[26.04.08] Ein neuer Sheriff ist in der Stadt

AW: [26.04.08] Ein neuer Sheriff ist in der Stadt

Enio saß bewegungslos in dem Sessel und schien erstarrt in der Zeit zu sein. Er wollte beim besten Willen nicht großartig auf sinnlose Buh-Rufe eingehen. Er hätte selbst einen vorbringen können aber das hätte nichts genützt und dazu war ihm die Zeit zu schade, denn selbst wenn ein Kainskind sich selten um den Faktor Zeit schehrte, so war es dem Brujah doch ein Greul ohne Zweck um den Kreis herum zu diskutieren.

Lurker war anscheinend sprachlos. Das würde ihm aber nur ein wenig über die Zeit helfen. Er mußte sich wieder fangen und sich auf nüchterne Weise bewußt machen was das bedeuten konnte was Enio ihm gerade aufgetischt hatte... und zwar in allen Variationen. Sogar in den blauäugigen.

Massimo stellte ein paar Fragen. Enio konnte ihm darauf nur vage antworten. "Zur Kenntnis genommen! Aber ich bin hier um nützliche Vorschläge zu hören und nicht um mir die persönliche Einschätzung eines jeden im Klassenbuch zu notieren." Während er zu Massimo sprach blieben die Augen auf Lurker gerichtet. "Aber zu ihren Fragen. Was suchen wir dort? Informationen was sonst! Ich dachte das wäre euer Geschäft. Uns interessiert nicht ob der Boden weich oder die Wege steinig sind im Werwolfgebiet. Oder was für eine Schuhgröße der Rudelführer hat. Lurker muß sich nciht zwischen die Werwölfe setzen und ihre Kosenamen erfahren oder wer mit wem zuletzt in die Kiste gestiegen ist. Beim beginn eines Krieges ist es zunächst wichtig die Stärken und die Anzahl des Gegners einschätzen zu können. Wieviele sind es? Wie sind sie strukturiert? Wie sind sie organisiert? Bereiten sie sich bereits vor? Wenn ja... wie? Namen... Gesichter... Unterschlupfe... Wohnungen... Verbündete. Alles was man erfahren gilt es zu erfahren. Je mehr desto besser. Ich habe bereits erwähnt das ich das ebenfalls für zu gewagt halte und mir nicht sicher bin ob die Seneschall überhaupt weiß was sie da tut. Genau deshalb sind wir hier und beraten uns was wir tun können um die Sache sicherer zu machen. Also wäre etwas mehr Konstruktivität bei der Sache recht hilfreich."

Enio sah es genauso wie Massimo... Befehl war Befehl. Enio wollte lediglich die Randbedingungen etwas optimieren und dabei kümmerte ihn die Meinung der Seneschall überhaupt nicht.
 
AW: [26.04.08] Ein neuer Sheriff ist in der Stadt

Massimos Meinung war im Grunde Majestätsbeleidigung. Aber er glaube nicht, dass der Sheriff ihn bei ihr verpetzen würde.

„Ja, natürlich nutzt es wenig dagegen zu sein. Wenn die Seneschall sich dieses Unternehmen in den Kopf gesetzt hat, bleibt wohl keine andere Wahl als den Befehl zu befolgen.
Hm, die Anzahl, Struktur und Organisation der Gegner herauszufinden wird nicht einfach sein. Man müsste ihnen gefährlich nahe kommen und gar belauschen. Nur kann man dabei unbemerkt bleiben?
Wie die Sache sicherer machen...man könnte Tiere als Vorhut schicken. Meinen Kauz zum Beispiel. Von oben sieht er eine Menge. Er könnte sicher einiges auskundschaften und warnen wenn ein Pelztier anrückt. Gibt es hier keine Gangrel, die sich in eine Fledermaus verwandeln können? Das wäre doch der optimale Kundschafter.
Ich wäre bereit auch mitzukommen. Mehr Leute, das birgt ein höheres Risiko entdeckt zu werden, aber es hätte auch Vorteile. Ich kann meine Sinne schärfen, auch das Gehör, das wäre nützlich.
Und Sie, werden Sie auch dorthin gehen? Immerhin haben Sie den Wolfsdorn.“

Massimo wunderte sich ein wenig über sich selbst, dass er so ruhig blieb. Die Angst, sie käme sicher spätestens dann, wenn er hinter einem Busch hockte und einen Werwolf auf sich zukommen hörte, aber im Moment betrachtete er das Ganze völlig nüchtern.
Doch er machte sich Sorgen um Lurker.
 
AW: [26.04.08] Ein neuer Sheriff ist in der Stadt

Irgendwann kehrte Lurker schließlich scheinbar in die illustre Runde zurück. Er hob leicht seinen in sich gekehrten Blick an und schaute hinüber zu Massimo. Die Ruhe des Anderen war entnervend. Zwar war er sich halb bewusst das der Sheriff um taktische Vorschläge gebeten hatte um den Einsatz zu planen, aber für den Nosferatu war die Frage wie man an diesen Auftrag heranging in etwa so relevant wie die Frage welche Farbe die Gürtel haben sollten mit der ein Selbstmordattentäter sich den Sprengstoff umschnallte.
Nur ein Gedanke war wichtig genug um die Stimmen der Furcht, die wie Furien in seinem innerem umgingen und wie Alarmsirenen kreischten, soweit zurück zudrängen das er einen halbwegs klaren Gedanken fassen konnte.

Stray geht nicht.

Ja, von Lurker aus mochte Pareto der Sheriff sein und seinethalben mochte die Seneschall befehlen was immer sie wollte, aber dieser Punkt war für ihn völlig indiskutabel.
Was dachte Enio denn warum die von ihm gewünschten Informationen nicht schon lange vorlagen ? Sicherlich nicht weil sich die Verborgenen um den ominösen Waffenstillstand der Vergangenheit geschert hatten. Wenn es nur Friedenspolitische Gründe gegeben hätte nicht in das Werwolfgebiet zu gehen, dann hätten sie sich einen feuchten Kehricht darum geschert. Zumal der merkwürdige Pakt mit den Monstern sowieso vor niemandem zu rechtfertigen gewesen wäre wenn sie seinerzeit aufgeflogen wären bei so einem Unternehmen und sie somit keine Rechte Bestrafung riskiert hätten. Nicht einmal der Rosenprinz wäre so dumm gewesen den Clan der Verborgenen zu verärgern, wegen irgendeines kruden Abkommens mit irgendwelchen Werbiestern. Das hätte er vor der Cammarilla sicherlich kaum erklären wollen.
Es lag also schlicht und einfach nur daran das es Wahnsinn für die Nosferatu Finstertals gewesen wäre hinaus aus der Stadt zu gehen in das Werwolfgebiet um dort zu spionieren. Zwar gab es auch unter seinem Blut durchaus Mitglieder die außerhalb der Zivilisation und weit weg in den Wäldern hausten und die sicherlich in der Lage gewesen wären die Monster auszuspionieren, aber so jemanden kannte Lurker nicht und die von denen er gehört hatte waren ihm als bizarre Wesen beschrieben worden. Eremiten und Exilanten, die nur selten noch Kontakt zum Clan hatten und meistens so sehr verkommen waren das sie mehr Tier als Vernunftbegabtes Wesen waren.
Darum hatten sie keine Informationen aus dem Feindgebiet und das alleine sprach eine deutliche Sprache. Es war Wahnsinn dort hinaus zu gehen.

