Rollenspieltheorie Ausspielen, auswürfeln, oder...?

Ausspielen, auswürfeln, oder...?


  • Umfrageteilnehmer
    38
Wenn man sich mal ein wenig mit Rhetorik, Selbstpräsentation, Sprechweisen etc.beschäftigt (was ich gerade für einen SL ganz nützlich finde), stellt man schnell fest, dass für die subjektive Wirkung viel wichtiger als was man sagt, das "wie man es sagt" ist.
Damit ist zwar dann einerseits Wortwahl gemeint, andererseits aber auch sehr viel Subtiles, wie beispielsweise Timing oder auch ein Gespür für die Situation.

Ein und der selbe Witz kann von verschiedenen Menschen erzählt einmal vollkommen lustig sein, einmal stinklangweilig und das dritte Mal einfach nur widerlich und unpassend.

In einem solchen Freiraum bewegt sich die Umsetzung der Gespräche bei uns, d.h. der Spieler sagt beispielweise etwas inhaltlich aufbauendes (um einen NSC zu motivieren) und je nach Charisma-Probe kommt das dann auch so rüber oder der NSC denkt gar "Moment mal, der will mir bestimmt nur unter die Nase reiben, wie erbärmlich ich gerade wirke; dieses 'Trösten' ist meiner unwürdig...".

Kurz:
Nach gescheiterter Probe missverstehe ich gute Motive der SCs, interpretiere Beleidigungen hinein, wo gar keine sind, werde hellhörig bei dem einen schwachen Argument und überhöre die guten... ich drehe und wende alles so, dass am Ende der Spieler es zwar immer noch als realistische Reaktion wahrnimmt, aber überhaupt nicht mehr begreift, wie zur Hölle er so dermaßen negativ aufgefasst werden konnte.

Also auf der reinen Charisma-Ebene:
"Du sagst, was du sagst." aber auch "Es kommt so an wie du (modifiziert) würfelst."
...das geht aber natürlich nur so lange gut, so lange man nicht mit ganz extremen Charakteren arbeitet. Wenn der schweigsame Spieler den krassesten Diplomaten spielt, muss man sich nochmal etwas einfallen lassen.

Auf der Wissens-Ebene jedoch hake ich schon manchmal ein, nach dem Motto "Ich weiß, dass DU eine Ahnung von italienischen Opern hast und deswegen darüber reden könntest, aber dein SC hat davon doch keine Ahnung, oder? Sollen wir das nicht besser kurz in einer Probe klären."
 
Öhm, ich meinte nicht in der Spielgruppe, sondern hier. Ich sprach nicht um das Thema, sondern über die Diskussionsführung. Aber egal, passt ^^
Dem B! liegt meiner Ehrfahrung nach auch eine gnadenlos regelfaschistische Umsetzung des Storyteller-Systems zu grunde - nur das produziert eine solch konstante Masse an Patzern.
 
Oder noch mal visuell unterstützt:
Egal was du sagst - wenn du dabei einen Charisma-Patzer würfelst, kommst du dabei etwa so rüber:
CDU-Hessen-stellt-Plakate-zur-Landtagswahl-vor.jpg
 
Der Zwerg trifft halt zufällig mit seiner Bemerkung ins Schwarze, oder ein Adliger, der ihn amüsant findet nimmt ihn rhetorisch unter die Fittiche und bügelt seine ungehobelt Art durch witzige, beißende und intelligente Bemerkungen aus und verhilft ihm so zu mehr Ansehen, als ihm zustehen würde.

Währenddessen begeht die Elfe, vielleicht genervt angesichts der unerwarteten Beliebtheit von Freund Knieschneibenknacker einen einzigen, völlig unnötigen Faux Pas, und ist darüber so irritiert und verunsichert, daß sie den ganzen Abend immer wieder danebenliegt, an sich völlig uncharakteristisch für sie. Was natürlich auch anderen auffällt, wilde Gerüchte kommen vielleicht auf
Wo ist das jetzt lame? Das ist Rollenspiel. Das sind Möglichkeiten. Das sind Chancen, unerhofte Gelegenheiten.

