Rollenspieltheorie Ausspielen, auswürfeln, oder...?

Ausspielen, auswürfeln, oder...?


  • Umfrageteilnehmer
    38
Und Du handwedelst entweder immer oder hälst Dich immer sklavisch an die Spielgesetze.

Nö.

Gut das bei Dir die Spieler entscheiden. Und das Du somit als SL überflüssig bist.

Das is so gut, das rahm' ich mir ein!

Ach. Es ist einfacher wenn der Bauer ihm ein absolut tödliches Gift verabreicht das man nicht entdecken, und gegen das es auch kein Gegenmittel gibt. Da brauch ich nicht den Kunstgriff eines Verpatzen Fertigkeitswurfs. Das krieg ich auch so hin.

Deine Vorstellung von "Herausforderung" ist so... 90iger.

Hmm. Das heißt dann im Umkehrschluss das bei Dir als SL auch abstruse Handlungen der SCs und Spielweltrealitätsverweigerung keinerlei negative Auswirkungen In-Game haben? Das man die SCs mit Samthandschuhen anfaßt und Challenges die Schwächen des SC Designs verwenden nicht vorkommen?
Yay! Super herausforderndes Spiel das Du deinen Spielern da bietest!

Der Umkehrschluss ist ungefähr genauso logisch, wie deine Gassenhauer "du benutzt die Regeln anders als ich finde, wie du sie benutzen wolltest, also sind sie dir egal!" und "also bist du ein Taschenlampenfallenlasser!"

Die Herausforderungen entstehen in meinen Runden hoffentlich nicht durch meine Launen oder seltsam hingedrehte Spielweltlogik, die gerade "zufällig" (Algorithmen! Science, bitch!) super geeignet sind um meine Spieler und deren Charaktere abzufucken. Ich bin eigentlich ganz glücklich, dass die sich meist recht organisch aus dem Spielgeschehen (und nicht dem Spielerverhalten...) ergeben und ich nicht viel mehr machen muss, als hier und da mal nen Schubser zu geben. Aber Jeder so wie ihm der Rock sitzt, saickma.
 
Davon mal ganz abgesehen, denke ich dass der ganze Punkt von würfeln oder nicht würfeln sowie auch die Diskussion zu Patzern sehr viel mit den Würfelfrequenz und der Bedeutung des einzelnen Wurfes zu tun hat. Im Kampf wo Würfe in großer Quantität abgeleistet werden, sind Patzerwahrscheinlichkeiten von 5-10% okay, weil einzelne Würfe in der Regel nicht kritisch sind und sich eine gewisse "Patzerquote" einpendelt, einfach als statistisches Ergebnis vieler Würfe. In anderen Situationen (z.B. Etikette, vor Gericht) entscheidet oft ein einzelner Wurf über Gedeih und Verderb und hier kann sich der SC eigentlich keinen Patzer erlauben, da wird es dann zum handfesten Problem, wenn das System eine hohe Patzerrate hat.
Oder man gewährt hier auch eine Möglichkeit Patzer noch einmal gerade zu biegen - so machen wir das bei uns.
 
Wir machen das meist anders rum - erst wird die Szene gespielt, dann wird gewürfelt für das Ergebnis. Will man den Händler bestechen, dann spielt der Spieler das aus und würfelt dann, ob der korrpute Beamte das schluckt oder nicht. Das ist nicht ganz sauber, aber passiert meistens ganz organisch so. Lieber würde ich es so machen wie bei Wulf :)

In den allermeisten Fällen klappt das mit dem erst Ausspielen und Würfeln ganz gut, aber eben nicht immer. Ich möchte das anders herum mal ausprobieren! Gerade Spieler, die am Spieltisch nicht die Rampensäue sind, könnten davon profitieren. Und die redegewandten Rampensäue würde es davon abhalten als hochgezüchteter Kämpfercharakter auch noch die sozialen Interaktionen an sich zu ziehen.
Wir hatten allerdings auch schon Spieler, die sich um Kopf und Kragen geredet haben und dann konsequenter Weise auch den passenden Patzer geworfen haben :D
 
Und die redegewandten Rampensäue würde es davon abhalten als hochgezüchteter Kämpfercharakter auch noch die sozialen Interaktionen an sich zu ziehen.

