Anfängerfragen (Bennies, Statisten)

AW: Anfängerfragen (Bennies, Statisten)

Das Argument, das einigen Spielern schwer fällt, spontan gute Ideen zu haben, was ein Geschicklichkeitstrick denn sein könnte und sie deswegen nicht nachdenken müssen, kann ich so nicht akzeptieren.
Ich schon. - Ich stehe selbst oft genug mal auf dem Schlauch, so daß ich mich gut in solch eine Lage hineinversetzen kann.

Die Situation sieht so verfahren aus, daß für die Gruppe am Besten wäre, wenn jetzt der sehr geschickte Charakter von Spieler A einen Agility-Trick gegen den Obergegner machen würde. - Das ist Spieler A auch vollkommen klar. Doch was für ein Trick GENAU? - Da steht er auf dem Schlauch. Und daher DARF er eben auch würfeln, ohne daß ihm etwas Geniales, Einzigartiges einfällt.

Nur gibt es für solche Aktionen keinen Bennie, weil sie nicht wirklich zum Unterhaltungsgenuß beigetragen haben, auch wenn sie noch so sinnvoll waren. - Bennies sind ein BONUS, den es gibt, wenn alle am Tisch das LEUCHTEN in den Augen haben.

Lieber sollten alle Spieler gemeinsam versuchen, hier besser zu werden und dann diesen Spielern zu helfen. Ich bin da vielleicht mehr der Geschichtenonkel, doch ich finde es besser, wenn Spieler A auch Vorschläge für Spieler B's Charakter macht ("Los, war Ilria nicht schon immer vorlaut?" = Jetzt wäre Beleidigen echt hilfreich), als das einfach nur W8 gegen 4 gewürfelt wird.
Das ist gängige Praxis bei unseren Runden. (Liegt am vielen Engel-Spielen, wo man auch immer in der Gruppe denen geholfen hatte, die keine Interpretation ihrer Arkana-Karte in der aktuellen Situation zustande brachten.)

Nur höre ich schon wieder die "Immersions-Tieftaucher" vor sich hin blubbern: Ja, wenn die SPIELER miteinander diskutieren, was die beste Ausprägung für einen Trick ist, dann komme ich ja voll aus meiner wundersamen Immersionstiefe raus. Also das geht gleich garnicht!

Mir egal. - Immergiert wird dann halt wieder, nachdem die Spieler eine Trick-Ausprägung ersonnen haben.

Wenn es auf Quantität in Szenen ankommt, dann ist mir die konkrete Ausprägung nicht so wichtig. - Aber wo immer Qualität insbesondere SONDEREFFEKTE mit sich bringen kann, da schafft ja die Ausprägung, die Erzählung des Tricks FAKTEN in der Spielwelt.

So ist es ein Unterschied, ob ich als Agility-Trick einem Gegner einen vollen Bierhumpen ins Gesicht schütte, oder ob ich ihm Lampenöl ins Gesicht schütte. Im zweiteren Falle könnte sowohl der Gegner wie auch der Spielercharakter wissen, daß nun erhöhte Gefahr angezündet zu werden besteht. Das ist ein FAKT. Der NSC wird sich anders verhalten, als nach der Bierdusche.

Aber, wie gesagt, ich mag es nicht übertreiben. - Wenn vor lauter erzählerischer Breite eine Kampfszene länger dauert als sonst, dann kann ich dabei als Spielleiter nicht soviel Handlung in der Spielsitzung vorantreiben, wie bei einer gewohnt kurzen, knappen Kampfszene.

Das - für mich - Schöne an SW ist ja, daß sich Kampfszene nicht zeitlich so "breit" machen, wie in anderen Regelsystemen, wo man dann einen halben oder gar einen ganzen Spielabend nur mit einer einzigen Kampfszene zugebracht hat. Das ist MIR zuwenig Handlung.

Ich kann auf feinstes Detail und breite Schilderungen jeder einzelnen Handlung verzichten, wenn ich dafür die Handlung IM GROSSEN weiter voranbringen kann. - Würde ein Kampf in einem Film 2 Minuten oder 20 Minuten lang umgesetzt werden? Falls nur 2 Minuten, dann darf die ausgespielte Kampfszene im Rollenspiel auch nicht den Löwenanteil der Spielzeit beanspruchen. Falls 20 Minuten, dann ist das ein ausgedehnter Kampf, vermutlich der Spannungshöhepunkt des gesamten Films. Daher darf so etwas auch der Spannungshöhepunkt des gesamten Spielabends sein. Und da dürfen es dann höhere Quantitäten UND mehr Qualitäten in der Kampfszene sein.

