[20.05.2008] Amtseinführung und Chefbesprechung

Dass der Neuling hinausgeschickt wird deutet schon darauf hin, dass sie da ein interessantes Stückchen Thementorte angeschnitten hat. Sie wartet relativ gespannt darauf dass der 'offizielle' Teil vorbei ist. Im Grunde hat sie sich schon gedacht, dass sie sicher nicht die erste ist, die auf den Gedanken kommt, dass da noch was unternommen werden muss. Sie ist keine Politikerin oder Intrigantin. Das können andere besser, und die werden in der Beziehung genauso gut wie sie die Vorteile schnellen Handelns erkennen. Oder zumindest guter Vorbereitung und Aufklärung.

Tatsächlich verengt sie die Augen und will schon fast zu einer geharnischten Antwort anheben, als dann wieder von Buchets tollen Verdiensten und seinem ach so tragischen unerklärlichen Ausrutscher gegen Ende geschwafelt wird... und auch ein scharfer Blick und oberlehrerhaftes Zeigefingergewedel könnten sie sicher nicht davon abhalten. Aber im Buchet-Fanclub ist Hopfen und Malz verloren, das hat sie schon vorher festgestellt, darum winkt sie nur noch ab. Sollen sie doch.

Sie hebt die Brauen als die inoffizielle Version kommt. Gepflockt? Das ist... wäre ja viel besser als sie erhofft hätte. Und Lena mag zwar zum Buchet-Fanclub gehören, aber sie hat sich auch gegen ihn gestellt als es darauf ankam... Meyye traut ihr zu, dass sie das tatsächlich durchgezogen hat. Auch wenn das wohl eher aus dem Grund passiert ist, um ihren Ehemann zu schützen, notfalls vor sich selbst. Damit wäre doch alles in Butter. Buchet starr, Bild vernichtet, Ziege... hm. Jetzt wo sie ihn erwähnt. "Ja genau, was is mit Ziege?"

Dass Enio ihr das Vertrauen ausspricht... geschenkt. Meyye reitet nicht weiter auf der Sache herum, das ist schon Beweis genug, dass sie diese Story akzeptiert. Bis Helena sie gleich wieder über den Haufen wirft. Meyye schaut ungläubig zu ihr, dann wieder zu Lena, und ihr altes Mißtrauen erwacht. Das ist einfach... zu einfach. Können sie denn sicher sein, dass die gesehen haben was sie gesehen haben? "Jetz mal langsam... was zum Teufel is da passiert?" will sie wissen.
 
Ich will dir nichts...
Aber in meiner grenzenlosen Selbstsucht und Kurzsichtigkeit bringe ich nicht nur die gesamte Stadt in Gefahr, ich stoße auch der frisch gewählten Prinz einen Dolch in den Rücken. Zerstöre die frisch erblühte Pflanze der Sicherheit und nenne es Treue zum gestürzten Prinzen...
Ich will dir nichts...


Sollte das stimmen, war es sogar noch schlimmer, denn das würde beweisen das Helena für das Amt der Primogena gänzlich ungeeignet war.

"Nachdem sich meine Gatte zur Ruhe gelegt hatte, habe ich Helena den Auftrag gegeben ihn zu pfählen. Ich wusste, dass er die ersten Stunden seiner freiwilligen Starre dazu nutzen würde das Gemälde in Sicherheit zu bringen und es vor Schaden zu bewahren. Hierzu bediente er sich Johardos Gargyl. Ein sehr altes und nur schwer zu kontrollierendes Wesen. Es erforderte also seine gesamte Konzentration und Aufmerksamkeit. Es hieß also schnell und geradlinig handeln. Leider wussten weder ich noch Helena, wo Oliver sich zur Ruhe legen würde. Als dann aber die Burgher Röhre attackiert wurde, war mir klar dass sich sowohl das Gemälde als auch mein Mann in Burgh befinden mussten. Der Anschlage auf den Tunnel hatte einzig den Zweck uns Finstertaler fernzuhalten. Fieberhaft überlegte ich wo sich Oliver verbogen haben mochte. Anfangs dachte ich an die alte Wasserburg, den Sitz der Tremere, war mir letztlich aber sicher, dass Caitlin mich, oder besser uns alle, niemals derart verraten würde. Ich kenne meinen Mann mittlerweile seit etwas mehr als einhundert Jahren, war seine engste Vertraute... Deshalb kam mir der Gedanke, dass es für ihn nur einen einzigen Weg gibt sich sicher und vor aller Augen verborgen zur Ruhe zu legen. Die Mine in der er gefangen gehalten wurde. Mir kam der Gedanke, wurde zur Gewissheit, als ich von der Art des Angriffs auf den Tunnel erfuhr. Eine Frau, eine Art Geistwesen hatte einen Kraftfahrer attakiert. Es konnte sich nur um Mina handeln. Wenn sie uns also von Burgh fernhalten will, dann arbeitete sie im Auftrag meines Mannes. Und wenn er sie soweit bekam, dann nutzte er sie auch zu seinem Schutz. Ich gab die Information umgehend an Helena weiter und bat sie, sich mit ihrem Handeln zu beeilen."

Der Blick der Prinz wandte sich Helena zu, Trauer lag in ihm.

"Bis hierher habe ich die Wahrheit erzählt, exakt so wie sie sich zugetragen hat. Bei allem was nun folgt war ich nicht persönlich zugegen. Helenas Angaben nach hat sie sich nachdem sie von Olivers Ruheplatz erfahren hatte erneut in die Mine hinabbegeben. Sie hat den leblosen Körper meines Mannes gefunden und ihm wie abgesprochen... nein so stimmt es nicht.. so wie von mir befohlen, einen hölzernen Pflock ins Herz getrieben. Anstatt meinen Gatten jedoch in Starre fallen zu lassen, zerstörte diese Tat seinen Körper. Es beendete seine Existenz und ließ ihn zu Staub vergehen. Helena verließ die Mine und sorgte dafür, dass sie in sich zusammenfiel. Niemand kann mehr dort hinabsteigen, was mir persönlich durchaus recht ist. Mag Oliver Buchet tief im Berg seiner Heimat seine letzte Ruhe finden..."

