[24.04.08] - Karteileichen

Eldrige

Zombie-Survival Experte
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2. März 2004
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Es war bereits einige Monate her, seit Lurker vor dem großem Fenster des seltsam runden Wohnzimmers von Fabian Mahler gestanden hatte. Ebenso war es schon eine Zeitspanne von vielen Wochen her, seit der junge Brujah seine Anfrage für ein Treffen in das Postfach des Nosferatu geworfen hatte.
Trotzdem kam es der abgewetzten Gestalt im Garten des DJ nicht so vor als wäre viel Zeit vergangen. Es musste so sein, denn der unbestechliche Kalender mahnte die Tage an. Es musste tatsächlich so sein, das wusste er sogar selber, denn tatsächlich war viel geschehen seit der Anfrage. Trotzdem war es nur ein beliebiger Augenblick in Lurkers endloser Nacht, getrennt nur von einer Kette von Ereignissen die sich seitdem zugetragen hatten, aber nicht wirklich scharf abgegrenzt.

Morgen ist ein neuer Tag und die Welt sieht ganz anders aus.

Ein Sprichwort der Menschen. Er sah sich kurz verstohlen zu beiden Seiten um. Die Welt sah nicht anders aus. Sie war grau und dunkel und erstreckte sich unter einem gleichgültigem, ewigem, dunkelblauem Himmel. Obwohl sich ständig alles änderte, war es irgendwie doch immer die gleiche Nacht. Es endete nicht. Es kam nirgendwo her und floss träge ins Unbestimmte. Es kam nirgends an und machte keinen Sinn, egal wie sehr man versuchte die Leere zu füllen. Der Nosferatu schüttelte sich, als würde er frieren. Die Nacht konnte ihn nicht schrecken, er war definitiv das Schlimmste was in dieser Nacht hier unterwegs war und das sicher im Umkreis von einigen hundert Metern, aber das Vakuum seiner Existenz, das konnte einem Angst machen.

Trotzig zwang er seine Gedanken zurück in das hier und jetzt, besah sich den Zustand des Wohnzimmers und prüfte was sich verändert haben mochte seit er zuletzt hier gewesen war. Vielleicht konnte er sich mit Gedankenspielchen beschäftigen und ein paar kleine Rätsel lösen, Hinweise finden die auf der anderen Seite des Glases herumlagen und die ihm verrieten womit Mahler seine Nächte verbracht hatte ? Irgendwie musste er die Zeit herumkriegen bis im innerem des Hauses das Licht aufflammen würde und sein Kunde erschien. Sogar der merkwürdige Lärm den der Mann auf seinem Geräten erzeugte wäre ihm im Augenblick nicht ganz unwillkommen.
 
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Im Gegenteil zu dem sonstigen Zustand schien heute alles ruhig um das Penthouse zu sein. Wahrscheinlich hatte sich der Brujah nach den Jahren doch eingelebt und war etwas zur Ruhe gekommen. Der desolate Zustand des Wohnzimmers, den Lurker bei seinem letzten Besuch bewundern konnte, schien sich zwar veraendert zu haben, aber trotz allem sah es noch fuerchterlich unaufgeraeumt aus. Wahrscheinlich war der junge DJ nicht gerade ein Freund von putzen und aufraeumen.

Lurker konnte etliche Flyer verschiedenster Partys auf dem Tisch im Wohnzimmer liegen sehen. Moebelstuecke waren verrueckt worden, einige Glassplitter lagen auf dem Boden und in einer Ecke stand eine grosse Anzahl leerer Flaschen, die einmal alkoholische Getraenke beinhaltet hatten. Es hing ein grosses Poster an der Wand, welches das Antlitz des Brujahs und zwei weiterer unbekannter Personen zierte. Es schien ein Event mit elektronischen Musik in Frankfurt zu sein und war auf den 31.12.07 datiert. Scheinbar hatte der DJ eine Silvesterparty in Frankfurt geschmissen.

Waehrend Lurker horchte und sich den Innenraum besah, konnte er ein ploetzlich auftauchendes Geraeusch erahnen. Vielleicht zuckte er auc kurz zusammen. Es hoerte sich an als haette jemand mit einem harten Gegenstand in eine Storoporwand gehauen. Ein lautes psht und dann war es weg. Doch Lurker hatte das Gefuehl, als sei etwas ueber seinem Kopf hinweg geflogen. Wenn er nach oben sehen wuerde, konnte er auch nur die Mauerbegrenzung zum Balkon hin bewundern, denn auch hier brannte kein Licht.
Aber Lurker war sich sicher, dass dort oben etwas war.

Wuerde er seinem Namen gerecht werden und einen weiteren Moment im Dunkeln kauern, wuerde er erneut das Gerraeusch hoeren koennen. Und dieses Mal konnte er auch den Gegentand sehen, der seinen Kopf ueberquerte. Wenn er sich nicht arg taeuschte war das ein Golfball!
Auf jeden Fall schien sich dort oben auf dem Balkon jemand aufzuhalten.
 
