[19-04.'04 - Montag] Und bist du nicht willig...

Sehe ich jetzt aus wie sie? Melodys Schwerz kommt etwas trocken rüber, und Wolf wird auch wahrscheinlich gar nicht wissen wen sie meint. Als sie den Blick auf den kleinen Spiegel lenkt erstarrt ihr Lächeln.. und hätte ihr Herz nicht schon aufgehört zu schlagen, dann wäre es spätestens in dem Moment stehen geblieben, zumindest für einige Sekunden.
Und so erschreckend auch der erste Moment sein mag, der zweite ist weitaus faszinierender. "Krass.." Melody blinzelt ein paar mal und dreht den Kopf etwas um ihre Augen aus verschiedenen Blickwinkeln zu sehen. Ihr Gesicht macht verschiedene Mimiken durch, von denen aber die der Faszination wohl am meisten überwiegt.
Und scheinbar fällt ihr auch erst jetzt auf dass sie draußen etwas mehr erkennen kann als eigentlich üblich. zwar sind die Straßenlaternen für normale Augen noch immer hell genug um eben die Straße teilweise zu erkennen, aber für sie sind sie schon etwas zu hell. Seitengassen die nicht beleuchtet sind, sind nicht ganz so dunkel.

Sie rutscht auf ihrem Sitz einmal herum, so dass sie jetzt mit dem Rücken zu Wolf sitzt und betrachtet die vorbeiziehende Gegend draußen. Ihre Hände liegen an der Glasscheibe.. für die wenigen Momente ist die Anwesenheit der beiden anderen einfach vergessen.
Wo eigentlich dunkle Schwärze sein müsste kann sie jetzt schemen erkennen, deutlicher als in einem halbdunkel.. Sie blinzelt noch einige Male, und plötzlich ist es wieder so dunkel draußen wie vorher noch. Melody zuckt ein Stück zurück, dreht sich dann auf ihrem Sitz blitzschnell zu Wolf. "Was war das?"
 
Out of Character
Kommt mal langsam an. Die Nacht ist ja lang noch nicht um und Claw muss auch noch ankommen... :motz:
 
Out of Character
Ganz ruhig... erstmal muss Wolf ja von Dimitri bescheid bekommen...


"Eine Kraft, die dir nun innewohnt. Du besitzt noch einige andere; eine Gabe deines neuen Blutes...", erklärte Wolf ihr geheimnisvoll. Dabei warf er einen unauffälligen Blick auf die Uhr; er wollte sich endlich mit dem Rudel treffen, damit sie etwas wegen dem Cama-Vampir unternehmen konnten.
 
..eine Gabe deines neuen Blutes.. So ganz versteht Melody die Worte von Wolf nicht. Sie blickt zurück aus dem Fenster raus und runzelt die Stirn. So etwas wie das Wunden heilen?
"Was heißt meines neuen Blutes? Und.. wie geht das? Ich sehe wieder ganz normal." Sie geht einfach davon aus dass er weiß was sie meint. Immerhin hat er sie dazu animiert sich etwas im Dunkeln vorzustellen.
 
"Mit 'neuem Blut' meine ich deinen Clan. Du bist jetzt eine Gangrel der Stadt. Diese Kraft aktivierst du, indem du dirch kurz auf deine Augen und dein Verlangen, in der Dunkelheit zu sehen, konzentrierst."

Ein erneuter Blick auf die Uhr verriet Wolf, das es nicht mehr lang war, bis Dimitri ihn eigentlich zurückgerufen wollte, also lenkte er den Wagen schonmal in Richtung Innenstadt zum Dom; selbst wenn Dimitri dort nicht war, wäre es von dort aus kein Problem schnell zu jedem anderen Ort der Stadt zu kommen.
 
An ihrem Gesichtsausdruck sieht man dass sie eigentlich überhaupt nichts von dem versteht was Wolf ihr da sagt. Sie hat sich wieder mit dem Rücken zu ihrer Beifahrertür gedreht, so dass sie nach hinten zu Raphael blicken kann.. Raphael der kaum etwas sagt, Raphael der ihr so fremd erscheint wie sie sich selbst. Hallo? Du kennst ihn 2 - 3 Tage.. natürlich kennst du ihn nicht!
"Und was ist ein Clan?" die Schotten wird er wohl kaum meinen. "Und was haben Sie mit uns vor ausser zu einem Typen zu fahren?"
Melody hat Wolf kurz wieder angesehen, aber der Kofferraum zieht ihren Blick wie magisch wieder an. Kann ich jetzt durch Wände sehen wenn ich es will? Oder durch Blech und Polstertrennungen? Lieber nicht.
Sie wendet den Blick vom Kofferraum wieder ab. Eigentlich besteht kein Bedarf daran zu sehen was dort drinnen ist und was es dort macht. "Ist das sowas wie mit dem Wunden heilen?"
 
"Wir Kainiten teilen uns in sogenannte Clans auf. Unser Clan bestimmt, über welche übernatürlichen Stärken und Schwächen wir verfügen.