Lena blickte wieder in die Runde.

"Offiziell darf nicht verlautet werden, dass Oliver getötet wurde. Das Urteil der Archonten war deutlich und klar artikuliert. Niemals werden sie und glauben, wenn wir von einem Unfall sprechen. Und selbst wenn wir sie überzeugen könnten, schon der von mir befohlene Akt der Pfählung war ein Verstoß gegen die Auflagen der Justikarin. Dieser freche Akt der Befehlsverweigerung wird einge Folgen nach sich ziehen. Sicher ist, dass ich des Prinzenamtes enthoben werde und ein durch Madame Guill bestimmter Ersatz an diese Stelle gesetzt wird. Desweiteren wird nun auch die Echtheit des ausgehändigten Gemäldes angezweifelt, was zur Folge hätte, dass auch jeder der hier anwesenden Primogene sich des wissentlichen Betrugs gegen eine Justikarin schuldig gemacht hätte. Darüber hinaus müsste sich Caitlin der Befehlsverweigerung gegenüber ihrer Vorgesetzten verantworten. Moishe wahrscheinlich ebenfalls, in wie weit ihm die Rettung des Gemäldes jedoch befohlen wurde, vermag ich nicht zu sagen. Es ist mir ehrlich gesagt auch egal.
Die von Helena so abfällig geäußerten Halbwahrheiten sind es, die uns derzeit am Leben erhalten, die uns unsere Freiheit und unsere Handlungsfähigkeit bewahren. Daher hatte ich auch entschieden Ihnen allen hier die Wahrheit vorzuenthalten. Zu ihrer aller Sicherheit! Was sonst hätte es für einen Unterschied gemacht? Tot oder gepfählt, kommt es wirklich darauf an? Ich hätte mich rühmen können voll kaltherziger Grausamkeit den Tod meines Ehemanns befohlen zu haben. Hätte Entschlossenheit und Härte unter beweis stellen können... All dies hätte ich getan, wenn ich das Monster wäre für das mich einige hier halten. Stattdessen habe ich mich für die Sicherheit der Stadt entschieden und wurde verraten. Verraten von der Primogena meines eigenen Clans...."

Die Stimme der Prinz versagte und sie brach den Satz ab.

"Vorwürfe und Anschuldigungen nutzen nichts. Ich habe Sie alle hier belogen und sie als Rat der Ältesten haben das Recht mich nun dieses Amtes zu entheben. Ohne das Vertrauen der hier Anwesenden kann ich meine Arbeit nicht machen und möchte dies auch gar nicht."

Ein Seufzen.

"Verfahren Sie nun nach eigenem Gutdünken! Ich schwöre bei meiner Ehre als Prinz und Toreador, dass ich Ihnen allen hier nichts anderes als die Wahrheit berichtet habe. So wie sie sich mir zu diesem Zeitpunkt darstellt nach bestem Wissen und Gewissen. Sofern jemand Zweifel an meinen Worten hat, so mag er nun frei sprechen. Ist dies bei der Mehrheit der Anwesenden der Fall, werde ich noch in dieser Minute mein Amt als Prinz niederlegen und den Platz räumen. Ich werde die Stadt verlassen und nicht mehr zurückblicken...."
 
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Lügen über Lügen aus Lenas Mund, hoffentlich war sie sich wenigstens dessen bewußt, daß sie schon wieder das Blaue vom Himmel herunterlog, aber gut, sie musste nicht sagen, wo sie ihre Information her hatte.

"Vielleicht solltest du mit der Primogena deines eigenen Clans über deine Absichten reden und nicht nur mit allen anderen", meinte sie dann. "Ich denke, wenn du in Zukunft daran denkst, kann ich damit leben. Und natürlich sollte allen klar sein, daß kein Wort von dem was hier gesprochen wird, jemals an die Öffentlichkeit kommen darf.

Ich weiss nicht, inwieweit die Echtheit des Gemäldes nachgewiesen werden kann, Oliver meinte zwar, man könnte es nicht, aber es gibt mächtigere als er. Ich denke noch wird es nicht angezweifelt, aber ich will an der Stelle noch sagen, was mir Oliver anvertraut hat. Lord Johardo würde ihn und das Bild holen kommen. Nach seiner Zeitangabe, wird das wohl morgen, spätestens übermorgen geschehen. Der Lord weiss, wo das echte Bild zu sein hat und der Lord weiss, wo Oliver Buchet zu sein hat, wenn er beides nicht findet, gibt das ein Donnerwetter. Schlimmer noch, wenn Oliver und Johardo unter dem Einfluss des Bildes gestanden haben, dann könnte es der Lord schon jetzt wissen und auf Rache sinnen..." Sie zuckte die Schultern. "... oder er ist froh der Macht entronnen zu sein, aber dann hätte er vielleicht Caitlin schon Bescheid gegeben.

Du siehst Lena, ich hatte meine Gründe das hier zu sagen, keine eigensinnigen und keine despotischen. Wenn der Lord nicht auf unsere Seite wechselt, dann solltest du morgen oder übermorgen nicht alleine da stehen."

Sie blickte zu den Anderen.

"Ihr habt sie alle gewählt, ihr habt alle das Lippenbekenntnis abgegeben, daß das Bild nie weiter erforscht werden darf, also bitte, dann bildet auch jetzt eine Einheit. Wir alle haben gegen die Camarilla gearbeitet, egal ob tätlich oder nur im Gedanken und aus der Sache kommen wir auch nur gemeinsam wieder raus, die werden sich nicht damit begnügen Lena und mich zu lynchen."
 
Caitlin hörte sich den Verlauf der Sitzung mit fassungslosem Entsetzen an. Buchet war vernichtet? Wie zum Teufel war das möglich?!? Konnte er so wenig Blut gehabt haben, als er sich niederlegte? So schwere Versetzungen, dass dieser Akt der Pfählung ausreichte? Das glaubte sie einfach nicht. Es klang alles mehr als seltsam und unerklärbar. Helena soll ihren geliebten Mentor Buchet um die Ecke gebracht haben? Ihn bereits zu pflocken passte nicht zu ihr, sei es auch Lenas Befehl gewesen. Das hätte sie doch nie gemacht, oder? Die Regentin war absolut verwirrt und ziemlich misstrauisch. Sie hielt sich für eine gute Menschenkennerin, aber das passte mal so gar nicht in ihr Bild, das sie von Helena entwickelt hatte.