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Die Welt war am Abgrund, das war eklatant wahr. Der Niedergang war unaufhaltsam und er zeigte seine hässliche Fratze im Verfall aller Werte. Es gab eine Zeit, da war eine Sportart wie Golf eine elegante Angelegenheit gewesen. Es war nicht einfach nur einen Ball mit einem Schläger über die Wiese schlagen, es war eine eigene Kultur.
Man traf sich im Vorfeld, wie früher zu einem Duell, und machte die Regularien fest. Man hatte sogar Sekundanten. Dann begab man sich auf das Feld der Ehre und lieferte sich einen sportlichen Wettkampf wie Gentleman und Abends saß man bei Zigarre und Cognac im Club.
Jetzt spielte sogar der letzte Punk mit den einst noblen Artefakten dieser Sportart herum. Genauso wie die Ernährung und das Thema Essen in der Fast Food Kultur untergegangen war, geschah dies nun mit dem einst so erhabenem Rasensport.
Vor sehr langer Zeit hatte etwas das heute Lurker war gewünscht zu solchen erlauchten Kreisen dazu zu gehören. Nicht das es jemals dazu gekommen wäre, sie hatten ihn zwar auf ihre Partys eingeladen, sie hatten ihre Seancen abgehalten als es gerade angesagt war und hatten ihn Vorträge halten lassen, aber er hatte niemals wirklich dazu gehört. Ein ewiger Hofnarr, immer zu Füßen des Königs, immer auf dem Parkett der Adeligen, aber niemals ein Teil davon.
Lurkers spröde Lippen verzogen sich verächtlich. Er machte ein paar Schritte in den Garten hinein und schaute sich suchend um. Schnell fand er eine Hecke die ein interessantes Loch aufwies. Wie er es sich dachte förderte er nach kurzem Angeln einen der verschlagenen Golfbälle zu Tage. Ein paar mal warf er ihn in die Höhe und fing ihn wieder auf, um ein Gefühl für das Gewicht zu bekommen. Schließlich schlenderte er zurück in Richtung des Balkons und warf den Ball in einem sanftem Bogen hinauf.
Das sollte ausreichen um die Aufmerksamkeit des Spielers zu gewinnen.
 
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Waehrend Lurker einen der Baelle suchte konnte er von Glueck reden nicht von einem weiteren getroffen worden zu sein. Der Spieler schien ziemlich planlos drauf los zu feuern. Wahrscheinlich hatte er nicht einmal ein bestimmtes Ziel. Vielleicht versuchte der Spieler auch nur Aggressionen abzubauen.

Gerade als Lurker die kleine Kugel zurueck werfen wollte, zischte eine weitere der weissen Dinger ueber seinen Kopf hinweg. Und als er dann zurueckwarf konnte er von oben ein erstauntes
"Woha!"
hoeren.

Tatsaechlich schien er die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt zu haben, zumindest erschien nach einer kurzen Minute des Schweigens der Oberkoerper des jungen Brujahs am Rande des Balkons. Mit einem suchenden Blick sah der Mann nach unten und entdeckte die Kanalratte. Ein grinsen machte sich breit.
"Endlich ein wuerdiger Gegner. Wollen sie ein paar Baelle schlagen?"

Und da hatte Lurker seine Einladung, auch wenn es kein Gentleman war, der ihn fragte und es wuerde anschliessten sicher auch keine Cognacs und Zigarren geben.
"Allerdings habe ich nur einen Schlaeger, wenn sie also keinen Eigenen dabei haben, muessen sie wohl mit meinem vorlieb nehmen."
Hatten die beiden sich eigentlich schon geduzt? Und wie hiess der Mistfink noch gleich? Lollipop? Lutscher? Irgendwas mit L. Na ja, wer merkte sich auch die Namen von Nosferatu, es reichte doch wenn man sie am Geruch unterscheiden konnte.

Natuerlich war sich Fabian darueber im Klaren, das Lurker nicht auf ein kleines Schwaetzchen, oder gar ein Spiel vorbei gekommen war, allerdings wusste er auch nicht mehr so ganz, warum der Nosferatu sonst hier sein sollte. Gab es wieder Mal Aerger? Oder hatte dieser versucht bei ihm einzubrechen um die neue CD zu stehlen und doch noch an eine Widmung zu kommen?
Wie auch immer, ganz wie frueher plauderte der DJ einfach drauf los und wickelte seinen Gespraechspartner in belanglosen Nonsense ein. Wahrscheinlich bereute es Lurker jetzt schon, Fabian besucht zu haben.
 
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Innerhalb eines Sekundenbruchteils hatte sich tief in Lurker das Wissen gefestigt das ihm der pöbelige DJ verkatert und deprimiert lieber war als aufgekratzt und rotzig, wie er heute aufgelegt schien.
Es war traurig genug zu sehen wie Mahler jeden Stil und jeden Hauch von Würde aus einer ehrwürdigen Herren Sportart drosch, er würde sicherlich nicht auch noch als Sarg Träger fungieren.

Danke...ich habe schon genug Handicaps.

Zischte es leise und krächzend zurück.

Ich bin hier weil sie mich ein Geschäft gebeten hatten, bezüglich der Toreador Gerlish.

Der Nosferatu gab sich nicht die geringste Mühe das sanfte Schnurren zu unterdrücken das bei diesem Namen mit aus ihm herausbrummte zu verbergen.

