[16.05.2008] - Ein Termin ist ein Termin.

Eldrige

Zombie-Survival Experte
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Wie fein geschliffene Brillanten funkelten die zahlreichen Sterne vom wolkenlosem Nachthimmel hinab auf die Finster. Wenn der Wind sich an diesem Abend regte, dann nur um eine angenehme Brise zu hauchen, die schon leise die erste Melodie des Sommers in sich trug, jedoch ohne dessen Schwere mit sich zu tragen. Geradezu leicht und beschwingt war die Luft, so als atmete einfach alles endlich auf, seit sich die Werbestien hinter die Waldgrenze zurück gezogen hatten. Da momentan kein Dämon, Toter Hexengeist oder dunkler Gott aus einer vergessenen Zeit seine Klauen in das Fleisch der Realität geschlagen zu haben schien und die Bedrohungslage in Finstertal anscheinend auf das normale Niveau herabsinken wollte, hatte Lurker tatsächlich Zeit gefunden der Bitte des neuen Sheriffs nach zu kommen und sich mit diesem zu treffen. Genau genommen hatte er um ein Gespräch gebeten, aber da der Nosferatu die Ahnung hatte das bald einiges in Bewegung geraten würde, hatte er beschlossen diesen ben Levy direkt aufzusuchen, anstatt ihm einen Ort und eine Zeit zu nennen. Morgen mochte die Weltordnung eine andere sein, daher wollte er diese Sache schnell hinter sich bringen.

Tatsächlich war noch jeder neue Sheriff und jede neue Geißel der Stadt bei ihm vorstellig geworden, außer diesem Hexengeißel Burschen, der in der Zeit im Amt war, als Lurker selber auf Reisen war.
Natürlich war es schon obligatorisch, denn beide Ämter waren kaum zu bewerkstelligen, wenn man nicht mit dem Clan der Verborgenen zusammenarbeitete und von diesen Informationen kaufte.
Was nützte es einem, wenn man vornehm im Elysium seinen Kaffee schlurfte, während die Dinge die man im Auge behalten sollten sich durch den Schlamm kriechend an einen anschlichen?
Es war für alle Vampire wichtig Augen und Ohren an möglichst vielen Stellen zu haben, aber für diese Ämter war es unabdinglich. Wer die Stadt vor Dreck bewahren wollte, musste zum Dreck kommen, sich artig vorstellen und nett Bitte sagen.

Blaublüter mit Ämtern hatten nun dummerweise in seiner Stadt etwa die Halbwertszeit einer Schneeflocke in der Hölle, daher machte es in der Regel selten Sinn sich in ihren Kreisen Freunde zu suchen, oder sich auch nur an einen der Königspudel zu gewöhnen, aber dieser Moishe hatte bisher keinen schlechten Eindruck auf den Nosferatu gemacht, daher hatte Lurker beschlossen es ihm nicht unnötig schwer zu machen und dieses Treffen, dass er als alter Veteran in dieser Sache ja nun schon zur genüge kannte und mitgemacht hatte, nicht in die Länge zu ziehen. Wenn er den Anderen richtig einschätzte, würde es auch gar keine Drohungen oder Kraftmeiereien geben, sondern man konnte direkt zum geschäftlichem kommen.

Zuvorkommend wie der Ventrue war, fuhr er ein mehr als ausreichend auffälliges Auto, so das es ein leichtes war ihn durch die ganze Stadt zu verfolgen. Nun stand der Verborgene also an einer gepflegten Hecke des Parkplatzes der Kunstakademie und überlegte, ob er einige der Tauben die auf einem Rasen hinter ihm gurrten dazu animieren sollte ihr Geschäft auf dem Gefährt des Königclan Sheriffs zu verrichten.
 
Moishe verlies die Akademie und war auf dem Weg zum Auto schon dabei die Geißel wegen eines Treffens anzurufen als er Lurkers Gestalt bemerkte. Dem Ventrue waren in Gedanken wie er war die Schönheit der Nacht vollkommen entgangen, zu viele Dinge beschäftigten den Juden, der aber ein erfreutes und höfliches Lächeln in Richtung des Nosferatu bei dessem Anblick zeigte.
Moishe hatte in der Vergangenheit viel mit dem Clan der Verborgenen zu tun gehabt und legte bei Ihnen in seinem Verhalten den gleichen hohen Maßstab an wie bei jedem anderen Clan. Die Lebensumstände der Nosferatu mochten unangenehm sein, aber sie waren keine Ausrede für schlechte Manieren seinerseits. Wenn Du von anderen Respekt erwartest erweise zuerst diesen Respekt und dazu gehören passendes Verhalten und höfliche Umgangsformen hatte Friedrich immer gesagt und das auch von Moishe verlangt. Der Jude hatte diese Anweisung verinnerlicht.
"Guten Abend Herr Lurker, vielen Dank das Sie Zeit für mich haben. Ich möchte schon lange mit Ihnen über die ein oder andere Angelegenheit sprechen, aber leider gaben die Zeit und die Ereignisse die Gelegenheit nicht her. Wenn dieser Ort Ihnen angenehm ist können wir uns gerne hier unterhalten, wir fahren zu einem anderen Platz der Ihnen passender erscheint oder machen zusammen einen kleinen Spaziergang wenn Sie das wünschen - ich habe da ein bißchen was auf dem Herzen. Zu allererst, ist die Anrede Herr Lurker Ihnen angenehm oder möchten Sie das ich eine andere verwende?"
Moishe war klar das es den Nosferatu meist völlig egal war wie man sie ansprach, hatte aber in London und Rom schon andere Mitglieder des Clans kennengelernt und war jeweils froh gewesen die Form gegenüber diesen im Vorfeld gewahrt zu haben, denn die beiden Herrschaften waren doch sehr nachtragend gewesen wenn man das bei Ihnen nicht beachtete. Außerdem könnte Lurker auch aus Tradition verlangen mit seinem Titel als Ratsherr angesprochen zu werden.
 
Der Nosferatu war Äonen davon entfernt sich als Ratsherr, Primogen, ehrwürdiger Ahn oder großer Zampano ansprechen zu lassen. Er verzog auch nicht das Gesicht, obwohl der neue Sheriff zum erbrechen freundlich daher kam. Grundsätzlich wäre es zwar egal gewesen was er im Schatten seiner Kapuze für Gesichtskapriolen schlug, aber der Andere wollte vielleicht wirklich einfach nur höflich sein und drückte einfach nur zu sehr auf die Tube. Aber besser so, als anders herum. Von einem nervigem Übermaß an Freundlichkeit auf ein normales Niveau zu kommen war schneller möglich und eher zu ertragen, als einen ungehobelten Klotz erst mal mühsam zurecht treten zu müssen.

Guten Abend. Lurker reicht völlig, aber wie sie mögen.

Dann wies er mit dem Arm in Richtung der Innenstadt, als Zeichen, dass sie sich dort entlang bewegen würden. Ganz sicher würde er nicht in das Automobil des Ventrue steigen und über die Kunstakademie zu schlendern, vorbei an deren gesamten Überwachungsapparat, widerstrebte dem Verborgenen genauso.
Ein wenig in Richtung Stieed zu schlendern und die Wahrnehmung der wenigen Passanten beiseite zu schieben denen sie begegnen würden, wäre dagegen ein leichtes. Lurker würde nur darauf achten müssen nicht versehentlich auch aus Moishes Aufmerksamkeit heraus zu schlüpfen. Dann setzte er sich in Bewegung.

Was kann der Clan für sie tun?

