AW: Anfängerfragen (Bennies, Statisten)
Ich brauch nicht jedesmal eine genau, detailierte Beschreibung, das hält letzten Endes auch nur auf. Die Mischung muss halt stimmen, ständig nur Agility Trick is auch öde.
Stimmt - öde, aber akzeptabel, denn...
Es ist auch Spieler-abhängig. Ich hab Spieler, denen fallen gute Tricks ein, die sie gern beschreiben. Wenn sich da ein Spieler schwerer tut - warum soll ich ihn oder sie dann zwingen, sich da jetzt großartig was auszudenken? Ist doch gut, wenn die Optionen am Tisch auch genützt werden.
Anders als es hier von manchen dargestellt wird, findet ja in der Praxis KEIN reines Regelgelaber statt, da ja - nicht nur in SW - die Fluff-Informationen IMMER WICHTIG sind, um mehr über Gegner, Optionen, Kompetenz usw. zu erfahren. Diese können nicht nur anhand der "nackten" Spielwerte vermittelt werden.
Somit ist eine Ankündigung wie "Kampfbereich heute 6x10 Felder, 4 Extras, eine Wildcard die zaubern kann. GO!" schlichtweg UNZULÄNGLICH.
Ich wundere mich ja schon immer wieder, wieso stets EXTREME Positionen aufgeführt werden, um die angebliche "Unsinnigkeit" oder "Schlechtigkeit" der "anderen Seite" aufzuzeigen.
Meine eigene Erfahrung in Spielen unterschiedlichster Ausrichtung zeigt mir ganz klar, daß man IMMER MIT ALLEM spielt - nur die einzelnen Zutaten unterschiedlich gewichtet einbringt. Und das sogar über den Verlauf derselben Spielsitzung!
Mal ist es der sechste Kampf gegen die immer ähnlichen Zombies, durch den sich die Helden durch-"grindet" um den Big-Boss, den Zombie-Meister zu erwischen. Da gehen einem die erfolgsversprechenden, wirkungsvollen Manöver-Kombos einfach schneller über die Lippen, als hier in einem Kreativitäts-Krampf immer noch irgendwas anderes rausformulieren zu müssen. - In solchen Szenen ist die SCHIERE MENGE der Gegner das bestimmende Stimmungselement und die Coolness der Helden liegt darin mit diesen Horden sauber, überlegt und SCHNELL fertigzuwerden.
Mal ist es zwar dieselbe Art von Gegnern, aber es geht hier mehr um Qualität der Gegner, darum aufzuzeigen, welch unterschiedliche taktischen und stilistischen Möglichkeiten dieselben Gegnertypen drauf haben. Und da ist jeder Kampf ANDERS und eine für sich genommen qualitativ NEUE Herausforderung.
Pauschal zu sagen: Ich will IMMER in Heldeneposlänge JEDE Charakterhandlung im Kampf beschrieben haben, oder ebenso pauschal zu sagen: Ich will IMMER nur die Regelmechanismen angesagt bekommen und die Spielwerte genannt bekommen und lasse selbst die Bezeichnungen für die NSCs und SCs einfach weg, sind zwei Extrempositionen, die unsinniger kaum sein können.
Niemand will einen hektischen, schnellen Kampf "totlabern". - Und niemand spielt ein ROLLENSPIEL wie SW mit noch weniger Fluff als ein Tabletop-Wargame.
Die Bedeutung der Szene, die qualitative und quantitative Ausrichtung der Szene, der voraussichtliche Zeitrahmen, der der Szene eingeräumt wird, die Vorlieben und die Befähigungen der Spieler, die beteiligten Charaktere, usw. - Das alles ist doch wirklich nicht mit genau Der Einen Besten Methode (tm) zu behandeln.
Bennies gibt es eh für Aktionen, die begeistern - mindestens den Spielleiter. Und hier bekommt der superfindige, übereloquente Spieler erst für Ideen näher an SEINEM Limit einen Bennie, während der sprachzögerliche, sich oft nicht trauende Spieler für verglichen mit dem Superfindigen eher weniger beeindruckende Ideen einen Bennie bekommt, weil er näher an SEINEM Limit spielt. - Beide sind somit POWERGAMER - nur jeder eben in seiner eigenen "Gewichtsklasse". - Und BEIDE können somit in derselben Runde an demselben Spiel mitspielen und fühlen für sich ADÄQUATE, PERSÖNLICHE Herausforderungen als SPIELER (nicht adäquat für den Charakter! NIEMALS für den Charakter!).