[18.05.08] Unter den Berg oder die Geister, die man rief

Nachdem er immer wieder von verschiedenen Dingen abgehalten worden war, hatte Thürmer entschlossen, sich endlich einmal zum Tunnel zu bequemen. Zeit war es ja durchaus. Überhaupt Zeit... war das einzige gewesen was ihn im Schloß hatte fündig werden lassen. Das erinnerte ihn dann auch gleich, daß die Akademie noch immer seine Besitztümer hatte. Die hätte er zwar durchaus gern zurück, aber so, wie die Lage mit den Hexern im Moment war, verließ er sich nicht zu sehr darauf, die Dinge ohne Haken und Pferdefüße zurückzubekommen. Vermutlich würde er sie wohl abschreiben müssen ! Aber das war ein anderes Thema.

Zunächst galt es, sich einmal umzusehen. Der Tunnel war gesperrt, natürlich. Und es war ein ziemliches Aufgebot, das diese Sperrung durchzusetzen bereit war. Flutlicht, Polizei, THW... Er konnte sich verbergen, selbstverständlich, aber trotzdem war dieser Eingang eine sichere Möglichkeit, sein Glück zumindest ein wenig herauszufordern. Das war allerding ein Risiko, daß ihm zwar möglicherweise lohnend schien, aber trotzdem würde er sich diese Ochsentour nur antun, wenn es wirklich keine andere Möglichkeit gab. Also galt es nachzusehen, ob sich eine andere Route finden ließ. Das andere Ende des Tunnels war ähnlich vielversprechend wie das erste, was galt es also zu tun ? Er durchdachte seine Optionen und erinnerte sich des Bahntunnels. Er hatte ihn des öfteren benutzt, wenn er in der Stadt unterwegs war, immerhin kostete die Bahn deutlich weniger als ein Taxi, ganz besonders, wenn es eigentlich nur ein Güterzug war, der keine Fahrkarten kontrollierte.

Er konnte natürlich nicht ganz sicher sein, dafür war er mit der Strecke nicht vertraut genug, aber einen Versuch war es wert. Er machte sich also auf zu besagtem Tunnel, den Flutlichtern und Ordnungshütern den Rücken kehrend...

Nach einiger Zeit kam er am Ziel an, wo zwar alles abgesperrt war, aber außer ein paar Bahnarbeitern war niemand zu sehen. Die Strecke war also wohl mehr oder weniger frei. Tja, auch heutzutage mußten Räder für den Sieg rollen ! So hangelte er sich den feuchten Hang hinunter, nicht ganz formvollendet aber in seinem Alter und mit den Schuhen, die er trug, war das auch nicht mehr wirklich zu erwarten. Zumindest brach er sich nicht den Hals und schaffte es, nach unten zu kommen, ohne jemanden auf sich aufmerksam zu machen. Auch wenn der Fakt, daß er sich der Wahrnehmung der Arbeiter entzogen hatte, sein Scherflein dazu beitrug. Immerhin hatte er es nicht übermäßig eilig und konnte so darauf achten, möglichst leise voranzukommen. Der leichte Regen war zwar irritierend, aber er konnte sich ja schlecht den Tod holen und der Hut hielt Augen und Gesicht trocken.

Er bewegte sich auf den Tunnel zu. Die Bahnarbeiter schienen sich nicht sonderlich dafür zu interessieren, eher das Gegenteil ! Er merkte sich das, als er an ihnen vorbeischlich und sah weiter voran. Dort bemerkte er Bewegungen. Zunäachst hatte er die Verursacher ebenfalls für Bahnarbeiter gehalten, aber das bewahrheitete sich bei näherem Hinsehen nicht. Er war allerdings auch (noch) nicht in der Lage, die Personen vor sich zu erkennen, die gerade im Tunnel verschwanden. Nun, das machte nichts, eine Lampe hatte er ja auch eingepackt aber noch mehr interessierte ihn, wer hier um diese Zeit umherschlich.