Wie üblich: Es kommt halt darauf an...
 
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So, weiter gehts :D

1) Überzahl. Was macht ihr in nem riesen Handgemenge? so 5 gegen 7 auf nem fetten Haufen?
Im Buch steht als Beispiel leider nur der Fall der ohnehin klar ist. :)

2) Wenn eine Wildcard seinen Erholungswurf schafft ohne Steigerung, erlaubt ihr ihm trotzdem einen Bennie auszugeben um die Runde gleich was machen zu können?

3) Kommt mir das nur so vor oder ist volle Verteidigung der ärgste Müll?
Wenn ich zB Kämpfen W10 haben, also Parade 7. Wenn ich verteidige hätte ich Parade 9.
Würd ich mich stattdessen für volle Verteidigung entscheiden hab ich zu 80% ein schlechteres Ergebnis als mit Verteidigung (ok, bissl weniger wegen wild-die)
Das kommt mir irgendwie massiv schlecht vor... :)

danke,
Nemeth
 
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So, weiter gehts :D

1) Überzahl. Was macht ihr in nem riesen Handgemenge? so 5 gegen 7 auf nem fetten Haufen?
Im Buch steht als Beispiel leider nur der Fall der ohnehin klar ist. :)

Ich versteh deine Frage nicht ganz. Ich wickle den Kampf einfach ab. Oder meinst du, wie's mit Gang-Up aussieht?
Also zb:
Code:
  1-2-3-4-5
A-B-C-D-E-F-G
(Die "-" sind nur zur Abgrenzung da, wir nehmen an, alle Figuren stehn in einer Reihe nebeneinander und gegenüber.)
A,B,C bekommen einen Gang-Up-Bonus auf 1, B,C,D auf zwei und so weiter.
Umgekehrt bekommt 1 einen GU Bonus auf B, aber nicht auf A.

Muss halt von Attacke zu Attacke bewertet werden. Wenn man Figuren verwendet, geht das auf einen Blick, wenn nicht kann das ein bisschen chaotisch werden.

2) Wenn eine Wildcard seinen Erholungswurf schafft ohne Steigerung, erlaubt ihr ihm trotzdem einen Bennie auszugeben um die Runde gleich was machen zu können?
Nein. Great White Games/Pinnacle Entertainment Group :: View topic - Removing Shaken with a Bennie

3) Kommt mir das nur so vor oder ist volle Verteidigung der ärgste Müll?
Wenn ich zB Kämpfen W10 haben, also Parade 7. Wenn ich verteidige hätte ich Parade 9.
Würd ich mich stattdessen für volle Verteidigung entscheiden hab ich zu 80% ein schlechteres Ergebnis als mit Verteidigung (ok, bissl weniger wegen wild-die)
Das kommt mir irgendwie massiv schlecht vor... :)
Volle Verteidigung ist eine taktische Option, die unterschiedlich wertvoll ist. Hast du zb. aus irgendeinem Grund einen Bonus auf deinen Kämpfen-Wurf (Wild Attack, magische Waffe oder dergleichen)? Das gilt hier natürlich auch.
Generell - aus meiner Erfahrung am Spieltisch, weniger aus statistischen Überlegungen - je höher dein Kämpfen ist, je mehr Talente du hast, die deine Parade erhöhen, desto weniger zahlt sich Volle Verteidigung aus. Ausnahmen bestätigen die Regel. ;-)
Wenn du nur W4 Kämpfen hast, dann kann ein guter Wurf deine Überlebensschancen drastisch steigern... ;-)

Ein wichtiger Unterschied: Volle Verteidigung erlaubt andere Aktionen (nur keine Bewegung). Verteidung gibt dir zwar +2 auf die Parade, aber keine Aktion. Mit Voller Verteidigung könntest du noch zaubern, einen Trick machen... alles, was nicht die Hand benötigt, mit der du den Kämpfen-Wurf machst.