Hielt er dem Königsblüter dann verbal die Türe für ein Gespräch auf. Es würde vermutlich kein angenehmes werden, wenn man bedachte, dass die Stimme des Nosferatu, obwohl er flüsterte, kratzig klang und auf dem Hörnerv herum zu schaben schien und ein akustisches Knirschen im Gehirn erzeugte. Glücklicherweise war Lurker, außer bei Freunden, nicht dafür bekannt übermäßig viel zu reden.
 
Lurker würde sich wundern wie wenig unangenehm es dem Sheriff war mit ihm zu reden. Wer erst einmal als Überbringer schlechter Nachrichten in Burg Hardestadt vor dem Herrn der Domäne gestanden hatte war wesentlich mehr Kummer gewohnt als einen Nosferatu mit Reibeisenstimme.
"Nun, zunächst wahrscheinlich das worum Sie jeder Sheriff bitten wird: Halten Sie bitte die Augen offen, vor allem nach Brüchen der Maskerade. Ich bin heute Nacht ein wenig durch Finstertal herumgeschlendert und habe bereits bemerkt das wir zum einen stärkere Polizeipräsenz auf den Straßen haben und dazu kommt das die Menschen sich immer noch von den Vorkommnissen der letzten Nächte erholen. Es ist also auch nicht mehr wirklich einfach in der Menge unterzutauchen wenn bei der Jagd etwas schiefgeht. Ansonsten habe ich den Eindruck das wir vor dem Ausbruch von Feindseligkeiten im Unterweltmilieu stehen, die verschiedenen Kräfte des organisierten Verbrechens haben ihre Soldaten auf den Straßen und ich fürchte den Funken der das Pulverfass zur Explosion bringt. Wenn Ihnen diesbezüglich irgendetwas auffällt bitte ich Sie sich umgehend an mich zu wenden."
Moishe machte eine Pause bevor er fortfuhr. "Weiterhin möchte ich mich nach dem Stand Ihres Disputs mit den Tremere erkundigen. Verstehen Sie mich bitte richtig, ich will mich keineswegs in die Interna der Nosferatu einmischen, aber ich möchte bei Übergriffen verständigt werden. Ich befürchte das es zu Übergriffen oder Verletzungen der Tradition der Domäne kommen könnte. Sollte das der Fall sein stehe ich Ihnen so gut ich es kann zur Verfügung um die Autorität der Camarilla, des dann amtierenden Prinzen und die Rechte der Nosferatu zu vertreten, obwohl ich hoffe das dies nicht notwendig sein wird. Ich werde diesbezüglich auch noch einmal mit Miss McKinney sprechen und klarmachen das ich derlei Übergriffe nicht zu entschuldigen bereit bin. Es wäre mir aber lieb nicht erst am Ende des Salats gerufen zu werden sondern würde auch gerne versuchen deeskalierend in solchen Situationen einzuwirken. Also, sollten Sie diesbezüglich Probleme haben wenden Sie sich bitte an mich. Ich weiss das Ihr Clan in der Lage ist sich selbst zu verteidigen, aber mir ist es wichtig das es in Finstertal wieder zivilisiert zugeht, soweit das in einer Vampirgesellschaft denn möglich ist..."
Moishe war noch nicht fertig, wollte aber dem Nosferatu zunächst eine Gelegenheit geben etwas zu erwidern oder anzumerken bevor er fortfuhr.
 
Der Sheriff hatte anscheinend schon öfter mit den Verborgenen zu tun gehabt, wenn er auch beim Start ein wenig zu viel Gas gegeben hatte, beim geschäftlichen traf er auf Anhieb den richtigen Ton. Das ließ natürlich dann mehr Raum für andere Dinge als das Übliche, wenn man sich so schnell einig wurde. Allerdings war Lurker grundsätzlich anderer Meinung. Der Anstieg der Aktivität unter den Kriminellen war eigentlich ein Segen, denn so konzentrierten sich die Menschen auf sich selber und das was sie sich gegenseitig antaten. Es war nicht nur wesentlich leichter zu jagen und dann hier und dort mal eine Leiche verschwinden zu lassen, wenn die Damen und Herren Exekutive sowieso bis über beide Ohren überarbeitet waren. Da genügten den Menschen oft schon ein paar schlampig platzierte Indizien, damit sie einer Sache nicht weiter auf den Grund gingen, sondern einfach fraßen, was man ihnen vor setze. Andererseits traf das natürlich weniger auf die Jagdmethoden der Bonzen, Lurker hatte diesen Ausdruck seiner Tochter schnell vereinnahmt, zu. Klar das die eher Schwierigkeiten hatten, wenn die Menschen sich daheim einschlossen und jeder jedem misstraute.

Sicher, wir halten die Augen offen, wenn sie hier und da eins zudrücken, das Übliche

So war die nächtliche Existenz für diejenigen die sich mit den Nosferatu gut standen immer etwas angenehmer, wenn die Caitiff und Ausgestoßenen hier doch seit kurzem einen eigenen Clan stellten, war dies doch mit Sicherheit kein Konzept, mit dem man außerhalb der Stadt angeben wollte. Es blieb ein aus der Not geborenes Konstrukt, daher war es nur schlau die alten Strukturen weiter zu pflegen.

Das Thema das der Sheriff dann zur Sprache brachte, war dann allerdings schon so gewagt, dass Lurker tatsächlich kurz stehen blieb und den Schattenriss seines Kopfes unter der Kapuze zu dem Blaublüter wandte. Er würde keine 'Übergriffe' billigen. Jeder dieser verdammten Hexer, der es wagte die Hand gegen seine Nosferatu zu erheben würde sich den Rest seiner Existenz wünschen, dass er bei dem Versuch eines 'Übergriffes' drauf gegangen wäre. Da würde den Jammerlappen ihr 'Haus-und-Clan-von-und-zu-Hokuspokus' im Hals stecken bleiben. Von wegen es den Obrigkeiten melden, damit die miesen Zauberlehrlinge die es wagten ihre Nase in die Höhlen der Verborgenen zu halten eine zivilisierte Strafe erhalten konnten. Ein wenig öffentliche Schmähung und drei Jahre Guhl Verbot, mit einem großem 'Pfui' ins Fleißheftchen waren nicht unbedingt dass, was Lurker als Strafe vorstellte. Er dachte eher daran, die Haut jedes Tremere den er bei sowas erwischte an das Gildenhaus per Päckchen zu versenden. Und zwar jede Nacht.

Trotzdem versuchte der Verborgene es seinem Gesprächspartner als 'gut gemeint' anzurechnen, dass dieser sich kümmern wollte, wenn es vermutlich auch eher deswegen war, weil man es am Ende noch ihm anlasten mochte, wenn die Dinge hässlich wurden, die er eigentlich unter Kontrolle halten sollte.

Vielen Dank.

War dann auch Lurkers schmale Antwort auf Moishes Äußerungen. Ein Hauch von Amusement mochte man als Kenner vielleicht aus seinem krächzendem Raspeln heraushören. Mehr würde aber natürlich von der Kanalratte zu dem Thema nicht kommen. Zieglowski war im Moment so ziemlich das heißeste Thema in der Stadt und wer Informationen zu ihm wollte, oder auch nur über ihn reden, würde zahlen müssen. Eine Menge. Im Vorraus.
 