Die Gestalt machte allerdings keine Anstalten den Balkon hinauf zu klettern, oder sich in sonst einer Art und Weise zu nähern. Wenn der Brujah sich weiter unterhalten wollte, dann sollte er gefälligst herunterkommen oder in sein Haus gehen. Wohin sollte das sonst führen ? Beim nächsten mal kam sonst noch jemand auf die Idee einen Termin mit Lurker zum Tennis zu machen.
 
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Fabian lachte kurz und laut. Aber irgendwie war sich Lurker nicht sicher ob es ein echtes Lachen gewesen war.
"Einen kleinen Moment noch."
Der Brujah trat zurück und man konnte hören wie er etwas auf den Boden legte. Nach einem tiefen Einatmen schoss er eine weitere weiße Kugel in die Nacht hinaus.

Er blieb immer noch aus dem Sichtfeld des Nosferatu, aber man konnte seine Stimme vernehmen.
"Ich komme gleich zu ihnen hinab, dann können wir reden."
Klang die Stimme des Brujahs gerade wirklich so herablassend oder war das die Einbildung des Nosferatu? War ihm der Tonfall nur so vorgekommen, weil man den Satz auch so verstehen konnte, dass der Brujah sich zu der Kanalratte herunterwürdigte, um mit ihm zu plaudern? Vielleicht war da aber auch tatsächlich eine Spur von Arroganz gewesen.

Als Lurker die Hüterin angesprochen hatte war er sofort einen Schritt nach hinten getreten, um zu verhindern, dass man seinen Gesichtsausdruck sah. Er griff nach einem Golfball und legte ihn zornig auf den Boden. Diese verdammte Toreador. Es hatte ein regelrechter Kampf um die Gefühle der Kainskinder stattgefunden, als die beiden einnehmenden Persönlichkeiten zusammen in dem Verlies dieser Hexe herumirrten. Und Fabian war sich sicher gewesen, dass er in der Hüterin eine erbitterte Feindin gewonnen hatte. Wahrscheinlich hatte sie ihn seiner Abwesenheit Gerüchte in die Welt gesetzt und da er das De Trois sowieso nicht betreten konnte hatte er auch keine Möglichkeit gehabt, sich dagegen zu wehren. Vielleicht hatte sie seine Musikkarierre sabotiert. Oder sie hatte Pläne geschmiedet, wie sie das Black Hammer in den Ruin treiben konnte, bevor es überhaupt eröffnet wurde.

Tatsächlich hatte sie nichts von all dem getan und das ärgerte den Brujah am meisten. Irgendwie schien sie nicht einmal eine große Aktivität in der Stadt gezeigt zu haben. Fabian war entäuscht gewesen. Er hatte sich zumindest ein bischen Spass erhofft, aber geblieben war nur gähnende Langeweile.
Er atmete tief ein und schlug fest mit dem Schläger zu. Die Kugel flog in die Nacht hinaus und ein bischen ging es dem Brujah besser.

Dann wanderte er durch sein Haus und kam schließlich mit dem Golfschläger über der Schulter unten bei Lurker an. Er öffnete die Glasschiebetür und lehnte sich gegen die Wand.
"Achja und sie sollten sich nicht über sich selbst lustig machen, dass schadet nur dem Ego."
Wieder dieser Tonfall und erneut ein breites Grinsen.
"Ja, stimm, ich habe ihnen damals einen Brief geschrieben. Hat ja eine Weile gedauert bis sie etwas heraus gefunden haben."
Mit der freien Hand winkte er ab.
"Aber das ist in Ordnung, es war kein eiliges Anliegen."
Das Grinsen wurde ein bischen breiter. Man mochte sich fragen, wie der Brujah so lange überlebt hatte mit all diesen neckischen Anspielungen. Besonders in einem Clan, der dafür bekannt war regel mäßig auszurasten. Andererseits war das vielleicht auch genau der Trumpf gewesen, den der DJ in der Hand gehabt hatte.

"Was haben sie denn für Informationen?"
Ja, das war nun wirklich nicht die beste Taktik um mit einem Nosferatu zu reden. Aber war Fabian einfach so naiv, oder war es wieder seine Art. Lurker hatte schon einmal erlebt, wie dieser völlig freimütig, oder auch etwas wehmütig, mit Informationen herausgerückt war. Wahrscheinlich lag es an der Weltsicht des Brujahs, in der Informationen nicht wirklich einen Wert hatten und auch Gefallen mehr oder minder nur dazu da waren andere Kainskinder zu locken. Doch der Nosferatu konnte natürlich nichts von Fabians abweichender Weltanschaung wissen, von daher mochte das Verhalten des Brujahs wohl etwas seltsam anmuten.
"Um ehrlich zu sein, es geht mir hauptsächlich darum, dass wir ein wenig in Konflikt kamen und ich mir jetzt Sorgen mache, dass sie dem Black Hammer Schaden zufügen will, schließlich würde das nicht nur mich, sondern den ganzen Clan treffen."
Das Grinsen flackerte kurz ein bischen breiter, dann kehrte es in den vorherigen Zustand zurück.
 
