich leicht feststellen, dass dieses und jenes Reich Ähnlichkeit mit diesem und jenem irdischen Land aus der und der Zeit vergleichbar ist, jedoch sind sie nicht identisch.
Zum Beispiel haben wir in unseren Überlegungen nun gar nicht Kunst und Wissenschaft (ausser militärischer ;) ) einbezogen und da fällt uns auf, dass der Buchdruck noch in den Kinderschuhen steckt und kaum Bücher gedruckt werden. Das vertrüge sich nicht mit dem irdischen 16.-17. Jahrhundert, denn selbst als Gutenberg zur Hälfte des 15. Jhdts. den Buchdruck mit beweglichen Lettern erfand, existierten vereinzelt schon Buchdruckkünste mit Fixlettern. Und in Aventurien wird fast nichts gedruckt. Dabei existieren im Horasreich bereits Manufakturen!

Shub-Schumann schrieb:
Oh verdammt, sorry! Natürlich, das Bornland: Die Niederlande des frühen 17. Jhd. in Festum gemischt mit einem russischen Hinterland, dass irgendwo zwischen dem 13. und dem frühen 19. Jhd. liegt. In typisch westeuropäischer Arroganz postuliere ich mal, dass in den Steppen Russlands das Mittelalter erst zu Zeiten napoleons endete ... :D

:ROFLMAO: Böse, böse! Der Vergleich mit Festum-Niederlande kann sein. Über die Niederlande weiß ich fast nix. *schäm*
Ich erinnere mich bei Festum irgendwie immer an Novgorod oder Reval aus dem Spiel PATRIZIER II. So ähnlich (nur größer und kultivierter; aber von der Grundstimmung her) hatte ich mir Festum bisher vorgestellt.
Das Bronnjarentum ist aber wirklich ein übelst veraltetes Leibeigenensystem, das einen doch recht scharfen Kontrast zum recht liberalen Festum bildet.


Shub-Schumann schrieb:
Das ist bei mir deutlich auf Aventurien bezogen. Und auch in einem shubisierten Aventurien wären Schusswaffen für Einzelpersonen auf Abenteuerfahrt nicht das Nonplusultra - das Schwert zählt also (wie es ja auch im 16. Jhd. noch zählte) und Technik ist nicht fehlerfrei, nur eben vorhanden und zukunftsträchtig.

Aso! Naja, es hätte vieles an Diskussionsstoff erspart, wenn Du nun gesagt hätetst, dass Du generell Schusswaffen befürworten würdest. :D ;)
Das kann man durchaus nachvollziehen, wie Du das siehst und erinnert mich auch ein wenig an die WARHAMMER-Welt, aber vermutlich ist das echt... *wiederhol*... Geschmackssache reinsten Wassers. :D ;)
 
es Gibt die Schusswaffen (eine) schon seit über 10 Jahren in einem DSA Regelwerk
ich Wüste nicht was man da noch diskutieren soll ? Nur in Aventurien gibt es sie noch
nicht bzw. nur virtuel als Torsionswaffen....was für meinen Geschmack keine schlechte Lösung ist. Ich habe immer mit einer Balestrina und einem Säbel gekämpft und empfand diesen ersten Schuss auf 4m mit der Linkenhand immer als einen sehr elegenten Ersten Treffer. Leider hat mein Spielleiter nicht viel für mit Gehirn ausgestattes Schwertfutter übriggehabt, so das immer einer auf mich zukam obwohl
ich schon lange mit einer Balestrina auf ihn zilte.
 
Mhh...
Vielleicht meinst Du da das Solo-AB "Borbarads Fluch"?
In dem kamen mWn Laserwaffen vor und sogar ein Raumschiff. Bah! Abartig!! :D ;)

"Ich bin Dein Vater, Borbarad!" :D
 
Hmm, auch wenns eigentlich nicht zum Thema gehört, aber Borbarads Fluch ist schon so ziemlich eines der ältesten ABs. Viel älter gehts eigentlich kaum.
Und von was für ner Schußwaffe redest Du eigentlich die ganze Zeit? Einer Schwarzpulverwaffe, oder was?

Ach ja, folgendes fand ich übrigens im Netz über das "neue" Horasreich heraus:

