Die Statistik ist ganz spannend (z.B. dass Leute im Schnitt mehr Rollenspielsysteme gespielt haben als sie besitzen – bei mir ist das definitiv umgekehrt
aber für Auflagen kann man da IMHO wenig ableiten.
Wenn die Leute 2009 im Schnitt 45€ pro Monat ausgeben, müssten die davon eigentlich jeden Monat zwei Abenteuer oder ein Regelwerk kaufen können. Da 2297 Leute befragt wurden, wäre das doch schon mal eine Gesamtauflage von 41.328 Dingen pro Jahr und eine Kaufkraft von 1,2 Mio € für Deutschland. Und da ich da nicht mitgemacht habe, war 2009 die Anzahl der Rollenspieler auch noch größer als 2297 Leute
Im AceOfDice-Blog hatten sie die Rollenspieler in Österreich auf 1000 geschätzt. Da Deutschland bummelig 10x mehr Leute hat, müssten es hier etwa 10.000 sein, d.h. 20% haben bei der Umfrage mitgemacht. Dann wäre die Kaufkraft 6 Mio € für 200.000 Publikationen. Wenn ich davon ausgehe, dass "die westliche Welt" ungefähr 80x mehr Leute hat als Österreich und immer noch annehme, dass die 1000 eine gute Schätzung ist, sind wir bei 80.000 Rollenspielern.
Das ist aber viel zu wenig, denn 1998 haben laut dem Ex-Vice-Present von WotC 2,5 Mio Leute regelmäßig rollengespielt. Die mögen jetzt vielleicht nicht mehr D&D spielen, aber vielleicht noch Pathfinder oder ein anderes System. Das sind 0,8% der Gesamtbevölkerung der USA und wenn ich das auf Österreich anwende, müssten sich dort 69131 Rollenspieler tummeln. Na gut, reduzieren wir das zur Sicherheit einfach um eine Zehnerpotenz. Dann haben wir knapp 7.000 in Österreich und demzufolge ca. 65.000 in Deutschland. Wenn jeder davon 45€ ausgibt, sind das zusammen 38 Mio € bzw. 1,2 Mio Publikationen. Nehme ich wiederum an, dass die westliche Welt irgendwo bei 680 Mio Leuten liegt, wären das eine halbe Million Rollenspieler, die im Jahr dann 270 Mio € (bzw. das Äquivalent) ausgeben und 9 Mio Publikationen erwerben.
Den Kuchen teilen sich nun (sagen wir einfach mal) 60 Rollenspielsysteme - wobei ich wild rate, dass 10 (A-System) davon 80% bekommen und 50 davon die verbleibenden 20%. Das macht dann pro A-System 700.000 Publikationen und pro B-System 36.000 Publikationen. Das sind natürlich nicht alles Regelwerke, sondern sagen wir einfach mal, da gibt es ein Verhältnis von 1:10. Dann verkauft ein A-System etwa 70.000 Exemplare und ein B-System etwa 3.600. Dafür das ich mir das jetzt einfach so aus den Fingern gesogen habe, passen die Zahlen doch ganz gut, finde ich
Stefan
Update: Die 2,5 Mio laut eines anderen Ex-WotC um Faktor 10 zu hoch gewesen sein. Wie gut, dass ich das eh schon zur Sicherheit durch 10 geteilt hatte. Also 0,25 Mio Leute.
1992 hatte die Zeitschrift Dungeon übrigens eine Auflage von 125.000 Exemplaren. Im selben Jahr wurden angeblich 175.000 Forgotten-Realms-Setting-Bücher verkauft. In 2007 hat der Dungeon noch eine Auflage von 32.000 "Exemplaren", also etwa 1/6. Daraus könnte man natürlich schließen, dass D&D-Supplements "nur" noch 29.000x verkauft wurden...