Nachdenklich kratzte sie sich am Kopf und behielt die Beteiligten im Auge. Was sollte sie bloß dazu sagen? Wie reagieren? Und da waren sie schon wieder – diese unredlichen Vorwürfe des Mistrauens und der fehlenden Loyalität. Sie würden Finstertal noch zerreißen. Das durfte nicht passieren. Und das Lena schon wieder ihren Stuhl anbot, war nicht hilfreich. Fast schon, als wollte sie, dass man endlich darauf einging. Naja vermutlich war es eher im Sinne, hinterher sagen zu können: Ihr hattet eure Chance mich loszuwerden. Jetzt steht zu eurem Wort. Aber war nicht genau das bereits überflüssig?

„Wir sind uns alle einig, dass wir Finstertal zusammenhalten, sichern und aus dem Fokus der Camarillaführung nehmen wollen. ...“ antwortete Caitlin auf Helenas plötzliche Forderung nach einheitlichem Verhalten.

Sie verstand, dass die Toreadorprimogena alle Wahrheiten auf dem Tisch haben wollte und vielleicht deswegen in Lenas offensichtlichen Vertuschungsplan reingegrätscht war. Helena hasste Lügen und noch mehr, wenn im selben Atemzug von Vertrauen die Rede war.

Sie verstand genauso aber auch Lena, die genau so sehr wusste, wie hin und hergerissen die Primogene waren. Und dass bei einigen von ihnen – insbesondere Caitlin - die Verpflichtung an höhere Ränge nun einmal existent war. Für einen Tremere war Wissen eine Währung mit Gefahrenpotenzial. Wer etwas wusste, war verantwortlich im Sinne des Clans zu handeln. Wer es nicht wusste…. Caitlin hätte es wohl lieber nicht gewusst, dass das Bild vernichtet war und Buchet offenbar seinen endgültigen Tot gefunden hat. Was sollte sie jetzt tun? Lustigerweise würde ihr sowieso keiner glauben, wenn sie ehrlich war und in dieser Runde gegen ihren eigenen Clan stand. Oder sollte sie sagen traurigerweise? Obwohl… würde es noch darauf ankommen? Ihre Existenz war bereits auf Messers Schneide, als herauskam, dass sie Ziege an Enio und damit an Lurker herausgegeben hatte. Natürlich hatte sie geahnt wie sehr sie gegen ihr Clan gehandelt hatte. Und seitdem mit so vielen Dingen… Der Versuch das Ritual aus Grimms Besitz zu bekommen, war dabei nur das i-Tüpfelchen dieser Reihe an Verrat gegen HuC. Sie war bereits todgeweiht und hatte es akzeptiert.

Damit stand Caitlin auf, sah Lena in die Augen und sagte: „ Ich stehe zu meinem Wort, hinter dir als gewählte Prinz zu stehen und mir ist die Stabilität meiner Stadt Finstertal so wichtig, dass ich hiermit das Versprechen abgebe, dass alles, was heute in diesem Raum gesagt wurde, in diesem Raum verbleiben wird und ich alles daran gebe, dies zu vergessen. Ich bitte zu berücksichtigen, dass die Loyalität zu meinem Clan in meinem Blut liegt und in der Struktur tief verankert ist. Während ich mir einbilde zwischenzeitlich diverse Freiheiten und Möglichkeiten zu besitzen, meine Vorgesetzten insbesondere Johardo aus den Internas der Stadt herauszuhalten, wäre es naiv zu glauben, dass ich vollständige Kontrolle darüber hätte.

Ich bitte euch, diese Ehrlichkeit mit Vertrauen zu revanchieren. Vertrauen in mich genau wie in Lena Cruiz als unsere Prinz, genau wie in jeden einzelnen der Anwesenden, dass wir im Sinne von Finstertal handeln und alle gemeinsam an einem Strang ziehen. Wir können nur gewinnen, wenn wir zusammenhalten. Und diesbezüglich habe ich die große Bitte an die frische und für die meisten noch fremde Primogena der Malkavianier, uns alle für verrückt zu erklären und an unserer großen Verschwörung teilzuhaben. Denn alles, was von heute an nach außen verkündet wird, muss auch von Ihnen von mitgetragen werden. Sie müssen zur Verschwiegenheit verpflichtet sein, sonst wird es die Kainskinderstruktur unsere Stadt in dieser Form bald nicht mehr geben.“

Oh wie gern hätte sie die Reaktion und Antworten der anderen in deren Auras überprüft. Hing doch ihre Existenz an dem Ganzen. Oder sollte sie den Wahrknochen einbringen? Würden die anderen diesem thaumaturgischen Werkstück überhaupt glauben? Sie hatte ihn noch....
 
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"Ich verstehe das Drama daran gerade nicht? Helena hat Buchet gekillt,..." ...Mit nem Pflock, ja neee... is klar! Genau das hätte ich auch gesagt während ich mir feist grinsend das Blut von der Klinge putze... "...ist doch toll? Oder nicht? War das nicht genau das, was jeder hier insgeheim gehofft und sich nur nicht zu sagen gewagt hat? Ein Problem und eine große Sorge weniger, sage ich. So müssen wir wenigstens nicht fürchten das der olle Sack irgendwann wieder heimlich aufsteht und uns die Hölle heiß macht. Lasst mal, dass hatten wir grade erst."

Jenny sah zu Lena hinüber um ihr einen mitfühlenden Blick zu schenken, bemerkte dann aber das sie keinen übrig hatte. Buchet war tot und es war gut so, daran gab es einfach nichts zu heucheln oder schön zu reden. Wenn es der Prinz anders ging war das Verständlich, ihr gutes Recht und gewiss ganz allein ihre Sache.

Jenny konnte in der Vernichtung des Prinzen jedoch, einfach nichts schlechtes erkennen.

Der König ist tot, es lebe der König!