Das bisherige Horasreich ist für viele Spieler zwar der ideale Schauplatz für bestimmte Abenteuertypen (Mantel & Degen, Intrige, Gesellschaft usw.), jedoch passt das bisherige Horasreich nicht wirklich zum restlichen Aventurien.
Wichtigste Änderung zum bisherigen Bild des Horasreiches wird die stärkere Betonung des Aspektes der städtischen Kultur sein. Nicht nur durch eine Landflucht werden die einzelnen Städte größer als bisher und das typisch horasische Leben wird sich in Zukunft primär in den Städten abspielen.
Die Städte werden jedoch auch mehr und mehr unabhängig, so dass die Zentralmacht in Vinsalt (die zwar natürlich weiter existiert) insgesamt geschwächt wird. Eingehend mit der "Dezentralisierung" des Horasreiches wird verstärkt auf die unterschiedlichen kulturellen Hintergründe und lokalen Besonderheiten eingegangen, denn das Leben in Chababien unterscheidet sich doch grundlegend von dem in Arivor, Grangor oder gar Kuslik. Als Folge der zunehmenden "Verstädterung" werden sich auch der Adel und das Bürgertum immer mehr vermischen - in Zukunft kommt es nicht unbedingt auf den Adelstitel oder das Adelswappen an, sondern vielmehr auf die zu besitzenden Reichtümer.
Der sich bisher an der k.u.k.-Monarchie orientierende Staatsaufbau (vor allem mit der damit verbundenen Bürokratie) wird zurechtgestutzt - z.B. wird der Staatsorden des Goldenen Adlers in Zukunft eher der Beschreibung aus der Aarenstein-Kampagne entsprechen als der Beschreibung aus der Box Fürsten, Händler, Intriganten und somit vom allumfassenden Beamtenapparat wieder zum Hausorden der Firdayons werden.
Die Rolle des modernen Staates mit weitreichenden Entwicklungen in Kultur, Gesellschaft und Technik wird das Horasreich zwar auch weiterhin behalten - jedoch werden in Zukunft keine bahnbrechenden Entwicklungen initiiert, es wird weniger Anleihen an der irdischen Moderne geben - das ganze Horasreich widmet sich eher der Vergangenheit zu - die Renaissance wird beherrschendes Thema sein.
 
Quick meint hier vermutlich das "Donnerrohr", eine Waffe aus Tharun, die kleine Metallstücke mit viel Krach-Bumm verschießt. Zu finden in "DSA-Professional, Set II: Das Fest der Schwertmeister. Das Regelbuch, S. 12". Na, bin ich gut?
 
@Shub: So gut , darf man eigentlich schon garnicht sein.
Korrekt, und es wirft den schützen beim Schießen höchst wahrscheinlich um oder
Eplodiert bei einem Patzer vor seiner Schulter.
Ja, ja, Tharun ist für mich immer noch die geilste Welt .. hast auch beide Boxen wie
ich? Ich fände eine Storyline Genial in der Die Acht einen "Gegenangriff" starten, der
ähnlich subtiel Anfängt wie der der 12 in den Boxen.
Ach , ja du sagtest mal in einem Thread "Es gibt keine Runen Magie"..bist du sicher?

Da ich noch nie was mit den Credits gemacht habe kannst mir aich gleich sagen
wie ich sie an dich weitergebe. Was muss ich also tun?
 
Shub-Schumann schrieb:
Quick meint hier vermutlich das "Donnerrohr", eine Waffe aus Tharun, die kleine Metallstücke mit viel Krach-Bumm verschießt. Zu finden in "DSA-Professional, Set II: Das Fest der Schwertmeister. Das Regelbuch, S. 12". Na, bin ich gut?

:eeek: MIT Seitenzahl!! Alter Protzer! 8) :D ;)

Na, von Professional hab ich nix zu Hause, aber ich hörte schon, dass es darin so manches geben soll. Da gab es doch auch wie von Quick erwähnt eine Art Runen, die man auf Waffen oder so legen konnte oder nicht?
So ungefähr wie die Runen von Diabo II. :D
 
Die konnte man in alles mögliche binden.
Besser konnte man aber mit ihnen Zaubern.
Das System war so fre wie Ars Magika und Mage. Man kombierte die Runen
zu Dreien (Träger-Weg-Ziel) und konnte so erstauliche Effekte erzielen ohne zwingend Astralenergie berappen zu müssen. Leider lud sich eine Kombination erst nach 110 Tagen wieder auf..oder man lud sie selbst über astralenergie auf.

Die Ganze welt ist für Chars jenseits der 21 Stufe ausgelegt. Und es wird
erwartet das der Char selbst seien Ziele verfolgt. D.h. bis auf die Anfangs Abenteuer von denen das erste echt mies war ( 1. gegener, 2.gegener ,.... ) werden vom Spielleiter keine Vorgaben erwartet a la "Die Tochter des Bauern der euch freindlicher weise freu unterkunft gewährte ist nicht mehr aufzufinden.." . Das Zweite abenteuer ist übrigens genial gemacht und
bietet eine Vollstandig Freie Handlung...allerdings sollte man wirklich sehr erfahren sein (ich meine den Spieler)
 
Mh....

Ich frage mich, wieso das so gnadenlos gefloppt ist. Vielleicht weil es nicht mehr im gewohnten Aventurien spielt?
Oder vielleicht auch, weil noch nicht viele solch hochstufige Charaktere hatten. Mein Höchststufigster ist in der 17. gegen Borbarad in "Rausch der Ewigkeit" eingegangen. Ach jaaa, das waren noch Zeiten mit dem good ol´Antimagier aus Perricum. *sniff*
So weiß wie der hellichte Tag war der und es hat Mordsspaß gemacht! :D
 
weil die erste Box Schrott war
und die 2.(Geile Kiste) dann niemand mehr kaufte.
Ausserdem wahr das unter Schmidt Spiele noch nicht so
verbreitet Abenteuer slebst zu schreiben wo doch die meisten spielleiter
noch sehr jung waren.