Moishe war eigentlich nicht an weiter an den momentanen Informationen über Zieglowski gelegen, dieses Minenfeld überlies er gerne denen die sich davon etwas versprachen, aber bei der derzeitigen Situation war das leider auch seine Sache. Trotzdem würde er nicht weiter in den Nosferatu dringen wenn der zu diesem Thema nicht von selbst etwas zu sagen hatte.
Der Gedanke des Verschleierten, das Chaos in der Unterwelt auch etwas Gutes haben könnte wäre dem Ventrue dagegen nie gekommen, zu sehr waren die Blaublüter der Meinung alles kontrollieren und überwachen zu müssen - Unordnung war aus Sicht von Moishe etwas zu gefährlich.
Nun, nachdem er aus seiner Sicht seine Position abgesteckt hatte war es an der Zeit ze an zu erfahren ob der Verschleierte bereit war ihm etwas über seine Position bei der morgigen Verhandlung zu verraten. "Ich nehme an Sie haben die Nachricht über die Verhandlung in der morgigen Nacht bereits erhalten? Mme. d´Auvergne mir mitgeteilt das nur Amtsträger an der Verhandlung teilnehmen dürfen und die Zeugen vor den Türen des Verhandlungssaales werden warten müssen bis sie aufgerufen werden. Zuschauer sind bei der Verhandlung nicht zugelassen. Wenn Sie selbst als Teilnehmer Zeugen berufen wollen genügt es diese zur Verhandlung mitzubringen und aufzurufen wenn es an der Zeit ist. Für die Zeugen wird es einen eigenen Bereich geben in dem sie auf ihre Aussage warten."
Moishe machte eine Pause bevor er nach der Erklärung zum Thema kam das er für viel interessanter hielt.Sagen Sie Lurker, war das Auftreten von Monsieur Buchet gestern Nacht in der Mine typisch? Also diese Art sich über die Sicherheit aller Anwesenden und die Befehle des Prinzen einfach hinwegzusetzen um seinen Diener zu retten? Hat er sich in der Zacharii - Krise bezüglich Zieglowski genauso verhalten?"
 
Der Tag war sicher fern, an dem ein Nosferatu von sich aus mit einer Information herausrücken würde, daher würde es also bei einem Themenwechsel bleiben. Anscheinend hatte man ben Levy zum Gerichtsdiener bestimmt, wenn dieser sich in der Pflicht sah die Prozedur für den morgigen Tag zu kommunizieren. Allerdings glaubte Lurker nicht wirklich daran, dass es ein richtig echter Prozess werden sollte. Gut, der Monsignore und der Belgier waren gestern Nacht in dieser Mine unschön aneinander gerasselt und ja, Buchett war merkwürdig auf Krawall gebürstet und hatte versucht den Anderen vorzuführen, aber der Archont würde sich ganz sicher nicht dazu hinreißen lassen den Clansbruder in den Anklagepunkten die auf dem Tisch lagen schuldig zu sprechen und damit gegen die Interessen der Rosen zu handeln. Erst wenn diese den Mann vollständig aufgeben würden, würde Buchett wohl wirklich fallen.

Der Prinz tut genau das, was der Prinz tun muss, damit er Prinz sein kann. Das gilt denke ich für alle Prinzen zu jeder Zeit und das Oliver Buchett unerschütterlich daran glaubt, dass er der Prinz unserer Stadt ist, haben wir gestern wohl gesehen. Auf mich hat er zumindest nicht sonderlich unsicher gewirkt.

Wieder war eine Spur von Humor als leise Melodie unter den Worten zu vernehmen. Nein, der Ahn hatte gewiss nicht verunsichert gewirkt.
Tatsächlich war der alte Toreador so sehr von sich überzeugt gewesen, dass er sogar den Verborgenen in einem mit überzeugt hatte und dieser aus irgendeinem Grunde schon fest daran glaubte, dass Buchett auch wieder ins Amt kommen würde, wenn nicht morgen alles aus dem Ruder laufen würde.

Jedoch muss ich leider tatsächlich gestehen, dass ich das Verhalten Oliver Buchetts gestern schwer beurteilen kann, weil wir in einer extrem Situation waren und ich den Mann noch nie in einer solchen gesehen habe. Bei den bisherigen Krisen in dieser Stadt, glänzte der ehemalige Prinz in der Regel durch Abwesenheit. Als der Fluch Zachariis das erste Mal über diese Stadt kam, hat er Johardo an die Front geschickt, zumindest ganz zum Schluss, als es zum Finalkampf kam.

Man konnte es durchaus als Kritik betrachten, was der Nosferatu hier von sich gab, vor allem wenn man bedachte, dass sein Hintern noch bei jedem Unglück das über Finstertal hereingebrochen war in der Schusslinie gehangen hatte.

Aber nein, was Zieglowski angeht hat er niemals einen Finger gekrümmt um diesen zu retten. Wahrscheinlich müssten sie ihn aber auch nur einfach mal näher kennen lernen, dann würden sie bemerken, dass ihre Frage nicht einer gewissen Komik entbehrt.

Nicht einmal Mutter Theresa hätte sich darum geschert Martin Zieglowski zu retten. Es machte aber auch wirklich keinen Sinn den Blutsklaven vor irgendetwas retten zu wollen, denn es konnte ihm ja schließlich nicht wirklich etwas passieren.
Wahrscheinlich hätte Lurker den Ventrue auch auf seinen Denkfehler aufmerksam gemacht, wenn er denn gewusst hätte, was der Andere im Verdacht hatte.

Aber Zieglowski ist auch nicht das Haustier des Ex-Prinzen, im Gegensatz zu diesem Romero. Darum geht es doch, oder? Sie fragen sich, warum der Blutsklave gerettet werden sollte. Aber sehen sie, Buchett ist eine Rose. Die sind halt manchmal schrecklich sentimental, immer so nah an den Menschen.

Diesmal war der Humor des Nosferatu offensichtlich, denn sein Tonfall troff vor Sarkasmus. Besonders den letzten Teil übertrieb er dramatisch. Vielleicht würde es Moishe ben Levy aufgehen, dass es Lurker und nicht Buchett gewesen war, der Romero aus der Höhle geholt und ihn gegen alle Widerstände verteidigt hatte und das schon bevor der Belgier darauf bestanden hatte den Diener mit zu nehmen. Vielleicht sollte sich der Ventrue einmal fragen, warum er es als so erstaunlich empfand, dass jemand den Menschen hatte retten und nicht einfach nur als Pfand dort unten elendig, als Folteropfer für ein wahnsinniges Phantom, verrecken hatte lassen. Irgendwie schien der Blaublüter den elementarsten Grund gar nicht auch nur in Betracht zu ziehen. Es war einfach das Richtige gewesen.
 
