D&D 5e D&D 5 kommt

Als jemand der D&D nie wirklich mochte (3,0 und 3,5 waren unausgereifte Systeme die sich nicht eentscheiden konnten wohin, 4 hat sich entschieden, für die falsche Richtung) aber es trotzdem hin und wieder, mit den richtigen Gruppen gezockt hat werd ich mir die Entwicklung sicher ansehen. Sollte da wider Erwarten etwas besseres als Pathfinder bei rauskommen: Gut! Es kann nei genug erfolgreiche RPG`s geben. ;)
 
Nuuun ... 3.0 fand ich super - bis 3.5 kam. Da fand ich das super (ein wirklich stimmiges Dingsda und einige tatsächliche Verbesserungen, die ich allerdings z.T. schon von D20 Modern kannte). Dann eben D 20 Modern (SEHR SCHÖN!) und Conan D20 (ROCKT!!!). Dann kam die Retro-Welle und ich besann mich wieder der (für den SL) einfacheren Zeiten des Vorbereitens (weniger Daten, mehr Improvisationsmöglichkeit und Erinnerungen an die "alten Tage" = FEIN!).

Dann kam D&D 4 und ich war im laden und riss die drei Bände dem Spielemann aus den gichtigen Krallen - und war ABGETÖRNT! Ist einfach nicht meins, auch wenn ich doch so einiges davon im Schrank habe (allerdings wohl so gesehen nicht alle Tassen ...).

Nun also D&D 5 und ein großes Hurra in Küstenzaubererland (was soll'n se auch sonst sagen?) ... ich bin zwar neugierig, aber nicht gespannt. Will nicht sagen, dass ich es nicht kaufen werde (schon wegen des Sammelns), aber gerade bei den Forgotten Realms haben sie viel Porzelan kaputt geschmissen. man kann nur hoffen, dass da "Bobby duschte" (ja, "Dallas" - ich bin alt) und das ganze ein schlechter Traum auf Erde X war.
Wenn ich hoffen dürfte: Back to 2nd AD&D und 3rd Edition - einfacher, mit stimmigen Regeln und weg mit dem MORPsten Geschrummsel. Da war die 3. echt für mich das Beste aus 1st und 2nd AD&D mit mehr Logik, aber leider zu viel Regelcrunch.

Wird aber echt schwer für die Zauberer werden: Die Vierten sind doch wohl ganz zufrieden mit ihrer Edition (und GUT SO! Sei's ihnen gegönnt!) und sollen jetzt genau "Warum" umsteigen? Und alle eingeschrorenen Dritteditionisten sind Pfadfinder geworden, weil sie die Dreier eh toll fanden. Warum sollen die nun wechseln? Wegen des Logos?
Das einzige, was mich verhalten froh stimmt, ist, dass Monte Cook dabei ist - neben Law und Hite ist der mein Lieblings und kann was.

Na denn. Deutsche Übersetzung? - Ich glaube es kaum - zumindest nicht zu den Konditionen, die man an der Westküste bei der 4. Edition an F&S stellte.
 
Die kommende Edition könnte für Leute wie mich sein. Denen die Ansätze der letzten Editionen nicht zusagten und in anderen Bereichen Verbesserungspotenzial sehen, die nie angerührt werden. Vielleicht streichen sie sogar den Attributsbonus :O
 
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Die grundlegende Idee dahinter (alle Editionen in einer) klingt erstmal total größenwahnsinnig, um nicht zu sagen einfach nur reißerisch, aber je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr realisiere ich, dass sie in der Realität durchaus umsetzbar sein könnte. Es gibt durchaus Aspekte, die irgendwie zu vielen Editionen gehören, und davon abgesehen kann man die Regeländerungen der verschiedenen Versionen tatsächlich als aufeinander aufbauend, als modular ansehen.