Also sah er zu, daß er zum Tunnel kam, um zu der Gruppe aufzuschließen. Immerhin würde deren Licht es ihm erlauben, noch eine Weile verdunkelt zu bleiben. Und vielleicht bekam er noch ein paar nützliche Dinge mit, bevor ihre Wege sich wieder trennten ? Das würden sie ja dann auch bald sehen, nicht ?
 
Für Fiora war die Dunkelheit als würde sie in einem Meer aus Schwärze schwimmen müssen und ihre Sinne waren betäubt und doch zippte etwas an ihr, wollte sie locken. Wenn es Katzenminze für Geister gab, so hatte Fiora sie hier gefunden und noch mehr als sie spürte Nicolo den Wunsch, am besten durch die Schwärze zu rennen, denn dahinter wartete etwas auf ihn, etwas so schönes, so grandioses, so unsagbar böses und er würde es haben können und wenn er diesem Wesen nur zu Füssen liegen konnte und lernen und ... ach ... hatte er jemals so etwas haben wollen? Und wenn er sich damit vereinte, etwas neues schuf, herrlich ...

Für die Kainskinder war vorallem klar, sie konnten nichts sehen, aber zu ihren Füssen spürten sie den Boden sie würden sich an der Wand entlang tasten müssen oder mit den Füssen an den Schienen und das eine ganze Weile, würden die hinter Vicente überhaupt ins Dunkel folgen, wenn er in der Schwärze verschwand oder würden sie zurückbleiben?
 
Michael folgte im Gänsemarsch Vicente und Matra und lauschte auf möglcihe verdächtige Geräusche. Ihm kam das Märchen "Schwan klebt an" in den Sinn, nur wo war der Schwan geblieben. Wenn in den ersten ca. 500 m nichts außergewöhnliches passierte , würde Michael seine von Vicente bekommene Taschenlampe vorsichtig anschalten, dabei verdeckte er allerdings den meisten Teil des möglichen Lichtkegels und schaue was passieren würde.
 
Naja, 500 Meter würden sie nicht gehen müssen, bis allen klar war, daß hier etwas lauerte, manche merkten es mehr als andere, etwas in dem Berg war böse oder vielleicht war es der ganze Berg an sich. Es war als zupfte etwas an den Ketten es Tieres, wollte dieses befreien. Was taten sie hier überhaupt, wer war auf diese Scheiss-Idee gekommen ... mit jedem Schritt, würden die Gefühle stärker.
 
Es war deutlich, mehr als deutlich das die Schwärze keinerlei natürlichen Ursprung hatte, er ging drei Schritte in das düstere voran. Blieb dann abrupt stehen.
"Matha, Michael" Die Stimme klang belegt, dennoch fest und nicht von Angst geprägt. Der erste Versuch gegen die Dunkelheit anzukommen den Vicente unternahm war die Stirnlampe einzuschalten. In der Hoffnung doch ein wenig Licht in das dunkle bringen zu können. Fiora?! Zurück zu mir! Was spürst du etwa? Die Stirn des Italiener zog sich kraus, es war schlecht das er Nicolo nicht mehr sehen konnte. Nicolo!

Fiora hatte versucht gegen den Drang der Minze zu erliegen anzukämpfen, etwas schien bedrohlich, unnatürlich. Ein Hauch schien zu streifen, sie versuchte sich umzublicken. Wo war nur jeder? Dann vernahm sie die Stimme.
Nicolo hingegen setzte langsam, vorsichtig in die Richtung. Die Messer fest gepackt, leicht über den Boden der Zwischenwelt schleifend. Dann setzte er nach vorne. Er würde ihm folgen. Kurz zerrte die Leine, dennoch sorgte es nur dafür das er lediglich etwas langsamer vorbei kam. Hatte er gerade einen Geist passiert, Fiora? Egal!