"Und was die Geheimhaltung angeht... Öhm..., wir alle haben uns bereist schuldig gemacht wie es besser nicht geht. Wir haben beim Spielen da draußen Johardos uraltes Lieblingsstatuenmonster zerdeppert, das unbezahlbare Gemälde zerrissen, die Archonten angeschissen und der ollen Justikarentante eine wertlose Fälschung angedreht. Im ernst Leute, da kommt es auf einen versehentliche Mord mehr oder weniger auch nicht mehr an. Wer hier denkt, er könne seinem Boss in Frankfurt, Wien oder Wanne Eikel noch mit irgendeiner heißen Story etwas Zucker in den Arsch blasen, irrt. Und das gewaltig! Wenn hier einer plappert, stürzt unser grob zusammengelegtes Kartenhaus schneller zusammen, als hier irgendwer Ichwarsdochabernicht! stöhnen kann. Ich weiß aus Erfahrung, dass die großen Nummern der Camarilla es auf den Tod nicht leiden können, wenn sie irgendwer veralbert. Wenn rauskommt was wir alles angestellt haben, machen die vor Einzelschicksalen nicht halt. Dann wird jegliches untote Leben in Finstertal ausradiert und die Akademie in ein statuierendes Exempel verwandelt. Nö, sofern hier niemand vor hat mit dem Gesicht voran inne Kreissäge zu rennen, heißt es für alle hier bei der einzigen Geschichte bleiben, die uns unsere Existenz sichert."

Und da heißt es immer Jenny wäre dumm und politisch ungebildet.

"Wenn ihr mir nicht glaubt, könne ihr den Wert eurer Informationen mal von dem Mann beurteilen lassen der sich am besten mit dieser Art Ware auskennt. Ich habe Lurker in den letzten zehn Minuten nicht leise kichern hören, was bedeutet das hier noch nichts von brauchbarem Wert über die Tischplatte gerollt ist."
 
Upps, eine Toreador, die ihrem Prinzen widersprach, das war mal was anderes. Aber die Sache war wichtig und warum fühlte sich Lena angegriffen.
Du wirst bestimmt auch in Zukunft nicht immer mir Samthandschuhen anfasst werden, wenn du jedes Mal, so ausflippen und die Vertrauensfrage stellen willst ..., dachte sie.

"Danke, Prinz Cruiz, danke, Miss o'Neill, dass sie uns die Verhältnisse darlegen", sagte sie dann. "Mein Clan ist es gewohnt Verschwiegenheit zu zeigen, es sollte selbstverständlich sein, dass ich nichts weitergebe, was ich hier gehört habe.
Das Bild ist in Paris, ein anderes kenne ich nicht und Herr Buchet, irgendwo, mehr weiss ich nicht."

Wenn man es sich richtig einprägte, konnte man sich so sogar äußern, es war die Wahrheit und auch der Tod war irgendwo.
 
Der Verborgene hätte auf seine Tochter wiederum stolzer nicht sein können. Dafür das Enio sie, und vermutlich auch alle anderen, eiskalt erwischt hatte mit seiner Idee hatte sie nun, nach seiner Äußerung, perfekt reagiert. Sicher wäre es besser gewesen wenn sie Pareto direkt einen Vogel gezeigt hätte, aber die Aussicht auf eine Position aus der sie, vermeintlich, direkt etwas für ihresgleichen hätte tun können war vermutlich zu verlockend gewesen. Umso besser das sie ihm genug vertraute nun, nachdem Lurker seine Ablehnung mitgeteilt hatte, direkt zurück zu rudern.

Er würde ihr später, unter vier Augen, noch erklären das sie mitnichten etwas Gutes hätte bewirken können als Geißel, sondern nur gezwungen gewesen wäre entweder ihre Grundsätze aufzugeben oder vernichtet zu werden wegen Verstoß gegen ihre amtlichen Pflichten und die Regeln der Camarila. Ein Amt konnte man nämlich nur dann wahrnehmen wenn man so etwas wie Grundsätze überhaupt nicht hatte.


Durch ihre Stimmabgabe reihte sie sich bei der Prinz ein und baute dieser auch noch eine Brücke um ihren Wunschkandidaten einzusetzen. Auch das würde später noch Erwähnung finden und zwar mehr als wohlwollende. Stray lernte politisch offensichtlich schneller, oder war deutlich begabter als er es gewesen war bei seinen ersten Zügen im Haifischbecken. Zum Glück war damals mal wieder Krieg, so dass keiner darauf groß hatte achten können ob sich der neue Obernosferatu dämlich anstellte.


Dass die Prinz dann ihrerseits darauf verzichtete ihren Kandidaten für das Amt des Henkers einzusetzen war ihre Sache. Vermutlich war das dazu gedacht zu zeigen wie sehr sie Wert auf Zusammenarbeit mit allen legte.

Das sollte ihn genauso wenig kümmern wie die Gebietsaufteilung der Domänen oder die Schutzzonen. Ein Nosferatu ging wohin er wollte, wann er wollte und niemand würde es mitbekommen. Schon immer hatte sein Clan offiziell eine der kleinsten Domänen gehabt, was einen nicht interessieren musste wenn einem das gesamte unterirdische Reich Finstertals gehörte. Was sollten sich die Verborgenen scheren wer sein Namensschild wohin nagelte oder offiziell sein Bein wo heben durfte, wenn schon alle Bäume ordentlich nach Nosferatu dufteten?


Daher erntete Lena auch nur ein knappes Nicken auf die Anweisung das sein Blut die Schutzzone im Osten der Stadt bewachen würde. Bestens, wenn jemand vorwitziges seine Nase in Nosferatu Gebiet steckte würde Lurker denjenigen mit Freunden persönlich häuten und dann an der abgezogenen Haut ins Elysium schleifen.