Was ich nun mit euch vorhabe. Nun, du, Melody bist mein Kind; ich habe dich zu einer Kainitin gemacht. Dementsprechend trage ich die Verantwortung für dich, und werde dir alles so gut ich kann erklären.
Was nun Raphael angeht..." er wirft einen Blick in den Rückspiegel "nun, ich denke Dimitri wird erfreut sein, seinen Ghul wiederzusehen."

Er hört sich ihren Vergleich an.

"Ein wenig. Doch wo du dich bewusst konzentrieren musst, um deine Wunden zu schließen, werden dir einige der anderen Dinge nach einiger Zeit weitaus einfacher von der Hand gehen, so das du dich kaum bewusst darauf konzentrieren musst."
Wie um seine Aussage zu bekräftigen lässt er seine eigenen Augen kurz aufleuchten.
 
Ein Kainit.. anderes Wort für Vampir oder blutsaugendes Etwas, wandelnde Tote. Und du kannst dich mit nichts rausreden. Ausser vielleicht mit der Tatsache dass ich keine Ahnung habe wie man Vampir ist. Ohoo ein Vampir habt Angst vor mir.. Harr Harr. Das hört sich alles ziemlich schwachsinnig an.
Erst ne angebliche Mörderin, dann Ghul von jemandem, dann eines anderen Kind und jetzt wirklich eine Mörderin? Und warum ich?

Melody atmet wieder absichtlich. Solange ich atme lebe ich.
Und was ist mit Regeane? Ich ruf die jetzt an

"Das ist echt bekloppt. Wir müssen zurück ins Café.. Ich bin nicht ihr Kind.. und Herrgott nochmal, ich bin ein Mensch!"
Bei ihrem letzten Satz schreit sie Wolf fast an, beißt sich dann aber auf die Lippe als sie an seine Waffe denkt. "Können sie uns nicht einfach da vorne absetzen? Wir haben sie nie gesehen und.. und das wars."
So zumindest erscheint es ihr am einfachsten für sich selbst. Das ganze als eine riesig bescheuerte Sache ansehen um dann so zu tun als wäre nichts gewesen.
 
"Wenn du tatsächlich noch ein Mensch wärst, könntest du dann Dinge tun, wie du sie eben getan hast? Einen Menschen töten, indem du ihn seines Blutes beraubst? Deine Augen in ein leuchten versetzen, um damit die Dunkelheit der Nacht zu durchdringen?"
Bekommt sie von Wolf vorgehalten.
"Und natürlich bist du nicht mein Kind im biologischen Sinne. Jedoch habe ich dich mit meinem Blut zu einer Kainitin gemacht, wodurch ich eine ähnliche Verantwortung für dich trage, wie es bei einem Kind der Fall wäre."
Seine Stimme klingt ruhig. Auf der einen Seite muss er ihr klarmachen, das sie jetzt etwas anderes, mächtigeres ist, auf der anderen Seite sollte er auch nicht zu drastisch vorgehen; er könnte ihr damit mehr schaden als nützen.
"Ich könnte dich natürlich einfach gehen lassen. Aber zum einen würde ich damit meine Verantwortung für dich nicht übernehmen, und zum anderen wäre dann da noch die Sache, das die meisten anderen Kainiten dieser Stadt dich alleine für den Grund, das ich nicht vorher bei dem selbsternannten Kainiten-Herrscher dieser Stadt um erlaubnis für eine Zeugung gefragt habe."
 
Kainiten- Herrscher.. langsam wirds wirklich etwas kindisch. "Alles klar Papa!" ihre Worte hören sich eher verächtlich an.. nicht wegen ihm sondern weils einfach dumm ist was er da redet. "Und was wenn ich nicht will? Hat mich jemand gefragt?" Sie hebt gleich abwehrend eine Hand um sich weitere dumme Antworten zu ersparen und dreht sich auf dem Sitz so dass sie wieder aus dem Fenster sehen kann. Steht da irgendwo ein 'Zum Mitnehmen' Schild neben mir von dem ich noch nichts weiß? Ihre Mundwinkel wandern langsam nach unten. Vieleicht ist es ganz gut dass sie erstmal aus dem Fenster sieht und versucht das Chaos in ihrem Kopf zu ordnen, während sie gleichzeitig dieses seltsame Hungergefühl zu ignorieren versucht.
 
Ohne jegliche Ankündigung packt er Melody bei den Haaren, und dreht ihren Kopf zu sich herum, während er ihr aus kürzester Distanz in die Augen blickt.
"Wäre es dir lieber ich hätte dich zum sterben zurückgelassen?", faucht er sie an, während er sie leicht von sich stößt.
"Entweder du gewöhnst dich an daran, das von jetzt an vieles anders sein wird, oder du wirst bei dem Versuch dein früheres Leben weiterzuführen sterben."

Wenn die Samthandschuhe nicht wirkten, dann vielleicht jene aus Stahl. Den Rest der Fahrt würdigte er sie keines weiteren Blickes oder Wortes.
 