ich habe den eindruck wir reden ein wenig aneinander vorbei. wir waren uns ja einig das man nicht alles auswürfeln muss. in dem fall besteht eigentlich kein grund etwas zu würfeln. bzw. nur dann wenn besagter zwerg tatsächlich versucht gut in der gehobenen gesellschaft anzukommen, oder die elfe in besonderer weise eindruck machen will. ersteres würde ich als SL stark hinterfragen - mit welcher motivation? was ist dein plan? und für mich als SL: wer könnte ein interesse daran haben den zwerg gut dastehen zu lassen? zweiteres bräuchte genauere schilderungen wie dies von statten gehen soll. wenn ich der meinung bin mit der aktion landet sie einen vollen erfolg wird das (ganz ohne würfelei) auch der fall sein - stichwort: gute ideen gehören belohnt. wenn ich das für ein grosses risiko halte - roll some dice honey. und den wurf würde ich dann unter umständen auch entsprechend modifizieren.

vielleicht ist das auch eine frage des systems. mache systeme haben eine relativ hohe patzer rate, bei anderen sind sie die ausnahme. vielleicht komme ich da zu sehr von cyberpunk (10%) als das ich noch viel auf würfelergebnisse geben würde.
 
ich denke, die Schwelle, an der man zu Würfeln oder zum Darstellen greift, liegt auch am Spielsystem, das man spielt. Ein System mit vielen Fertigkeiten ermuntert eher dazu, auch zu Situationen außerhalb des Kamfpes die Würfel zu rate zu ziehen (DSA, generell White Wolf Storyteller Systeme, etc.), während eher schlanke Systeme dazu neigen, Würfel spät bis gar nicht einzusetzen (Little Fears, Engel, etc.). Wenn dann noch eine entsprechend gepolte Runde dazu kommt, dann verschiebt sich das alles in die ein oder andere Richtung, bis hin zu den extremen, die es gibt.
 
ich habe den eindruck wir reden ein wenig aneinander vorbei. wir waren uns ja einig das man nicht alles auswürfeln muss.

Hihi. Dann ist dieser Ball irrelevant. Dann reden wir 5 Sekunden drüber und fertig. D'accord.
Oder Du einen SL der soziale Interaktion wo die Créme de la Créme der Gesellschaft zugegen ist und es ist ein wahres Minenfeld und jeder, vor allem Emporkömmlinge wie Abenteuerer sind unterm Mikroskop!
Auf dem Schlachtfeld weißt Du wenigstens wo der Gegner ist. In der feinen Gesellschaft? Nie und nimmer gibt es da klare Grenzziehungen.
D.h. WENN es der SL als Abenteuer/Komplikationspunkt verwenden wird, kann würfeln sogar notwendig sein. Einfach um nicht der Willkür des SL ausgeliefert zu sein.

Spielerinteresse ist eines. Aber oft hat der SL ja Interesse. Und wenn Du dich dann verweigerst. Nun, ja. Bei mir dürftest Du Deinen SC dann mit VIEL Vaseline ausstatten.... Wenn Du Pech hast, hat der Dungeonkeeper keine....

in dem fall besteht eigentlich kein grund etwas zu würfeln. bzw. nur dann wenn besagter zwerg tatsächlich versucht gut in der gehobenen gesellschaft anzukommen, oder die elfe in besonderer weise eindruck machen will. ersteres würde ich als SL stark hinterfragen - mit welcher motivation? was ist dein plan? und für mich als SL: wer könnte ein interesse daran haben den zwerg gut dastehen zu lassen? zweiteres bräuchte genauere schilderungen wie dies von statten gehen soll. wenn ich der meinung bin mit der aktion landet sie einen vollen erfolg wird das (ganz ohne würfelei) auch der fall sein - stichwort: gute ideen gehören belohnt. wenn ich das für ein grosses risiko halte - roll some dice honey. und den wurf würde ich dann unter umständen auch entsprechend modifizieren.

vielleicht ist das auch eine frage des systems. mache systeme haben eine relativ hohe Patzer rate, bei anderen sind sie die Ausnahme. vielleicht komme ich da zu sehr von cyberpunk (10%) als das ich noch viel auf würfelergebnisse geben würde.


Nein. System ist hier wurscht. meistens hast Du ja irgendeine Mechanik solche Sachen ausserhalb der SL Willkür zu lösen. Sind Patzer häufig, dann machst Du halt Average of 3 (und wenn alle 3 Patzen, oioi)

Wenn SL oder Spieler eine Szene spielen wollen wird sie irgendwie gelöst. Im Zweifel gewinnt der SL die Entscheidung hier.
 