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Verspottete der Schnösel ihn etwa schon wieder ? Eigentlich hatte Lurker angenommen das ihr letzter Schlagabtausch den Bastard von einem Brujah gelehrt hatte sich nicht mit ihm anzulegen. Immerhin hatte der Kerl ihn ziemlich schnell heraus komplimentiert. Was dachte sich der Schmierfink jetzt schon wieder so frech und aufgekratzt daher zu kommen ? Er reagierte absolut sparsam, verschränkte nur seine Hände hinter dem Rücken und wartete so darauf bis das Ekelpaket zu ihm herunter gekommen war.

Glauben sie mir, es braucht mehr als einen zynischen Kommentar, egal von wem er kommt, um meinem Ego zu schaden. Es gibt kaum zimperliche in meinen Reihen.

Er schaffte es den Satz ziemlich glatt und ohne besondere Betonung herunterzurasseln. Weder die verschrobene Art noch die Witzeleien des Anderen würden ihn beeindrucken. Zumindest würde er einen Teufel tun sich etwas anmerken zu lassen. Auch die bösartige Spitze wegen der Zeitspanne der Investigation prallte von dem Nosferatu ab. Das dies daran lag das die Umstände rund um die Toreador für Lurker höchst delikat und erbaulich waren konnte der DJ schließlich nicht ahnen.

Sie müssen sich um ihr Lokal keine Sorgen machen. Tatsächlich bin ich eigentlich nur hier um ihnen mitzuteilen das sie sich überhaupt nie wieder Sorgen um diese Person machen müssen. Am besten wäre es sie würden vergessen das es sie überhaupt jemals gab und versuchen nicht weiter Dinge über sie in Erfahrung zu bringen.

In die sachliche Art mit der Lurker begonnen hatte, schlich sich zum Ende ein wenig boshafte Genugtung mit ein. Es machte ein wenig den Eindruck als würden die Worte ihm einen besonders angenehmen Geschmack geben.
 
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Fabian sah überschwänglich interessiert zu dem Nosferatu, dann zückte er den Schläger und tat so als würde er einen Ball schlagen. Dem imaginären Ball nachblickend erwiederte er:
"Ja, da haben sie sicher recht. Ich kann mir gut vorstellen, dass, wenn sie jeden morgen in den Spiegel blicken, ihr Ego ihnen direkt...entgegenstrahlt."
Dieses Mal kein Grinsen, lediglich ein Blick zur Seite, so das Fabian eine eventuelle Reaktion erkennen konnte. Anders als sonst schien in dem Brujah diese Nacht eine gewisse Gefährlichkeit zu ruhen. Da das beständige Grinsen so aprubt verschwunden war, schien es fast, als wäre eine andere Person zum Vorschein getreten. Erneut konnte Lurker Zeuge von einer der vielen Seiten des DJs werden.
Fabian nickte schlicht und blickte ins Dunkel der Nacht hinaus.

Nach einer etwas zu langen Pause sah der Brujah wieder zu dem Nosferatu und das Grinsen war zurück gekehrt. Er stützte sich auf dem Schläger ab und beugte sich ein wenig vor.
"Sie wollen also sagen, dass sie eine Rose aus der Stadt geekelt haben? Dabei wollte ich doch erst einmal nur Informationen. Trotzdem sehr freundlich von ihnen, ich mag ihre Art und Weiße an Aufträge heranzugehen."
Das Grinsen wurde breiter und Fabian schwenkte seinen Oberkörper ein wenig hin und her.
Natürlich hatte Fabian mitbekommen, das Lurker selbst scheinbar etwas mit dem verschwinden zu tun hatte, oder es zumindest wohlwollend billigte. Vielleicht war der stinkende Kriecher ja auch ein viel besserer Spielpartner, als die wohlriechende Rose ohne Dornen.
"Das Verschwinden hat doch wohl nichts mit der sich bildenenden anarchischen Bewegung zu tun, die neuerdings in der Stadt gastiert?"

Fabian richtete sich auf und blickte hoch in den Himmel, ehe er mit einem kleineren Grinsen fortfuhr.
"Wie geht es Jenny? Sie beide scheinen sich ja recht nahe zu stehen."
Natürlich reihte Fabian diese Fragen nicht wahllos aneinander. Erst die Anspielung darauf, dass Lurker etwas mit dem Verschwinden der Hüterin zu tun haben könnte, dann das erwähnen der Anarchen und schließlich die überdeutlich beiläufige Überleitung zu Jenny, die jede Menge Gründe hatte Delilah zu hassen.
Mit seiner freien Hand begann Fabian seinen Nacken zu massieren.
 
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Mahler legte eine wirklich durchwachsene Mischung aus dem absolut richtigem Umgangston und merkwürdig falscher Verhandlungstaktik hin. Scheinbar hatte er sich aber nicht vorbereitet, sondern war einfach so wie er sich gerade gab. Zumindest blieb Lurkers Interesse sich mit diesem Kerl zu unterhalten. Falsche Höflichkeiten und großes 'um-den-heißen-Brei' Gerede erzeugten immer einen gewissen Unwillen bei ihm. Das waren Attitüden der vornehmen Clans. Eine wirkliche Reaktion war für den Brujha allerdings nicht auszumachen. Das Ding stand einfach da, ein wenig in Schieflage weil es einen Buckel hatte, die Arme hinter dem Rücken verschränkt, vielleicht den Kopf leicht geneigt, das war durch die Kapuze nicht auszumachen. Aus der Schwärze sah man nur Schemenhafte Bewegungen, keine Gesichtszüge. Der Nosferatu strahlte eine heitere Gelassenheit aus.
Das Gestochere und der Versuch weitere Informationen auf diese plumpe Art und Weise zu erlangen waren hingegen schon wieder ein Bedauerlicher Patzer, auch wenn er kurz hellhörig wurde.