Deine Frage wurde im PEG-Forum schon mal ausgiebig diskutiert: Great White Games/Pinnacle Entertainment Group :: View topic - Why is Full Defense Worse than Defend?
 
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Vielen Dank für deine Antworten!

Find das mit dem Gang-up aber sehr komisch. Spiele gerade einen ehemaligen Centurio mit paar Statisten und wir stehen immer Schulter an Schulter und kämpfen als Team, wie sichs gehört :)
Und dann bekommen die Gegner Bonus uns zu treffen? Komisch komisch :)


Neue Frage, hehe :)

Mir scheint die Schusswaffen haben viel zu wenig PB.
Es ist regeltechnisch günstig in z.B. einem Western Setting mit Plattenharnisch herumzureiten.
Sollten die Schusswaffen nicht eher alle mindestens PB 3 haben? (Kevlarweste ignoriert eh 4 PB)
Meinungen???
 
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Nemeth schrieb:
Find das mit dem Gang-up aber sehr komisch. Spiele gerade einen ehemaligen Centurio mit paar Statisten und wir stehen immer Schulter an Schulter und kämpfen als Team, wie sichs gehört
Und dann bekommen die Gegner Bonus uns zu treffen? Komisch komisch
HÄ? Wie kommst du den darauf?
 
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Find das mit dem Gang-up aber sehr komisch. Spiele gerade einen ehemaligen Centurio mit paar Statisten und wir stehen immer Schulter an Schulter und kämpfen als Team, wie sichs gehört :)
Und dann bekommen die Gegner Bonus uns zu treffen? Komisch komisch :)
IHR bekommt doch, wenn ihr dicht an dicht steht, AUCH einen Ganging-Up-Bonus gegen Eure Gegner. - Und besonders cool: Macht bei vorrückenden Gegnern Eure Linie durchlässig, laßt einen oder zwei rein, schließt die Lücke wieder, und dann bekommen sie es mit Ganging-Up +4 ab, statt nur mit +2.


Mir scheint die Schusswaffen haben viel zu wenig PB.
Es ist regeltechnisch günstig in z.B. einem Western Setting mit Plattenharnisch herumzureiten.
Sollten die Schusswaffen nicht eher alle mindestens PB 3 haben? (Kevlarweste ignoriert eh 4 PB)
Meinungen???
Zum einen: Western-Settings wie Deadlands:Reloaded haben als SETTING-REGEL PB-Werte für Schußwaffen in der Ausrüstungsliste angegeben. Da haben die meisten Schußwaffen PB 2 oder PB 1.

Und ein Plattenharnisch SOLLTE auch in solchen Westen-Settings Schutz bieten. Überschätze mal nicht die damaligen Schußwaffen. Diese Schießprügel hatten überraschend miese Eigenschaften, waren z.T. sehr unberechenbar. - Außerdem: Die besten Plattenharnische hatten einen BESCHUSSNACHWEIS, nachdem mit einer Muskete auf den Harnisch geschossen wurde, und dieser NICHT durchschlagen durfte.

Und noch was:

Für eine Handvoll Dollar hätte ein ganz ANDERES Ende, wenn eine ordentliche Stahlplatte wie Butter durchschossen worden wäre.

Wie sich eine Schußwaffe verhalten SOLL, ist ja IMMER eine Frage der Genre-Konventionen, der Setting-Konventionen und des Geschmacks desjenigen, der die Settingadaption macht.

Man kann z.B. in einem Vorderlader-Fantasy-Setting die Vorderlader mit PB2 ausstatten und so gegen ihre lange Ladezeit aufwerten.
In einem Setting, wo die Vorderlader aber als ältlicher Schrott gelten sollen, da haben diese eben KEINEN PB-Wert, sondern nur die modernen Hinterladerwaffen und auch da nicht alle.

Letztlich ist das, was im Grundregelwerk steht, ja nur ein VORSCHLAG als BASIS für eine eigene Settingadaption. Ist ein Punkt wie PB-Werte von Schußwaffen für ein Setting WICHTIG, dann gehört er in die Settingregeln.
 
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Ich sag immer: Was gut genug ist für Clint Eastwood, das ist auch gut genug für meine Spieler!
 