Vicente wiederum würde in die Hocke gehen. "Verdammt!" mehr ein zischen, nachdem sich Nicolo nicht meldete. Der Italiener beförderte ein Seil nach draussen. Wickelte es um die linke Hand, reichte dann das Ende weiter. "Wir sollten verbunden bleiben!" Er würde warten bis sich Martha des Seils annahm. Dann in der Tasche nachdem rostigen Dolch Nicolos suchen. Er konzentrierte sich auf die Fessel, versuchte seinen Spectre zurück zu rufen.
 
Vicentes Stimme hallte etwas, das Licht schien nur ein paar Zentimeter weit, als wäre es schwarzer Nebel.
War das der Grund warum die Arbeiter nur draussen arbeiteten, daß sie Menschen einfach einen Bogen um den Eingang des Tunnels machten? Schon möglich.
 
Unnatürliche Dunkelheit, gab es seines Wissens nur bei der Anwendung von Schattenspiele der Lasombra. Die würde aber auch alles Licht bis auf magisches schlucken. Zudem wer sollte hier einen ganzen Tunnel verdunkeln können?

„Vicente sieht noch etwas andres“ Michael hoffte das Vicente verstehen würde, dass er die Sicht in die Schattenlande meinte.


Wäre die Dunkelheit auch in den Schattenlanden, spräche die eindeutig gegen ein Anwendung von Schattenspiele als Ursache für die Dunkelheit.
 
Vicente wartete immernoch hockend darauf das sein Ruf nach Nicolo Erfolg hatte. Die Sicht hatte er unlängst ausgedehnt, allerdings war es auch ohne dies deutlich das die Finsternis unnatürlicher Art war.
Man wurde nicht einfach von einer Dunkelheit verschluckt, ein Licht reichte weiter als einige Zentimeter und er spürte schlicht das etwas ganz sicher nicht stimmte.

"Ich sehe was ihr seht, nicht mehr." Der Blick ging in Richtung der Bauarbeitet, stellte sicher das sie 'geschützt' waren. "Meine Begleiter sehen nicht mehr, spüren aber einen deutlichen Drang. Eine bösartige Verlockung. Es ist euch entgangen?"
Ein erneuter Ruf nach der Seele des seinen, sollte es keinen Erfolg haben würde er sich eine kleine Lampe greifen, bei Erfolg Nicolo packen.

Während er wartete versuchte er, testweise, in den Neben zu greifen, zu testen ob sich etwas bewegte. Er nahm eine kleine Flasche, öffnete den Verschluss, schwenkte sie auf Armlänge vor sich, und verschloss sie anschließend. Vielleicht ließ sich die Dunkelheit mitnehmen, zu einem späteren Zeitpunkt näher betrachten, die eingefangene Luft zu analysieren. Er richtete sich auf, verwarf jedoch den Gedanken einen Atemzug zu tun oder zu riechen.
 
Marta gab das Seil weiter, nachdem sie ihr Lämpchen angeschaltet hatte. Ist das blöde Ding kaputt!? Es gab zwar etwas Licht, aber stark gedimmt und bei weitem nicht genug um irgendetwas zu erkennen. Es war als würde diese bösartige Dunkelheit ihm die Kraft rauben. Worauf hast du dich hier eingelassen! Ihre Knie wurden etwas weicher, aber an Rückkehr war nicht zu denken. Vor allem, da ihr das ganze auf eine gewisse Weise bekannt vorkam. Der Dom! Aber das hier war anders, die Bedrohung ging nicht von einem Objekt aus, sondern war diffus, umgab sie, breührte sie, durchdrang sie... Diese Schwärze - wie formgewordene Schatten. Marta wusste, dass es Vampire gab, die über die Dunkelheit selbst gebieten konnten. Und wo deren Loyalität lag...

"Nein, ich kann es spüren. Seid vorsichtig, hier passt etwas nicht..."

