[18.05.08] Unter den Berg oder die Geister, die man rief

Lischen sah zu Marius. "Siehst du, da sieht man, was ihm wichtig ist", meinte sie trocken.

Aber wenigstens verzichtete sie darauf, Michael und Marius damit zu nerven, daß der Ort, von dem die christlichen Religionen ihre Hölle ableitete schon jetzt mehr als nur kalt war und schon seid allen Zeiten zugefroren war, wenn man von dem ziemlich unappetitlichen Blutsee absah, in dem die Seelen der landeten, die der Herrin dieses Ortes nicht konvinierten.

"Macht es dir was aus, wenn ich mir mal die Nebenhöhle ansehe?"

War es wichtig, ob es Marius gefiel, eigentlich nicht, aber vielleicht wollte er ja mitkommen.
 
Michael nickte nur stumm und sein Blick fragte das Selbe, wahrscheinlich nicht oder?

Bitte keine direkte Antwort, Marta muss sich sowieso mehr als wundern.
 
Marius
„Michael will es doch immer nur allen recht machen, insbesondere Dir. Ich würde gerne hier warten, dem Schatten muss ich nicht alleine über den Weg laufen. Denen ist doch nicht zu trauen und wie er drauf ist haben wir hier alles gesehen, hm… fast alle,“ fügte er leicht grinsend hinzu. Es wird Zeit, dass Michael dies mal lernt.

„Also mit der armen Kleinen möchte ich nicht tauschen.“

Marius verspürte zur Zeit überhaupt kein Bedürfnis seine Festung zu verlassen; zudem er nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war. Hier konnte ihm der Spectre so gut wie nichts anhaben.

„Es wäre nett, wenn Du mir erzählen würdest, was dort ist.“ Neugierig war Marius dann doch.
 
"Ja, aber das kann so nichts werden, ich hätte den Schatten zu gerne in den Hintern getreten und wenn die Kleine behauptet, er tut ihr nichts, dann glaube ich das nicht."

Lischen schüttelte den Kopf.

"Ich kann den Kerl nicht leiden. Gut dann gehe ich alleine und wenn der Schatten wiederkommt, dann ruf mich, ja?"

Nach der Antwort würde sie im Astralraum verschwinden, das war immer noch der beste Platz, wenn man reisen und gleichzeitig die Übersicht wollte.

Was sie sieht oder findet, wird sie dann irgendwann später erzählen.
 
Marius


Marius glaubte nicht, dass sich der Schatten hier noch mal blicken ließe.
„Sie hatte selber zugegeben, dass er ihr schon mal was getan hat, wohl aber früher. Wahrscheinlich darf er ihr nur was tun, wenn es der Unhold als Bestrafung genehmigt.
Der Schatten kommt mir wie ein abgerichteter Hund vor und wehe wenn er alleine toben darf. Von mir aus kannst Du ihm den ganzen lieben langen Tag verprügeln, aber tue es bitte um Michaels Willen nicht. Der macht sich doch dann gleich wieder Sorgen und Probleme.“


Marius war mal wieder froh, dass er Michael und nicht so jemanden wie den Unhold kannte.

"Ich werde Dich sicherlich nach der Höhle dann nochmals fragen," rief Marius Lischen hinterher.
 
Beide Herren bekamen einen vielsagenden Blick ab. Sie hatten die Chance sich zu erklären, entschieden sich aber dagegen. Ganz wie ihr wollt. Marta würde ihre Konsequenzen daraus ziehen. Willst du wirklich mit den beiden in den Tunnel? Die Antwort war ja. Immer noch. Die junge Frau neigte den Kopf erneut, diesmal in die andere Richtung.

"Wir könnten die Büsche dort als Deckung nutzen. Solange niemand den Abhang hinunter stürzt, sollten wir unbemerkt auf die andere Seite kommen."

Sie war sich ziemlich sicher, dass ihre eigenen Absätze sie dabei nicht behinderten. Alles andere war wenig problematisch. Durch die fehlende Beleuchtung dürften weder Michaels Anzug noch Martas Kleid ins Gewicht fallen - außerdem war das Violett nicht gerade grell.

"Von dort aus sollten wir ohne weiteres in den Tunnel kommen. Es sieht so aus, als ob sich die Bauarbeiten auf den äußeren Bereich beschränken. Bekommen wir das hin? Ohne... Vorkommnisse?"