Ein Beispiel (!! BEISPIEL !!! :D), wie ich mir das gerade vorstelle: Der Grundbau eines Charakters besteht etwa aus Rasse, Klasse und Attributen. Alles, was danach kommt, ist SL- bzw. Gruppenentscheid.
  • Nicht-Kampf-Situationen mit Regeln ausstatten? Benutze bitte DIESE einfachen Fertigkeitsregeln und gib dem Chara Fertigkeiten. Die Rassen kriegen folgende Boni.
  • Fest reglementierte Fertigkeits-Schwierigkeiten (für Balance-Freunde :D)? Benutze DIESE komplexen Fertigkeitsbeschreibungen und DIESE SG-Tabellen. Sonst benutze die generellen SG-Hinweise für alle Fertigkeiten.
  • Taktischer Kampf? Nutze die Miniaturen-Regeln (man beachte, wie etwa am Anfang in 3.x Entfernungen in Metern angegeben wurden und beides zuließen!), und füge vielleicht DIESE Talente hinzu.
  • Realistisch oder Videospiel-Feeling? Benutze DIESE oder DIESE Heilungsregeln.
  • Usw.
BEISPIEL, immernoch. Übrigens. Nur, dass niemand auf die Idee kommt, hier an Details rumzuhacken. :D

Worauf ich hinaus will: Ich denke, ein dermaßen modulares Fantasy-Spiel, das trotzdem noch charakteristisches D&D ist, ist nicht nur möglich, sondern potenziell hochinteressant, wenn es wirklich durchdacht und von Anfang an gut gemacht ist, UND wenn es sich trotzdem noch wie ein "eigenes Spiel" anfühlt. Was man natürlich anzweifeln darf, wenn man will und/oder noch nichts davon gesehen hat. ^^'
Ein paar spezielle Punkte wären in einem solchen Fall aber noch sehr spannend - etwa, wie genau die Klassenfähigkeiten/Powers da mit reinpassen (eher D&D3? Eher Pathfinder? Eher D&D4?). Oder, was als "Standard" im Grundbuch - oder in der Starterbox - steht. Oder, wie ein dermaßen modulares Spiel in Produkte aufgeteilt wird, ohne dass ich 2/3 des Grundbuchs nicht brauche. (Ich denke da in Richtung "Starterbox", "Dickes Regelbuch", "Miniaturen-Regel-Box inkls. Token" usw.)

Ich bin, und sei es nur aus Spiel-Designer-Sicht, extrem gespannt, und kann das gar nicht oft genug wiederholen. Dass es schön schiefgehen kann, bleibt davon unbeeinflusst.
 
Schau einfach mal auf die von Teddy verlinkte ENworld Seite. :) Zu den digitalen Medien betonen sie, dass sie D&D immer noch vorrangig als TableTop Spiel verstehen - heißt, wenn es digitale Unterstützung gibt, wird sie nicht notwendig sein (meine Interpretation).
 
Ich hoffe, daß es freiwillige, elektronische Anwendungen geben wird. Keinen Online DDI Schwachsinn, sondern konkret für die Spielrunde am Tisch mit Handy oder Handheld.
 
Gespannt bin auch ja auch, aber bislang stellt sich bei mir keine rechte Vorfreude ein. Die Kernelemente von D&D sind mir im Laufe der Jahre einfach zu "klobig" geworden. Das betrifft vor allem hochstufige Spruchwirker, die aus verschiedenen Gründen das Spiel schwierig gestalten (vom Leiten mal ganz zu schweigen). Ich bezweifle das man da die Kurve kriegen wird (in Richtung einfach und übersichtlich) OHNE das D&D-Feeling wegzuputzen (4th war in einigen Punkten tatsächlcih besser, hatte sich aber mMn total vom D&D-Feeling verabschiedet).

Das alles mag aber auch an MIR liegen, und daran das ich inzwischen modernere und einfachere Systeme (wie Savage Worlds oder Fate) einfach bevorzuge. Interessant dabei ist, das wir damals von DSA nach D&D gewechselt sind, weil D&D so schön einfach war.
 