Anarchen Bewegung... ?

Lurkers Gedanken rasten kurz mit einem mentalem Finger über die imaginären Karteikärtchen seines Gedächtnisses. Als er diesen hier das erstemal traf, hatte er irgendetwas über Anarchen gemurmelt. Natürlich meinte er Stray, aber von einer 'Bewegung' konnte man wohl beim besten Willen nicht sprechen. Eine rebellische Streunerin machte schließlich noch keinen Aufstand. Die Kleine war seinerzeit wahrscheinlich genau aus diesen Gründen aus der Stadt geflohen. Der Nosferatu würde noch durchexerzieren ob ihm ein anarchistischer Einschlag im Augenblick zu Pass kam, wo er den Erstgeborenen des Clans der Demonstranten doch gerade so wunderbar in seine Pläne einfädelt hatte, oder ob es nur störte solche Elemente in der Stadt zu haben.
Zum Einen wäre es zwar praktisch, wenn Prinzleins und Prinzessins Auge sich auf einen randalierenden Mob richtete, während er heimlich daran arbeitete den Thron für jemanden vorzubereiten der mehr nach dem Geschmack der Verborgenen war, zum Anderen mochte ein solches Maß an Chaos dann aber gefährlich für die Nachfolgende Stadtführung sein. Der Nosferatu wollte mehr Informationen und mehr Zeit bis er festlegte ob er derartige Aktivitäten zulassen oder unterbinden wollte, ob er überhaupt etwas unternahm oder einfach opportunistisch auf den Zug aufspringen würde wenn dieser fuhr. Dementsprechend war auch seine Antwort.

Informationen über eine anarchische Untergrundbewegung kosten eine Gefälligkeit. Mal ganz davon abgesehen das es gefährlich ist in einer Camarilla Stadt nach solchen Dingen zu fragen.

Die Frequenz und Art zu Fragen, sowie deren Reihenfolge war überraschend gut gewählt. Damit war Mahler schon der zweite Parolenbrüller der ihn mit einem gewissem rhetorischem Geschick verblüffte. Weniger geschickte Gesprächspartner würden sich sicherlich in die Enge gedrängt fühlen oder beginnen sich zu verteidigen.

Schöner Zug...gefällt mir.

Es war deutlich zu merken das der junge DJ die Zusammenhänge zwischen Delilahs Verschwinden, deren Konflikt mit Jenny und Lurkers Beziehung zu ihr einigermaßen richtig interpretierte. Nun war es an dem Nosferatu den rhetorischen Fehdehandschuh aufzunehmen. Fabian hatte ihre Unterhaltung mit einer gewissen offenen Aggressivität eingeleitet und nun beschloss Lurker den Bogen des Gesprächs dorthin zurück zuspannen. Knallhartes Arschloch spielen konnte er auch.

Informationen über Jenny sind unverkäuflich und es bekäme ihnen besser in dieser Hinsicht nicht zu sehr zu bohren. Sie wollen doch nicht das ich ihnen den Zaubertrick mit dem verschwundenem Brujah vorführe, nicht wahr ?

Das krächzende Flüstern troff vor ironischer Sorge um Mahlers Wohlergehen. Damit sollte er genug Angedeutet haben um die versteckte Frage seines Gegenübers beantwortet zu haben.
 
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Fabian blickte dem Nosferatu tief in die...na ja, eben in die dunkle Finsternis der Kaputze. Es hatte irgendwie schon etwas unheimliches, wenn man das Gesicht des Gegenuebers nicht sehen konnte. Anderseits war Fabian sehr froh, dass er das zertruemmerte Gesicht nicht sehen musste. Moment, hatte er das nicht schon einmal gedacht?
Schade war nur dass er dem Nosferatu nichts entlocken konnte. Aber gut, sie waren schliesslich nicht umsonst die Meister des Informationsgewerbes. Trotzdem sollte man meinen, dass es auch bei ihnen die richtigen Knoepfe gab, um ein bisschen was herauszupressen. Wenigstens wurde klar, dass Lurker eine tiefere Beziehung zu Jenny hatte. Warum und welche, war Fabian nicht klar, aber wenn Lurker sich mit Jenny einlies, dann konnte er ein potentieller Verbuendeter sein. Auch wenn Fabian keine Verbuendeten haben wollte.