D.h. WENN es der SL als Abenteuer/Komplikationspunkt verwenden wird, kann würfeln sogar notwendig sein. Einfach um nicht der Willkür des SL ausgeliefert zu sein.

ähm, wenn wir schon bei der SL willkür angelangt sind wird einen auch kein regelsystem schützen. das dürfte ja klar sein.

ich würde sagen das auf einem ball mit unter mehr rumkommt als etwaige herrausforderungen, und es sich durchaus lohnen kann entsprechende infos abzugreifen, das flair einzufangen oder schlicht charakter play zu betreiben - oder ich verstehe den 5 sek einwand nicht?
und den punkt mit der vaselline hast du sehr schön gemacht. das macht es mir sehr einfach zu erkennen wo ich nicht mitspielen will.

was die regelmechaniken angeht ist mir das eigentlich egal. ich will kein gutes system, ich will gutes character play in einer kooperativ spielenden runde. punkt.
 
ähm, wenn wir schon bei der SL willkür angelangt sind wird einen auch kein regelsystem schützen. das dürfte ja klar sein.

ich würde sagen das auf einem ball mit unter mehr rumkommt als etwaige herrausforderungen, und es sich durchaus lohnen kann entsprechende infos abzugreifen, das flair einzufangen oder schlicht charakter play zu betreiben - oder ich verstehe den 5 sek einwand nicht?
und den punkt mit der vaselline hast du sehr schön gemacht. das macht es mir sehr einfach zu erkennen wo ich nicht mitspielen will.

Natürlich schützen Dich Regeln vor Willkür des SL. Genauso wie Gruppenkonsens, Setting, Spielstil, etc.
Wenn Dir Regeln egal sind (und Du sie nach Gusto interpretierst), nunja, dann weiss ich mit wem ich nicht spielen will.
Bei uns werden Taschenlampenfallenlasser irgendwann mal vom Nachtmahr gefressen oder von der Gruppe ausgesondert.

ich würde z.b. niemals auf die idee kommen meinen schnöseligen adligen auf menschenkenntniss bei irgendwelchen bauern würfeln zu lassen. dafür hat er schlicht kein interesse und ich würde mich rundweg weigern eine entsprechende probe darauf abzuliefern (auto fail). selbiges gilt für diverse andere situationen in denen ich ihm keinerlei kompetenzen oder mangelde aufmerksamkeit unterstelle - unabhängig davon was die werte sagen. im gegenzug gehe ich aber davon aus der er sämtliche "proben" um das drumherum eines höfischen balls mit bravour besteht - ohne dabei auf die würfel (den zufall) angewiesen sein zu müssen. ich erwarte auch das mir die SL da das entsprechende vertrauen schenkt die Situationen "realistisch" zu bewerten. aber klar, wenn es unbekannte faktoren gibt, dann kann die SL natürlich jederzeit eingreifen und beschreiben wo ich an grenzen stosse. dann liegt es wieder an mir herraus zu finden was das für grenzen sind und ob mein SC die Fähigkeiten hat damit umzugehen.


Du verkennst das die Initiative wann Du zu würfeln hast eher vom SL als von Dir kommt.
Um den Redefluss nicht zu stören würde ich als SL einige der Proben die ich für sinnvoll halte vorher machen. Oder das halt so oder so festlegen mit der Gefahr das ich Spieler nach Nasenfaktor bevorzuge oder benachteilige.
Als SL greif ich nur ein wenn etwas signifikant ist. Also für Plot/Stimmung/Einschätzung der Situation wichtig ist. Oder wenn jemand wirklich versucht OOC Wissen einfliessen zu lassen das sein SC nun mal gar nicht haben kann.

Meine Spieler wissen in etwa wann gewürfelt wird, sind also nicht sehr überrascht wenn ich sie dazu auffordere oder nach einem Wert frage. Wenn der Streetsamurai eine potentielle Kampfsituation vor sich hat werde ich ihn ja auch nicht darauf würfeln lassen um zu erkennen das 3 von 4 der Jungs denen er gegenüber steht eindeutig eine kampfbereite Haltung angenommen haben und der 4-te somit als untrainiert oder supercool zu gelten hat.

Der Samurai Schüler dagegen müsste schon eher würfeln bzw. für den wird gewürfelt. In einer Gruppe würde ich halt den besten der Beteiligten SCs würfeln lassen. Das kann auch, nach meiner SL Willkür auch mal ein Auto-Success sein. Da hat man dann auch Auto-Fails.
Würfelt man in so einer Situation kann ein Patzer oder kritischer Erfolg interessante Entwicklungen starten.