Das Thema Buchet war da schon deutlich interessanter. Vor allem die Eskalation innerhalb des Clans der Rose. Während er noch damit beschäftigt war abzuwägen ob er wirklich glauben sollte das der Ex-Prinz diesmal wirklich koppheister gegangen war, denn Vernichtungsmeldungen hatten bei Oliver Buchet in der Vergangenheit die unangenehme Eigenart gehabt deutlich weniger endgültig zu sein als man sich das allgemein vorstellte und in seinem besonderem Fall wünschte, musste er gleichzeitig schnell abwägen ob er dem Streit zwischen den beiden Frauen für echt halten wollte, oder ob das nur ein Manöver war auf das sich die anderen hier am Tisch stürzen sollten? Wenn allgemein davon ausgegangen wurde das Helena nicht gut auf die neue Prinz zu sprechen war, dann würde sich aller Unmut über Cruiz natürlich bei der Hüterin sammeln und Clan Toreador konnte dadurch dafür sorgen all die schmutzigen kleinen Dinge zu erfahren die man nur jemandem erzählte von dem man glaubte, dass er oder sie die Prinz genauso wenig leiden konnte wie man selber.


Tatsächlich bedauerte der Verborgene das seine Verbündete Magdalena ihn nicht ins Vertrauen gezogen hatte was all diese Dinge anging. Natürlich wäre es dämlich gewesen zu glauben dass sie ausgerechnet ihm alles anvertraute, aber wenn sie gegen Buchet hatte vorgehen wollen, dann wäre das durchaus etwas gewesen von dem er erwartet hätte zumindest zu erfahren. Da würde die Rosen-Lasombra nun wieder ein wenig Arbeit haben mit ihrem Lieblingsnosferatu.


Gleichzeitig ergab sich nun eine Gelegenheit ein wenig Unzufriedenheit und demonstrative Abkehr vom Thron zu demonstrieren, so dass auch ja niemand auf die Idee kam das er und die Witwe Buchet klüngelten.

Der Verborgene machte eine genervte, wegwischende Handbewegung.


Oh…bitte. Können wir vielleicht einmal hier eine Sitzung abhalten ohne das sie andauernd ihren Thron ins Feuer werfen? Wir sind wirklich dankbar dass sie sich der Sache annehmen, aber es ist anstrengend wenn wir jetzt jede Nacht erneut darum bitten müssen das sie auch auf dem Ding sitzen bleiben. Wir betonen ja auch nicht jedes Mal wenn wir hier rein kommen wie wenig wir das alles wollen wenn nicht jede Nacht gesagt bekommen wie toll wir das alles machen. Können wir uns darauf einigen dass jeder auf seinem Platz sitzt und diesen verdammt nochmal auch komplett ausfüllt? Das wäre prima, danke..


Hatte Lurker der Prinz gerade wirklich gesagt sie solle nicht jedes Mal weinen wenn einer der Primogene frech wurde?


Tatsächlich konnte man erkennen dass der Verborgene aus seiner Kapuze heraus einen Blick in die Runde warf, ob nicht doch jemand aufstehen und den Hut werfen wollte. Wenn ja, dann bitte, wer weiter an Bord blieb sollte dann aber verdammt nochmal auch den Hintern zusammenkneifen und mal ein wenig Wind aushalten.


Damit lehnte er sich wieder zurück in seinen Sessel. Clan Kanalratte hatte gesprochen und offensichtlich würde er mehr nicht mitteilen.


Weniger salbadern, mehr machen…
 
Großartig, die erste Bastion ist gefallen ohne das es jemandem aufgefallen ist. Jennys unmögliches Betragen wird toleriert und Enio und Lurker hauen gerade in die gleiche Kerbe und legitimieren diese Frechheiten auch noch. So spricht man nicht mit der Prinz der Domäne, vor allem nicht als Primogen eines Clans.
Moishe gefiel das ganz und garnicht aber es jetzt zu kommentieren hiesse zusätzliches Öl ins Feuer zu giessen, er würde mit Dr. Raven nach der Sitzung unter vier Augen reden müssen. Der Sheriff warf der Harpyie einen schwer zu übersehenden Blick zu, einmal um sie auf sein Anliegen einer Unterhaltung aufmerksam zu machen und auch um ihre Reaktion zu ergründen. In den Augen des Ventrue war dieser Ton der in dieser Sitzung herrschte erschreckend und Lena musste wirklich aufpassen das sie nicht jedes Stück ihrer Autorität auf diese Weise verlor bevor sie auch nur eine Nacht Prinz gewesen war.
 
Stirnrunzelnd aber durchaus gebannt hört auch Meyye der Geschichte zu, die viele bekannte Elemente enthält, aber irgendwie falsch zusammengesetzt ist... und ganz so klingt wie etwas, das jemand sie glauben machen wollen könnte. So wie damals, bei dem Unfall, als Buchet und seine beiden Ghule angeblich verbrannt sind. Genau so eine Geschichte ist das. Zu schön um wahr zu sein. Die Mosaiksteine purzeln so schön einfach ineinander. Und das soll sie glauben? Sie schüttelt ein wenig ungläubig den Kopf. Wann hat es das Schicksal je so gut mit ihr gemeint? In letzter Zeit. Buchet tot, das wäre ein Grund zur Freude. Sie glaubt nicht mehr an Freude.

Die anderen reagieren ganz unterschiedlich. Warum Helena das nun hat auffliegen lassen ist ihr nicht ganz klar, aber sie war immer die erste Fähnchenschwenkerin im Buchet-Fanclub, also vielleicht tatsächlich nur Wut und Schuldgefühle. Über etwas das so passiert sein mag oder auch nur vorgegaukelt wurde. Lenas Rücktrittsangebot überhört sie... das ist für sie nicht wichtig, und für sie wäre das Gerangel um den Stuhl ohnehin nur lästig, also sollte sie darauf sitzenbleiben. Also Geheimnisse die keiner ausserhalb dieses Raumes wissen darf weil sie sonst weg sind vom Fenster. Na wunderbar.

"Is ja schon gut. Wir halten den Rand, und wir behalten unseren Prinzen, sind wir da alle mit an Bord? Ja? Fein." sagt sie einfach mal so, weil ja noch niemand nach Lenas Kopf geschrien hat. Und wieder mal ist sie mit Lurker einer Meinung. Das ärgert sie allmählich. "Wär echt toll wenn Buchet endlich seinen Silberlöffel abgegeben hätte." sagt sie was alle ja schon wussten, dass sie ihm nicht im Geringsten nachtrauert. "Aber ich weiß nich... das hat schonmal so ausgesehn, und wir wissen ja was daraus wurde. Können wir sichergehn? Ich meine... nachschaun? Oh klar... er is in der Mine von Mina. Klingt nach dem nächsten Job unserer Spezialisten... oder?"
 