Moishe war wenig an moralischen Überlegungen interessiert. Ihm ging es darum ein Verhaltensmuster beim Prinzen zu finden. Die Aussage das der Prinz nie an einer Auseinandersetzung teilgenommen hatte bestärkte seine Einschätzung zum Charakter des Belgiers. Der Ventrue erwartete ganz gewiss nicht das der Prinz einer Domäne an jedwedem Scharmützel teilnahm, dafür gab es Geißel, Sheriff, Freiwillige und Zwangsrekrutierte aber es machte ihm immer noch den Eindruck das Buchet einen Schlamassel angerichtet hatte und dann die anderen Bewohner der Domäne seinen Mist hatte wegräumen lassen, ein Charakterzug der dem Ventrue einfach zuwider war. Umgekehrt war er aber der Meinung das man sich bei der Führung einer Domäne keine Sentimentalitäten leisten konnte.
"Nun, ich habe bisher Aussagen von Leuten gehört die behaupten das der damalige Prinz mit Zacharii eine Art Vertrag geschlossen hat der ihm erlaubte an Zieglowskis Unsterblichkeit forschen zu dürfen und den Wiedergänger im Gegenzug sozusagen vor jeder Art der Verfolgung schützte, auch noch nachdem der mehrfach gegen die Kainskinder von Finstertal Partei ergriffen hatte. Was dafür Zacharii erhielt konnte keiner sagen, aber umsonst wird er das nicht getan haben.
Was das Verhalten von Zieglowski angeht hatte ich schon genug von seinem Auftritt in einer von Zachariis Traumwelten. Die Personen die mit mir das Missvergnügen dieses Erlebnisses hatten versicherten mir das seine Darstellung darin realistisch war und somit kann ich jeden verstehen der den Kerl für einen kapitalen Widerling hält. Aber mir geht es nicht darum, ich werde morgen offensichtlich mit entscheiden müssen ob Prinz Buchet eine schwere Straftat begangen hat und ohne mir ein Bild des Mannes zu machen fällt mir das schwer. Ich habe bisher nur zwei positive Aussagen zu dem Mann und die kommen von der Seite der Toreador, also von Personen die ich in dem Bereich als befangen ansehen muss. Alle Infromationen zu seinem Verhalten von Seiten von Personen außerhalb des Clans der Rose zeigen da ein anderes und weniger positives Bild.
Ich möchte einfach gerne die Sichtweise von erfahrenen Personen in dieser Domäne erfahren um mir ein möglichst faires Bild von Herrn Buchet machen zu können."
Moishe war sich durchaus bewusst das er mit jeder Frage dem Nosferatu mehr von sich selbst verriet, aber das nahm er in Kauf. Mochte es der Nosferatu als eine erste Information über ihn nehmen, quasi ein kostenloser Bonus für Lurkers Zeitaufwand.
"Meine größte Sorge ist eigentlich nicht das Oliver Buchet wieder Prinz von Finstertal wird sondern das er der Typ Mann ist der uns in Kürze durch seine Obsession wegen Ziege wieder an die Schwelle der Katastrophe führt. Ich verstehe daher den Prozeß morgen Nacht nicht in erster Linie als Aburteilung oder Strafgericht.
Als Außenstehender machte auf mich die Führung Finstertals unter Kriegsherr Pareto in Buchets Abwesenheit eine sehr gute Figur. Wenn sich die Ratsherren einig sind könnte man mehr Einfluss in der Zukunft auf die Politik der Domäne erreichen, sozusagen Buchets Macht zu Gunsten des Rats der Erstgeborenen beschränken. Dies liesse sich sicherlich erreichen wenn der Rat und einige Amtsträger sich darin einig würden und das als gemeinsames Ziel anstreben würden. Allerdings ist es bedauerlich das niemand wie Signore Pareto in der Stadt ist, hinter dem sich eine solche Gruppe formieren könnte. Könnten Sie sich vorstellen sich solch einem Bestreben anzuschliessen? Bevor Sie fragen: Nein, das ist kein Versuch des Clans Ventrue sich das Prinzenamt unter den Nagel zu reissen, das widerspräche sogar unseren Claninteressen. Ich hätte gerne irgendeine Instanz die Buchets Macht eingrenzt wenn die Archonten abreisen und wenn wir es richtig anstellen könnten wir das erreichen."
 
Die verkrümmte Gestalt blieb einen kurzen Moment stehen und der Jude konnte vielleicht zwei fahle Flecken im Schatten der Maskierung des Anderen erkennen. Der Nosferatu legte einen Arm um seine dürre Taille, stütze den Ellbogen seines anderen Armes darauf ab und entfaltete eine seiner Hände, mit den viel zu lagen Fingern, die wie die Fühler eines außerirdischen Insektes wirkten. Einer davon, vermutlich der Zeigefinger, fuhr aus und seine Spitze verschwand in die Richtung in der das Gesicht des Verborgenen liegen sollte. Ein leises, regelmäßiges Geräusch ertönte, so als tippte man mit einer Glasscherbe vor das Gebiss eines Schädels.
Offensichtlich wurde Moishe gerade gemustert.

Was sollte Lurker mit diesem hier anfangen? Sein Kommentar über die mangelende Menschlichkeit mit der dieser den Sachverhalt um den Diener des Prinzen handhabte hatte den neuen Sheriff nicht nur kein bisschen aus der Ruhe gebracht, offensichtlich hatte dieser ben Levy das Thema weit hinten angestellt. An erster Stelle stand ihm die Pflicht. Ventrue durch und durch, aber würde es sich für den Nosferatu lohnen auf dieses Pferd zu setzen? Der Königspudel hatte seine erste Woche in der Stadt vielleicht rum, gut. Aber auch der wandelnde Anzugständer namens Stahl hatte einige Jahre in Finstertal geschafft, bevor es ihn zerrissen hatte. Natürlich kurz nachdem er Primogen seines Clans geworden war und plötzlich dem Wahn erlegen war, er müsste plötzlich mehr tun als seinen Opfern Cocktails spendieren und in seinem Angeber Auto seine Angeber Anzüge spazieren fahren. Hätte er es mal dabei belassen und wäre lieber weiter als Prellbock für die diversen Katastrophen gegangen wie die Jahre zuvor, dann hätte ihn die Stadt vermutlich in Ruhe gelassen.

Konnte dieser hier dem Fluch entgehen und sich in den Dienst der alten Dame an der Finster stellen?

Nein, Lurker hatte schon zu viele von diesen hier über die Klinge springen sehen um sich auf eine langfristige Planung mit den Blaublütern einzulassen. Aber es hatte zumindest einen gegeben von dem er beeindruckt gewesen war und der dem Beinahmen des Clans der Könige zumindest nahe gekommen war. Vielleicht konnte ihn ja auch ein zweiter Ventrue beeindrucken? Zumindest für die kurzfristigen Ziele seines Clans konnte der Verborgene diesen Moishe immerhin gebrauchen.

Enio Pareto ist wieder in der Stadt und wird morgen Nacht seinen Posten als Erstgeborener seines Blutes einnehmen.

Also begann die Zusammenarbeit mit dem frisch gebackenem Hüter von Recht und Ordnung. Hoffentlich hatte dieser hier mehr Glück. Lurker konnte ja nicht jede Woche einen neuen Sheriff einarbeiten.

Und eine ehrliche Einschätzung von Buchett sollen sie bekommen. Es ist eine ganz einfache Sache, er wird morgen antreten und seinen Thron wieder besteigen wollen. Sie haben die Tremere und die Toreador gegen sich, wenn sie ihn loswerden wollen. Wird er wieder Prinz, dann macht er genau da weiter, wo er aufgehört hat. Er wird nicht von dem Widergänger lassen und wir werden ihn nicht herausgeben und es auch nicht zulassen, dass er diese Stadt wieder in Gefahr bringt. Allerdings könnte es dann Krieg geben und wenn das passiert, wird die Maskerade zerbröseln wie ein alter Keks. Der Sabbat wird seine Chance wittern und einfallen und jede Macht die die Hölle entbehren kann kommt zum Picknick.

Ein humorloses Grinsen aus gelblichen, schartigen Zähnen blitze aus dem Dunkel der Kapuze heraus. Es schien die Kapuze bedenklich weit auszufüllen.

Sie haben den Ex Prinzen erlebt, er ist so überzeugt davon dass er die Krone behält, dass ich persönlich kaum glaube, dass man ihn aufhalten kann. Zumindest ich schaffe das nicht alleine. Aber ich will ihn nicht wieder als Prinz haben. Der Mann ist gefährlich, das hat er bewiesen. Also liefere ich ihnen den Mann. Es gibt ein Tagebuch, in dem er alles niedergeschrieben hat. Auch seinen Pakt mit dem Teufel, dem Dämon, dem Bösen, wie auch immer sie wollen. Es war zuletzt im Besitz der Harpyie und diese hat nur die Passagen herausgerückt, die von ihr als 'unbedenklich' für den Rosen Clan eingestuft wurden. Alleine diese Passagen haben allerdings für die Anklage gereicht. Wenn sie es schaffen das Ding als Beweis zu fordern und erklären, dass die möglichen Peinlichkeiten für die Rosen weniger schwer wiegen, als die Sicherheit der Maskerade, die Buchett bereits mindestens zwei mal beinahe hat zerbrechen lassen, dann haben sie mehr Beweise als sie jemals brauchen werden um den Mann für immer los zu werden.