Da die Herrschaften ja nichts verraten wollten, oder etwas zu verbergen haben, war die Nachfrage hier wichtig. Sollte einer der Anwesenden Zweifel haben - jetzt war der Zeitpunkt. Marta sah aufmerksam zu ihren Begleitern herüber, während sie wie nebenbei in ihrer Tasche wühlte. Irgendwie gelang ihr das Kunststück fertig, blind, beinahe geräsuchlos und in gefühlter Rekordzeit etwas hervorzuzaubern, was man wohl mit viel gutem Willen als Taschenlampe bezeichnen konnte. Sie hielt das winzige Stück in der Linken, die auch das Gepäckstück verschloss und in eine praktische Position brachte. Danach richtete die Vampirin mit einer finalen anmutigen Bewegung ihre Kleidung. Natürlich blieb das Licht zunächst aus. Ich bin soweit!
 
Es mochte moderne, fortschrittliche Männer geben die allein auf Blicke reagierten, der Frau das reden abnahmen, und von sich aus über allerlei erzählten was der Dame an der Seele lasten mochte. Bei denen nicht einmal mehr eine implizite Bitte wie 'Da hat es Streit geben.' nötig war um eine Erklärung zu fordern. Vicente war durchaus höflich, respektvoll dennoch dahingehend eher konservativ. Weniger aus dem Wunsch heraus etwas zu verbergen, dann hätte er Nicolo nicht erwähnt, als mehr dem Umgang geschuldet.

Der Italiener nickte. "Es sollte zu bewältigen sein." stellte er schlicht fest. Hielt derweil weiterhin den Regenschirm sowie die eigene Tasche, bewegte sich auf die Abstiegsstelle zu und wartete auf Michaels Antwort.
 
Michael stellte entsetzt fest, er hatte das Werkzeug wie z.B. einen Taschenlampe im Wagen liegen gelassen.

Er hatte Martas Blick registriert und auch schon verstanden und ob sie hier wirklich noch fragen müsste würde er etikettemäßig mehr als stark bezweifeln - man fragte sicherlich schon mal gar nicht und wenn käme eine Erklärung von alleine -, aber er würde jetzt nicht auch noch damit wieder anfangen wollen und das Fass sofort wieer voll öffnen. In Vicentes erzkonservativen Weltbild würde dies sicherlich nicht passen.


„ Brauchen wir noch weitere Werkzeuge“ fragte er leise in die Runde. „Ansonsten wäre ich fertig“ und auch mit der Welt.
 
"Ich denke nicht - wenn wir die verwenden könnten, würde das sicherlich zu viel Lärm verursachen. Aber wenn du etwas dabei hast, was vielleicht nützlich ist, kannst du es mitnehmen."

Vermutlich benötigten sie da drinnen bloß etwas Licht, alles andere würde sie bloß behindern. Die kurze Reichweite von Martas Lämpchen konnte hier sogar ein Vorteil sein, ermöglichte sie doch die Orientierung ohne dabei einen Lichtkegel zu erzeugen, den man bis nach draußen sehen konnte.

"Ich schlage vor Michael geht als erstes, danach Vicente und ich komme als letztes nach."

Die Reihenfolge war nicht ganz uneigennützig, so blieb Marta wenigstens ein kleines bisschen länger im Trockenen. Der aufgespannte Schirm würde sie beim Abstieg bloß behindern. Außerdem mochte das Vorangehen Michael mit seiner etwas auffälligeren Jacke gelegen kommen. Und so bleibt ihr nicht wieder hinter mir zurück. Marta erwartete keinen Widerspruch und war offensichtlich auch nicht in der Stimmung für eine Diskussion.
 
Sicher wäre es besser gewesen, wenn die beiden Männer nicht im Anzug und Marta nicht in hohen Schuhen unterwegs gewesen wäre, doch so schlimm war der Weg nach unten dann auch nicht, es war sogar gut möglich Halt in kleinen Spalten zu finden und sich dann die gut 15 Meter nach unten zu hangeln und wenn jeder einzeln ging, bestand auch nicht das Problem, daß einer den anderen mitriss. Die Arbeiter waren ein Stück weit weg und ihre Arbeit auch nicht gerade leise, so daß sie nichts mitbekommen konnten, so lange nichts ausgefallenes geschah.

Michael und Vicente kamen auch sehr gut unten an und man konnte den Eindruck gewinnen, die Beiden machten es nicht das erste mal. Marta hatte es ein wenig schwieriger, ihre Sohlen waren glatt und beim zweiten Schritt rutschte sie dann auch erstmal ab, vielleicht hatte sie einfach eine durch den Regen klitschige Stelle erwischt, es war nur gut, daß sie gute Reflexe hatte. So schaffte sie es nach kurzem Schreck, sich wieder abzufangen und stand dann auch kurz darauf unten und konnte einen Blick Richtung des dunklen Tunnels werfen.

Die Arbeiter schienen noch nichts bemerkt zu haben und mit ein wenig Glück, würden sie auch ohne aufzufallen zum Tunneleingang zu kommen.
 