Das hört man ja doch recht oft. Scheint ja weit verbreitet zu sein, dass Spieler, die redegewandt sind, nicht interessiert, was auf ihrem Charakterbogen steht. Zumindest weit genug verbreitet, um Wege finden zu müssen, sie im Zaum zu halten.

Erst Würfeln, dann erzählen haben wir eigentlich recht oft, vor allem wenn es um Debatten (mit System) oder um Kämpfe geht. Den Meisten fällt das eigentlich nicht schwer, ihre Erfolge oder Misserfolge zu interpretieren.
 
Das hört man ja doch recht oft. Scheint ja weit verbreitet zu sein, dass Spieler, die redegewandt sind, nicht interessiert, was auf ihrem Charakterbogen steht. Zumindest weit genug verbreitet, um Wege finden zu müssen, sie im Zaum zu halten.

Naja, die Lösung ist doch recht simpel. Wenn der Spieler der sozial inkompetenten Kampfsau anfängt, durch Eloquenz und Charme in Gesprächen mit den NSCs zu glänzen reicht doch ein Blick auf den Charakterbogen. Wenn die Werte keinerlei soziale Kompetenz vermuten lassen hilft als SL in der Regel eine kurze Erinnerung: "Dein SC ist lange nicht so gut wie du in dem, was du da gerade machst..." Denn meist will ein Spieler ja nicht schummeln, sondern vergißt schlicht und einfach die Einschränkungen seines SC.

Und wenn die Ansage nicht fruchtet, spielt man die NSCs halt entsprechend. ("Wenn ich kurz eine Frage an sie richten dürfte, edler Herr, wo ist denn hier in Nähe ein Etablissement, in dem ein Gourmet wie ich ein gutes Mahl genießen könnte?" wird gedanklich zu: "Ey, du! Wo Gasthaus!? Hunger!", ehe der NSC reagiert...)

Und deswegen haben meine Kampfschweine (I want a big-ass sword!) auch fast immer halbwegs ordentliche soziale Kompetenz (ich rede gern am Spieltisch).
 
Na ja ich hab das Problem selten. Wenn sich unsere Laberbacken in der Runde Charaktere machen, dies sozial nicht so drauf haben vergessen die das ja nicht einfach zwischendurch. Immer hin haben sie bewusst und gezielt Charaktere gemacht, dies sozial nicht drauf haben. Genauso wenig würde ja der Ritter / Krieger einfach vergessen "ups, ja stimmt, ich kann ja kämpfen. Das ist zwar der Kern meines Charakterkonzepts, das ich seit Wochen ausspiele, aber irgendwie muss mir das entfallen sein". Deswegen hab ich halt nicht verstanden, warum Jemand quasi Schutzmechanismen vor diesem "exploit" braucht.

Wobei es ja auch manchmal so klingt ("wenn die Erinnerung nicht fruchtet"), dass einige ganz bewusst drauf scheißen, was auf dem Bogen steht und einfach das Konzept dann dahingehend biegen. Das kenn ich eben nicht.
 
Ich glaube, einige hier beschreiben ihre Munchkin Spieler... ^^

EDIT: Ist das Wort Munchkin eigentlich in dem Kontext das Richtige? Oder doch eher Powergamer?
 
Keine Ahnung, kenn mich da nicht so aus. Dachte Powergamer seien Menschen, die ihre Charaktere ausmaxen. Wenn der Charakter aber keine ausgemaxten social skills auf dem Bogen hat, bringt das dem dann nicht viel. Kann aber auch sein, dass ich mich irre.

Mich befremdet die ganze Idee dahinter einfach. Wenn ich mit Jemandem spielen würde, der mir sein Konzept "Barbar Grogar" vorstellt, der kämpfen und saufen kann und sonst nichts - und dann im Spiel seine persönlichen Kenntnisse der Kunstgeschichte im Gespräch mit der Königin von und zu einbringt... this would be my face.
 
Tja, da bist du noch nicht zu den Ambientespielern in Warhammer 40k vorgedrungen ^^ Hauptsache Schaden machen und den Rest ausspielen.