Martas stimmte kling angespannt, aber nicht ängstlich. Eher als würde sie einen Angriff erwarten. Begleiter? Ach ja... Vicente hatte ja von Geistern gesprochen. Wieviele davon schwirren hier um dich? Ein weiterer beunruhigender Gedanke. Und draußen im Wagen? Sie war hier mit zwei ihr kaum bekannten Blutsaugern, die sie wie selbstverständlich in die Mitte genommen hatten. Mindestens einer hatte wohl noch Begleitung dabei. Weiter drinnen lauerte sicherlich die Quelle der Dunkelheit und dann war da noch die Aktion draußen! Du bist so ein dummes Stück!

"Michael, kannst du vielleicht nach vorne gehen?"

Ihre Rechte war bereit, die Finger in Position im Ernstfall die Krallen auszufahren. Die Sinne angespannt, auf jedes verräterische Geräusch achtend. Aber sie zog sich nicht zurück. Warum verschwindest du nicht? Man konnte viele Gründe erfinden: Dass sie sich in der Dunkelheit verirren konnte, dass sie alleine angreifbarer war, dass sie bereits zu weit gegangen war, das die Schwärze die Makerade gefährdete. Alles Aussreden - sie verschwand nicht, weil sie wissen wollte, was der Tunnel verbarg. Irre bist du! Das Herz der Jungen Frau schlug heftig - doch daran war nichts Menschliches. Das Blut, dass es durch ihre Adern pumpte, brachte keine Nahrung sondern Macht. Sie war ein Wesen der Nacht und würde jetzt nicht vor der Dunkelheit davonlaufen!
 
Nach den anderen Gestalten betrat schließlich auch Thürmer den Tunnel. Es war dunkel und auch die abgelendete Lampe konnte die Dunkelheit nicht besonders gut durchdringen. Der erste Gedanke, der sein Gehirn durchzuckte, war dann auch ganz klar: Sabbat ! Er drehte sich zum Tunneleingang um, den er trotz der relativ geringen Distanz nicht wirklich gut erkennen. Das war nicht gut. Er folgte dem Tunnel weiter, sich an der Wand entlangbewegend. Vorsichtig, einen Schritt nach dem anderen, ständig in der Erwartung, daß sich etwas um seine Beine zuzog oder ihn anderweitig ergriff. Die Dunkelheit war ganz klar künstlich und ein einziger Lasombra konnte hier drin ungeheuer problematisch werden. Auf der anderen Seite fühlte es sich nicht... richtig an. Soweit man bei so etwas von 'richtig' sprechen konnte. Er hatte es beklemmender in Erinnerung, kälter und vor allem auch viskoser. Auf der anderen Seite lag das Jahre zurück und konnte auch ein Ausreißer gewesen sein. Immerhin wurden ihre Fähigkeiten gerne vom Alter beeinflußt. Alles, was er wußte, war, daß er sich da im Moment nur ungern mit den Implikationen dieser Überlegung herumschlagen wollte. Der Ausgang war (noch) recht leicht erreichbar, wenn er wollte, würde es ihm nicht allzu schwer fallen, wieder herauszukommen.

Diesen zugegebenermaßen überaus verlockenden Gedanken verwarf er allerdings wieder. Er wechselte die Lampe in die linke Hand und zog die Pistole mit der anderen. Wenn hier vorging was er fürchtete daß es hier vorging, dann würde sie ihm nicht viel nutzen, aber für andere Eventualitäten mochte sie geeignet erscheinen, zumindest etwas Zeit zu erkaufen. So vorbereitet bewegte er sich weiter, nach seinen Vorgängern Ausschau haltend. Er war durchaus interessiert was selbige wohl hierher geführt hatte. Ermeinte, vor sich Stimmen zu hören uns sah sich wegen der geringen Leuchteffizienz seiner Lampe plötzlich mit einer anderen Person konfrontiert die vor ihm aus dem Dunkel auftauchte. Die Lampe über die Schulter erhoben, die Pistole vor sich auf den Boden gerichtet tauchten der Nosferatu und sein Licht hinter Michael auf, den Daumen auf dem Hahn der Waffe, die er absichtlich außerhalb seines Lichtkreises hielt, bereit, sie zuspannen, wenn nötig. Entdunkelt war er bereits, also bemühte er sich, so ruhig zu bleiben wie es eben ging und überlegte, wie er den Herren vor sich auf sich aufmerksam machen sollte, oder ob das Licht ausreichen würde...
 