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Also ich finde Bennies sollten eben auch für besonders gute Ideen vergeben werden. Zum Beispiel sollten wir bei "Pirates Of The Spanish Main" in ein Herrenhaus einsteigen. Da hat sich unser Franzose als Adeliger ausgegeben und meine entflohene Sklavin ist eben als dessen Sklavin mitgegangen-da hat uns der SL einen Bennie gegeben.

Und einen habe ich bekommen, als ich unsere Gruppe zur Sau gemacht habe, weil sie unseren Schiffsjungen (10Jahre) nachts zur Informationssuche nach Tortuga geschickt haben.

Ich handhabe das aber auch so, dass man bei mir Bennies fordern kann, d.h. ich lass die Gruppe die Bennies verteilen. Wir sind ja alle alt genug und warum sollte ich als SL für mich beanspruchen als einziger coole Szenen/Aktionen zu bewerten?
 
AW: Anfängerfragen (Bennies, Statisten)

Also ich finde Bennies sollten eben auch für besonders gute Ideen vergeben werden.
...
Ich handhabe das aber auch so, dass man bei mir Bennies fordern kann, d.h. ich lass die Gruppe die Bennies verteilen. Wir sind ja alle alt genug und warum sollte ich als SL für mich beanspruchen als einziger coole Szenen/Aktionen zu bewerten?
Sieht so aus, als würde es mit den Bennies und der Bennie-Vergabe bei Euch gut klappen. WEITER SO!
 
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Hmm...

Trotzdem erhöht sich die allgemeine Trefferwahrscheinlichkeit in einer geordneten Kampflinie was ich doch etwas seltsam finde :)
Ich glaub wir bleiben bei unserer Hausregel (Falls es jemanden interessiert: Funktioniert wie bei BloodBowl. Nur Freunde die nicht neben anderen Gegner stehen zählen als Bonus)

@ PB:
Sehr gut. Dann mach ichs als Settingspezifische Regel :)
Könnte mich nicht damit anfreunden, wenn alle meine Spieler mit Plattenrüstungen herumstolzieren.
Irgendwie fehlen mir generell die Nachteile von Rüstungen... bis auf das bissl Gewicht welches mal nen Malus verursachen könnte...
 
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Könnte mich nicht damit anfreunden, wenn alle meine Spieler mit Plattenrüstungen herumstolzieren.
Irgendwie fehlen mir generell die Nachteile von Rüstungen... bis auf das bissl Gewicht welches mal nen Malus verursachen könnte...

Oh, das kann aber verdammt schnell unangenehm werden... ;-)
Spricht aber nichts dagegen, bestimmten Rüstungen in bestimmten Settings zusätzliche Effekte zu geben.
Für meine Game of Thrones conversion hab ich zum Beispiel auch Bonus und Malus für bestimmte Rüstungen vergeben.
 
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Trotzdem erhöht sich die allgemeine Trefferwahrscheinlichkeit in einer geordneten Kampflinie was ich doch etwas seltsam finde :)
Ich habe den Eindruck, daß nicht so ganz angekommen ist, wie genau Ganging-Up funktioniert.

Wenn ein EINZELNER Gegner vor einer "geordneten Kampflinie" steht, dann erhält er KEIN Ganging-Up (er ist ja in der Unterzahl). - Die Kampflinie hingegen erhält Ganging-Up +2, da diesem Einzelnen DREI Verbündete gegenüber stehen. Und diese +2 erhält JEDER der drei, die auf den Einzelnen schlagen können.

Was macht Ihr denn anders?
 
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@Zornhau:

Ich denke das Problem hier ist eher, dass eine geordnete Linie den Gegner auch in eine Geordnete Linie zwingt (jedenfalls wenn man soviele in den Kampf bringen will wie möglich) - d.h. am Ende haben beide Seiten den Bonus. Man hat also nicht wirklich einen taktischen Vorteil wenn man in einer Reihe agiert (ausser der Gegner/SL ist schlicht zu blöd).
 
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Wenn man anfängt, PB realistischer gestalten zu wollen, müsste man auch Kugeln, die in Tischen oder Türen steckenbleiben, abschaffen. Denn selbst ein Derringer (bzw. andere Kleinstpistolen mit relativ geringer Durchschlagskraft) durchschlug mehrere Zentimeter dickes Holz (auch Holzwände), dünne Lehmhüttenwände und ähnlich weiches Material (ja, auch den als Kugelfänger geradezu legendären Sheriffstern) spielend. Aber es ist insgesamt möglicherweise nicht gerade im Sinne des Spieles, Schußwaffen so tödlich zu machen...