Lurker pausierte einen Moment um zu prüfen wie sehr er den Anderen mit diesen Informationen nun schon geschafft hatte. Allerdings gab es da ja noch eine Kleinigkeit und die würde nun das Sahnehäubchen auf dem Plan des Nosferatu werden.

Außerdem habe ich noch den Diener Buchetts, diesen Romero, er lebt, aber so gerade. Auf jeden Fall ist er noch nicht verhörfähig und ich habe nicht vor das zu ändern, oder ihn herauszurücken. Er wird also morgen für niemanden Aussagen. Wenn jemand deswegen versucht zu Protestieren, erklären wir, dass die Aussage eines Blutsklaven, zumindest für die objektive Beurteilung seines Herren, ohnehin nichts taugt. Zusätzlich biete ich ihnen die Stimme von Clan Nosferatu gegen den Mann.

Der Verborgene legte den Kopf ein wenig schief und schien nun abzuwarten. Vermutlich würde ben Levy aber nun den einen oder anderen Moment brauchen. Vermutlich wusste der Königsblüter nicht wie Lurker zu seinem Posten gekommen war und wie wenig dieser bislang mit Politik oder dem Intrigen Gespinst der Untoten zu tun gehabt hatte. Zumindest in der Liga Primogensrat. Aber entweder lernte man schnell den Kopf über Wasser zu halten, oder man ging unter. Zugegeben war der Nosferatu auch nicht der große Konstrukteur dieser Sache, sondern fuhr nur auf dem Zug einer wahren Meisterin in dieser Sache, aber für einen Passagier hatte er beschlossen eine gute Figur zu machen.
 
Moishe sah den Nosferatu immer erstaunter an während er sprach. Das Lurker so offen war verblüffte den Ventrue aber seine Worte waren alarmierend und bestätigten Moishes Verdacht das Buchet sein Werk fortführen würde. Auf diese Art und Weise konnte es nicht weitergehen, das war dem Juden klar.
In Moishes Kopf schlugen die Gedanken Purzelbäume. Er würde Antonia de Groote konfrontieren müssen um sie dazu bringen das Originaltagebuch herauszurücken, vom Rang her war das möglich, aber er hatte keine Rückendeckung, wusste nicht ob er sich auf die Archonten verlassen konnte. Außerdem lag kein Beweis für die Existenz dieses Tagebuchs vor außer Lurkers Wort...ein Tanz auf dem Rasiermesser.
„Wie kommt Frau de Groote an diese Tagebücher und ist die Echtheit dieser Werke sicher? Warum hat ausgerechnet eine Toreador diese Bücher in ihrem Besitz und weiss außer Ihnen noch jemand davon der dies bezeugen könnte?“
Während der Ventrue fragte rasten Gedanken durch seinen Kopf. Wie sollte er die Werke aus Antonia herausbekommen? Wenn er die Frau richtig einschätzte würde sie einfach behaupten die Originale nicht zu haben und sich hinter ihrem Rang verstecken. Wenn die Quelle bisher nicht eingesetzt worden war hatte die Harpyie gewiss nicht vor das zu tun.
Nosferatu so offen war verblüffte den Ventrue aber seine Worte waren alarmierend und befürchteten Moishes Verdacht das Buchet sein Werk fortführen würde. Auf diese Art und Weise konnte es nicht weitergehen, das war dem Juden klar.
In Moishes Kopf schlugen die Gedanken Purzelbäume. Er würde Antonia de Groote konfrontieren müssen und dazu bringen das Originaltagebuch herauszurücken, vom Rang her war das möglich, aber er hatte keine Rückendeckung, wusste nicht ob er sich auf die Archonten verlassen konnte. Außerdem lag kein Beweis für die Existenz dieses Tagebuchs vor außer Lurkers Wort...ein Tanz auf dem Rasiermesser.
„Wie kommt Frau de Groote an diese Tagebücher und ist die Echtheit dieser Werke sicher? Warum hat ausgerechnet eine Toreador diese Bücher in ihrem Besitz?“
Während der Ventrue fragte rasten die Gedanken durch seinen Kopf. Wie sollte er die Werke von Antonia bekommen? Wenn er die Frau richtig einschätzte würde sie einfach behaupten die Originale nicht zu haben und sich hinter ihrem Rang verstecken. Wenn die Quelle bisher nicht eingesetzt worden war hatte die Harpyie gewiss nicht vor das zu tun, schließlich hatte sie sich eindeutig als Anhängerin von Oliver Buchet positioniert.
 
Es war als hätte man eine Münze eingeworfen und nun ratterte die Maschine auch schon los. Vermutlich war dieser ben Levy doch eine ganz gute Wahl für einen Sheriff, aber das war eigentlich zu erwarten gewesen. Er hatte Galante nur kurz erlebt, aber wenn man dazu zählte das Idioten kaum Archont wurden musste man davon ausgehen, dass der momentane Prinz schon wusste was er tat.
Für Lurker indes, war dies hier eine ganz simple Sache. Er wusste was er konnte, aber auch was er nicht konnte und mit dem Wissen um das was man nicht konnte gewann man Kriege.
Er mochte ein guter Taktiker und Analyst sein, ein guter Mann im Hintergrund, aber eines war er nicht. Er war kein Frontmann. Wenn er morgen in dieser Primogenssitzung wäre, würde Oliver Buchett ihn am Ende einfach über den Haufen fahren und am Ende würde sich der Nosferatu schlimmstenfalls auch noch dabei erwischen wie er ein Fähnchen für den Belgier schwenkte und freudig ja zu allem sagte. Er hatte den Toreador in der Vergangenheit erlebt und auch gestern war es ihm erst wieder so ergangen. Wenn er sich diesem Mann morgen auf der Sitzung entgegen stellen und mit ihm in den Ring steigen wollte, würde der Ex Prinz den Boden mit Lurker wischen.
Rhetorisch konnte er dem Anderen schon gar nicht das Wasser reichen und man brauchte einen Verstand wie den des Ventrue Sheriffs, der sich um Pflicht und Fakten drehte und der die Kräfte der Rosenkinder kannte, um nicht plötzlich von dem mächtigem Altem völlig vereinnahmt zu werden.

Was tat man also, wenn man zu einem Spiel antreten sollte und wusste, dass man nicht der beste Spieler am Tisch sein würde? Man pumpte sein Kapital in einen besseren Spieler, oder besser noch, in viele andere, bessere Spieler als man selber.
All sein Wissen und all seine Pläne mochten ihm morgen nichts mehr nutzen, wenn er nicht in der Lage war einen Satz geradeaus gegen Buchett zu formulieren.
Darum hatte er seinerzeit Enio Pareto gebraucht. Niemand würde einem linkischem, krüppeligem, feigem Nosferatu folgen wenn er zum Angriff blies, aber dem Brujah wären alle in die Hölle gefolgt. Darum würde er morgen diesen Ventrue brauchen, denn er konnte den Belgier festnageln.