Ob man die Spielmechanik oder die Kunst des SLs auch merkt ist denke ich mal Stilsache, bei uns wird fast alles offen gewürfelt ausser in Situationen wo ein Patzer/kritischer Erfolg unerwünschte Informationen liefern würden. (Mehr für Informationspatzer)
 
Wenn Dir Regeln egal sind (und Du sie nach Gusto interpretierst), nunja, dann weiss ich mit wem ich nicht spielen will.

Du interpretierst die Regeln nicht nach Gusto, wenn du spontan entscheidest, wann ein eigentlich fälliger Wurf jetzt tatsächlich fällig ist und wann nicht?



Und was haben die Regeln hiermit zu tun?
Bei uns werden Taschenlampenfallenlasser irgendwann mal vom Nachtmahr gefressen oder von der Gruppe ausgesondert.

Taschenlampenfallenlasser sind doch Taschenlampenfallenlasser, weil sie im entscheidenden Moment die Taschenlampen fallen lassen. Und nicht, weil sie die Regeln zu liberal interpretieren. Und straft ihr für euch unangenehmes Spielverhalten eigentlich immer im Spiel und am Charakter ab?
 
Natürlich schützen Dich Regeln vor Willkür des SL. Genauso wie Gruppenkonsens, Setting, Spielstil, etc.
Wenn Dir Regeln egal sind (und Du sie nach Gusto interpretierst), nunja, dann weiss ich mit wem ich nicht spielen will.
Bei uns werden Taschenlampenfallenlasser irgendwann mal vom Nachtmahr gefressen oder von der Gruppe ausgesondert.
Ich glaube was er eigentlich meinte war, dass Dich Regeln nicht vor einem böswillig/willkürlichen SL schützen können. Ist ja unerheblich, ob er sagt "Du begehst einen Faux Pas" oder "Deine Etiketteprobe ist um +20 erschwert." Oder ein noch deutlicheres Beispiel: Ob er sagt: "Du bist tot." oder Dich gegen zwanzig Ogerberserker kämpfen lässt, wenn Dein Char mit viel Glück einen schaffen würde.


Davon mal ganz abgesehen, denke ich dass der ganze Punkt von würfeln oder nicht würfeln sowie auch die Diskussion zu Patzern sehr viel mit den Würfelfrequenz und der Bedeutung des einzelnen Wurfes zu tun hat. Im Kampf wo Würfe in großer Quantität abgeleistet werden, sind Patzerwahrscheinlichkeiten von 5-10% okay, weil einzelne Würfe in der Regel nicht kritisch sind und sich eine gewisse "Patzerquote" einpendelt, einfach als statistisches Ergebnis vieler Würfe. In anderen Situationen (z.B. Etikette, vor Gericht) entscheidet oft ein einzelner Wurf über Gedeih und Verderb und hier kann sich der SC eigentlich keinen Patzer erlauben, da wird es dann zum handfesten Problem, wenn das System eine hohe Patzerrate hat.

Bei Forenspielen bin ich nach anfänglichen Würfelbotrunden, die auch ihren Reiz hatten, mittlerweile dazu übergegangen ALLES auszuspielen und es dabei der Verantwortung der Spieler zu überlassen, sich an ihren Werten zu orientieren. Hierbei gibt es zwei Modelle:
1. Die Spieler spielen nur AN, schreiben also nur was ihr Charakter versucht und der SL antwortet dann, indem der den Ausgang der Aktion und die Reaktion der Spielwelt beschreibt.
2. Die Spieler schreiben wirklich selbst mit, beschreiben als den Ausgang ihrer Aktionen gleich mit im Rahmen dessen, was der SL ihnen schon offenbart hat. Hier ist es natürlich wichtig, dass man Spieler hat, die das können. Die selbst zu entscheiden in der Lage sind, dass ihr Charakter böse verletzt wird, etc. ohne die gestalterische Freiheit im Powerrausch auszunutzen.
 
Du interpretierst die Regeln nicht nach Gusto, wenn du spontan entscheidest, wann ein eigentlich fälliger Wurf jetzt tatsächlich fällig ist und wann nicht?

