Bevormundung durch SL

AW: Bevormundung durch SL

Ich sehe darin keinen Widerspruch, eine Regel allgemein zuzulassen und nur in speziellen, kritischen Situationen - wenn die Anwendung der Regel den Spielspaß negativ statt positiv beeinflusst -, von der Nutzung abzusehen.

Ich denke, in der ganz konkreten Situation für eure Gruppe habt ihr das Problem gelöst, da müssen wir nicht weiter drüber reden.

Im Allgemeinen finde ich so eine Handhabung der Art: "Na ja, allgemein isses erlaubt, nur wenn es den Spielspaß stört, dann nicht." extrem unglücklich. Weil: Verschiedenen Leuten machen verschieden Sachen Spaß.

Und während der eine Spieler vor seinem inneren Auge den Kampf Musashi vs. Kojiro[1] ablaufen sieht und es wahnsinnig cool findet, dass die Sache nach vier siebzehntel Sekunden vorbei ist, ärgert sich der andere, dass sein sorgfältig bereiteter Schmähmonolog nicht zum tragen kam.


[1]Und das war nunmal der Endkampf.
 
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Deswegen ist Kommunikation eben wichtig.

Wenn ich weiß. was in der Gruppe gewünscht wird, kann ich es als SL mit dem vereinbaren, was ich selbst gut finde.

Und wenn das nicht möglich ist, kann man auch ein Bier trinken und ein paar DVDs schauen.
 
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Halloween Jack schrieb:
Von mir aus können sie soviele Storm Trooper mit Kopfschüssen töten, wie sie lustig sind.

Sie sollen bloß Darth Vader damit in Ruhe lassen.

Jetzt hätte ich als Quotenamen auch beinahe Darth Vader geschrieben *g*

Aber mal ganz ehrlich: Wenn sich mir in einem Showdown die Möglichkeit bietet die Sache abzukürzen, indem ich das Gegenüber (JA - auch Darth Vader) einfach köpfen kann, ja meine Güte, dann tu ich das doch auch. Sofern es zum Charakter passt (ist ja auch immer eine moralische Frage Instant Deaths zu machen) vorausgesetzt.

Eine Regel die sowas im laufenden Kampf ermöglicht ist in der Regel aber totaler Murks (zumindest dann, wenns wirklich derart einfach ist, dass man sich sowohl als Spieler, als auch SL Sorgen um alle machen muss). Köpfen ist ja nun nichts was so einfach wäre - gut wiederum: Genaugenommen ist es jetzt auch nicht so schwer jemanden auf andere Weise als Köpfen direkt zu töten.

Wie auch immer:
Ich würd da nichts spannendes dran finden, wenn ich alle direkt umlege und nur beim Oberhoschi ne Ausnahme machen soll, damits schön spannend bleibt. Der soll sich gefälligst verteidigen und in der Regel überlegen sein. Ist er das nicht ist er eben Fischfutter - so einfach ist das :p

Wiederum versuch ich mir auch gerade den Spieler vorzustellen:

HJ: "Ihr öffnet die Tür, dahinter steht eine Frau, in den Händen ein blutiges Messer - sie blickt auf eine männliche Leic...."
Spieler: "Ich köpf die!"

*g*
 
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Generell gilt bei uns:
Die Spieler haben vollständige Freiheit (natürlich innerhalb der "Physik" des Settings) in der Spielwelt.
Es is Aufgabe des SL, also mir vernünftig drauf zu reagieren.
Das heißt, das ich meinen Plot habe, den ich meine Spieler auch gerne folgen lasse ABER wenn sie davon abweichen und weltbewegende Dinge tun, die logisch erklärbar sind und so meinen Plot stören, ist es meine Aufgabe darauf zu reagieren.
Die Gruppe gewaltsam auf dem Plotpfad zu halten ist meiner Meinung nach falsch, auch wenn das alle meine Pläne zerstört. Gut, dann muß ich mir halt was neues einfallen lassen.
 
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Die Gruppe gewaltsam auf dem Plotpfad zu halten ist meiner Meinung nach falsch, auch wenn das alle meine Pläne zerstört.

Obwohl ich persönlich ja die Pimpernellen kriege, wenn Spieler mich mit zuviel Ingame Realismus erschlagen. Man hat sich beispielsweise auf eine heldenhafte Heldenkampagne mit noch mehr Fantasy und Helden geeinigt und die Spieler wollen auf einmal nicht nur den Pfad des Bösen beschreiten, sondern legen einen nach dem anderen an Plotleuten um und raufen und brandschatzen.

Quasi der umgekehrte Weg - das kann auch an die Nerven gehen ;)
 
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Ich denke auch nicht, dass es immer sinnvoll ist, die Spieler einfach machen zu lassen. Die Einstellung, Spieler wären nur dann zufrieden, wenn sie tun und lassen dürfen, was sie wollen, kann auch nach hinten losgehen. Ich habe auch schon erlebt, dass Spieler nach mehreren Stunden Eigeninitiative nachfragen, was man als SL eigentlich geplant hatte und dann unzufrieden mit sich selbst sind, weil sie nicht darauf eingegangen sind und stattdessen was gemacht haben, was weniger unterhaltsam für sie war.

Ich bin der Meinung, dass sowohl Eigeninitiative als auch Plot im Gesamtbild ein vollständiges Unterhaltungsprogramm ergeben.
 