Es ist allen Primogenen im Rat bekannt, dass die Bücher in ihrem Besitz sind, oder waren, denn es war der Primogensrat, der beschlossen hat, dass so verfahren werden sollte, wie verfahren wurde. Sie müssen wissen, dass die Toreador für ihre nötigen Mehrheiten gesorgt haben. Zum Beispiel haben die Caitiff vermutlich nur deshalb einen eigenen Clan, damit ihre Stimme für die Rosen genutzt werden kann und genau darum haben die Tremere zwei Stimmen. Zählen sie die Stimme ihres Clans und die der Rosen dazu. Das ist ziemlich einleuchtende, simple Mathematik denke ich. Die Tagebücher hat die Gangrel Meyye seinerzeit aus dem Keller der Akademie geholt, wo die Rosen sie am liebsten auch weiterhin gehabt hätten. Holen sie Meyye dazu, wenn nicht als Primogena, dann als Zeugin. Sie ist sogar noch länger in der Stadt als ich, sie wird einiges dazu sagen können, wenn man es schafft, dass sie sich nicht selber ins Aus schießt mit ihrer Argumentation. Nur aus diesen Tagebüchern konnte das Wissen extrahiert werden das nötig war um Zacharii zu vernichten, daher wird es nicht möglich sein seine Existenz zu negieren.

Ja, es war schon angenehm sich mit den Verborgenen zu verbünden, nicht wahr? Plötzlich konnte man alles über jeden Wissen. Vermutlich war es aber besser, wenn man sich nicht zu viele Gedanken über den Zahltag machen musste. Glücklicherweise lag in diesem Fall gemeinsames Interesse vor.
 
Meyye...das war eine gute Idee und bei der Gangrel war sich Moishe absolut sicher das sie nicht umfallen würde...immerhin mochte sie den ehemaligen Prinzen nicht wirklich. Jetzt blieb nur zu hoffen das Pareto das in vielen Fällen nicht ganz unberechtigte Misstrauen der Brujah gegenüber dem Clan der Könige hintan stellen würde.
„Gut, Meyye ist sowieso jemand an den ich bei unserer kleinen Palastintrige gedacht habe. Allerdings haben Sie mit den Stimmen im Rat recht, die Camarillapolitik will Oliver Buchet wieder als Prinz von Finstertal, einfach weil er hier die Dinge seit Jahrhunderten im Griff hatte und möglicherweise wegen Begehrlichkeiten auf oberster Ebene von der man einem kleinen Licht wie mir erst gar nichts erzählt.
Sie kennen Frau de Groote länger als ich, glauben Sie das sie Vernunftsgründen zugänglich ist oder müssen wir sie zur Herausgabe der Tagebücher zwingen? Ich denke das sie auf Helena O´Niell hören würde, aber die wünscht sich auch wieder Buchet im Amt...wir müssen das hier auf eine breitere Ebene stellen...würden Sie bitte Herrn Pareto anrufen? Wenn ich von der Harpyie die Tagebücher fordere will ich Sie und ihn als Zeugen bei mir haben. Außerdem habe ich gelinde gesagt Misstrauen bei ihr gegenüber meiner Person festgestellt, ich glaube nicht das sie nur mir allein die Tagebücher aushändigen würde, gemeinsam haben wir vielleicht die besseren Chancen sie zu überzeugen.“
Der Sheriff griff zum Handy und wählte Enio Paretos Telefonnummer und reichte den Apparat dann während er noch die Nummer des ehemaligen Kriegsherren anrief weiter an Lurker.
Das Spiel begann...
 
Der Nosferatu vollbrachte das Kunststück völlig ohne Mimik seine Abscheu zu transportieren, als Moishe ihm das Gerät unter die Nase hielt, indem er den Oberkörper ein wenig widerwillig von dem Mobiltelefon weg bog und mit einem einzelnem Fingernagel seiner ausgestreckten Hand, der Sheriff würde später vielleicht mit ein wenig Ekel bemerken dass es derselbe Finger war der eben im Gesicht des Nosferatu verschwunden war, den Knopf zum Beenden der Verbindung betätigen würde.
Das er mit Feuereifer loslegen wollte, besonders wenn man die Kürze der Zeit bedachte, war mit Sicherheit löblich, aber der Andere war es anscheinend gewohnt das man ihm eine gewisse Befehlsgewalt zugestand. Vielleicht natürliche Autorität, vielleicht sein Blut das ihn hier beflügelte, aber leider abträglich.

Ich kenne Frau de Groot nicht übermäßig gut, aber das wenige das ich von ihr weiß ist, dass wir nicht bei ihr hineinrauschen und irgendetwas fordern brauchen. Es wurde vom Primogensrat und von der damaligen Seneschall beschlossen, dass sie die Bücher verwalten soll und nur diese Instanz wird in der Lage sein diesen Beschluss wieder rückgängig zu machen. Wenn wir die Bücher wollen, muss ihre Primogena oder der Prinz die Bücher einfordern und wenn wir mit Pareto im Schlepptau bei der Harpyie einmarschieren hätte das nur zur Folge, dass sie sich morgen anhören dürfen, dass der neue Sheriff den starken, alten Sheriff braucht um sich durchzusetzen, vergessen sie das. Lassen sie die Seneschall das erledigen, anstatt das wir uns lächerlich und unbeliebt machen.

Das war mit Sicherheit hinterhältiger, aber auch klüger nach seiner Meinung. Was brachte es sich auf die Brust zu trommeln und den starken Mann zu spielen, wenn man dann doch nur abgespeist und stehen gelassen wurde und das die Toreador Harpyie das beherrschte hatte er auf dem letzten Ball und der Ratssitzung dort zur Genüge erlebt.
 
Moishe gestand sich ein das an dem was Lurker sagte etwas dran war. Mit dem Spott der Harpyie hätte er aber notfalls leben können wenn ihnen das etwas in die Hand gegeben hätte aber warum eine Angriffsfläche bieten wenn es nicht Erfolg versprach. Ohne auf etwaige Spuren oder Rückstände zu achten steckte der Sheriff sein Handy wieder weg. Der Ventrue begann das Gespräch mit dem Nosferatu langsam tatsächlich zu geniessen und dessen wachen Verstand zu schätzen.
"Ich muss Ihnen allerdings sagen das ich mir nicht sicher bin das Madamme d´Auvergne diese Beweise zwingend wird haben wollen. Ich weiss das sowohl sie als auch Monsignore Galante Finstertal nur als Durchgangsstation betrachten und beide die Anweisung haben wieder einen Toreador zum Prinzen zu machen, idealerweise Oliver Buchet. Mein eigener Auftraggeber Hr. von Ollendorf hat auch mich mit Nachdruck darauf hingewiesen das das politische Gleichgewicht in der Camarilla in Deutschland Finstertal unter der Führung der Toreador braucht und mein Clan dies deshalb wünscht."
Der Jude hatte den Namen seines Mentors bewusst erwähnt, nicht um anzugeben sondern quase als ein Brocken der vom Tisch fiel und dem Nosferatu die Möglichkeit gab sich über den Hintergrund des Ventrue schlau zu machen ohne extra fragen zu müssen wenn er es denn wollte und auf diesem Weg etwas über das für ihn noch recht noch unbeschriebene Blatt Moishe ben Levy zu erfahren.
"Wenn wir diese Beweise über die Archonten anfordern hoffe ich sehr das die Beiden so integer sind wie ich es hoffe. Aber es fällt mir schwer zu glauben das Mme. Guil unsere Pläne gutheissen würde. Es wird also ganz davon abhängen wieviel Ermessens- und Entscheidungsspielraum ihre beiden Diener haben."
 