Und was den Plattenharnisch im Western angeht: Der mag gegen alte Glattlauf-Musketen halbwegs hilfreich gewesen sein, aber gegen Waffen ab Mitte des 19.Jahrhunderts war er eher unzuverlässig, außer er war so dick, daß er kaum noch tragbar war. Und die Rüstungen, die Beschussproben standhielten, waren im Normalfall so teuer, daß sie sich eh kaum einer leisten konnte...

Außerdem macht eine Plattenrüstung extrem unbeweglich und langsam, selbst wenn sie beispielsweise nur den Torso schützt. Von Hohn und Spott, den ein Charakter im Western-Setting durch seine Mitbürger erleiden müsste, mal ganz zu schweigen. Und ein Typ, der im Westen mit Plattenbrust rumrennen würde, würde vermutlich nicht im Duell, sondern eher aus dem Hinterhalt erschossen werden... der Kopf kuckt ja noch raus... ;)

Die erwähnte Stahlplatte ist imho übrigens ein netter dramaturgischer Effekt, den man aber auch nicht überstrapazieren sollte.
 
AW: Anfängerfragen (Bennies, Statisten)

Wenn man anfängt, PB realistischer gestalten zu wollen, müsste man auch Kugeln, die in Tischen oder Türen steckenbleiben, abschaffen. Denn selbst ein Derringer (bzw. andere Kleinstpistolen mit relativ geringer Durchschlagskraft) durchschlug mehrere Zentimeter dickes Holz (auch Holzwände), dünne Lehmhüttenwände und ähnlich weiches Material (ja, auch den als Kugelfänger geradezu legendären Sheriffstern) spielend. Aber es ist insgesamt möglicherweise nicht gerade im Sinne des Spieles, Schußwaffen so tödlich zu machen...

Und was den Plattenharnisch im Western angeht: Der mag gegen alte Glattlauf-Musketen halbwegs hilfreich gewesen sein, aber gegen Waffen ab Mitte des 19.Jahrhunderts war er eher unzuverlässig, außer er war so dick, daß er kaum noch tragbar war. Und die Rüstungen, die Beschussproben standhielten, waren im Normalfall so teuer, daß sie sich eh kaum einer leisten konnte...

Außerdem macht eine Plattenrüstung extrem unbeweglich und langsam, selbst wenn sie beispielsweise nur den Torso schützt. Von Hohn und Spott, den ein Charakter im Western-Setting durch seine Mitbürger erleiden müsste, mal ganz zu schweigen. Und ein Typ, der im Westen mit Plattenbrust rumrennen würde, würde vermutlich nicht im Duell, sondern eher aus dem Hinterhalt erschossen werden... der Kopf kuckt ja noch raus... ;)

Die erwähnte Stahlplatte ist imho übrigens ein netter dramaturgischer Effekt, den man aber auch nicht überstrapazieren sollte.

Du weisst schon, dass der übliche Standard-Gambler-Derringer nurn 22er-Kaliber war, und dass das 22er Kaliber nicht gerade durchschlagsstark ist? Klar, den gibts auch in 12mm, aber wenn man den Maßstab anlegt, dann ist der über dem Standard der heutigen 9mm-Pistole.
Zu deiner Info: Derringer wurden in vielen verschiedenen Kalibern gebaut. Von 22ern bis hin zu 12mm
Kalibern. Soviel zur "relativ geringen Durschlagskraft" von Derringern...

Und ich bezweifle stark, dass ein 22er Derringer mit hübsch kurzem Lauf irgendwas durchschlägt, was dicker als 2cm Holz ist.


Und die Deadlands-Herdplatte schützt nur bei Torsotreffern, würd ich annehmen... und müsste auch entsprechend schwer sein.
Bei Duellen schiesst man normalerweise IMMER auf den Torso, zumindest der NORMALE Duellant... Sollte man annehmen.
 