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Obwohl ich persönlich ja die Pimpernellen kriege, wenn Spieler mich mit zuviel Ingame Realismus erschlagen. Man hat sich beispielsweise auf eine heldenhafte Heldenkampagne mit noch mehr Fantasy und Helden geeinigt und die Spieler wollen auf einmal nicht nur den Pfad des Bösen beschreiten, sondern legen einen nach dem anderen an Plotleuten um und raufen und brandschatzen.

Quasi der umgekehrte Weg - das kann auch an die Nerven gehen ;)

Klingt so als hätten die Spieler doch keinen Bock gehabt, eine heldenhafte Heldenkampagne zu spielen. Da würde ich an den Absprachen arbeiten.

Ich denke auch nicht, dass es immer sinnvoll ist, die Spieler einfach machen zu lassen. Die Einstellung, Spieler wären nur dann zufrieden, wenn sie tun und lassen dürfen, was sie wollen, kann auch nach hinten losgehen. Ich habe auch schon erlebt, dass Spieler nach mehreren Stunden Eigeninitiative nachfragen, was man als SL eigentlich geplant hatte und dann unzufrieden mit sich selbst sind, weil sie nicht darauf eingegangen sind und stattdessen was gemacht haben, was weniger unterhaltsam für sie war.

Ich bin der Meinung, dass sowohl Eigeninitiative als auch Plot im Gesamtbild ein vollständiges Unterhaltungsprogramm ergeben.

Es gibt so viele verschiedene Konzepte, wie man Abenteuer schreiben kann. Ein Tipp: Jedes Abenteuer, das in Aufbau, Struktur oder Gliederung auch nur im Entferntesten Ähnlichkeit mit nem DSA-Kaufabenteuer hat, ist Müll und das Schreiben pure Zeitverschwendung. Wenn man irgendeinen beliebigen anderen Ansatz nimmt, kommen Eigeninitiative und Story nicht in Konflikt.
 
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Ein Tipp: Jedes Abenteuer, das in Aufbau, Struktur oder Gliederung auch nur im Entferntesten Ähnlichkeit mit nem DSA-Kaufabenteuer hat, ist Müll und das Schreiben pure Zeitverschwendung.

Ich danke für den Tipp, habe allerdings auch nicht vorgehabt, DSA-Kaufabenteuer nachzuspielen. ;)

Wenn man irgendeinen beliebigen anderen Ansatz nimmt, kommen Eigeninitiative und Story nicht in Konflikt.

Man verwendet irgendeinen beliebigen anderen Ansatz als den Aufbau, die Struktur oder die Gliederung eines DSA-Abenteuers und Eigeninitiative kommt mit Story nicht in Konflikt? Das will ich beherzt anzweifeln.
 
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Ach, was die Leitung im Rollenspiel angeht, bin ich über das "Versuchen" hinaus, denk ich mir.

Nichts desto trotz Dank für den Lesestoff. :)
 
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Klingt so als hätten die Spieler doch keinen Bock gehabt, eine heldenhafte Heldenkampagne zu spielen. Da würde ich an den Absprachen arbeiten.

Es gibt einfach Spieler die fordern Freiheit, werden mit derselben aber erschlagen und wissen nicht damit umzugehen. Shadowrun ist ein beliebtes Beispiel dafür:

"Ey, ich will ne Panther Sturmkanone. Ich ruf mal den Schieber an. *Würfelwürfel* Wie? Hat keine?! Mist!"

Und warum zum Geier erkundigt sich der Spieler nicht in der Matrix ob es nicht irgendwo ein Waffenlager oder ähnliches gibt, wo man einbricht und dann holt man sich das Zeug selbst?

Eigeninitiative vs Railroading - schwierig das. Wenn nichts passiert ists zumeist doof, weil die Spieler ja auch mit einer gewissen Erwartungshaltung an das Spiel gehen. Völlig offene Spiele sind nicht jedermanns Sache - is einfach so, auch wenn die Spieler meinen sie wollten sowas und könnten damit umgehen.

Ich als Spieler brauch irgendwen der mir auch mal den Ton angibt - also externe Skripte. Sandbox ist nicht mein Ding.
 
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Und warum zum Geier erkundigt sich der Spieler nicht in der Matrix ob es nicht irgendwo ein Waffenlager oder ähnliches gibt, wo man einbricht und dann holt man sich das Zeug selbst?
Naja, er setzt sich dann ja in viel höherem Maße der Bevormundung des Spielleiters aus. Der könnte ja einfach "nein" sagen, oder gar ein Abenteuer draus machen - und weiß der Teufel was der sich alles ausdenken tut über das besagte Waffenlager...

Ne, ehrlich, ist besser so für beide Seiten. Am Schluß ständen sich ein Spieler, der die von einer Sentry-gun zerfetzten Reste seines Charakters in den Händen hält, und sein eiskalter Spielleiter gegenüber...: "Du bist so gemein, so unfair! (sprich: du bevormundest mich, um beim Thema zu bleiben)" vs. einem lapidaren "Was? Du wolltest doch die Panther." ;)

Ne, da nutz ich doch lieber die Regel, würfel einmal und gut ist. Wehe dem, der die Büchse der Pa.. ähm, der die Sandbox betritt.... ;)
 
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