Ein Mitglied der Könige das für Vorschläge offen war und nicht davon ausging als einziger gute Ideen zu haben. Nicht wenige von denen kamen vor lauter 'ich-geh-voran-alle-mir-nach' gar nicht dazu überhaupt zu bemerken ob noch irgendjemand anderes etwas zu sagen hatte. Sicher, die Blaublüter bildeten die Speerspitze in der Gesellschaft der Untoten, zumindest in dieser Gesellschaft hier in der sie lebten, daher war es immer leicht sie zu kritisieren und als autoritäre Spinner ab zu tun. Tatsache war aber auch, es war so leicht, weil es bei den Leuten die vorangingen und etwas taten eben mehr zu bemängeln gab, als bei denen die nichts taten.
Daher hatte das Meckern über die Ventrue dann oft den faden Beigeschmack, der einem auch aufstoßen mochte, wenn man einen Stammtisch voller schmärbäuchiger, dicker Saufbrüder in Unterhemd dabei beobachtete wie sie ihren Fußball anschauten und erstaunt feststellte, dass dort ein Tisch geballter Kompetenz zu sitzen schien, die der Trainer oder Manager der Mannschaft doch einfach nur hätten fragen müssen um zu erfahren wie es wirklich ging. Lauter Experten eben.

Genauso gut konnte man doch auch einfach mal davon ausgehen, dass dieser hier vielleicht etwas taugte. Vielleicht war nächste Woche ohnehin weg, weil dieser Abgrund einer Stadt ihn gefressen hatte, da konnte man genauso gut das Eisen schmieden, solange es noch überhaupt in der Schmiede war.

Sprechen sie mit Malik Trapper. Wenn er Buchett und die Archonten ebenfalls los werden will, hat er die nötigen Kontakte welche die Seneschall dazu bewegen könnten das Buch einzufordern, falls die Rosen es unter den Teppich kehren wollen. Dies, zusammen mit Enio Pareto und ihrer Bitte sollte dazu ausreichen um die Archonten zu bewegen zu tun, was nötig ist. Was das andere Problem angeht...

Der Verborgene verschränkte die Arme hinter dem Rücken und ging ein paar Schritte in die eine Richtung, dann wieder in die Andere. Auf den Sheriff mochte es wirken, als würde er nachdenken. Tatsächlich ging es aber nur darum diesen Eindruck zu vermitteln. Sein Plan stand schließlich schon lange fest, aber es würde wohl niemand mitmachen, wenn er den vollen Umfang von Lurkers Plan kennen würde. Allerdings wusste niemand von der Verbindung der Frau Oliver Buchetts zu dem Nosferatu.
Schließlich blieb er wieder stehen und richtete seinen Blick hinauf in die Sterne, als gäbe es dort eine Antwort.

Wenn sie sagen, dass es eine Rose sein muss die den Thron bekommt und wir gleichzeitig wollen, dass es in dieser Stadt ruhiger wird und wir aber gleichzeitig den Primogensrat stärken wollen, und ich denke wir beide wissen wer in diesen Rat berufen wird, wenn die Auvergne aus der Stadt ist und Alexander Stahl weiter brach liegt, dann brauchen wir einen Prinzen der auf den Rat angewiesen ist, weil er außerhalb der Stadt nicht viele Kontakte und nicht viel Rückhalt hat, der aber gleichzeitig fähig genug ist um diese Stadt so zu führen wie es Buchett gekonnt hat. Vorzugsweise mit weniger Dämonenpaktiererei. Die Lösung ist denke ich einigermaßen einfach. Nehmen sie die Frau von Buchett. Die Einwohner kennen sie, sie hat mit ihnen geblutet. Ihr Stand ist aber dennoch schwer genug, so dass sie auf uns angewiesen sein wird und sie kennt die Stadt. Länger sogar als ich. Sie hat den alten Prinzen durch die Jahre begleitet und hat als Seneschall bereits bewiesen, dass sie das Zeug hat. Es wird zwar heißen, dass man ein Küken nicht auf den Thron setzen kann, aber stellen sie sich vor was passieren würde, wenn man den Vampiren dieser Stadt einen wildfremden vor die Nase setzt. Wenn also Galante nicht bleiben will, ist sie die einzige Rose die wir noch haben.

Natürlich klang die Idee ein wenig verrückt, aber es war eine irre Stadt, mit irren Problemen und gestern noch hatten der Sheriff und der Nosferatu gemeinsam in einer Geistermine gesteckt. Wo sollte plötzlich jemand her kommen der mit so etwas umgehen konnte?
 
Lena Buchet? Wirklich? Wie lange ist sie bereits ein Mitglied unserer Gesellschaft? Ist sie in der Lage zu führen und wird man sie akzeptieren? Moishe konnte nicht sagen das er von der Gemahlin des Prinzen bisher einen schlechten Eindruck hatte, der Vorschlag von Lurker hatte einiges für sich.
"Ihnen ist aber klar das sich da Widerstände und Misstrauen auftun werden? Schon außerhalb von Finstertal weiss man das Frau Buchet die Kunst der Schattenspiele beherrscht. In den Elysien der Welt flüstern die Ahnen von Sabbat und Diablerie im Zusammenhang mit ihr. In dem Zusammenhang mit einer Regentschaft von Lena Buchet wird auch der Clan Caitiff einen Beigeschmack außerhalb der Domäne bekommen. Die halbe Camarilla wird glauben das Finstertal zu einem Nest von Anarchen verkommen wird wenn sie herrscht oder wir kurz davor sind die Seiten zu wechseln. Das jemandem wie Lucinde oder Mme. Guil beizubringen wird fast unmöglich sein und ehrlich gesagt gibt es in der Gesellschaft der Kainskinder wenige Personen die mir mehr Angst machen als diese beiden Frauen. Das ist ein Tanz auf dem Rasiermesser den Sie da vorschlagen. Was denken Sie qualifiziert Mme. Buchet für dieses Amt? Hat sie wirklich die volle Unterstützung des Rates, sehen wir mal von den Tremeren ab die wahrscheinlich nur hinter Ziege her sind? Außerdem frage ich mich ob Mme. Buchet nicht nur die Erfüllungsgehilfin ihres Mannes wäre? Sie war lange seine Blutsklavin, wurde dieses Band nach dem Kuss erneuert und wenn nein, wie verhindern wir das dies geschieht. Lena Buchet machte auf mich immer den Eindruck einer verliebten Frau? Wer von uns weiss was geschieht wenn ihr Gemahl bei ihr auf die Gefühlsdrüse drückt?"
Lena Buchet war aus Moishes Sicht eine riskante Wahl und er kannte sie nicht außer das er seit der Nacht in der Mine wusste das sie eine Wespentaille hatte und nicht prüde zu sein schien...keine Eigenschaften die sie zum Prinzen befähigten.
 
Heißa, da hatte er aber eine ganz schöne Lawine in Gang gebracht. Plötzlich quoll es dem Königskind aus allen Löchern und seine Gedanken schwärmten wie Bienen aus dem Stock wild in alle Richtungen davon. Lurker ließ den Schwall von Fragen zunächst einmal verebben und wartete, bis alles aus Moishe heraus war. Beinahe war er versucht dem Anderen beschwichtigend auf die Schulter zu klopfen und zu fragen ob es jetzt besser war.
Grundsätzlich hatte er eigentlich in seiner Aufzählung die wichtigsten der Fragen des Sheriff schon beantwortet gehabt, nämlich die nach ihrer Qualifikation als Schülerin Buchetts und ehemaliger Seneschall, und er hatte aufgezeigt, dass die Dinge die der Ventrue zurecht als Risiko einstufte ihre Garantie sein sollte, dass sich die Buchett nach den Wünschen des Rates richten musste, weil sie außerhalb der Stadt nicht viele Freunde haben dürfte. Eigentlich hatte er sein Gegenüber für fixer im Kopf gehalten, aber anscheinend benötigte der Verstand des Juden eine zweite Runde um den durchaus ungeheuerlichen Vorschlag nochmal zu verarbeiten.

