Zornhau
Freßt NAPALM!
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- 18. März 2004
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Wie es in den Regeln steht.Es gab einige Unzufriedenheit, dass man offenbar eine ganze Karriere (z.B. Dieb für Klettern oder Seefahrer für Schwimmen) aktivieren müsste um diese allgemeinen Fähigkeiten brauchbar anwenden zu können. Wie macht ihr das?
JEDER Charakter kann natürlich erst einmal über seine ATTRIBUTE die betreffenden Handlungen ausführen. Oft genug reicht das ja auch. Klettern kann wirklich JEDER. Wenn einer Geschicklichkeit -1 hat, dann halt schlechter als jemand mit Geschicklichkeit 3, aber das ist ja - denke ich - nachvollziehbar.
Aber um Klettern oder Schwimmen zu können, braucht man KEINE Laufbahn, um diese Fähigkeit "zu aktivieren"! - Das wäre auch völlig widersinnig.
Die Laufbahnen sind "Kompetenz-Pakete", die auch große überlappende Bereiche haben.
Schwimmen - Ein Barbar aus einer Küsten- oder Flußregion kann das genauso plausibel wie ein Seemann, Pirat, oder ein seereisender Händler, ein Jäger im Sumpfland oder ein Krieger der Flußsicherungstruppe eines Stadtstaates. - Ob eine Laufbahn zusätzlich zum notwendigen Attribut genutzt werden kann, ist eine Frage der konkret beabsichtigten Handlung und des INDIVIDUELLEN Charakterhintergrunds, mit dem der Spieler die Verwendung seiner Laufbahn für diese Handlung BEGRÜNDET.
Außerdem ist es ja auch nicht sicher, welches Attribut eigentlich zum Tragen kommen wird!
Will man gegen eine starke Strömung anschwimmen, dann Stärke.
Will man möglichst schnell irgendwohin gelangen, dann Geschicklichkeit.
Will man jemanden unter Wasser ausmanövrieren, austricksen, in einen Sog geraten lassen, dann Verstand.
Will man die Gottkönigin der Amazonen durch markantes Muskelspiel beim Wasserbalett beeindrucken, dann Auftreten.
Somit: Das, was man bei anderen Regelsystemen als IMMER GLEICHE Kombination aus Attribut und Fertigkeit oder Attributsbezug für manche Fertigkeiten (wie die undurchsichtige DSA4-Variante) kennt, ist bei BoL ANDERS!
Bei BoL kommt zuerst die jeweilige, individuelle, ganz konkrete HANDLUNG, die der Charakter ausführen möchte.
Dann entscheidet - meist der Spielleiter, aber der Spieler kann ja einen Vorschlag machen - man das anzuwendende Attribut.
Dann schaut man, ob eine (manchmal mehrere, dann muß man auswählen, welche) Laufbahn aufgrund des Charakterhintergrundes noch passen könnte.
Und dann schaut man, ob eine GABE und/oder eine SCHWÄCHE (wie Landratte) hier auch noch zur Anwendung kommen müßten.
Und erst jetzt liegt fest: Attribut + (ggf.) Laufbahn + (ggf.) Gabe + (ggf.) Schwäche. Und dazu kommen noch die vom SL zu bestimmenden situativen Modifikatoren (der Schwierigkeitsgrad) und eventuelle Einflüsse einer Opposition (wird ja als negativer Modifikator auf den Wurf des Spielers angewandt).
Und JETZT erst ist klar, was alles für diesen einen Handlungs-Wurf berücksichtigt wird.
Die vier Attribute und die (anfangs) vier Laufbahnen sowie die (meist drei) Gaben und (meist zwei) Schwächen und die situativen Modifikatoren spannen hier einen breiten Raum zur Behandlung von Handlungen auf, die mal alle irgendwie unter "Schwimmen" einordnen könnte.
Aber in BoL ist eben MEHR DETAIL drin, als man es dem einfachen System auf den ersten Blick ansieht. Die KOMBINATION der Regelelemente macht erst die feinere Abstimmung, das individuellere Abbilden konkreter Handlungen aus.
Das bitte Deinen Spielern vermitteln.