Den Punkt, den Moishe übersah war, dass Lena ihr Amt bereits ohne jegliche Authorität erklommen hatte. Sie musste sich den Respekt und das Ansehen eines Prinzen erst verdienen und dazu brauchte es die rückhaltlose Bestätigung der Primogene. Lena hatte das Gefühl in riesigen Fußstapfen zu stehen. Spuren, die so tief waren, dass sie selbst darin stehen konnte und nichts weiter sah als erdrückende Wände. Wahrscheinlich hatte Lurker Recht mit seiner Äußerung, vielleicht war die Vertrauensfrage an dieser Stelle tatsächlich angebracht, aber Lena benötigte sie als weitere Stütze für ihre zukünftige Arbeit.

Was jeder hier übersah war, dass sie gerade erst ihren Mann verloren hatte. Den großen Prinzen von Finstertal, allwissend, allmächtig und vollkommen unverwundbar. So kam er ihr vor in den vergangenen Jahrzehnten und nun war er tot und zu Asche vergangen. Der Verlust nagte sehr am Gemüt der Toreador und schnitt tief durch ihre Seele. Buchet hatte verdient was geschehen war, das war durchaus richtig. Und trotzdem... für alle Zeiten fort... das hatte etwas derart Endgültiges das es Lena beinahe das Herz brach.

"Helena berichtete mir, dass sie die Mine zum Einsturz gebracht hat um Olivers Andenken zu schützen. Sie kann mehr zu den Möglichkeiten eines Eindringens sagen. Die Mine selbst wurde durch uns soeben zum Sperrgebiet erklärt und liegt demnach im Verantwortungsbereich der Nosferatu. Daher muss alles Weitere diesbezüglich mit Lurker abgeklärt werden. Seitens der Akademie bestehen jedenfalls keine Hinderungsgründe dass sich eine kleine elitäre Gruppe dort noch einmal umsieht. Bedenkt jedoch bitte, dass wir versuchen sollten den Geist Mina nicht noch weiter zu reizen. Sollte also versucht werden Olivers Überrest..."

Lenas Stimme versagte.

"... Nehmt einfach Herrn Lych mit, wenn ihr erneut dorthin geht!"
 
"Zuviel der Ehre, aber es war wohl eher Mina, die nun völlig außer Kontrolle ist", meinte Helena trocken. "Oliver hatte mich geschützt, daß ich halbwegs sicher rein konnte, aber nun ist sie halt nicht mehr uter Kontrolle. Daß ich auch dafür gesorgt habe, daß auch der obere Teil zum Einsturz gebracht wurde, war wichtig, daß nicht unbeteiligte in Gefahr geraten."

Es war schon klar, daß ausgerechnet die, die in jeder anderen Stadt schon bei der Vorstellung Asche gewesen war, am meisten gegen Oliver hetzte. Daß es keinen interssierte, daß jeder, der dem Bild zu lange zu nahe kam, genauso geworden wäre, hatte sie ja schon begriffen. Alle Anwesenden waren einfach nur besser und integer und hatte nätürlich, die Weissheit mit Löffeln gefressen, aber das hatte sie schon bei der Verhandlung gemerkt.

Vielleicht kam auch der eine oder andere auf die Idee, sie beherrschte jetzt koldunische Hexerei.
 
"Nun, es ist verständlich, dass bei den meisten Anwesenden der Wunsch herrscht, sich persönlich zu überzeugen. Bitte wirf es ihnen nicht vor. An dieser Stelle ist Vertrauen schenken noch schwieriger als sonst - wenn man deine Beziehung zu Buchet berücksichtigt. Und es gibt keinerlei Beweise, oder?" äußerte Caitlin vorsichtig.

Und ich habe absolut keine Idee, ob ich dir glauben soll, oder lieber bei der Truppe wäre, die nachguckt, Helena... Irgendwas ist faul... was stört mich nur so? Verflixt aber auch, dass Geister von Mina verjagt werden. Könnte nicht Meyye mit einer Maus oder Ratte hinein? Sie passt doch bestimmt durch vorhandene Ritzen. Und durch ihre Augen könnte sie sich davon überzeugen, ob der Pflock und die Staubreste dort liegen. Ich muss dringend mal mit Lurker und Meyye darüber reden....

"Ist das ein vorrangiges Problem um das sich gekümmert werden muss? Wenn ja - und ich persönlich denke das ist es, wenn wir das Vertrauen untereinander aufbauen möchten - , könnten wir es tatsächlich mit der Beseitigung des Mina-Problems verknüpfen. Denn dieser mächtige, racheversessener Geist ist eine Gefahr für die Maskerade und damit eine direkte Gefahr für uns. Leider interessiert sie sich nicht für Sperrgebiete und das Tunnelunglück hat gezeigt, was sie bewirken kann. Parallel dazu gibt es viele andere Baustellen wie überhandnehmende Mafiakriege und ähnliches. Meiner Meinung nach sollten wir dennoch unsere Kräfte nicht aufteilen, auch wenn es schneller ginge, sondern die Probleme eines nach dem anderen geschlossen und effektiv bekämpfen." meinte die Tremere nachdenklich.
 
"Ich stimme zu! Mina entwickelt sich immer schneller zu einem wachsenden Problem dem wir unbedingt Herr werden müssen. Vorrangiges Ziel unserer Anstrengungen sollte ihre Vernichtung sein.", ein knappes Nicken unterstrich die Worte. "Herr Lych soll in Kooperation mit Herrn Stein gegen Mina aktiv werden. Jeder Clan soll die beiden nach Kräften bei ihrer Arbeit unterstützen!"

Dann wandte sich die Prinz an die Gangrel. "Ich verstehe Ihr Misstrauen, Meyye! Wenn der Zugang in die Mine jedoch tatsächlich eingestürzt ist, erledigt sich die Suche. Vielleicht ist es auch besser so? So lange niemand mit absoluter Gewissheit von Olivers Tod sprechen kann, ist auch die Information als Handlesgut unbrauchbar. Niemand interessiert sich für einen wahrscheinlich getöteten Prinzen..."