Wissen sie was, sie haben natürlich Recht. Vergessen wir das und nehmen wir einfach den nächsten Toreador auf unserer Liste der jung genug ist, dass er auf den Rat angewiesen ist, der aber dennoch alle nötigen Fähigkeiten von Oliver Buchett mit sich bringt und der gleichzeitig schon mal bewiesen hat, dass er die Stadt führen kann, vor allem in einer Krisensituation. Das wäre dann...?

Vielleicht half Sarkasmus ein wenig. Tatsache war, wenn man den Monsignore aus der Rechnung heraus nahm, gab es zur Zeit mehr Nosferatu in dieser Stadt, als Rosen.

Was haben sie denn gedacht? Das das Ganze ein Zuckerschlecken wird? Was glauben sie denn was für Entscheidungen wir in der Zukunft noch werden treffen müssen? Glauben sie mir, es werden noch viel dickere Hunde begraben werden müssen. Wir müssen uns vorbereiten und es beim nächsten Mal besser machen. Man kann nicht andauernd am Rande der Katastrophe entlang tänzeln. Egal wie oft es nochmal so gerade gut geht, es muss nur einmal schief gehen. Wenn wir Buchett morgen nicht los werden, könnte es Krieg geben und wenn wir ihn los werden, brauchen wir eine Alternative. Fehde hin oder her, persönlich möchte ich nicht unbedingt einen Hexer auf dem Thron sehen. Bedenken sie das Oliver Buchett nicht alleine gehandelt hat. Seltsamerweise steht er aber morgen alleine vor dem Kadi. Nur weil Johardo nicht hier zu sein scheint, sollten wir ihn nicht aus der Rechnung streichen. Der verdammte Mistkerl hat sich die Stadt am Ende schneller unter den Nagel gerissen als wir hier 'Verräter' in Buchetts Pranger ritzen können.

Einfach mal an die Pflicht appellieren. Natürlich kannte Lurker den Anderen lange nicht so gut das er bereits wusste welche Knöpfe er zu drücken hatte, aber er glaubte schon erkannt zu haben wie Moishe in etwa funktionierte. Für die meisten Königsblüter hätte sein Wink mit dem Primogensposten der wahrscheinlich demnächst anstand, wenn man die Archonten aus der Stadt hatte, vermutlich gereicht. Aber ben Levy schien idealistischer zu sein, als er vielleicht sogar von sich selber dachte.
 
"Lurker, was Sie da sagen war mir beim ersten mal vollkommen klar, aber ich kenne Mme. Buchet nicht und bin mir ihres Charakters nicht sicher. Ich bin mir aber sicher das sie nicht auf der Wunschliste der Archonten steht. Wo Malik Trapper steht weiss ich nicht einzuschätzen und auch nicht zu sagen wie weit dessen Kontakte bei Lucinde reichen, bisher macht er auf mich den Eindruck eines effizienten Mannes fürs Grobe, ob er bereit ist sich auf ein politisches vas banque Spiel einzulassen kann ich nicht einschätzen. An meinen Auftraggeber möchte ich mich auch nicht wenden, sonst könnte ich schneller zurückgepfiffen werden als ich Finstertal sagen kann."
Moishe machter eine Gedankenpause bevor er fortfuhr.
"Zumindest genügt es den Ventrue wenn wir einen Toreador wählen, das gibt uns Spielraum. Was denken Sie wer im Rat unsere Position unterstützen würde? Was denken Sie über Miss O´Niell? Ich hatte bisher den Eindruck das sie komplett in Buchets Ecke steht und ihn wieder zurück haben will. Andererseits sieht sie die Gefahr bezüglich Ziegelowsky und denkt er muss nur vernichtet werden und der alte Oliver Buchet ist wieder da. Ich sehe da die Gefahr das ein vor Wut rasender Toreador der seines Lieblingsprojektes beraubt wurde wieder nach Rache dürstend zurück nach Finstertal kommt, was für uns alle unangenehm bis tödlich werden würde."
In Moishe reifte eine Idee. Wer von denen die schon lange in der Stadt sind ist Ihrer Meinung für eine Absprache vertrauenswürdig die die Vernichtung Zieglowskys und die Ersetzung Buchets durch einen weniger manischen Prinzen zum Ziel hat?"
 
Sicher hätte Lurker nun im Gegenzug fragen können wen der Sheriff denn in der Stadt gut genug zu kennen glaubte um eine Vorhersage zu irgendetwas treffen zu können. Leider war die Sache nämlich noch wesentlich komplizierter als sich Moishe das ganze auszurechnen schien. Es war zwar völlig richtig das die Hüterin für Oliver Buchett war, aber das war die Frau des Prinzen auch und in der letzten Zeit hatte sich herausgestellt, dass 'für Buchett sein' nicht gleichbedeutend war mit 'Buchett wieder zum Prinzen machen'.
Möglich das die Rosen und die Ventrue dafür stimmten den Belgier wieder auf den Thron zu setzen, allerdings wahrscheinlich nur um möglichst schnell wieder von hier zu verschwinden, also nur aus eigenem Interesse. Möglich das die Caitiff Primogena gegen Buchett als Prinz stimmen würde, gerade weil er ihr etwas bedeutete. Magdalena Buchett war auf jeden Fall nicht die Einzige die erkannt hatte wie gefährlich ihr Mann in seinem Wahn geworden war.

Auf Moishes Feststellung dass es für die Königsblüter irgendein Toreador tun würde folgte eine Geste des Verborgenen bei der er seine Handflächen nach oben hob und den Kopf leicht nickte, so man es tat wenn man 'eben' oder 'sag ich ja' sagte, denn er hatte diesem Umstand ja bereits Rechnung getragen bei seinen Ausführungen.

Wichtig wird morgen zunächst einmal sein, dass man Buchett wirklich los wird. Der Thron der Stadt ist nämlich wesentlich weniger frei als wir alle denken, solange er hier noch agiert. Von den Primogenen können sie auf Pareto, Meyye und auf mich zählen. Außerdem ist auf Kiera Mc Kinney Verlass und natürlich auf den gesamten Clan Nosferatu.

Das war ja schon eine illustre Mörderbande. Tatsächlich hatte der Nosferatu sogar noch ein Ass im Ärmel, das alle anderen bislang nicht auf der Rechnung gehabt zu haben schienen. Es würde sich morgen zeigen, ob Lurker so clever war wie er gerne dachte, oder ob er sich blamabel der Länge nach auf das politische Parkett legen würde.
 
"Damit haben wir in der Abstimmiung gerade mal 3 Stimmen" konstatierte Moishe. "Die Toreador haben 3 wenn man die Catiff mitzählt, die Ventrue eine außer meiner und die Tremere zwei. Eine Stimme für Trapper und die Malkavianer...das ist nicht sehr vielversprechend. Wir brauchen drei weitere Unterstützer um uns durchzusetzen. Ich sehe auch kaum eine Möglichkeit das man Meyye als Primogena der Gangrel wieder einsetzen würde und ihr Stimmrecht gibt. Chancen jemanden umzustimmen vielleicht bei Miss O´Niell die nachher noch einmal mit mir telefonieren will sowie Malik Trapper wenn wir ihm eine sichere Alternative nennen können die seinen Zielen dient und wenn Mme. Buchet die beiden überzeugt...wir müssen die Archonten auf unsere Seite bringen, sonst sehe ich keine Alternative."
 
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