Das Grinsen auf dem Gesicht des Brujahs wurde breiter.
"Oh, sie haben also Informationen ueber eine Anarchenbewegung? Interessant. Wenn sie wollen koennen wir tauschen, da ich ebenfalls ein wenig darueber bescheid weiss."
Er legte den Golfschlaeger wieder auf seiner Schulter ab und trat ein paar Schritte in den Garten. Dann blieb er stehen und drehte sich um.
"Zaubertricks...jaaa."
Das Grinsen blitzte auf und Fabian musterte den Nosferatu erneut. Doch dann sah er in den Himmel und betrachtete die Sterne.
"Apropos Zaubertricks. Wissen sie, ich habe keine Ahnung, wie gefaehrlich es ist Inforamtionen ueber Anarchen in einer Camarillastadt zu erfragen, aber ich kann mir vorstellen, dass es sehr gefaehrlich ist im Hinterhof der Tremere herumzugeistern."
Er hatte den Blick immer noch erhoben und drehte Lurker langsam den Ruecken zu. Er schien ein bestimmtes Sternbild zu suchen, zumindest musterte er den Naechtlichen Himmel intensiv.
 
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Lustig tanzte das Grinsen des DJ wie der Anschlag eines Seismographen in einem Erdbebengebiet. Verträumt gingen Die Gedanken des Nosferatu auf Reisen und kreisten um diverse Werkzeuge wie Drillbohrer und Schleifgeräte. Erstaunlich das noch kein Untoter auf die Idee gekommen war dem Frechdachs das Grinsen aus dem Gesicht zu schlagen. Wenn er seine Finger jetzt ausstreckte und sich die Lefzen des Brujah schnappte, wie weit mochte er die Fratze des Anderen dann auseinander ziehen können ? Wäre er noch lebendig, wäre ihm nun sicherlich ein Sehnsüchtiger Seufzer entflohen. So blieb aber nichts als ein regungsloser Nosferatu.

Die Tatsache ob ich um eine Anarchenbewegung in der Stadt weiß, wäre bereits eine Information. Sind sie sicher das sie wissen worin sie einwilligen ? Möchten sie mir wirklich einen Gefallen schulden ? Selbst wenn die Antwort auf ihre Frage einfach nur lauten würde das es keine Anarchenbewegung gibt ?

Nicht das Lurker sich nicht freuen würde einen guten Preis einzustreichen, für eine belanglose Information, aber er war sich nicht sicher ob Mahler wirklich verstand auf was er sich einließ.
Schließlich zuckte er nur mit den Schultern und unterhielt sich mit Fabians Rücken weiter. Eine angenehme Abwechselung, denn das dreckige Grinsen strahlte nun hinauf in den Sternenhimmel.

Es ist verdammt gefährlich. Man macht sich nämlich einen Haufen Feinde.

Was genau von beidem er meinte ließ er bewusst offen. Die Hexer hatten andere Sorgen als sich um Lurker zu kümmern. Was wollte der Brujah schon tun ? Sich an den Oberhexer wenden und dem mit stolzgeschwellter Brust mitteilen das sich ein Nosferatu in ihrem Gebiet herumtrieb ? Was würde der Professor darauf wohl erwidern ?

'Nein wirklich ? Wollen sie damit etwa sagen die Nosferatu bewegen sich auf geheimen Pfaden durch die Stadt, ignorieren dabei die Grenzen der Domänen und schnüffeln überall herum ? Unglaublich, das wusste ich ja gar nicht.'

Das wäre für den Tremere sicher ein lustiger Abend. Alle wussten was die Verborgenen taten. Aber die Tatsache das sie es überall taten und das man dadurch alles über jeden bei ihnen erwerben konnte, machte es zu einem notwendigem Übel das sie auch im eigenen Garten wühlten. Wenn man wollte das nicht zutage kam was sie ausscharrten, dann bezahlte man einfach mehr als ein potentieller Fragensteller. Bezahlt wurde natürlich in Informationen und damit wiederum, ließ sich Handel betreiben. So drehte sich das Uhrwerk seit vielen Jahrhunderten.

Ja...Johardo wird sicher aus allen Wolken fallen...du Welpe.

Er schüttelte sachte den Kopf und gönnte sich sogar ein leises Lachen, das wie das Husten eines Leichnams klang.
 
AW: [24.04.08] - Karteileichen

Fabians Augen hingen am Nachthimmel, aber innerlich lies er einige Gesichter vorbei schwirren. Viele tote Gesichter. Gesichter die er nur kurz gesehen hatte, Gesichter von guten Bekannten. Aber alle waren irgendwie Teil des Spiels das er spielte. Und Lurker schien sich noch nicht im Klaren zu sein, dass er ebenfalls unter den Gesichtern zu finden war. Wenn auch nur als schemenhafte Dunkelheit mit zwei bleichen Augen. In Fabians Kopf spannten sich einige Faeden zwischen den einzelnen Gesichtern und letztendlich landete er bei der Seneschall. natuerlich war er sich darueber im Klaren, dass er nie etwas grossartiges vollbringen konnte, wenn er sich einfach nur mit ein paar Gestalten unterhielt. Er wuerde niemals eine vertrauenswuerdige Botschaft an den Mann bringen. Aber es gab etliche andere Gestalten.