Vicente meinte die Schwärze würde sich auch in den Schattenlande ausgebreitet haben. Sch… Schattenspiele wirkt nicht in den Schattenlanden. Was ist dann? Es ist ja fast stofflich.
Ein positives hatte es war dann war wohl kein Sabbat in der Nähe, aber!!
Michaels Gedanken rasten um die Dunkelheit. Eine Arcanoi der Wraith ist dies auch nicht. Was bleibt. Werwölfe, die haben doch nicht solche unnatürlichen Fertigkeiten, sondern alles was mit der Erde zutun hat. Unwahrscheinlich, Von möglichen Black Spiral Dancer hatte Michael keine Ahnung, wohl auch besser so. Was können Magiere, keine Ahnung, Feen noch weniger. Bleiben als nur Geister aber welche? Naturgeister wohl eher nicht, die Schwärze war als andere als natürlich.
Michael fiel wie Schuppen von den Augen, es würde nur zur Dunkeln Seiten der Wraith passen, Dunkelheit und Zerstörung, aber auch deren Fertigkeiten wirken nur entweder hier oder in den Schattenland, nicht in beiden gleichzeitig. Was zur Hölle ist dies?

Was mache ich hier? „Deine Neugierde befriedigen“ kam es sofort vom Tier. Den brauchen wir ja hier jetzt wirklich nicht auch noch.

Da sprach Marta in gerade an. Er griff nach dem dargebotenen Seil und noch bevor er wechseln würde, wurde ihm in der Dunkelheit ein kleiner Lichtschein von hinten gewahr. Was da genau auf sie zu kam konnte er leider noch nicht erkennen, aber es kam was.

„ Achtung Feind von hinten“ entfuhr es als Michael. Fast wie ein angeborener Reflex pumpte Michael gleichzeitig Blut.

GE +1
 
Nicolo hetzte voran, dem neuen Ziel entgegen, der Dunkelheit der er sich anschließen wollte, von der er lernen konnte, mit denen er die Welten zerreissen konnte entgegen. Der Ruf seines Herrn hallte in den Gedanken nach während er innerlich spottete. Der blutsaugende Narr, das Todeskind, er würde sich losreissen von ihm, dann zurück kommen, mit seinen neuen Freund. Ein breites, offen bösartiges grinsen zeichnete sich ab ein Lachen hallte durch die Schattenlande. Sollte er sein kommen ankündigen? Ihm zurufen, er setzte gerade an als der Laut von der Wucht des Schlags den sein Körper durch vor erstickt wurde.
Der Kopf ruckte auf, umher. Dreckiger Schänder! Leichenficker! Mensch! Ohne das er sich dagegen wehren konnte wandte sich der Körper in einem Ruck um. Gruben sich die Scimtar ähnlichen, länglichen Messer in die Erde wie bei einem obskuren Sprinter. Peitschte der Körper zurück zum Nekromanten der ihn rief. Alois Natürlich hatte der Pisser wieder eins seiner Messer mitgebracht, seiner guten, alten Messer. Ausgerechnet dieses. Er stürmte auf die Gestalt zu, Messer voran, hieb in einem sinnlosen Akt der Gewalt auf Vicente ein. Lass mich frei! Dreckiger Mensch lass mich frei! Ich zereiss dich!
Ein leichtes, durchaus vernehmbares grollen entstand, als würden die Steine der Gleise aufeinander reiben, doch der Spectre war durch das Wort des Beschwörer an die Schattenlande gebunden. Dann spürte er einen Schmerz. Mit weit aufgerissenen Augen hielt er ein, sah wie sich der Itaker an dem Griff von Alois verging, wie die Finger der toten Hand des Vampirs in den unteren Teil gruben langsam den Deckel lösen.