Aus Cooks Blog:
"...this isn't another salvo in the so-called edition wars. This isn't an attempt to get you to play Dungeons & Dragons in a new way. This is the game you've already been playing, no matter what edition or version you prefer. The goal here is to embrace all forms of the D&D experience and to not exclude anyone. Imagine a game where the core essence of D&D has been distilled down to a very simple but entirely playable-in-its-right game. Now imagine that the game offered you modular, optional add-ons that allow you to create the character you want to play while letting the Dungeon Master create the game he or she wants to run. Like simple rules for your story-driven game? You're good to go. Like tactical combats and complex encounters? You can have that too. Like ultra-customized character creation? It's all there." [...]
"...this sounds so crazy that you probably won't believe it right now—we're designing the game so that not every player has to choose from the same set of options. Again, imagine a game where one player has a simple character sheet that has just a few things noted on it, and the player next to him has all sorts of skills, feats, and special abilities. And yet they can still play the game together and everything remains relatively balanced. Your 1E-loving friend can play in your 3E-style game and not have to deal with all the options he or she doesn't want or need. Or vice versa. It's all up to you to decide."
Ich würde an der Stelle sagen: Ok, coole Idee. Gut nachgedacht. Und jetzt zeigt mir, was ihr habt.
 
Und ein Spieler beschreibt seinen Wuchtschlag, ein Spieler wählt die Wuchtschlagoption, ein Spieler kauft sich den Wuchtschlagfeat und noch ein Spieler aktiviert seine einmalige, daily Wutschlag Power, oder wie?

ok, bring it on.
 
Hm, wenn man seine neue Edition so ankündigt und dann das ganz große Fanprojekt daraus macht - kann das überhaupt gut gehen? Die Enttäuschung wird dann wohl bei den Spielern, denen man es nicht recht gemacht hat, eher umso größer sein. Und die werden dann das Netz wieder mit Hasstiraden über diese neue Edition füllen und ihr damit schaden. Aber gut, es wird ja immer noch behauptet, die meisten Rollenspieler nutzen das Netz nicht ...
 
Naja... es ist eine zweischneidige Sache, ähnlich wie im Sommer mit White Wolf und dem Vampire the Masquerade 20th Anniversary Regelwerk ("V20"):

Zum einen konnte man es natürlich nicht allen recht machen, wie das Buch nun gestaltet wurde (wobei sich dort eher die Frage gestellt hat, was alles an Inhalt ins V20 kommt).
Zum anderen war durch das OpenDevelopment eine größere Transparenz vorhanden, so dass den Fans klar war, welche Schwierigkeiten dabei bestanden und warum welche Kompromisse geschlossen wurden.

Finde ich eigentlich prinzipiell eine gute Methode, ein Regelwerk zu erstellen. Auf der anderen Seite hat so etwas natürlich immer den Nachteil, dass als Produkt meistens ein Kompromiss herauskommt, der so gut allen Beteiligten etwas zu wünschen übrig lässt, anstatt ein "straightes" konsequentes Produkt zu verfolgen...
 
Wobei dieses Ding hier das Format des Kompromisses ja richtig umarmt, anstatt es zähneknirschend anzunehmen.

Aber ja, im extensiven Zusammenspiel zwischen den sehr vollmundigen Verlautbarungen, der Möglichkeit der Partizipation und vor allem den jetzt schon schonungslos übertriebenen Erwartungshaltungen der Spieler (siehe BoyScouts Post ^^) kann ich mir auch gut vorstellen, dass zumindest die Initialreaktion vielerorts sehr enttäuscht ausfallen wird.

Ich glaube, ich hätte mich an Wizards' Stelle etwas mit generellen Konzept-Behauptungen ("everyone's very own D&D") zurückgehalten und stattdessen ein paar handfeste Konzepte auf den Tisch gelegt, um den jetzt wild um sich schlagenden Vermutungen etwas Einhalt zu gebieten.
Offenbar setzt man auf einen eventuellen Hype (siehe auch Media-Coverage), aber ich hab meine Zweifel, ob die Strategie in dieser Form aufgeht.
 
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