Stray würde nirgends hin gehen. Auch wenn sie selber wahrscheinlich am schwersten davon zu überzeugen war und wohlmöglich aus jugendlichem Ungestüm heraus den Kampf mit so einem Ding suchte. Es ging also wohl mehr darum die Adoptiv Nosferatu zu beschwichtigen, als Lurker weitersprach.

Sie ist noch nicht soweit. Wir sind noch nicht zum Üben gekommen was ihre Talente sich zu verstecken angeht. Das ist zu riskant.

Er sah hinüber zu der kleinen Caitiff und versuchte den Ernst der Lage alleine mit seiner krächzend, leiernden Stimme zu transportieren.
 
AW: [26.04.08] Ein neuer Sheriff ist in der Stadt

Lurker vermochte einmal mehr etwas zu bewirken, was für alle anderen schlicht unmöglich schien. Besonders Enio dürfte schwer überrascht sein was alles möglich war.
Jenny öffnete den Mund um eine ganze Armee von irgendwelchen Gegenargumenten loszulassen, sagte aber letztlich kein einziges Wort. Sie musste ziemlich dumm aussehen wie sie so da saß und versuchte die unvermeindliche Arumente irgendwie zu wiederlegen, stattdessen aber nichts weiter fertig brachte, als hilflos die Lippen im stummen Protest auf und ab zu bewegen.

Hilflos zeigte sie mit dem Finger auf Lurker und anstelle ihres Mundes sprachen ihre Augen.
Fassungslosigkeit, Unverständnis, Trauer, Trotz und maßlose Angst vereinten sich zu einem Blick der mehr aussagte als Worte es jemals könnten.
Ihr Verstand befand sich während dessen im Leerlauf, zu sehr entsetzte sie die Tatsache das ihr Vater anscheinend alleine in den sicheren Tod gehen wollte. Hatten sie denn nicht erst gestern erst besprochen wie wichtig es war gegenseitig füreinander da zu sein? Natürlich war sie noch nicht so weit, das Verbergen lag ihr nicht, aber konnte sie nicht ebenso argumentieren das ihr Vater sich mit ihr verglichen in keinster Weise aufs Kämpfen verstand? Nur gemeinsam konnten sie die defizite des anderen ausgleichen, dafür verdammt war man doch eine Familie.

Der Blick wanderte zu Enio und sprach nur zwei Worte.

Hilf mir!!!
 
AW: [26.04.08] Ein neuer Sheriff ist in der Stadt

Eine verfahrene Situation... und Enio saß mitten drin. Aber hatte er nicht damit gerechnet? Es war von vornehrein ein Ding der Unmöglichkeit, daß die ganze Sache ohne Schwierigkeiten über die Bühnen gehen würde.

Massimo stellte wieder viele Fragen... gab aber auch Vorschläge zum besten. Lurker hatte sich wieder einigemaßen gefangen... stellte sich aber auf stur was Jenny anging. Und die Caitiff selbst war wenig begeistert von Lurkers vehementer Weigerung "Stray" mitzunehmen... schien aber den Verborgenen irgendwie schonen zu wollen und sah hilfesuchend den Sheriff an. Na toll!

"Die Idee mir dem Kauz oder anderen Tieren halte ich eigentlich schon mal für ganz brauchbar. Wir haben neuerdings einen Gangrel hier in der Stadt aber der ist erst heute angekommen und ich kann noch nicht genau sagen wie weit wir ihn in die Sache einbinden können. Jedenfalls handelt es sich um einen Ahn und er wird Morgen ebenfalls bei der Sitzung dabei sein. Der anderen Gangrel in dieser Stadt - Meyye - können wir nicht über den Weg trauen, da sie in der Vergangenheit zu viel Kontakt zu den Werwölfen hatte und einige von ihnen als ihre Freunde bezeichnet. Die fällt definitv aus! Wie ich schon sagte werden die Geissel und ich uns um die Kneipe kümmern. Aber ob ich dabei bin oder nicht und ob ich das Artefakt besitze oder nicht spielt dabei absolut keine Rolle. Nochmal... wir wollen nicht in das Garougebiet um eine Schlacht anzufangen... die können wir nur verlieren selbst mit dem Wolfsdorn. Ich möchte auch nicht Lurker mitten unter die Werbiester setzen als ob er sich in einem Zeltlager der Pfadfinder befinden würde. Es geht hier um das erste Ausspähen und einschätzen des Gegners. Dabei ist mir natürlich klar, daß auch das nicht ungefährlich ist und ein Spaziergang wird."

Enios Blicke wanderten zwischen Jenny und Lurker hin und her. Der Italiener hatte auch keine Lust die Caitiff mitten in die Werwölfe zu plazieren aber sie war alles andere als nicht bereit ihren Beitrag leisten zu können. Enio wollte weder das Jenny verletzt wurde bei der Sache noch der Nosferatu... die beiden hatten das vielleicht noch nicht ganz verstanden. "Lurker. Wie wollen sie von Stray verlangen, daß sie sich von ihnen beschützen läßt und im gleichen Zug ihr die Möglichkeit nehmen ihnen Rückendeckung zu geben? Sie soll ja auch nicht an ihrer Seite mit dahinein gehen sondern lediglich ihren Rückzug absichern. Daher auch die Idee mit der Feuerwaffe. Das ganze... und damit meine ich auch die Unterstützung durch Roxana sollte aus der Ferne stattfinden, denn sowohl die Fähigkeiten der Ravnos als auch eine Pistole beziehungsweise ein Gewehr können aus größerer Distanz wirken. Kacke natürlich das Jenny leider keine Ahnung vom schießen hat. Aber sehen sie doch selbst...", Enio zeigte auf die immer noch sprachlose Caitiff. "Sie will sie nicht alleine dorthin gehen lassen und es ist auch ganz und gar nicht so, daß sie ihr Vorhaben nicht auch unterstützen könnte. Hatten wir es nicht erst gestern vom Thema wie eine Erwachsene behandeln?" Enio griff die Gedanken von Jenny tatsächlich auf. Es waren seine eigenen und das nicht nur weil sie gerade so gut passten, sondern weil er das tatsächlich so empfand. Jenny war alt genug um zu wissen was sie tun konnte oder was nicht und wenn sie nie ihre Grenzen erkennen würde, würden sich die Wege von ihr und Enio und warscheinlich auch von Lurker sowieso recht schnell trennen, weil Jenny mit Sicherheit nicht lange genug überleben würde um ein hohes Alter zu erreichen. So war das halt... man konnte nicht immer die Fäden in der Hand halten... auch kein Nosferatu.
 