Natürlich mochte es der Gangrel nicht gefallen, dass sie nun nicht persönlich neben Buchets rauchendem Aschehäufchen stehen konnte, aber Meyye war eh nie mit irgendetwas zufrieden. Daher kam es darauf gar nicht an.

"Wie ich bereits sagte, bürge ich persönlich für Helenas Aussage. Ich gebe Ihnen allen mein Wort als Prinz, dass Oliver Buchet endgültig vernichtet wurde und uns nicht länger zur Last fallen wird. Sollte sich seine Vernichtung als Unwahr erweisen, übernehme ich hiermit die alleinige Verantwortung für alle hieraus entstehenden Schäden. Viel mehr können wir derzeit sowieso nicht unternehmen."

Mit dieser Aktion rückte der Clan der Toreador wieder enger zusammen. Lena würde Helenas Verrat nicht vergessen, soviel war sicher. Aber dies war nicht die Zeit und auch nicht der Ort für Familienstreitigkeiten. Einheit musste bewiesen werden und der Blick in die Zukunft gewandt.

"Es wurde bereits mehrfach erwähnt, trotzdem will ich noch einmal deutlich unterstreichen, dass Oliver Buchets Schicksal als auch jeglicher das Gemälde betreffender Punkt mit abolsutem Stillschweigen behandelt werden muss. Außerhalb Finstertals und auch innerhalb unserer eigenen Reihen. Ich hoffe das ist hiermit auch dem letzten bewusst geworden? Wenn dem so ist und keine weiteren Fragen mehr bestehen, möchte ich die Sitzung hiermit auflösen...."
 
Es war immer toll, wenn die, die den größten Verrat begangen hatten, über über ein wesentlich kleineres Vergehen sprachen und so taten, als wäre das von Bedeutung. Der einzige Verrat den sie begangen hatte, war an Oliver. Und Vertrauen, hatte irgend einer hier am Tisch Anspruch auf Helenas Vertrauen? Es wurde hier nicht nur mit zweierlei Mass gemessen, sondern mit unendlich vielen. Vielleicht hätte sie so reagieren sollen, wie Jenny reagieren würde, wenn jemand Lurker an die Wäsche wollte, aber auch die beiden sahen es als vollkommen in Ordnung an, es betraf schließlich nicht sie.

Sie bemerkte, daß sie sich selber mit Lena verglich, hätte sie es anders gemacht? Mit Sicherheit. Hätte sie es geschafft, die Sache besser zu verkaufen? Auch das. Sicher manches, an dem sie jetzt rummeckerte, hätte sie vermutlich ähnlich gemacht, aber das stand jetzt nicht zur Debatte. Und nun, Lena wollte die Sitzung beenden, eine Sitzung, die sie sich hätte sparen können. Die eigentlichen Probleme blieben auf der Strecke, wurden nicht behandelt, sondern unter den Teppich gekehrt oder nur mit ihren Verrätern besprochen.

Sie kam mit den Gedanken zurück, wartet, ob noch einer ein Problem in den Gefahren sah oder die einfach vergessen wurden ... Sie hatte gesagt, was wichtig war, wenn es keinen interessierte, dann sollte hinterher keiner Weinen.

Und die Frage nach Beweisen für Olivers Tod, hatten die alle nicht aufgepasst, als man ihnen gesagt hatte, wie es war, wenn ein alter Kainit vernichtet wurde. Selbst ein irgendwo abgelegter Pflock war kein Beweis.
 
Ach Helena, aber die Asche selbst konnte einem fähigen Thaumaturgen die Wahrheit erzählen... hätte Caitlin entgegnet, doch da sie Helenas Gedanken nicht kannte, blieb sie stumm. Obwohl eigentlich blieb sie es nicht, denn...

"...möchte ich die Sitzung hiermit auflösen...." - Uff, äh...hast du es eilig Lena? Noch was vor??? Das geht mir jetzt irgendwie zu schnell.

Caitlin räusperte sich leicht und antwortete ihrer Prinz: "Bitte verzeih, aber ich würde gerne einmal alle Baustellen Finstertals einmal aufgezeigt haben. Auch wenn wir sie Step für Step ab arbeiten, sollten wir alle über die Probleme unserer Stadt auf dem Laufenden sein und Informationen so besser einordnen können. Man schaut einfach besser hin, wenn man weiß, was wo im Argen liegt. Zudem sollten wir festlegen, wie wir in der Minasache am Besten starten. Wobei ich vorschlagen würde, dass ich ein Treffen mit Herrn Lych und Herrn Stein einberufe. Dennoch, wer soll an der Planung und evtl. Aktion teilnehmen?"

Caitlin war sich selbst nicht aller Probleme Finstertals bewusst, wie sollte es die neue Primogena der Mondkinder sein. Jeder von ihnen kannte einzelne Baustellen, doch das große Ganze wohl kaum. Naja, vielleicht abgesehen vom Nosferatu.
 
Als Lena es nochmal sagt, kommt Meyye nicht umhin, Helena einen Blick zuzuwerfen. Sie hat also die Mine zum Einsturz gebracht? "Wie hast'n das gemacht?" fragt sie da natürlich, ehe sie weiter Lena zuhört. Sie bleibt ausdruckslos bei Lenas Stocken. Sicher, sie weint Buchet keinen einzigen Blutstropfen nach, aber Lenas Zuneigung ging auch an den Falschen. Tja, wo die Liebe hinfällt, nicht? Wenn es denn wirklich die war. Meyye ist sich sehr sicher dass das was Julian und sie verbin... verband... echt war, aber wenn beide Blutsauger sind ist das ein anderes Thema.

Also Mina und nicht Helena. Gut, was auch immer das für ein Geist sein soll. Caitlin schlägt überraschenderweise in ihre Kerbe, aber nach all den Erlebnissen mit Lurker und Enio denkt sie allmählich, das könnte als Finstertal-Paradoxon gelten... wenn gemeinsame Interessen vorhanden sind werden auch Erzfeinde zu Verbündeten. Oder es ist nur typisch Vampir.