Anstatt zu antworten, ob er dem Nosferatu einen Gefallen schulden wollte oder nicht, sprach Fabian einfach drauf los.
"Vor zwei Jahren begegnete ich zwei Personen, die relativ neu in der Stadt waren. Sie schienen nicht wirklich zueinander zu passen, hatten aber doch irgendwie ein gemeinsames Ziel, oder einen gemeinsamen Kern. Der Mann schien sehr distanziert zu sein, waehrend die Frau eher offensiver Natur war."
Fabian grinste dem Himmel entgegen. Offensiv konnte man es durchaus nennen. Dann drehte er sich um und stuetzte sich erneut auf dem Golfschlaeger ab.
"Ich habe nicht wirklich viel mit den beiden zu tun gehabt, schliesslich waere das ja gefaehrlich, wie sie bereits ausfuehrlich erwaehnt haben."

War es moeglich das Fabian Jenny vor Lurker gekannt hatte? Wenn er denn ueberhaupt Jenny meinte. Und kannte Lurker Ingo? Vielleicht hatte Jenny ihn mal erwaehnt. Fabian schien jedoch nicht weiter erwaehnen zu wollen, um wen es sich bei den Personen handelte, auch wenn es eigentlich recht offensichtlich war.
Ein nicht ganz einfach zu deutendes Grinsen hing in seinem Gesicht. Machte er sich ueber den Nosferatu lustig, oder hielt er seine Geschichten einfach fuer komisch?
"Wissen sie eigentlich dass man die Ravnos meinem Clan zugeordnet hat? Zumindest sind sie meinem Primogen Paretto unterstellt. Ich glaube das liegt daran, dass er ziemlich gut mit diesem Peter befreundet ist."

Was zur Hoelle hatte denn das nun mit potentiellen Anarchen oder Jenny oder sonst was zu tun? Oder wusste Lurker etwa ueber Jenny und Peter bescheid? Fabian wusste dass sie sich getroffen hatten, schliesslich war er dabei gewesen. Vielleicht entlockte er dem Nosferatu jetzt eine Reaktion. Zumindest musste dem langsam aufgehen, dass man durchaus von einer Anarchenbewegung sprechen konnte. Und Fabian schien zumindest der Ueberzeugung zu sein, dass sie sich tiefer in der Camarilla befand, als man meinen konnte. Warum sollte er sonst die Verbindung zwischen den Ravnos und den Brujah erwaehnen.
 
AW: [24.04.08] - Karteileichen

Es war offensichtlich das Mahler nicht nur wollte das Lurker alle diese Informationen hatte, der DJ wollte auch das der Nosferatu um bestimmte Zusammenhänge wusste. Schließlich nickte er einmal knapp, auch wenn der Andere das nicht sehen konnte, weil er ihm immer noch den Rücken zu wandte.
Es galt zwar als unhöflich jemanden den Rücken zu zukehren, aber das Ganze hatte natürlich den immensen Vorteil das ihm das schäbige Dauergrinsen des Kleinen Krawallbruders erspart blieb. Außerdem war es ihm so unmöglich die Mimik des Anderen zu lesen. Das war einerseits nur gerecht, da der Brujah Lurkers Gesicht schließlich auch nicht sehen konnte, Andererseits sagte es aber auch aus das er versuchte dem Nosferatu etwas zu verheimlichen von dem er befürchtete das seine Mimik es verraten würde. Versuchte Fabian selber eine Intrige zu spinnen ?
Das wäre wahrscheinlich eine zuviel, außer die Pläne des Brujah ließen sich für ihn nutzen. Die ganze Sache macht nur Sinn wenn sein Gesprächspartner selber der Kopf der herbeigesehnten Anarchisten Truppe sein wollte.

Ist das im Augenblick für mich nützlich ? Zumindest habe ich ab heute Abend jemanden den ich den Löwen zum Fraß vorwerfen kann wenn jemand Strays Kopf fordert.

Es stand noch ein Treffen mit dem Vorgesetzten des Parolenbrüller Clans in dieser Nacht für Lurker an, vielleicht würde er danach mehr wissen.

Sie sind halt ein geselliges Kerlchen und treffen alle möglichen Arten von Leuten, nicht wahr ? Ihre Informationen sind im Augenblick folgendes wert... Es gibt keine koordinierte Bewegung von Anarchen in dieser Stadt... zumindest nicht im Moment. Das politische Klima ist, wie sie selber wissen, im Augenblick mehr als nur angespannt. Welche Fraktionen auch immer am Ende existieren werden, diejenige die sich damit brüsten können wird die Stadt befriedet zu haben in dem die Wölfe vernichtet wurden, wird sich wohl am Ende als die stärkste herausstellen. Von meiner Seite her sei nur die Selbstverständlichkeit erwähnt das wir mit allen wohlwollenden Institutionen zusammen zu arbeiten. Wie immer. War das im Augenblick alles ? Ich habe noch einen Termin.

Was eine 'wohlwollende Institution' war hatte freilich bisher niemand genau definiert. Lurker hoffte das er die Interessen des Brujah mit seiner Bemerkung über das zu lösende Werwolf Problem in für ihn nutzbringende Bahnen gelenkt hatte. Klar war aber durch ihr Gespräch geworden das die Nosferatu politisch nicht sonderlich interessiert waren und das es ihnen wohl schlicht egal war wer in der Stadt herschte. Eigentlich eine allgemein Bekannte Tatsache. Marie hatte zwar offiziell zur Prinzentreue gestanden, aber wenn die Brujah hier an die Macht kämen, dann würde sie wohl Buchet keine Träne nachweinen.
 