AW: [26.04.08] Ein neuer Sheriff ist in der Stadt

Dem Nosferatu war deutlich anzumerken das es für ihn mehr als nur eine Kröte zu schlucken war wenn sich Jenny in Gefahr brachte. Das Gespräch des Vortages hatte natürlich nur für die Kleine gegolten. Wie das nun einmal mit Eltern so war, selbst wenn sie sich in eine Diskussion mit ihren Kindern begaben, dann sahen sie meistens nicht so recht ein das für sie dieselben Parameter gelten sollten wie für die Kleinen. Schließlich wussten sie selber wohl am besten was sie zu tun und zu lassen hätten.
Dennoch war keiner der Anwesenden Lurker in dieser Sache gewachsen. Sein Verstand arbeitete blitzschnell.

Wenn das Ganze eine Erkundungsmission sein soll, dann brauchen wir uns nicht auf einen Kampf einzustellen. Ich nehme schließlich auch keine Waffen mit mir, die würden mich nur behindern. Es reicht wenn wir einen von uns mit einer blödsinnigen Aktion gefährden. Wenn es schief läuft, dann können mir auch keine 10 Mann mehr helfen, machen wir uns doch nichts vor. Werde ich erwischt, dann würde Stray nur in einem sinnlosem Kampf um mich zu rächen Gefahr laufen ebenfalls vernichtet zu werden.

Lurker klang jetzt merkwürdig ruhig. Es war seltsam den eigenen Tot als Faktum in einer Diskussion anzuführen. Es erlaubte einem eine gewisse Distanz. Er beschloss erst wieder Angst zu haben wenn seine Kleine in Sicherheit war und nichts würde ihn daran hindern sie zu beschützen. Er hatte ein Junges verloren, er hatte Meyye verloren, er hatte Brenda verloren. Diesmal nicht. Egal mit wem er sich dazu anlegen musste.

Der Unförmige Haufen nahm Haltung an, richtete sich in seinem Sitz auf bis er für seine Verhältnisse gerade saß. Als er nun weiter sprach hatte sich Stahl in seine krächzende, lispelnde Stimme geschlichen.

Meinethalben kann sich an der Grenze zum Feindterritorium versammeln und für Rückendeckung sorgen wer will, aber niemand sollte dort hineingehen. Ich habe vielleicht eine Chance nicht bemerkt zu werden. Aber wenn jemand dort rein geht der nicht so genau weiß auf was er achten muss und dieser jemand entdeckt würde, dann brächte mich das ganz sicher mit um, weil die Viecher dann alarmiert wären.

Sollten sich von ihm aus alle nutzlosen Untoten der Stadt dort treffen und eine Lichterparade abhalten oder was auch immer. Die Einzige von der er vermutete das sie sich dort ebenfalls einschleichen konnte war seine Erstgeborene. Marie war älter als er, vermutlich war sie auch mächtiger, aber nur wenige konnten es mit ihm aufnehmen was die Kunst der Verborgenen anging sich unbemerkt zu bewegen. Er hatte Geschichten gehört über Clansgeschwister die so mächtig sein sollten das sie nicht nur sich selber vor dem Blick anderer verbergen konnten, sondern sogar komplett aus dem Gedächtnis von jemandem verschwinden konnten, selbst wenn dieser sie gerade noch gesehen hatte. Sie vermochten es angeblich ganze Gebäude in einen Zustand zu versetzen das diese 'übersehen' wurden und nicht mehr Teil der Wahrnehmung ihrer Umwelt waren, aber was waren schon Geschichten ? Lurker hatte niemals so jemanden kennengelernt und es war immer leicht zu behaupten das es solche Dinge geben würde, weil man halt immer sagen konnte das eben niemand in der Lage wäre sie wahrzunehmen. Jeder konnte ein 'unsichtbares Kaninchen' aus dem Hut zaubern.
 
AW: [26.04.08] Ein neuer Sheriff ist in der Stadt

So kamen sie nicht weiter!
Jenny verstand durchaus die Probleme mit denen die anderen beiden zu kämpfen hatten.
Enio musste die ihm übertragene, gefährliche Aufgabe irgendwie so über die Bühne bringen, dass möglichst niemand dabei zu Schaden kam. Trotzdem räumte er ihr ein gewisse Eigenverantwortung ein und allein dafür mochte sie ihn gleich noch ein wenig mehr. Lurker hingegen, würde jedoch keine Handbreit Boden aufgeben, wenn es darum ging seine Ziehtochter zu beschützen. Er schien fest entschlossen. Beides schmeichelte ihr sehr, denn die Zuneigung eben dieser Männer bedeutete ihr alles. Trotzdem vergaßen die beiden einen extrem wichtigen Punkt bei der Sache.
Niemand konnte Jenny etwas verbieten, wenn sie das nicht wollte!
Normalerweise war sie bestrebt zumindest Lurker zu gehorchen, denn sie hatte ihn als Autorität anerkannt und wusste das alles was er sagte weise, vernünftig und gut durchdacht war. Bis zum heutigen Tag zumindest, denn das er sie ausgerechnet in dieser Situation ausgrenzen wollte, war falsch, dumm und einfach nicht zu verantworten.
Aus Sicht der Caitiff berechtigte alleine dies sie schon zum Ungehorsam und dieser war damit auch direkt beschlossene Sache. Sollten die zwei beschließen was sie wollten, sie für ihren Teil würde ihren Vater nicht ungeschützt in die gewaltätigen Klauen eines dieser Riesenmonster rennen lassen.
Das hätte er wohl gerne!