Wolfs Handy klingelt. Es hört sich fast so an als würde es hektisch auf sich aufmerksam machen wollen. Als Wolf abhebt hört er Dimitris verzerrte Stimme, er scheint sich grade draussen auf der Straße zu befinden.

"Wolf, es ist zu spät. Ich schaffe es nicht mehr diese Nacht. Wo kann ich dich morgen antreffen?"

Out of Character
Sorry, aber es ging leider nicht anders.
 
Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, das es tatsächlich nicht mehr fern zur Morgendämmerung war.

"Treffen. Hm... ich würde jetzt den Parkplatz beim Stadion vorschlagen. Am besten direkt nach Sonnenuntergang."

Er warf wieder einen Blick in den Rückspiegel. Irgendwie musste er verhindern, das Raphael entkam, und zu den Camas ging; er zweifelte keine Sekunde das man Raphael Blutsgebunden hatte.

"Pass auf, ich gebe dir mal eben jemanden."

Er reichte das Telefon nach hinten weiter, an Raphael.

"Jemand für dich."

Während die beiden sprachen, würde er sich überlegen, wo sie am besten übertagen konnten.
 
"Dimitri?" Raphaels Stimme klang erfrischend hell und drang durch das Netz wie die Stimme eines Predigers.
"So sieht man sich also wieder... nette Freunde hast du dir da angelacht!"
 
"Grüß dich Raphael. Nun, was denkst du sollte ich alleine hier tun? Dir ist sicherlich klar, dass ich alleine nichts erreichen kann. Wie ist es dir bei der Camarilla ergangen?", Dimitri schlenderte durch den Regen und sprang nebenbei über ein paar Pfützen.
 
Sie würde einfach auch nichts mehr sagen und ihn keines Blickes würdigen. Sie konnte das. Wahrscheinlich nicht so lange wie er, aber immerhin. Und so starrt sie mit zusammen gepressten Lippen aus dem Fenster..
Sie hat einfach keinen Schimmer was das jetzt für sie bedeutet. Naja oder sie will keinen Schimmer haben, je nachdem wie man es nimmt.
Nach einer Weile des brütens und nachgrübelns kommen ihre Gedanken wieder zu der Augensache.
'Wärst du ein Mensch, könntest du dann sowas machen?' Ich muss mich auf meine Augen konzentrieren und den Wunsch im Dunkeln etwas zu sehen.
Das Ganze ist wie ein Spielzeug, welches ihre Neugierde weckt und das sie auch nicht mit einem Handwisch beiseite legen kann.
Nachdem es mit auf die Augen konzentrieren nicht so wirklich klappen will, versucht sie es so wie sie es vorher gemacht hat. Sie schließt die Augen und stellt sich einen dunklen Raum vor in dessen Ecke irgendetwas liegt, was sie erkennen muss.. ein Würfel, das müsste ja reichen.
Der Würfel entsteht recht schnell als Bild in ihrem Kopf, aber als sie die Augen öffnet siend sie wie vorher und es ist genauso dunkel draußen. Sie runzelt die Stirn und blickt kurz zu Wolf.. Nein, den würde sie nicht fragen.. und Raphael? Der schweigt ja
 
"Oh sie sind ganz schön zickig wenn du mich fragst... wie geht es Brenda? Wir sehen uns Morgen Abend? Wo verbringen wir den Tag? Im Versteck?"
 
"Brenda geht es gut. Sie ist mittlerweile ebenfalls zu einem Kainiten geworden. Ja, wir sehen uns morgen. Wo ihr am besten den Tag verbingt kann ich euch schlecht sagen, am wichtigsten ist es, dass euch niemand findet. Wolf wird sicher eine Idee haben wo ihr sicher übertagen könnt."
 
Wortlos legte Raphael auf. Brenda war jetzt auch einer von denen... alle um ihn herum wurden zu einem von ihnen, wann würde er wohl an der reihe sein? War es nicht sogar sein Wunsch? War all die Abscheu und die Abneigung nicht alles nur Schauspielerei mit der er sich selbst einwickelte? Wollte er es nicht auch und war es nicht das Mitleid sondern eher der Neid der gespielte Trauer über die Szenrien der letzten Nächte legte?
War es nicht auch für ihn an der Zeit die Finsternis als Alltag zu betrachten und den bleichen Mond der Sonne vorzuziehen? Eigentlich war es ein Wunder... jeder der ihn sah hätte ihn zu einem von ihnen machen MÜSSEN! Die Chance solch ein Kunstwerk wie ihn für die Ewigkeit zu erhalten... wann würde man diese Chance schon ein zweites mal bekommen? Greg würde ihm diesen Gefallen mit Sicherheit tun... er würde ihn zu einem Vampir machen, er wartete nur auf die richtige Gelegenheit... Greg... wann hatte er ihm das letzte mal Blut gegeben? Blut... Raphael leckte sich über die trockenen Lippen.
 
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