AW: [24.04.08] - Karteileichen

Fabian blinzelte. Der Nosferatu schien sachgemaess zu arbeiten und wollte wohl alles einfach nur buerokratisch gerecht und Clansintern verwalten, ohne sich gross um Politik zu kuemmern. Das war gut. Es war genau das was Fabian brauchte. Jemand unabhaengigen, der Informationen hatte.

"So koennte man es ausdruecken. Der Punkt ist der, dass ich zwar weiss, wer bei den Anarchen die Finger im Spiel hat, ich mir aber nicht sicher bin, ob es nuetzlich fuer mich ist, dies den Autoritaeten zu verheimlichen."

Er machte eine Pause, richtete sich auf und ging ein paar Schritte auf Lurker zu. Man konnte die letzte Auffassung durchaus als eine Drohung verstehen Jenny zu verraten.

"Oder natuerlich, ob es nuetzlich fuer mich ist, nichts preis zu geben. Es ist wahrlich gefaehrlich, wie sie sagten."

Dann verabschiedete sich der Nosferatu und Fabian nickte ihm zum.

"Einen guten Abend und gruessen sie Jenny von mir."

Das grinsen wurde nocheinmal breiter. Der Nosferatu dachte doch nicht wirklich daran, dass er Fabian fuer Jennys Wohl verkaufen konnte. Einen Brujah gegen eine Caitiff? Und Fabian hatte durchaus deutlich gemacht, dass er ueber Jenny und die Anarchen bescheid wusste, allerdings schien er noch ebenso unpolitisch zu sein wie Lurker. Oder?
 
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Versuchte das Söhnchen im etwa damit zu drohen das er Jenny verpfeifen würde ? Die grauen Flecken in der Kapuze zogen sich zu schmalen Schlitzen zusammen. Ein Knurren bahnte sich seinen Weg aus den schwarzen Tiefen die hinter seinen Augen wohnten, aber Lurker hielt es zurück. Es war sicherlich keine gute Idee dem Rotzlöffel hier und jetzt das Fell über die Ohren zu ziehen wenn er anschließend noch Geschäfte mit dessen Vorgesetztem führen wollte. Egal wie Pareto zu diesem Mahler stand, einen Angriff würde er sicherlich nicht gut heißen. Außerdem wäre das im höchstem Maße unüberlegt, Impulsiv und dumm. Einen kurzen Moment glaubte er eine leise Stimme in seinen Adern flüstern zu hören die ihn mit slawischem Akzent darauf aufmerksam machte das der Brujah sicherlich viel besser verstehen konnte was mit ihm geschah sofern er Stray auch nur ein Haar krümmte, wenn man ihm sein dämliches Grinsen aus dem Gesicht drosch. Mit einem amüsiertem Schmunzeln drängte Lurkers kühler Verstand alle Unwägbarkeiten beiseite. Dies war nicht die Nacht für so etwas. Außerdem hatte er keine Lust dem Anderen zu drohen. Er hatte den Krawallbruder gewarnt, mehr als diese eine Warnung würde es nicht geben.
Wer er der kleinen adoptiv Nosferatu etwas antat würde Lurker den Kerl in etwas verwandeln das nicht einmal mehr eine Mutter lieben konnte.

Guten Abend...und passen sie gut auf sich auf.

Sardonisch Grinsend wandte er sich um und spazierte gemächlich durch den dunklen Garten davon.
 
AW: [24.04.08] - Karteileichen

Fabian wartete bis der Nosferatu im Dunkeln verschwunden war. Die erste Lunte war gelegt, die zweite und vielleicht ein paar mehr wuerden morgen folgen. Jetzt musste er nur noch sicherstellen, dass das Pulverfass auch am rechten Fleck stand. Und hoffentlich lies sich Jenny auf seinen Plan ein. Ohne sie wuerde es wohl nicht funktionieren. Aber selbst wenn, Fabian wusste eine sehr gute Methode sie auf seine Seite zu bringen. Toreadore waren nicht die Einzigen, die mit den Gefuehlen der Menschen spielen konnten.

Der Brujah ging zurueck ins Haus und legte den Golfschlaeger ueber die Schulter. Er ging langsam nach oben in das Zimmer das mal eine Gaestezimmer gewesen war. Inzwischen hatte er es ein wenig umdekoriert. Ein grosser Sandsack hing in der Mitte und mehrere Eisen standen zum stemmen bereit. Mit einem kurzen Griff verbog er muehelos den Golfschlaeger und warf ihn achtlos beiseite. Er hatte einiges aufgeholt was die koerperliche Staerke anging. Das letzte Mal ine iner Kampfhandlung war er lediglich ablenkendes Beiwerk gewesen und gerade gut genug, dem Tzimisceengel am Bein zu haengen, so dass er nicht fluechten konnte. Doch jetzt war der Stand ein wenig anders.

Mit ein paar kraeftigen Hieben auf den Sandsack bewies sich Fabian noch einmal seine Staerke. Doch dies war nicht das worauf er hinaus wollte. Die Gesichter begannen wieder in seinem Kopf zu schwirren. Bald konnte er sie alle haben, egal wo sie waren. Ein breites Grinsen legte sich ueber das Gesicht.
 
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