Eine bedeutende Fähigkeit einer alten Ganrelfreundin aus Hamburg kam ihr plötzlich in den Sinn. Clarissa, so hieß sie, konnte sich wann immer ihr danach war, in einen Wolf oder eine Fledermaus verwandeln. Mit diesem Talent behaftet, könnte sie jedes von Lurkers Argumenten bereits im Keim ersticken. Denn dann war sie nicht nur unsichtbar, sie war viel mehr. Sie war etwas völlig neues, ein unscheinbares Tier.
Ihre Gedanken glitten hinüber zu Meyye, die Schwarze schien wirklich nicht besonders viele Freunde in Finstertal zu haben, hatte ihr aber damals geholfen ihre Gangrelfähigkeiten weiter zu entwickeln. Aufgrund ihrer Tipps und Ratschläge war es Jenny gelungen, in so kurzer Zeit eins mit der Erde zu werden. Vielleicht verstand sie ja sogar etwas von dieser anderen Verwandlungsgeschichte? Dies und die Frage nach ihren Kontakten zu den Wölfen waren interessante Punkte die Jenny unbedingt abklären musste.
Später!

Jetzt hieß es erstmal diesen unsinnigen Streit zu beenden. Und dies nach Möglichkeit so, dass keiner der Anwesenden Mißtrauisch wurde. Es hieß also noch ein wenig einen auf zickige Madame zu machen.

"Ok, am Rand Vater, aber keinen Millimeter weniger. Versuch nicht es mir auszureden! Ich werde tot sicher nicht in irgendnem stinkenden Loch darauf warten das mir einer deinen zweiten Totenschein unter die Nase hält. Ich werde mich mit dieser Roxanna an der Grenze zum Garougebiet aufstellen und dir dort den Scheiß Rücken freihalten. Und bevor du was sagst, zu mehr wirst du mich mit tödlicher Sicherheit nicht bewegen können!"
 
AW: [26.04.08] Ein neuer Sheriff ist in der Stadt

Ausgezeichnet! Er versuchte es sich nicht anmerken zu lassen aber Enio war eigentlich zufrieden. Nicht mit dem Auftrag an sich und der Tatsache das sie die Werwölfe so direkt ausspionieren sollten, sondern damit, daß Jenny mit im Boot war und eigentlich nicht mal weniger als Enio ursprünglich wollte. Sie würde so gut es ging auf Lurker aufpassen... keine Frage. Sie würde sich auch am Anfang an die Richtlinie des Nosferatu halten aber sollte das ganze irgendwie aus dem Ruder laufen und eine Flucht oder ein Kampf nicht ausbleiben, war sich Enio eigentlich ziemlich sicher, daß Jenny die letzte wäre, die Fersengeld geben würde. Dazu war ihr bisheriges Handeln zu eindeutig gewesen und ihr Kopf viel zu uneinsichtig. Die Hauptsache an der ganzen Sache war aber für den Brujah, daß "Stray" mit von der Party war und er ihr wieder einmal mehr das Gefühl gegeben hatte, daß er zu seinem Wort stand und sie für voll nahm. Ich werd dich schon noch umbiegen kleine Anarchin und du wirst schon bald viel zu tief im Boot mit drin sitzen als das du überhaupt noch Zeit hast über die Camarilla zu schimpfen.

Letztendlich war von Enios Seite aber nichts boshaftes an seinen Gedanken und er hoffte immer noch, daß der verdammte Plan mit der Kneipe und dem Werwolfgebiet funktionieren würde ohne daß jemand Plan B ausgraben mußte. Der Brujah hatte aber dennoch auch seine eigenen Ziele die er verfolgte. Von all dem war aber dem Italiener nichts anzusehen. Er wechselte abermals den Blick zwischen Jenny und Lurker.

"Okay! Mehr wird nicht nötig sein... und es sollte auch nicht nötig sein, daß irgendjemand dabei drauf geht capito!" Enio war nicht entgangen wie pessimistisch Lurker die ganze Angelegenheit betrachtete. Klar er hatte ja auch die größte Arschkarte von allen. Wieviel Erfahrung hatte der Verborgene eigentlich schon mit den Werwölfen gesammelt, daß er so wenig an einen Erfolg glaubte? Enio war skeptisch... das hatte er offen zugegeben. Niemand konnte ihm bisher versichern ob ein Garou einen verdunkelten Vampir entdecken kann aber er hatte auch nichts was eindeutig darauf hinwies, daß sie es nicht konnten. Es war also offen und bot somit immerhin eine 50:50 Chance. In Anbetracht dessen, daß Lurker ziemlich geübt im "Nicht-da-sein" war verschoben sich die Chancen nach Enios Einschätzung eher zu ihren Gunsten. "An dem was sie sagen ist durchaus was dran. Falls zuviel dort auftauchen oder ein schlecht getarnter Vampir deren Gebiet betritt wird das auf jeden Fall die Warscheinlichkeit erhöhen, daß die Flohkisten uns entdecken. Dazu kommt noch, daß ich überhaupt keine Ahnung habe ob Roxana sich auf irgend eine Art verdunkeln kann. Ravnos machen sowas von Haus aus eigentlich nicht... aber sie ist alt und erfahren."

Enios Blick glitt ins Leere. Es gab bei diesem ganzen Mist einfach zuviel Unbekannte und der Brujah hasste solche Pläne. Aber es half alles nichts. "Seis drum! Nach der Sitzung morgen Abend werden wir sicherlich mehr wissen. Wer weiß... vielleicht tut sich ja noch etwas auf was unsere Chancen erhöhen oder es meldet sich noch ein fähiger Freiwiliger zur Unterstützung. Die Primogena der Nosferatu weiß immerhin noch überhaupt nichts davon. Vielleicht wird sie ja der Senschall den Marsch blasen für ihren Vorschlag. Apropos Marie...", Enios wandte sich wieder an Lurker. "Sie weiß übrigens noch überhaupt nicht, daß einer von ihrem Clan mitlerweile Deputy geworden ist. Ist das eine gute Idee, wenn sie erst Morgen davon erfährt... vor versammelter Mannschaft... ganz offiziell?" Das war jetzt vielleicht wirklich nicht sonderlich wichtig aber Enio könnte sich schon vorstellen, daß es einen vom Clan der Geheimniskrämer und Hüter derselben ein wenig ärgern würde so eine Information nicht schon vorher zu haben. Enio dachte mit. Oder war auch das zu Brujahuntypisch?
 