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Savage Worlds IST ein Spiel, d.h. der Spielbarkeit wegen wurde einiges an Realismus geopfert. Ich hätte keine Lust jede Kampfrunde die GENAUEN Einflüsse durch Munition, Wind, Pulvermenge, Torsion, Schwerkraft und was weiss ich noch aus ÜBERSICHTLICHEN Tabellen herauslesen zu wollen, nur damit ich die realistischen Boni und Mali für jede Art von Pistole und Gewehr habe. Überlassen wir dies den Fetischisten der Waffenlobby...

Abschließend eine kleine Grafik, wie müssig eine solche Diskussion ist. Da sind für für mehrere Pistolen (oben) und Gewehren (unten) verschiedener Kaliber die Penetrationstiefen und das Profil in ballistischer Gelatine angegeben. Wie man leicht sieht, ist nicht immer das größte Kaliber das beste bzw. das Gewehr der Pistole überlegen.

WallProfile.jpg
 
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Jo, hängt Euch gern an den Details auf. Trotzdem bleibe ich dabei, daß die PB-Wirkung von Schußwaffen in Savage Worlds (zu Recht) nicht realistisch abgebildet ist, was den Kern meiner Aussage bildet.

Was den Derringer angeht, stand der eher als gängiges Synonym für Taschenpistolen. Und um das mal klar zu sagen, "echte" Derringer waren in Kaliber .33 bis .51 (üblicherweise .41) erhältlich, nicht darunter.

Bei der Recherche für meine damalige Boothill-Kampagne stieß ich auf Berichte, nach denen viele der gängigen Taschenpistolen 2 Zoll Holzbretter (was DEUTLICH mehr als die übliche Stärke der Wandpanele der damaligen Zeit war) ohne weiteres durchstießen. Schwäche war eher die auf Entfernungen über 2-3 Metern rapide Abnahme der Zielgenauigkeit.

Bei der abgebildeten Grafik wäre übrigens interessant zu erfahren, was für ein Standart für die "Interior Wall" dabei verwendet wird. Gemauert? Adobe? Holz massiv? Steht da leider nicht bei...
 
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Ballistische Gelatine.
Das steht aber im Post von Kardohan, wenn du diesen gelesen hättest.
Der Derringer ein gängiges Synonym für Taschenpistolen?
Jede Pistole kann man in die Tasche stecken, dazu muss es kein Derringer sein.
Unter einem Derringer stell ich mir ne poplige Winzknarre vor, die irgendwelche Riverboatgamblerhoschis in ihr Bier fallen lassen, und die im Kaliber 22 daherkommen.
Alles andere ist nur eine normale Pistole (in Derringer-Bauart) mit Mehrfachkipplauf.

Und ja, die Diskussion ist müssig, aber warum bringst du sie dann auf, und mäkelst dann darauf aufbauend herum?
 
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Ich wollte garkeine Diskussion über Projektildurchschlag vom Zaun brechen.
Um das gehts mir im Grund genommen garnicht.

Schon garnicht will ich irgend etwas verkomplizieren, dann würde ich wohl kaum Savage Worlds spielen :)

Mir ging es nur darum, dass ich für das Setting das mir vor Augen schwebt (Spätes 19. Jhdt., WWI) schon alle meine Spieler mit Plattenrüstungen rumhampeln sehe, was mir aber ein Dorn im Auge wäre.
Weil streng regeltechnisch wäre es natürlich ein großer Vorteil, den sich meine Spieler nicht entgehen lassen würden, und die Nachteile sind sehr gering.
Es würde einfach nicht die Mentalität der Zeit, was die Notwendigkeit von Rüstungen am Leib betrifft, widerspiegeln.

Aber wenn die Meinung hier ist, dass es kein Problem ist, daran Settingspezifisch zu schrauben (Wie gesagt, bin ich ein Grundregelwerk-only Mensch), sehe ich das Thema als beendet. Ist ja schnell umgesetzt :)

@ Ganging-up:
Wie Apokalypse es erklärte, nur stört mich daran folgendes:
10 Leute kämpfen gegen 10 Leute.
In einem Fall stehen sie knapp beieinander Front an Front, im anderen Fall sind es entfernte 10 Einzelkämpfe.
Der erste Fall wäre bedeutend schneller fertig, obwohl meiner Vorstellung nach so ein Kampf länger dauern müsste (oder gleich lang).
Naja, ist jetzt kein weltbewegendes Thema. :)

Morgen gibts weitere Fragen.
 
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