Bei Lenas Zweifeln dass sie noch was findet, zuckt sie die Schultern. "Erstmal muss Mina weg, dann sehn wir weiter." sagt sie. Wer bei der Sache in der Nervenheilanstalt dabei war, weiß ja dass sie ein paar Möglichkeiten hat, durch Löcher zu schlüpfen die kaum sonst jemandem offenstehen. Und auch sie rechnet damit, dass Leute die sich mit Auspex auskennen oder die Hexen und Hexer noch was rausfinden können, selbst wenn es nur noch verstreute Asche gibt.
 
Out of Character
Das folgende ist unserem anstehenden Spielwochenende geschuldet. Ich muss im Interesse der P&P-Runde dafür sorgen, dass einige der nicht bespielten Charaktere die Stadt verlassen. Daher auch der etwas hektische Gesprächsabbruch Lenas. Es gibt viel zu organisieren und es bleibt nur wenig Zeit...


Die Tür flog auf und Tamara Dantz trat ein.
Sie schien gehetzt, wenn nicht sogar ein wenig erschrocken. Sie hatte das Besprechungszimmer verlassen um Mortimer Lych nach draußen zu führen und war dort anscheinend durch einen Anruf aufgehalten worden.

"Der Prinz der Stadt Kassel hat so eben angerufen. Anscheinend zeugt dort ein Sabbatrudel wahllos Neugeborene um die Stadt ins Chaos zu stürzen. Wir wurden um Beistand gebeten und möchten ihm so schnell wie nur irgend möglich zur Hilfe eilen. Bei Einbruch der morgigen Nacht erwartet er unser Eintreffen. Im Gegenzug und als Dank für seine Rettung verspricht er sich bei den übrigen Städten für Finstertal zu verwenden und damit den Ruf der Stadt wieder etwas aufzuwerten. Was soll ich ihm antworten?"

Die Sekretärin war einer Panik nahe. Dies war ihre erste Nacht als Ghul, ihre erste Nacht in der Welt der Vampire überhaupt, und sie schien damit gerade ein wenig überfordert. Wer mochte es ihr verdenken....?

Out of Character
Nein, ihr bekommt es am ersten Mai nicht mit dem Sabbat zu tun. So einfach mache ich es euch nicht! :)
 
Out of Character
Wen betrifft das denn nun? Soll mal Lena entscheiden, ich bringe alle Charbögen von meinen Dä... äh Vampiren mit.
 
Caitlin nickte ihr beruhigend zu. Das fehlende Klopfen ignorierte sie, ob Lena es tun würde? Vor versammelter Manschaft mit Sicherheit, schließlich darf sie sich keine Blöße geben. Dennoch, soviel Zeit hätte sein müssen, Kassel geht nicht innerhalb weniger Sekunden den Bach runter. Ob die Arme genau das dachte? Die Tremere versetzte sich in deren Lage und hatte spontan Mitleid. Hey, eine Nacht dabei und schon ein Telefonat mit einem anderen Prinzen, dazu ein halbes Dutzend Worte, die ihr nicht im Mindesten bekannt vorkommen konnten, denn Caitlin bezweifelte, dass Lena die Zeit und das Interesse gehabt hat, von Sabbatrudeln, Zeugung, Neugeborenen und der Stellung Finstertals in der Camarilla Erklärungen abzugeben. Dafür machte sich die Kleine verdammt gut und verdiente ein beruhigendes Lächeln.

"Mein Prinz, das ist eine hervorragende Chance. Falls du es wünschst, wird Haus und Clan Tremere eine Adeptin zur thaumaturgischen Unterstützung entsenden." sprach die Regentin als Erste und dachte dabei an Katharina. Anna kam aufgrund ihrer Blindheit nicht in Frage und sie selbst durfte als Seneshall bei solchen Aktionen nicht mehr tätig werden, solange andere Möglichkeiten ausreichten.

[ooc: hoffe, ich habe das mit dem "unbespielte Chars aus der Stadt bekommen" richtig verstanden, sonst editiere ich]
 
Das fehlende Klopfen wurde durch Lena bemerkt und mit einem kritischen Blick getadelt. Im Anschluss an die Besprechung würde sie ihre Sekretärin noch einmal zur Seite nehmen müssen. Dafür war jetzt aber keine Zeit, es galt zu handeln.

"Wir werden die Stadt in zwei Lager teilen. Eine schlagkräftige und möglichst umfassende Einsatztruppe, die unter der Führung Enio Paretos nach Kassel reist. Hier in der Stadt wird nur eine Notbesetzung verbleiben. Caitlin wird die Verteidigung Finstertals übernehmen und sich entsprechend organisieren. Vielleicht unterstützt von Meyye, Helena und Herrn ben Levi. Lych als Geißel sollte ebenfalls vor Ort bleiben, während Frau Färber ihre Talente wohl am Besten in Kassel unter Beweis stellen kann. Ich selbst werde die Koordination beider Lager übernehmen und nötige Informationen, neue Erkenntnisse und Befehle an die jeweiligen Lager weitergeben."

Lena erhob sich von ihrem Stuhl.

"Ich gestehe ein, dass wir noch eine Menge zu besprechen haben. Aber dieser Notfall genießt derzeit Priorität. Jeder Kainit Finstertals soll sich einsatzbereit halten. Nutzen wir die wenigen letzten Stunden dieser Nacht um uns zu organsisieren. Morgen nach Sonnenuntergang beginnen wir den Einsatz. Die eingeteilten Anführer sollen unter sich ausmachen, wen sie unbedingt an ihrer Seite haben möchten. Ich verweise aber darauf, dass der Kampf in Kassel vorrang hat. Wir können einen Fürsprecher in unserer derzeitigen Lage mehr als gut gebrauchen."

Ein Nicken.

"Also, auf geht's!"

Out of Character
Ich habe Lenas Aussage absichtlich knapp gehalten um bezüglich der Spielgruppe etwas flexibler zu sein. Dreht mir bitte keinen Strick aus der ein oder anderen offen gelassenen Verteidigung in Lenas Aussage oder dem nun folgenden schnellen Abgang. Ich habe noch eine Menge fürs Wochenden vorzubereiten und uns bleibt kaum noch Zeit diese Nacht zu beenden.
 
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