AW: [26.04.08] Ein neuer Sheriff ist in der Stadt

Machte der Italiener Witze ? Das der neue Hilfssheriff der Stadt ein Nosferatu namens Lurker war, wussten die Verborgenen schon in den Nachbarstädten. Marie war die Erste gewesen die er in dieser Nacht informiert hatte. Wie sie auf diesen neuen Plan reagieren würde wusste er auch schon. Sie würde wenig begeistert sein und die Idee insgeheim für wenig erfolgsversprechend halten, aber Befehl war Befehl. Die Primogena schien für eine Nosferatu merkwürdig Sekten treu zu sein. Gut möglich das man sie genau aus diesem Grunde hier auf ihren Posten gesetzt hatte, nach den Vorkommnissen der Vergangenheit.
Was der Clan der Zigeuner für eine Hilfe sein sollte war ihm schleierhaft. Zwar rannte ein kleiner, eifriger Archivar durch seinen Geist und sortierte den Namen Roxana, sowie die Tatsache das einige der Vagabunden vor der Stadt also auch Untote waren, in die Schublade in der die Informationen über das Zigeunerlager vor der Stadt aufbewahrt wurden, aber darüber hinaus wusste er nicht so recht was diese Mischpoke helfen sollte. Über Enios Ausdrücksweise wiederum schmunzelte er leicht.

Verdunkeln ? So nennt man das bei euch ? Niedlich.

Ich sehe nicht ganz wie uns das fahrende Volk nützlich sein sollte in dieser Sache. Schließlich wollen wir den Wölfen nicht das Tafelsilber klauen.

Die rostige Stimme des Nosferatu troff vor Sarkasmus.

Frau Wegener ist informiert.

Das wiederum sagte er ganz lapidar daher. Der Tag war fern, an dem ein Brujah einem Nosferatu Ahnen eine Neuigkeit erzählen würde.

Im Augenblick schien Lurker zwar sauer zu sein, aber beherrscht. Nachdem Jenny sich einverstanden erklärt hatte den größtmöglichen Abstand zur Gefahr einzunehmen, zumindest für ihre Verhältnisse, schien er eingermaßen beruhigt. Vielleicht war er schon vor Angst wahnsinnig geworden ?
 
AW: [26.04.08] Ein neuer Sheriff ist in der Stadt

Wie gut, dass Lurker sich wieder gefangen hatte und man sich halbwegs darauf geeinigt hatte wie das Ganze vonstatten gehen würde. Dann würde Lurker sich also tatsächlich allein ins Werwolfgebiet vorwagen. Wahrscheinlich das Vernünftigste, doch sehr wohl war Massimo bei der Sache nicht. Er wünschte, er hätte etwas tun können damit Lurker das nicht machen musste.
Zwischen Stray und Lurker schien ein sehr starkes Band zu bestehen. Wie in manchen (aber längst nicht allen) Fällen bei Erzeuger und Kind. Und sie hatte ihn ja Vater genannt...derart große Zuneigung hatte Massimo erst zweimal empfunden. Gegenüber seiner Mutter und seiner Erzeugerin.

Für den Bruchteil einer Sekunde sah er plötzlich die blutüberströmte Leiche seiner Mutter vor sich. Nein, jetzt nicht auch den Schmerz hochkommen lassen.
Massimo zwang sich an etwas anderes zu denken. Wenn er doch schon mit den Nachforschungen über das Schutzamulett beginnen könnte. Doch er konnte jetzt nicht einfach aufstehen und gehen.
Also wartete er ab wie das Gespräch weiter verlief.
 
AW: [26.04.08] Ein neuer Sheriff ist in der Stadt

Und doch gehörte der Tag schon längst der Vergangenheit an an dem ein Brujah einem Nosferatu-Ahn etwas neues erzählte... aber woher sollte Lurker das wissen?

Enio nahm das sarkastische Gebrabbel des Verborgene nicht sonderlich gut auf. Für ihn klang es sogar ein wenig arrogant und das war ein Karakterzug, den er von Nosferatus eigentlich nicht gewohnt war. Hatte Lurker vielleicht doch schon zu viel Zeit mit den Toreador verbracht oder war er einfach der Meinung, daß auser seinem Clan keiner was zustande brachte? Aber bitte... Enio konnte sich in der Regel immer gut auf das Diskussionniveau seines Gegenübers einstellen. "Was die Ravnos dazu beitragen könnte habe ich bereits erläutert. Was für einen Teil haben sie daran nicht verstanden? Oder warten sie... sagen sie mir lieber was sie daran verstanden haben, dann brauchen sie nicht so viel zu erzählen." Enio war stinkig. Die herablassende Art von Lurker ging ihm gehörig gegen den Strich. "Es ist letztendlich ihre Entscheidung ob sie Unterstützung möchten. Ich werde sie ihnen bestmmt nicht aufdrängen."

Was für ein Idiot! Kam ihm den nicht in den Sinn, daß Roxana nicht nur seinen Rückzug decken konnte, sondern ebenfalls für Jenny eine wichtige Hilfe darstellen könnte? Oder hatte Lurker womöglich gar keine Ahnung zu was ein Ravnos noch fähig war auser alles zu mopsen was nicht niet- und nagelfest war? Das konnte sich der Brujah nur schwer vorstellen.
 
AW: [26.04.08] Ein neuer Sheriff ist in der Stadt

Ein Schalter legte sich in Lurker um. Es geschah so übergangslos das er selber innerlich mit den Augen blinzelte vor Überraschung. Der raubauzige Brujah hatte scheinbar eine Schwäche für die Zigeuner. Ein ziemlicher Wunderpunkt, so wie er reagierte und so vertraut wie er den Namen Roxana, wahrscheinlich eine von denen, ausgesprochen hatte.
Diese Information weckte das rätselratende, Wissen anhäufende kleine etwas das in dem Nosferatu wohnte.
Eine sehr emotionale Reaktion des Parolenbrüllers. Lurker machte eine abwiegelnde Bewegung mit seinen merkwürdigen Händen und zuckte mit den Schultern.

Oh, nein, nicht doch. Sie können natürlich gerne so viele von ihren Freunden in den Tod schicken wie sie möchten. Aber bitte wie gehabt, erst wenn ich fertig bin dort. Egal wie es ausgeht.

Wahrscheinlich bekam man ein besonderes Talent zum Sarkasmus wenn jedesmal nach dem Aufstehen der Spiegel schreiend vor einem weg lief und man auch ansonsten eher als Inspiration für ein Kuriositäten Kabinett herhalten konnte. Anders als so konnte man mit sowas wahrscheinlich nicht umgehen. Oder man schnappte über, auch eine Möglichkeit.