Mich hat es damals auch befremdet, das mein SuSki Sl mich fragte, warum ich mich in ingame Gesprächen zurückhalte. Ich spiel in der Runde nen Arschloch Ork mit -5 auf Charisma, der gemein und gierig ist. Das einzige was der auf die Reihe bekommt ist, "Wo ist das Geld? Wie viel? Ich schneide dich in Streifen und verkauf dich Pfundweise, dann bekomm ich mehr für."
 
Ich bin da ganz bei dir, Harlekin. Wir wählen die Nachteile unserer Charaktere bewusst aus und haben dann auch Spaß dabei, sie auszuspielen. Ist bestimmt so'n "Geschichtenerzähler"-Ding.

Edit: Wobei, selbst unser Kraftspieler behindert seinen Charakter mit nichts, was ihm später ins Knie beißen könnte.

Aber gut, muss natürlich erstmal einer da sein, der ein Auge auf die Nachteile in der Runde hat und die wenn nötig auch mal schreiend ans Tageslicht zerrt.
 
Ist das Wort Munchkin eigentlich in dem Kontext das Richtige? Oder doch eher Powergamer?

Munchkin: Ein Spieler, der betrügt und bescheißt, damit sein SC so gut ist wie möglich. Ist gemeinhin nicht an Konsistenz oder Glaubwürdigkeit des SCs interessiert.

Powergamer: Ein Spieler, der seinen SC innerhalb der Regeln maximiert.

Ich bin Powergamer, und ich stehe dazu. Wenn die Regeln mir etwas ermöglichen, mache ich das, sofern es zu meinem Charakterkonzept paßt.

OffTopic
Ja, ich bin mir im klaren, daß sich jetzt viele drauf stürzen, voll des rechtschaffenden Zorns ob des bösen Powergamers, und den letzten Teil des Satzes unterschlagen oder ihn mir nicht glauben. Weil, ist ja ein Powergamer.

Scheiß drauf.



Na ja ich hab das Problem selten. Wenn sich unsere Laberbacken in der Runde Charaktere machen, dies sozial nicht so drauf haben vergessen die das ja nicht einfach zwischendurch. Immer hin haben sie bewusst und gezielt Charaktere gemacht, dies sozial nicht drauf haben. Genauso wenig würde ja der Ritter / Krieger einfach vergessen "ups, ja stimmt, ich kann ja kämpfen. Das ist zwar der Kern meines Charakterkonzepts, das ich seit Wochen ausspiele, aber irgendwie muss mir das entfallen sein". Deswegen hab ich halt nicht verstanden, warum Jemand quasi Schutzmechanismen vor diesem "exploit" braucht.

Dir ist es noch nie passiert, daß du so drin im Spiel und im Charakter warst, daß du Einschränkungen deines SCs vergessen hast? OK, dann bist du ein besserer Rollenspieler als ich und meine Runde. Ist ja perfekt für dich. Ich denke, du hast dir deine arrogante Art voll und ganz und rechtschaffend erarbeitet, Meister.

Wobei es ja auch manchmal so klingt ("wenn die Erinnerung nicht fruchtet"), dass einige ganz bewusst drauf scheißen, was auf dem Bogen steht und einfach das Konzept dann dahingehend biegen. Das kenn ich eben nicht.

"Wenn ich nicht genau verstehe, was der andere sagt, nehme ich das schlechteste an." (y) Paßt zu deinem Gesamteindruck, leider.
 
Dir ist es noch nie passiert, daß du so drin im Spiel und im Charakter warst, daß du Einschränkungen deines SCs vergessen hast? OK, dann bist du ein besserer Rollenspieler als ich und meine Runde. Ist ja perfekt für dich. Ich denke, du hast dir deine arrogante Art voll und ganz und rechtschaffend erarbeitet, Meister.

butthurt, much? Irritation als Arroganz auslegen is ne Glanzleistung, wirklich. Keine Ahnung, wie du darauf kommst, dass ich über rollenspielerische Qualitäten urteile. Mensch, wenn ich vorher doch irgendwo nur geschrieben hätte, dass ich es selbst schwierig finde, sowas zu beurteilen, weil es etwas rein Subjektives ist...