Still! Vor mich wo ich dich sehen kann! Sitz! Vicente ließ es nicht auf weitere Spielereien ein. Er hatte Nicolo nicht nur nach gerufen, die Hundeleine leicht gezupft sondern ihn zurück gerissen. Ihn in unsichtbare Ketten geschlagen. Die schemenhafte Gestalt bewegte sich vor ihn. Er nahm Blickkontakt auf, fixierte ihn darüber. Wickelte kurz das Seil um die Rechte und legte das Messer ab.
Die Konzentration war messbar, langsam floss das Blut, riss der Wille des Nekromanten am Leichentuch. Eine kurze Bewegung nach vorne, ein zu schnellen auf seinen Diener und für den Augenblick der Eindruck, aus dem Schattenlanden heraus, das sich ein kurzes Abbild des Kainiten bildete welchen er wieder verschmolz. Die Hand schoss vor und packte Nicolo im Genick, drückte ihn runter ohne ihn tatsächlich zu verletzen.
Du bleibst hier! Unter meinen Griff! Du wirst führen und ich schwöre dir wenn ich auch nur den Verdacht habe! Er musste nicht weiter sprechen.

Worte klangen an ihn, das Seil bewegte sich leicht. "Geister. Du hast Poltergeist gesehen? Schlimmer!" entgegnete er Martha im gedämpften Tonfall.
Er vernahm die Worte, schaltete die Stirnlampe auf griff mit der rezu seinem eigenen Messer und bewegte sich zur rechten Seite während er versuchte näher zu kommen.
Martha würde wohl spüren wie sich das Seil bewegte, zu einer improvisierten Stolperfalle nach rechts abhob. Der Griff um Nicolo wurde fester. Ohne weiteres würde er ihn weder freigeben noch den Angriff befehlen, zumal noch nicht sicher war welcher Art der Feind war. Die Sinne waren geschärft, auch weil er durchaus mit anderen Problemen rechnete, einem Übergriff aus der Zwischenwelt oder eben den Schattenlanden. Er widerstand dem stärker werdenden Drang sich mit Nicolo gleich zur Quelle umzuwenden. Fiora! An meine Seite. Du willst nicht dahin wo Nicolo entgegen stürzt. Halt dich an meiner Schulter fest wenn es sein muss.

Out of Character
6 Erfolge Seelenruf, 1 Erfolg Hand des Todes -1 BP -1WK
Vicente ist nun sowohl in der normalen Welt als auch in der Zwischenwelt bzw. den Schattenlanden stofflich.
 
Das Wesen zu dem Nicolo wollte, schien sich nicht in den Schattenlanden zu befinden, doch da wo er sich jetzt in den Schattenlanden gefand, war ... nichts, eine weite Ebene aus Nebel, hier nicht schwarz sondern weiss, was immer der Spectre gesehen und gespürt hatte, es musste sich in den Hautlanden befinden. Vermutlich war es schon an irgendwas gebunden.
 
Marta hatte keine Gelegenheit auf Vicentes Worte zu antworten. Da sie schon bereit war zu tauschen, schoss sie nach hinten, kaum dass Michael seine Warnung ausgesprochen hatte. Ein weiteres, schwächeres Licht erschien in Thürmers Sichtbereich - und kam rasend schnell näher. Glücklicherweise schien es - soweit man es bei den Sichtverhältnissen beurteilen konnte - zu einer recht fragil wirkenden Gestalt zu gehören. Doch Schatten machten oft aus einem Kätzchen einen Tiger. Ein Tiger kurz vor dem Sprung! Das einzige Geräuch dabei waren ihre Schritte, kein Rufen, nichts, das auf eine Waffe hindeutete. Die entfaltete sich wie selbstverständlich im Schatten, für die Anwesenden kaum wahrnehmbar, bereit vorzustoßen. Im Bruchteil einer Sekunde war das Licht heran - und stoppte.