Und was ich bisher verstanden habe ist das sie alt und erfahren ist. Wie gut sie darin ist dort unbemerkt rein zu kommen wissen sie selber nicht. Irgendwelche Tricks werden ihr nichts nutzen. Wenn eines dieser Viecher in der Lage ist mich zu finden, dann fällt er auch auf nichts rein was die Zigeuner zu bieten haben. Oder meinen sie die Geschichten um die Fähigkeit dieser Leute mit den Tieren zu sprechen ? Ich kann ihnen versichern das die Tiere die dort in diesem Wald leben allesamt wenig Interesse daran haben werden ein paar wandelnden Leichen zu helfen. Schlimmstenfalls stehen diese Tiere ohnehin in einem gutem Verhältnis zu den Werbestien und lassen unsere kleine Erkundungsmission hochgehen wie einen Ballon, wenn wir mit ihnen Kontakt aufnehmen. Sonst noch irgendwelche grandiosen Ideen ? Wer aus dieser Runde hat denn schon mal so ein Ding aus der Nähe gesehen ? Oder dagegen gekämpft ? Ich bin einmal gegen eine junge von denen geraten, das hätte mich beinahe meinen Kopf gekostet.

Er war lauter und energischer geworden. Das lispelnde Krächzen tropfte von Gift und boshaftigkeit.

Aber ich bin ja unter Experten, nicht wahr ? Also ? Werwolf Konfrontationen ? Wer hatte schon einmal das Vergnügen ?
 
AW: [26.04.08] Ein neuer Sheriff ist in der Stadt

"Ich!"

Das Wort war draußen bevor Jenny sich selbst bewußt war es gesagt zu haben. Da das Kind aber damit schon einmal in den Brunnen gefallen war und sich mit hoher Wahrscheinlichkeit eh alle nach ihr umgedreht hatten, konnte sie auch genauso gut weiter erzählen.

"Das war bei dieser Magier Geschichte, vor ein paar Wochen..."

Unbewußt konzentrierte sie sich bei ihrer Erzählung allein auf Lurker. Vielleicht konnte es nicht schaden ihn daran zu erinnern, woher sie eigentlich kam. Sie war ein Gossenkind, eines das anscheinend allein zu dem Zweck geschaffen wurde, das andere ne Chance hatten sich an ihr die Füsse abzutreten. Und sie hatte bis hierher eigentlich ganz gut überlebt.
Das Schicksal war ein Arschloch, je früher man das lernte desto besser.

"...ich hab dir doch davon erzählt.
Diese dämliche Kuh die sich meine Karre geklaut hatte, hat mich diesen Ventruespinner und so'n paar Torriweiber gezwungen mit ihr Katz und Maus zu spielen. Lange Geschichte, war in irgend so ner Burg...!?
Was ich meine, Teil dieses kranken Spiels war auf jeden Fall, das die uns auch nen ausgewachsenen Garou vor die Nase gesetzt hat. Die Viehcher sind riesig und irgendwie immer total schlecht drauf. Scheint ein Muss bei denen zu sein, da ist die Laune stets so mies wie der Atem, echt. Dieses Ding griff uns also an, mich und die zeternden Blaublüter denn die konnten ja nicht weg... Also blieb mir nichts anderes über als dem Teppich an die Kehle zu springen und ihm ein wenig die Scheiße aus dem Darm zu prügeln."

Die Betonung die sie ihren Begleitern zudachte, bewies deutlich das diese keine große Hilfe waren. Ventrue und Toreador, genauso gut konnte man mit ner frisch gegründeten Kindergartengruppe in den Krieg ziehen. Zu dem noch eine, die sich den gesammten Tag um ihren einnzigen Lieblingslolli stritt.

"Ich hab den Wolf getötet und es war durchaus machbar. Die Dinger bluten, schreien vor Schmerzen und sterben wie alles andere auch. Sicher die können fiese Wunden machen und so, aber wenn man weiß wie man's machen muss, geht's eigentlich ganz gut. Hey, keinen Kratzer habe ich abbekommen!!
Allerdings muss ich zugeben das mein Wolf sowas wie ein Teenager war. Sie verwandelte sich nach dem Ende zurück und was das angeht, geht es mir heute noch verdammt dreckig!"

Sie nickte und ihr Augen waren kurz erfüllt von stummer Trauer.
Insgeheim war sie aber froh das sie nicht gewußt hatte das sie mit nem Mädchen in den Ring stieg, denn sie hätte so nicht mit aller Kraft kämpfen können.

"Wir sollte mal aufhören die Garou zu überschätzen, verdammt! Die sind gut, aber wir sind mal ne ganze Ecke besser.
 
AW: [26.04.08] Ein neuer Sheriff ist in der Stadt

Meine Güte, was da für Emotionen aufwallten.

„Ich habe mich mal mit einem Werwolf unterhalten - ohne zunächst zu wissen, dass es einer war. Es war eine Frau, und sie war in Menschengestalt. Etwas später habe ich dann dieselbe scheinbare Frau wiedergesehen und sah wie sie sich in ihre Werwolfgestalt verwandelte. Es war ein grausiger Anblick. Mit ihr gekämpft habe ich nicht.

Es hat jedoch nicht wirklich viel Sinn wegen dieser Ravnos zu streiten.“
 
AW: [26.04.08] Ein neuer Sheriff ist in der Stadt

Enio war ein klein wenig irritiert. Wußte denn Lurker tatsächlich nicht was die Clansdisziplin der Ravnos alles bewirken konnte? Zum Beispiel einem Haufen Vampire einen simplen Mord vorgaukeln um eine Diablerie an einer Salubri zu vertuschen? Und das auf eine recht dreiste und unverschämte Art und Weise. Enio wurde an dieser Stelle wieder mit grausamen Nachdruck daran erinnert was er vor einige Nächte überhaupt verloren hatte und was für nutzlose Fähigkeiten er durch seine unbedachte Tat gewonnen hatte. Zugegeben... vielleicht ein bißchen kurzsichtig diese Betrachtung aber leider sehr akut und manchmal dauerte es halt ein bißchen länger um die positiven Seiten von gewissen Dingen zu erfahren oder sie überhaupt erst wahrzunehmen.