"Wenn ich nicht genau verstehe, was der andere sagt, nehme ich das schlechteste an."

Lies dir den Satz nochmal durch und denk drüber nach, ob man meine Postings vielleicht auch in einem anderen Licht betrachten kann. Das mit dem Gesamteindruck lassen wir dann mal lieber schön. Kein Grund diese Diskussion auf die persönliche Ebene zu heben, weil du dich unnötig angegriffen fühlst. Ich entschuldige mich auch dafür, dass es offensichtlich falsch angekommen ist.

Wenn du dann noch die Güte hättest, mir zu erklären, inwieweit die Erinnerung an einen bestimmten Skill "nicht fruchten" kann, ohne, dass der Spieler seinen Charakterbogen bewusst ignoriert, bin ich vermutlich zufrieden. Dann habe ich dich falsch verstanden.

Was mir aber immer noch nicht erklärt, warum es notwendig ist, vergessliche Spieler durch Begrenzungen im Spiel davon abzuhalten, ihre Charakterwerte zu ignorieren.
 
Ich glaube, einige hier beschreiben ihre Munchkin Spieler... ^^

EDIT: Ist das Wort Munchkin eigentlich in dem Kontext das Richtige? Oder doch eher Powergamer?

Im Englischen ist Munchkin das richtige.
http://dict.leo.org/ende/index_de.h...oc=0&resultOrder=basic&multiwordShowSingle=on
Im Prinzip den Kiddie (gebliebenen) Spieler der in allem besser sein muss als alle anderen, sonst stimmt was fuer ihn nicht.

Powergamer ist kein englisches Wort. Das benutzt man im deutschsprachigen Raum um damit Munchkins zu titulieren.
 
Powergamer ist kein englisches Wort. Das benutzt man im deutschsprachigen Raum um damit Munchkins zu titulieren.
Hüstel.

A power gamer (sometimes "powergamer") can also be a player of role-playing games who focuses on making their characters as powerful as possible; see powergaming.

Wobei der zusammengeschriebene Begriff vermutlich durchaus aus Deutschland stammt, das ist ja eine bekannte Eigenheit unserer Sprache...
 
Hüstel.

A power gamer (sometimes "powergamer") can also be a player of role-playing games who focuses on making their characters as powerful as possible; see powergaming.

Wobei der zusammengeschriebene Begriff vermutlich durchaus aus Deutschland stammt, das ist ja eine bekannte Eigenheit unserer Sprache...

Oje. Ich hätte wenigstens eine Referenz auf den Duden erwartet.

Tadah!
http://www.merriam-webster.com/dictionary/power play

Plink!
http://www.merriam-webster.com/dictionary/power game
Plink!
http://www.merriam-webster.com/dictionary/power gamer
Plink!
http://www.merriam-webster.com/dictionary/powergamer

Komisch, nöh?

Und nächster Plink:
http://www.merriam-webster.com/dictionary/munchkin

Ach ne, den gibbet immerhin.

Wäre Powergamer das korrekte Wort dann wäre das Spiel
http://www.sjgames.com/general/retail/powergamer.html
statt
http://www.sjgames.com/general/retail/munchkin.html

Was kümmert mich ein schwacher Beweis, Hauptsache eine starke Behauptung.

(y) to the Likers! Mehr likes = mehr Wahr, bestimmt

Wenn man sich abseits des Mainstream im angelsächsischen Raum bewegt dann ist mir Munchkin deutlich häufiger als Power Gamer untergekommen. Munchkinism vor allem.

Tatsächlich sind es wohl Synonyme
http://www.darkshire.net/~jhkim/rpg/theory/models/robinslaws.html
wobei Munchkin die abwertende, auf kleinkindalterniveau spielende Variante ist.
Und der Powergamer der rollenspieltheoretische, neutralere Begriff ist.

Hätte gerne alleine recht, muß es wohl teilen, snüff! :cry:

Ich kenne eigentlich niemanden, der den Begriff so verwendet. Hm...
Eben. Powergamer kenn ich aus dem angelsächsischen Raum eigentlich nicht. Das treffe ich nur in D an...
 
Zurück
Oben Unten