"Kein Feind - das ist einer von uns!"

Thürmer würde die Stimme unter Umständen erkennen, auch wenn sie kaum lauter war als ein Flüstern. Das Licht senkte sich und gab den Blick auf ihr Gesicht frei - zumindest soweit die Schatten es zuließen. Vermutlich hatte der Nosferatu Glück, dass er sich in seiner üblichen Maske zeigte. Nur kurz blitzte eine Reflektion in der Klinge auf, die Marta mit einer geübten Bewegung zusammenfaltete und wieder in ihrer Hand verschwinden ließ. Währendessen hielt die Linke das Licht weiter zwischen ihr und dem Neuankömmling. Ihre Stimme erklag erneut, freundlicher, immer noch äußerst leise und mit einem leicht fragenden Unterton.

"Guten Morgen, Herr Doktor!"

Erst jetzt sickerten Vicentes Worte Stück für Stück in ihr hübsches Köpfchen. Geister? Poltergeist? Sie hatten wohl nicht nur einen Besucher.
 
Vicente nährte sich weiterhin über die linke Seite, schlich geduckt. wartete ab und versuchte mehr als einen Schemen auszumachen.
Die Haltung war angespannt, die Klinge fest gepackt und angriffsbereit. Während sich der Italiener versuchte auf vieles zu konzentrieren. Die Schritte von der Tasche entfernt, Nicolo unter der Rechten, das schaben dessen Klingen und die Konzentration ihn im Zaum zu halten, die Sinne der Schwärze, einen möglichen Angriff auf der neuen Ebene auf der er sich befand und schließlich der Angreifer von vorne.

Als Martha anhob, ihn als einer der unsrigen vorstellte wandte sich der Nekromant kurz um. Verdammte Schwärze. Die Tasche lag dreieinhalb Schritte zurück. Verdammte Bastarde.
Das man ihm nach stieg behagte ihm schließlich nicht unbedingt.

Dottore? Er kam näher, hielt sich vom Lichtschein fern was angesichts der unnatürlichen Dunkelheit kein allzugroßes Kunststück war. Erst auf kürzere Distanz erkannte er seinen Begleiter von letzter Nacht.
"Herr Thürmer? Doktor?" Die Stimme klang belegt, mit dem wenn nicht vertrauten so doch bekannten italienischen Akzent aus der allzu nahen Schwärze. Die letzte Frage nach der Profession, nur eine kleine Formalität.
Während ihres Besuchs bei dem Prinzen kam es nicht zu Sprache und zumindest Michael bestand nicht auf die Anrede, letztlich bestand Michael jedoch selten auch nur auf den Nachnamen.
 
Hatte sich nicht ein Dr. Thümer ihm in Cafe vorgestellt. Zumindest kannten ihm augenfällig sowohl Marta als auch Vicente.

Entspannt dich, Michael. Einen weiteren Verbündeten könnte man hier wohl brauchen. Es ist wohl klar, dass der Unfall nicht auf normalem Wege passiert sein konnte.

Super lern erst mal die zweite Sicht. Hier bist Du der fast blinde Einäugige. Herzlichen Glückwunsch zur Glanzleistung des Tages; erst Ärger mit Vicente und dann auch den Schamassel hier.

Michael entspannte sich merklich, was sicherlich wegen der Dunkelheit unentdeckt blieb.

„Guten Morgen Herr Dr. Thürmer", erklang auch Michaels Stimme leicht durch die Dunkelheit verzerrt.


Ein Poltergeist soll für die Dunkelheit verantwortlich sein, dies hatte Michael noch nie gehört. Was soll denn dies für einer sein?
 