Enio überlegte kurz ob er Lurker einfach in dem Glauben lassen sollte, das die Ravnos tatsächlich nicht mehr drauf hatten aber eigentlich würden sie sich auch nur über ein offenes Buch beugen und die fettgedruckte Überschrift lesen. Das die Scharlatane mächtige Illusionen erzeugen konnten war ungefähr so geheimnisvoll wie die Tatsache, daß Nosferatu unbemerkt unter ihresgleichen wandeln konnten oder die nervige Angewohnheiten hatten immer dann im Nichts zu verschwinden wenn man am dringendsten einen brauchte. "Nein ganz sicher nicht. Ich habe vorhin von "Illusionen" gesprochen und damit nicht gemeint wie ein Shilmulo einem vorgaukeln kann, daß man nicht übers Ohr gehauen wurde obwohl das gerade der Fall war, sondern davon, daß Ravnos Trugbilder, Fata Morganas... eben Illusionen erschaffen können, die so real sein können, daß dir die verdammte Sonne, die plötzlich über deinem verfluchten Dickschädel scheint auch tatsächlich schadet und dein Fleisch zu einem Klumpen verbrannten Fleisch zusammenkockelt." Bei den letzten Worten hatte Enio begonnen ein wenig durch die Zähne zu sprechen. So ruhig er auch manchmal für einen Brujah klingen konnte aber die Halsstarrigkeit des Verborgenen strapazierte seine Geduld heute Nacht ein klein wenig zu sehr. Für Sarkasmus hatte Enio sowieso nur etwas übrig, wenn er derjenige war, der sich seiner bediente.

Jenny und Massimo gaben wenigsten auch noch was zur Diskussion zum Besten. Dadurch konnte sich der Brujah-Ahn wenigstens ein bißchen ablenken. "Wir brauchen die Werwölfe nicht erst zu überschätzen um die Situation als bedrohlich zu empfinden. Ich bin in der Vergangenheit mehr als einmal einem Garou begegnet und ich werde mich ganz bestimmt nicht schämen, wenn ich hier zugebe, daß ich meistens einfach gelaufen bin. Aber diese Option wird uns hier in Finstertal nicht zur Wahl stehen, wenn wir die Stadt nicht alle verlassen wollen und den Wölflingen übergeben." Seine Worte waren im Moment eher an Jenny gerichtet. Sie sollte ganz sicher keine Angst vor den Werbestien bekommen aber ihre Erfahrung konnte ihr auch gut und gerne den Arsch kosten, wenn sie sich einbildete, daß sie alleine einem älteren und kampferfahrenen Garou standhalten konnte. "Bei Werwölfen ist eines fast immer gewiss... wo einer ist sind meistens auch mehrer. Das genau ist auch der Grund warum ich diesen Wolfsdorn nicht überbewerten will. Einen Garou zu erlegen ist eine Sache aber fünf oder sechs gleichzeitig gegnüber zu stehen eine ganz andere. Dazu kommt noch, daß diese Biester nicht nur haarige, klauenbewehrte Hechselmaschienen darstellen können, sondern ebenso wie unsereins andere... nennen wir sie mal spaßeshalber mystische Fähigkeiten beherrschen." Enio hatte lediglich eine vage Ahnung von dem was er hier zum Besten gab aber er würde nie vergessen auf welche unerklärliche Weise damals Fabrizio in der Schweiz ums Leben gekommen war. Der Garou dem sie damals begegnet waren hatte keinen einzigen Klauenhieb benötigt um den Gangrel soweit zu schwächen, daß er danach leichte Beute war. Bilder aus der Vergangenheit die immer etwas in Enios auslösten, das soetwas ähnlichem wie einem Rachegedanken nahe kam. Ja der Brujah war meistens gelaufen... aber sicher würde sich das ja sehr bald ändern.

"Dennoch hat Jenny auch recht. Werwölfe sterben... manchmal dauert es eben ein bißchen länger aber sie sterben. Und am besten und schnellsten sterben sie, wenn man sie in ihrer menschlichen Gestalt erwischt." Gerade jemand, der in der Paradedisziplin der Nosferatu bewandert war sollte die Möglichkeit sehen in einem günstigen Augenblick einen gefundenen Garou eben in dieser Gestalt zu vernichten. Das erforderte natürlich gründliche Recherchen... und genau das war es was Enio eigentlich vorhatte.
 
AW: [26.04.08] Ein neuer Sheriff ist in der Stadt

Tiefe Falten gruben sich in die ohnehin nicht sonderlich ebene Stirn des Nosferatu. Ja, richtig, Jenny hatte ihm von diesem merkwürdigem Zwischenfall erzählt. Eine wüste und ziemlich unzusammenhängende Geschichte über Zauberer, welche die Realität manipulieren konnten, Türen die ins Nichts und überallhin führten, wie bei Alice im Wunderland und natürlich diese Begegnung mit dem Wolfmädchen. Sie hatte Lurker aber vor allem erzählt das die Toreador Gerlish mit ihrem Verstand herumgespielt hatte. Er ging stark davon aus das diese Pestratte von einer Rosenclan Hure seiner Kleinen in den Kopf gegriffen und dort mit Gewalt alles so durch den Wolf gedreht hatte, das diese sie am Ende sympathisch finden sollte. Kein Wunder also das sie Phantasierte. Darauf konnte er nun aber nicht eingehen. Zum Einen wäre es peinlich für Stray, wenn er hier vor dem Sheriff, dem die adoptiv Nosferatu auf eine obskure Weise zugetan war, ihre Geschichte als Hirngespinst entlarvte, entsprungen aus einem grausamen Angriff durch die Gedanken und Gefühle manipulierenden Rosen Knliche, zum Anderen ging es niemandem etwas an was dann aus Gerlish geworden war und warum sie es wahrscheinlich am Ende zu tiefst bereut hatte sich mit dem Clan Nosferatu anzulegen.
Abgesehen davon fingen sowieso plötzlich alle an davon zu erzählen wie nett und harmlos es war sich mit diesen Monstern abzugeben. Jenny bildete sich ein eines erschlagen zu haben, Massimo traf sicher gerne auf ein Pläuschchen. Wie nett.
Der Italiener war der Einzige der einen wertvollen Beitrag zu leisten hatte und das stimmte Lurker milde.

Und deswegen Enio, sitzen sie heute Nacht auch hier mit uns.

Für einen schrecklichen Augenblick mochte der Sheriff diesen Satz auf die Zauberkünste des Zigeunerclans beziehen, die ihm seinen grandiosen Zaubertrick ermöglicht hatten.

Weglaufen ist die einzig richtige und logische Handlungsweise. Wenn unsereins früher so ein Viech in den Randgebieten der Dörfer erwischt hat, dann hat er sich zurückgezogen, ein paar Schafe und anderes Nutztier gerissen und Spuren zu demjenigem Monster gelegt, auf das die Dorfgemeinschaft mit Fackeln und Mistgabeln dem haarigen Monster den Garaus gemacht haben. So geht das.

Lurker tippte mit einem seiner schwarzen, scharfen Fingernägel auf den Tisch. Es machte klickende Geräusche.
Er klang jetzt bestimmend und überzeugt.

