Ich denke da hast du was falsch verstanden, es ging in Z. Beispiel darum das der Spieler eines Charakters entscheidet das sein Charakter deinen Charakter jetzt nicht mehr so soll mag wie vorher. Dies ist (mMn) sowohl dem Spieler als auch dem Charakter zugänglich, wenn auch auf verschiedenen Ebenen.
Genau!
Wenn sich jemand als Helfer anbietet und er dann schmählich versagt und sich als Niete mit zwei linken Händen darstellt, dann kann sich das sehr plausibel nachteilig auf die Beziehung desjenigen, dem er helfen wollte, zu ihm auswirken. - Und über die Beziehungen eines Charakters zu anderen Charakteren entscheidet auch in "klassischer" aufgestellten Spielen eben immer der SPIELER dieses Charakters. Und zwar egal, ob diese Beziehung nun mit quantifizierten Spielwerten ausgedrückt wird, ob sie ein "Schalter" (in Form eines Talents/Vorteils/Edges usw.) ist, oder ob sie "einfach so" vom Spieler für seinen Charakter ausgespielt wird.
Auch schon im alten D&D hatten die Charaktere ihre Beziehungen zu anderen SCs und zu NSCs.
In traditionelleren Systemen ist die Beziehung in ihrer Richtung und Intensität aber oft NICHT ABGEBILDET, nicht simuliert.
Die Quantitäten sind es, welche eben den Unterschied zwischen "Die Frau, die ich ganz nett finde" d4 und "Die Frau meiner Träume" d12 ausmachen.
Hier hatte ich nicht aufgepaßt:
Wenn die INTENSITÄT der Beziehung (Quantität) anders ist, dann hätte ich die Bezeichnung gleich lassen müssen. "Die Frau, die ich ganz nett finde" d4 und "Die Frau, die ich ganz nett finde" d12. Das ist eine quantitative Unterscheidung, die bedeutet, daß bei d12 diese Frau einfach stärkeren Einfluß auf mich hat, als bei d4.
Wenn die ART der Beziehung (Qualität) anders ist, dann sähe dies so aus: "Die Frau, die ich ganz nett finde" d4 gegenüber "Die Frau meiner Träume" d4. Beide haben keinen starken Einfluß auf mich (im Positiven), aber beide haben, wegen der Quantität d4 eher eine Neigung mir "Schwierigkeiten" (Complications) zu machen. Nur ist hier die Art der Schwierigkeiten anders.
Zum Beispiel könnte "Die Frau, die ich ganz nett finde" d4 in mich verknallt sein, ohne daß es mir bewußt wäre und ohne daß es mir recht ist. Sie taucht immer dann auf, wenn ich es gar nicht gebrauchen kann (weil ich z.B. gerade "Die Frau meiner Träume" d4 endlich mal alleine ansprechen möchte). Bei dieser Art Complications bin ich eher der Passive. - In einem anderen Beispiel könnte "Die Frau meiner Träume" d4 aber auch für Schwierigkeiten sorgen, da ich mich in ihrer Gegenwart nicht locker, sondern nervös, zappelig, unsicher verhalte und es so zu peinlichen Situationen kommen kann (was so gut wie jede Liebeskömödie im Kino zuhauf präsentiert).
ART und INTENSITÄT einer Beziehung kann man, vor allem, wenn es im Spiel wichtig ist hier klare Unterschiede zu machen, in Spielwerte fassen. Aber da Charaktere ja eh nicht im "sozialen Vakuum" existieren, kommen derartige Beziehungen der Charaktere zu den sonstigen Bewohnern der Spielwelten IMMER vor. Oft einfach ohne klare Notizen, ohne klare Bewertung der Stärke der Beziehung.
Durch Quantitäten wird ein konsistenteres Spiel des Charakters ermöglicht, weil der Spieler nicht zwischen den Sitzungen "vergißt", wie stark die Beziehung zu einem anderen Charakter die letzten Male war. Steht hier immer eine hohe Quantität, dann hat der Spieler das auch immer vor Augen.