Wenn ein Wurf nach Regeln fällig ist brauch ich nicht zu entscheiden. Dann ist er fällig.
Nur wenn ein Wurf nicht zwingend ist, aber hilfreich, dann entscheide ich, je nach Situation ob wir denn auch einen Wurf machen oder nicht.
Beispiel: Suche nach Geheimtüren. Wenn es nichts gibt (Sandwüste z.B.) wo man eine Geheimtür verstecken kann, dann brauch man auch nicht würfeln.
Meint der Spieler hier müsse es so etwas geben dann würfle ich verdeckt. Bei einem Patzer könnte der SC den Eindruck bekommen hier muss was versteckt sein, auch wenn nichts da ist.
Hat man den Bauplan samt Geheimtürstelle zur Hand erübrigt sich das suchen (würfeln), vielleicht noch für den Öffnungsmechanismus.

Kein Regelsystem ist vollständig und unlangweilig gleichzeitig.

Und was haben die Regeln hiermit zu tun?
Taschenlampenfallenlasser sind doch Taschenlampenfallenlasser, weil sie im entscheidenden Moment die Taschenlampen fallen lassen. Und nicht, weil sie die Regeln zu liberal interpretieren. Und straft ihr für euch unangenehmes Spielverhalten eigentlich immer im Spiel und am Charakter ab?


Ich möchte das mein Menschenkenntniswurf bei Bauern fehlschlägt =ich ignoriere die Hinweise des SL=Taschenlampe fallen lassen ("Hmm. Der Bedienstete hat aber ausgesprochen teuere Stiefel an, passt gar nicht. Und er spricht mit so seltsamem Akzent...")
Das kann ich mir nicht vorstellen das Ascaso das so angewendet haben möchte. Also kann sein Argument das er entzscheidet wann gewürfelt wird nicht stimmen. Anregungen geben wann, das schon.

Das sein SC niedere Stände mit Ignoranz straft würde ich als Malus bei bestimmten Wahrnehmungswürfen werten. Das mag Boni bei anderen Standesbewußten ergeben, etc.
Wenn der SC nun trotz des erfolgreichen Wurfes diese Information ignoriert, darf er sich nicht wundern das sein Lehnsherr vergiftet, oder sonst irgend etwas katastrophisches passiert das er hätte vermeiden können.

In-Game vergehen werden In-Game bestraft. Das das Verhalten unangemessen war hat man dem Spieler ja gesagt und er hat es ignoriert.
Das muß zur inneren Logik der Welt passen.
Sonst ist das keine "natürliche" Reaktion der Umwelt auf das was die Spieler mit Ihren SCs machen.
Gibt es Automatismen?
Nein.
Dumme Zufälle und statistische Anomalien aber schon.

Ich glaube was er eigentlich meinte war, dass Dich Regeln nicht vor einem böswillig/willkürlichen SL schützen können. Ist ja unerheblich, ob er sagt "Du begehst einen Faux Pas" oder "Deine Etiketteprobe ist um +20 erschwert." Oder ein noch deutlicheres Beispiel: Ob er sagt: "Du bist tot." oder Dich gegen zwanzig Ogerberserker kämpfen lässt, wenn Dein Char mit viel Glück einen schaffen würde.

Und was ich sagen wollte ist das ich als Spielleiter keine Favoriten und Speichellecker heranzüchten will und somit Erfolg/Mißerfolg durch einen Würfelwurf besser dargestellt werden als durch meine persönlichen Vorlieben.

Wie entscheidest Du als SL wenn:
  • Spieler A dein Kumpel ist
  • Spieler B dir etwas auf die Nerven geht (mindestens heute)
  • Spieler C leicht entmutigt wird bei Mißerfolgen und Du ihm einen Erfolg gönnst
  • Spieler D maulfaul ist
  • Spieler E eine Dramaqueen ist und den anderen mit Mißerfolgen stundenlang in den Ohren liegt wie schlimm das denn sei
  • Spieler F supereloquent ist und einem Todeskandidaten eine teure Kapitallebensversicherung mit Leichtigkeit andrehen könnte
  • Spieler G ein Taktikgenie/Mastermind ist und vieles schon im Blick hat was die anderen ignorieren
Da nutze ich besser die Würfel anstatt nach Nasenfaktor zu entscheiden.
Modifiziert je nach "Leistung"/Stress/Zeitaufwand der Spieler/SCs/Gruppe
 
Kein Regelsystem ist vollständig und unlangweilig gleichzeitig.