Im Augenblick haben wir diese Option noch nicht, aber ich denke das der Sheriff morgen bei der Primogenssitzung an diese alte und effektive Herangehensweise erinnern wird. Sicherlich muss dieses Vorgehen heutzutage abgewandelt werden, aber grundsätzlich ist die beste Waffe die unsereins zwischen sich und so einem Ding haben sollte ein Haufen bewaffneter Menschen mit dem Willen jemanden aufzuknüpfen. So lange bis es soweit ist gehe ich also dort hinein, die kratzige Lispelstimme zitterte nur noch ganz leicht wenn er dies aussprach, und versuche herauszufinden was immer auch möglich ist. Sollte etwas schief gehen versuche ich an einem Stück herauszukommen, wobei mir Stray und wer immer noch den Mut aufbringt aus der Distanz helfen werden. Wie eben schon erwähnt bitte ich darum das die Zigeuner erst mit ihren Gaukeleien anfangen wenn es schon zu einem Zwischenfall kam, denn wie ich bereits ausführte: wenn die Dinger mich sehen können, dann können sie auch die Trugbilder der Zigeuner durchschauen.

Damit beantwortete er auch die Gedanken des Sheriffs. Vielleicht wusste dieser nicht das die Kunst der Verborgenen zu beinahe gleichen Teilen aus geschicktem verstecken, gutem Timing und dem richtigem Bewegungsmuster, als auch von feiner, geistiger Manipulation abhingen und damit den Zauberkunststücken des Clans Ravnos ähnlicher waren als mancher vermuten würde. Viele gingen davon aus die Nosferatu wirklich und tatsächlich unsichtbar werden konnten.
 
AW: [26.04.08] Ein neuer Sheriff ist in der Stadt

Wozu hatte man ein Pokerface wenn man es nicht ständig trainierte und es im Lauf der Jahrzehnte auch wirklich eingermaßen perfektioniert bekommen hatte? Jedenfalls lies sich Enio von dem kurzen Impuls, den er auch tatsächlich verspürte, nicht aus der Ruhe bringen, als Lurker ihn auf sein Überleben und die dazugehörige Taktik ansprach oder dem was man auch kurzzeitig daraus schließen hätte können.

Auf jeden Fall sah es jetzt zumindest so aus als ob die Zankereien ein Ende finden würden und jeder einsehen mußte, daß sie zunächst einmal abwarten mußten was in der morgigen Nacht auf der Primogensitzung besprochen wurde. Es gab einen Plan aber der Italiener war alles andere als davon überzeugt, daß es da nicht doch eine bessere Idee geben mußte. Auch wenn sich Lurker dessen vielleicht nicht richtig bewußt war aber Enio war der Letzte, der den Verborgenen ins Garougebiet schicken wollte. Aber dennoch würden sie Morgen einiges erfahren... und wenn es nur die Gewissheit sein würde, daß Werwölfe ein erschreckend gutes Talent hatten einen getarnten Vampir ausfindig zu machen. Wenn dem nicht so war, dann würde das jedenfalls auch eine neue Erkenntniss liefern... und obendrein Lurkers Arsch retten.

Zu allem anderen hatte der Brujah nichts mehr zu sagen oder wollte nichts mehr sagen. Der Sheriff würde Morgen das tun was er selbst für richtig hält. Die Tatsache, daß Noir ausdrücklich darauf hingewisen hatte so wenig wie möglich Sterbliche mit in die Sache hineinzuziehen hätte an dieser Stelle warscheinlich wieder nur erneut eine Diskussion entfacht und das obwohl sich gerade das Gespräch zum Ende neigte. Die anderen Dinge, die Lurker noch erwähnte waren soweit richtig und bestätigten lediglich Enios eigene Gedanken dazu. Da er selbst sowohl in der Kunst des Tarnens als auch in der Clansdisziplin der Ravnos bewandert war, war ihm jedoch bekannt, daß es dennoch Unterschiede gab und eine Illussion noch ein Stück weit schwerer zu durchschauen war als ein Entziehen der Wahrnehmung eines anderen. Aber das waren filligrane Unterschiede, die in eine fast schon philosophische Disskusion gehörten und Enio war dafür ganz bestimmt der Falsche. Auserdem wußte er auch zu diesem Thema bezogen auf die Fähigkeiten der Werwölfe einfach zu wenig. Enio befürchtete, daß er in den nächsten Nächten noch oft über den Faktor "zu wenig Wissen" stolpern würde.

"Also gut." Enio erhob sich und seine Jacke gab ein knartsendes Geschräusch von sich als sie über den Sessel rutschte. "Sie Massimo werden mir so bald sie etwas geneueres über das Medallion wissen bescheid geben. Hier ist die Nummer unter der sie mich erreichen können." Der Italiener hielt seinem Landsmann eine Visitenkarte entgegegen. Enio war auf anraten von Philipp sogar dazugekommen sich neue anfertigen zu lassen. Die Karte war weder abgegriffen noch zerknittert und es war das Logo des Hammers darauf abgebildet und sowohl seine Handynummer als auch die Nummer seines Büros im Hammer darauf zu finden.

"Und wir...", er wandte sich dabei an Jenny und den anderen Nosferatu, "werden wieder voneinander hören wenn die Sitzung vorbei ist... oder spätestens Übermorgen Abend."
 
AW: [26.04.08] Ein neuer Sheriff ist in der Stadt

"Ich werde dort sein Pilger! Als ob mich so'n Teppich davon abhalten könnte."

Es sollte scherzhaft gemneint sein, kam aber nicht wirklich rüber. Die schlechte Stimmung ihrer beiden 'Männer' hatte sie sichtlich etwas verunsichert. Es schien als wären diese Garou doch dickere Brocken als angenommen. Trotzdem schrie ein kleiner trotziger Teil in ihr danach, sich gefälligst selbst ein Bild zu machen.
Aber dieses Thema schien fürs erste vom Tisch. Fürs erste, aber sicher nicht gänzlich!

"Wann treffen wir uns Lurk?"
 
AW: [26.04.08] Ein neuer Sheriff ist in der Stadt

Die Besprechung neigte sich dem Ende zu, wie es schien. Gut, dann konnte er also gleich mit den Recherchen beginnen.

Massimo nahm dankend die Visitenkarte entgegen.

„In Ordnung.“

Dann wandte er sich an Lurker.

„Möchtest du mit Fabio was wegen der Observation bzw. der ´Wachablösung´ besprechen? Er wartet vor der Bibliothek in einem weißen VW Kastenwagen.“
 
AW: [26.04.08] Ein neuer Sheriff ist in der Stadt

Die Ratte saß noch immer unter dem Regal und nahm auf, was sich ereignete. Dabei träumte sie von der Belohnung, die ihr Roxana versprochen hatte.
 
Zurück
Oben Unten