Michaels Reaktion ließ den Impuls, die Waffe zu heben und sie in den anderen abzufeuern, in dem Nosferatu aufkeimen, und sei es nur, um dem Angriff zuvorzukommen und einen kurzfristigen Vorteil in der Auseinandersetzung zu haben. Da er sich aber eigentlich nicht mit diesen Leuten schlagen wollte (kam ihm der Mann vor sich nicht irgendwie bekannt vor ?), unterließ er es, diesem Drang nachzugeben und beließ die Waffe da, wo sie war. Das Auftauchen des zweiten Lichtes und die bekannte Stimme, die ihn als nicht feindlich deklarierte, trugen das ihrige dazu bei und ließen ihn den Daumen vom Hahn nehmen, als er die Quelle besagter Stimmer identifizieren konnte.

"Guten Morgen, Frl. Hagen ! Ich muß sagen, ich bin einigermaßen überrascht, sie um diese Zeit hier vorzufinden. Wie geht es ihnen ?"

Er steckt die Pistole zurück ins Futteral und bot seine Hand den Leuten vor sich dar. Schließlich erkannte er auch, daß er die anderen beiden zumindest vom sehen kannte. So nickte er ihnen ebenso zu und überließ ihnen, ob sie von der dargebotenen Hand Gebrauch machen wollten oder nicht.

"Ebenfalls einen guten Morgen, Herr Rosselini ! Auch ihnen Herr... ?"

Es war ihm sichtlich unangenehm, Michaels Namen nicht parat zu haben.
 
Michael hatte den Vorteil, dass Vicente ihm den Namen schon vorgesagt hatte und mit dem Anhaltspunkt war es ihm dann viel leichter Dr. Thürmer zu zuordnen.

Damit die unangenehme Situation möglichst schnell behoben werden könnte. Duzen, scheint ihm nicht zu passen als bleiben wir beim Sie. „ Michael Köning“ fügte Michael leicht in Gedanken an. Das Verhalten von Dr. Thürmer bezüglich der Waffen entging Michael völlig.
Das könnte man Sie auch fragen und zudem wusste Michael nicht genau zu welchem Clan sich Herr Thürmer zählte.


Wer oder was verursachte die Schwärze?
 
Erst nachdem der Nosferatu sich zu erkennen gegeben hatte schaltete Vicente die Stirnlampe wieder ein, ein weiterer kleiner Lichschein war vage zu erkennen.
"Angenehm Herr Dr. Thürmer. Die Überraschung ist wohl ganz auf unserer Seite." Kurz verstummte er, dann entschied er sich dennoch den Versuch des Smalltalks nicht zu blocken.
"Der Unfall erweckte den Eindruck keines zur Gänze unverfänglichen Ursprungs zu sein und wir mochten dem nachgehen. Offensichtlich war die Annahme nicht unberechtigt. Was zog Sie hier her? Das Themengebiet ihres Doktorat?"
Der Italiener trat näher, der Schema war deutlich erkennbar, den Arm zur linken ausgestreckt schien seine Hand etwas zu greifen.
 
"Gut, danke der Nachfrage. Ich hoffe ihre Familie hat nichts gegen unseren... Besuch einzuwenden?"

Ihr war durchaus bekannt, dass diese Gegend den Nosferatu zugesprochen war. Nur hieß das eben nicht 'betreten und nachforschen verboten'. Wollen wir hier jetzt echt ein Schwätzchen halten? Es war ja nicht so als hätten sich die Schatten verzogen. Und der Tunnel blieb ebenso unheimlich. Marta blieb jedenfalls auf der Hut. Der nächste ist vielleicht nicht so höflich. Und wer auch immer die Dunkelheit erzeugte, befand sich wohl auch noch irgendwo im Berg. Die Herren kennen sich also... Vicente war anscheinend recht umtriebig gewesen, was die beiden Tage seiner Anwesenheit anging.
 
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