Also entscheidest du trotzdem nach Gusto, wann du Regeln einsetzen willst und wann nicht (auch wenn du es zusätzlich machst). Deiner Logik folgend sind dir dadurch Regeln egal, du machst ja mit ihnen, was du willst. Spielst du jetzt nicht mehr mit dir?


Also kann sein Argument das er entzscheidet wann gewürfelt wird nicht stimmen. Anregungen geben wann, das schon.

Wenn der Tag kommt, da ich meinen Spielern sage, dass ich entscheide, wann sie würfeln und sie mir höchstens Anregungen geben dürfen, wird der Tag sein, da mein Spielleiterhut an den Nagel gehört.

In-Game vergehen werden In-Game bestraft. Das das Verhalten unangemessen war hat man dem Spieler ja gesagt und er hat es ignoriert.

Wie kann der Spieler denn ein In-Game Vergehen begehen? Er ignoriert eine angebliche Settingwahrheit, die du (immer hin auch "willkürlich") gesetzt hast. Dafür bestrafst du ihn über seinen Charakter.

Das muß zur inneren Logik der Welt passen.

Die offensichtlich du bestimmst und nicht dein Spieler, selbst wenn er entscheidet, dass er sich so dermaßen gar nicht für niedere Stände interessiert, dass er bei entsprechenden Würfen automatisch versagt. Weiterführende Frage: wenn du das als Spielleiter weißt, warum ihn dann in eine Situation manövrieren, die ihn quasi dazu zwingt diesen Charakterwunsch deinen Vorstellungen anzupassen?

Sonst ist das keine "natürliche" Reaktion der Umwelt auf das was die Spieler mit Ihren SCs machen.

Ich sehe ehrlich gesagt wenig Natürliches in der Reaktion eines angepissten Spielleiters, der den Charakter dafür bestraft, dass sein Spieler eine unterschiedliche Vorstellung der Regelauslegung hat. Und keinen plausiblen Grund, dass nicht vorher durch Gespräche zu klären, um die gemeinsame Vorstellungswelt gar nicht erst da mit reinzuziehen.
 
Also entscheidest du trotzdem nach Gusto, wann du Regeln einsetzen willst und wann nicht (auch wenn du es zusätzlich machst). Deiner Logik folgend sind dir dadurch Regeln egal, du machst ja mit ihnen, was du willst. Spielst du jetzt nicht mehr mit dir?

Jupp. Bin da geschmackssicher. :)
Und Du handwedelst entweder immer oder hälst Dich immer sklavisch an die Spielgesetze.

Wenn der Tag kommt, da ich meinen Spielern sage, dass ich entscheide, wann sie würfeln und sie mir höchstens Anregungen geben dürfen, wird der Tag sein, da mein Spielleiterhut an den Nagel gehört.

Gut das bei Dir die Spieler entscheiden. Und das Du somit als SL überflüssig bist.

Wie kann der Spieler denn ein In-Game Vergehen begehen? Er ignoriert eine angebliche Settingwahrheit, die du (immer hin auch "willkürlich") gesetzt hast. Dafür bestrafst du ihn über seinen Charakter.

Ja klar. Wer bei mir kein rosa Eis als SC mag, der hat vollkommen verschissen.

Die offensichtlich du bestimmst und nicht dein Spieler, selbst wenn er entscheidet, dass er sich so dermaßen gar nicht für niedere Stände interessiert, dass er bei entsprechenden Würfen automatisch versagt. Weiterführende Frage: wenn du das als Spielleiter weißt, warum ihn dann in eine Situation manövrieren, die ihn quasi dazu zwingt diesen Charakterwunsch deinen Vorstellungen anzupassen?

Ach. Es ist einfacher wenn der Bauer ihm ein absolut tödliches Gift verabreicht das man nicht entdecken, und gegen das es auch kein Gegenmittel gibt. Da brauch ich nicht den Kunstgriff eines Verpatzen Fertigkeitswurfs. Das krieg ich auch so hin.

Ich sehe ehrlich gesagt wenig Natürliches in der Reaktion eines angepissten Spielleiters, der den Charakter dafür bestraft, dass sein Spieler eine unterschiedliche Vorstellung der Regelauslegung hat. Und keinen plausiblen Grund, dass nicht vorher durch Gespräche zu klären, um die gemeinsame Vorstellungswelt gar nicht erst da mit reinzuziehen.