Soll ich ein thread zu der sache auf machen? Ich meine Tharun ist nicht das
HorasReich..

Ja auf diesem teil Deres sind Bannstrahler als PCs verboten...ist einfach zu blutig.
 
*g*
Ja, kannst ja mal einen aufmachen und dazu schrifteln, was darin so enthalten ist.
Ich werde zwar wohl nie einen entsprechend hohen Char haben (geschweige denn, dass ich Aventurien freiwillig verließe ;) ), aber es wäre mal interessant zu wissen, was genau am bis zu dem Zeitpunkt existierenden DSA-System modifiziert wurde.

(P.S. Witzigerweise wurde Tharun in dem kosmologischen Modell der DSA4-Götterbox ja sogar erwähnt und in die Zeichnung der Sphären mit eingefügt.)
 
QuickAndDirty schrieb:
Ach , ja du sagtest mal in einem Thread "Es gibt keine Runen Magie"..bist du sicher?
Das bezog sich auf die Zwergenspielhilfe, in der es nicht Vergleichbares zur thorwalschen Runenmagie gibt, die in SRD näher beschrieben wird.

BTW:
Gerüchten zufolge waren die Tharun-Runen ein Zufallsprodukt. Schnitt wollte ein Brettspiel herausbringen, bei dem diese Steine eine Rolle spielten. Daraus wurde nix, also haben die Tharun-Autoren sie mit dem entsprechenden "Verwurstbefehl" in die Flosse gekriegt. Weis nicht, obs stimmt, ist aber witzig.
 
ich finde, dass feuerwaffen jeglicher art noch viel weniger nach mittelerde passen als nach aventurien. so, das musste gesagt werden.
in mittelerde herrscht imo noch mehr die fantasy, und fantasy und feuerwaffen passen nicht gut zusammen (meine ansicht, manche sind anderer meinung).
 
Möchtegernkaiser schrieb:
ich finde, dass feuerwaffen jeglicher art noch viel weniger nach mittelerde passen als nach aventurien. so, das musste gesagt werden.
in mittelerde herrscht imo noch mehr die fantasy, und fantasy und feuerwaffen passen nicht gut zusammen (meine ansicht, manche sind anderer meinung).

:D :ROFLMAO:
Ruuuhig, Brauner. ;) War auch nur so eine Schnapside... bzw. Schnapsfrage! :)

"Und Bard schoss Smaug mit dem kompletten letzten Mun-Gürtel seines MG´s vom Himmel, dass das Rohr nur so glühte." :D
 
welch idee *träum*

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zu der dikussion weiter oben:
schön, dass ihr eure kreative ader so quetscht, shub und scully, aber haben wir nicht irgendwo schon mal festgestellt, dass unsere welt und dere geschichtstechnisch nichts miteinander am hut haben (oder war das nur meine meinung?)... denn ich finde es herzlich sinnfrei zu diskutieren, warum das und das im 16. jh. in deutschland so war, und warum es im MR nicht so ist und dass das alles ja irgenwie überhaupt nicht passt und bla bla bla...
eine andere sache ist dann, ob die aventurische geschichte nur "zusammengeklaubt" ist, aber wenn das der fall ist, brauchen wir uns nicht wundern, dass da zeitverschiebungen zwischen uns und dere existieren. in meinen augen abgeschlossen.

Scaldor schrieb:
Vielleicht meinst Du da das Solo-AB "Borbarads Fluch"?
In dem kamen mWn Laserwaffen vor und sogar ein Raumschiff. Bah! Abartig!! :D ;)
WAS?! sicher, dass das hiermit was zu tun hat *schock*

"Ich bin Dein Vater, Borbarad!" :D ==> der istgut!
 
Möchtegernkaiser schrieb:
schön, dass ihr eure kreative ader so quetscht, shub und scully, aber haben wir nicht irgendwo schon mal festgestellt, dass unsere welt und dere geschichtstechnisch nichts miteinander am hut haben (oder war das nur meine meinung?)
Irgendwer, dessen Namen ich nicht nennen will (dem aber üblicherweise schnell die Argumente ausgehen) hat das mal "festgestellt". Diese "Feststellung" halte ich für schwachsinnig, habe sie nicht unterschrieben und würde sie auch nicht als konsensfähig bezeichnen. Sie ist nichts als ein Versuch, eine durch die Veröffentlichungen eigentlich nicht haltbare Sicht auf Aventurien zu retten. Ähnlichkeiten sind nämlich weder Zufall, noch unbeabsichtigt.
 
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