Hmm. Das heißt dann im Umkehrschluss das bei Dir als SL auch abstruse Handlungen der SCs und Spielweltrealitätsverweigerung keinerlei negative Auswirkungen In-Game haben? Das man die SCs mit Samthandschuhen anfaßt und Challenges die Schwächen des SC Designs verwenden nicht vorkommen?
Yay! Super herausforderndes Spiel das Du deinen Spielern da bietest!
 
Spielweltrealitätsverweigerung muss zwischen SL und Spieler geklärt werden, nicht zwischen SL und SC. Es macht schlicht keinen Sinn in Parallelwelten zu spielen.

spielweltrealitätsverweigerung ist ja mal ein ganz extra ordinäres wörtchen.

Hmm. Das heißt dann im Umkehrschluss das bei Dir als SL auch abstruse Handlungen der SCs und Spielweltrealitätsverweigerung keinerlei negative Auswirkungen In-Game haben? Das man die SCs mit Samthandschuhen anfaßt und Challenges die Schwächen des SC Designs verwenden nicht vorkommen?
Yay! Super herausforderndes Spiel das Du deinen Spielern da bietest!

ich glaube genau da liegt vermutlich das missverständniss. es geht doch nicht darum irgendjemanden mit samthandschuhe anzufassen, sondern vielmehr darum sich gegeseitig bei entscheidungen zu vertrauen - immer mit dem hintergedanken das alle am spieltisch am ende eine nette zeit miteinander haben wollen.
für mich heisst das, das mir die SL vertraut wenn ich mit meinem SC eine spielerische entscheidung im sinne eines konsistenten charakter bildes treffe - ebenso wie ich der SL traue mich darin zu regulieren wenn ereignisse statt finden die ich als spieler nicht absehen kann.

ich kann für mich sagen das das gut klappt. wenn ich leite halte ich es auch so und bin ein grosser fan davon wenn spielende selbst das heft in die hand nehmen - also im sinne ihres charakters. um ehrlich zu sein verstehe ich deine massive opposition dagegen nicht? man kann das hier bestimmt alles haarklein aufdröseln, aber konkret ist es halt nur ein weiterer stil für einzelne (wenige) situationen. nebenbei, es sagt ja keiner das auswürfelfreunde etwas falsch machen.
 
spielweltrealitätsverweigerung ist ja mal ein ganz extra ordinäres wörtchen.

nicht wahr ;)

ich glaube genau da liegt vermutlich das missverständniss. es geht doch nicht darum irgendjemanden mit samthandschuhe anzufassen, sondern vielmehr darum sich gegeseitig bei entscheidungen zu vertrauen - immer mit dem hintergedanken das alle am spieltisch am ende eine nette zeit miteinander haben wollen.
für mich heisst das, das mir die SL vertraut wenn ich mit meinem SC eine spielerische entscheidung im sinne eines konsistenten charakter bildes treffe - ebenso wie ich der SL traue mich darin zu regulieren wenn ereignisse statt finden die ich als spieler nicht absehen kann.


D'accord, das ist in etwa das was ich mir als Verhalten der spielenden untereinander vorstelle.


Spielweltrealitätsverweigerung muss zwischen SL und Spieler geklärt werden, nicht zwischen SL und SC. Es macht schlicht keinen Sinn in Parallelwelten zu spielen.

Ja, das ist vorzuziehen. Aber wenn die Klärung auf SL und Spieler Ebene scheitert gibt es 5(+) Optionen
  1. Der SL akzeptiert die Entscheidung des Spielers und bietet eine Spielweltkonsistente Auflösung an (d.h. der SC hat es schwer)
  2. Der SL akzeptiert die Entscheidung des Spielers und bietet eine Auflösung an die auf die Spielweltkonsistenz pfeift dafür den SC unbeschadet läßt
  3. Ein anderer Spieler erbarmt sich und rettet die Situation
  4. Der SL erbarmt sich und rettet den SC (Deux Ex Machina)
  5. Man spielt nicht mehr miteinander (mag daran liegen das der SL einfach abstrus tickt, wer weiss das schon)
Ich bin für Option 1. der SC und damit der Spieler müssen mit den Auswirkungen Ihrer Entscheidungen halt leben lernen.
Was die wenigsten am Spieltisch mögen sind ständige Regel- und Auslegungsdiskussionen die alle bis auf SL und betroffenen Spieler oft NULL interessieren.
 
Zurück
Oben Unten