Vicente setzte den Abstieg schon fast erstaunlich Geschick um, fand die richtigen Tritte, festen Stand und bewegte sich in einer flüssigen Bewegung nach unten, die mitgebrachte Tasche sichernd.
Kurz nachdem Michael den Boden erreicht hatte tauchte die Gestalt des Italieners neben ihm auf. Vicente sah hoch, Martha schien etwas länger gebraucht zu haben, jedoch langsam aber stet herunter zu kommen.
Mehr aus einen Instinkt hinaus lehnte sich der Bestatter zurück, weiter in den Schatten, starrte in das Dunkel das Tunnels das sie bald verschlucken würde.
Seine Sinne weiteten sich erneut, gewährten einen Blick hinter den Sudario.
Fiora, du wirst kundschaften. Er versuchte die Distanz abzuschätzen Für das erste 50 Elen voraus, komm dann wieder und berichte. Nicolo, du bleibst an unserer Seite.
 
Michael wartete auf Marta und würde ihr seine Hand für die letzten Meter reichen. Schön naß sind wir jetzt auch noch. Dafür blieben sie bis jetzt unentdeckt, was eindeutig wichtiger war als naß zu werden.

Michael versuchte das Wachpersonal oder/und Arbeiter vorsichtig im Blick zu haben, damit diese nicht versehentlich plötzlich vor ihnen auftauchten.
 
Anscheinend schien sich für den Eingang im Moment keiner der Arbeiter zu interessieren. Es schien sogar als würden sie absichtlich nicht mal Richtung Eingang schauen und wenn, dann schnell wieder weg.

Fiora tat wie ihr gehiessen wurde und verschwand in absoltuter Dunkelheit, kam aber schneller zurück, als es zu erwarten gewesen wäre und das nur um zu berichten, daß dort drinnen die pure Schwärze regierte.
 
" Auf wegs" forderte Michael die seinen auf mitzukommen, er würde wohl in der Mitte gehen wollen, da ihm eine Taschenlampe fehlte.
 
"Es herrscht eine unnatürliche Dunkelheit im Tunnel, seit vorsichtig." Erklärte Vicente mit dunkler, sonorer Stimme die Angesichts der Notwendigkeit zur Verschwiegenheit nur gedämpft, fast angenehm klang. Er griff in die Tasche und produzierte ein kleines Band an dessen vorderen Ende eine Lampe befestigt war. Die Stirnlampe würde erst im Tunnel eingeschaltet.

Er sah kurz zu Michael, leichte Irritation zeigte sich, ein weiterer Griff in die Tasche. Hast du dein Zeug vor Schreck im Wagen gelassen oder erwartet der Tunnel wäre noch beleuchtet? "Hier." Die Lampe war nicht groß, keine schwere Maglite die sich als Knüppel missbrauchen ließ. Dafür strahlte sie erstaunlich hell und war leicht. Immerhin ging es einen Tunnel zu erkunden, und da zählten kleine, leichte Lampen mehr.

Während dessen wandte er sich Fiora zu. Ich gehe von einer unnatürlichen Schwärze aus? Immerhin sollte es doch in der Zwischenwelt ein Gewisses Zwielicht geben. Gut, du wirst etwa fünf Schritte voran gehen, achte darauf das du zurück findest. Wenn die Augen nichts helfen versuche es über Gehör, Geruch, weitere Sinne.
 
Nach der kleinen Schrecksekunde fand Marta dann auch heil den Hang hinunter. Verdammte Nässe! Ihre Linke ergriff die hilfreiche Hand und Micheal bekam einen kurzen, aber dankbaren Blick ab. Den Schirm aufzuspannen war keine Option daher blieb ihr nichts anderes übrig als mit einer Geste vorwärts zu drängen. Unnatürlich? Das kann doch nicht... Vielleicht irrte sich der Italiener ja auch, immerhin waren sie noch ein gutes Stück weg. Sie folgte den Männern zum Tunnel, was ohne Komplikationen möglich war. Ein Blick zurück bestätigte, dass sie wohl niemand entdeckt hatte.

"Ich würde sagen, wir gehen die ersten Meter ohne Licht und nutzen dann erstmal meine Lampe. Wenn wir gleich mit den helleren anfangen, wird man uns von draußen sehen können."

Der Gedanke sich zunächst durch die Dunkelheit zu tasten behangte ihr eigentlich nicht, doch sollte einem der Arbeiter ein Lichtschein auffallen, war die Aktion schneller beendet als ihnen lieb sein konnte. Da müssen wir wohl oder übel Händchen halten. 'Ladies first' war natürlich außer Kraft gesetzt.
 
Fiora nickte und verschwand und sie verschwand wirklich auch für Vicentes Geistersicht.
Wer würde zu erst gehen, wer würde den Mut haben, sich dem unbekannten als erstes auszusetzen.
 
Wenn irgendwas ist, komm zurück. Ich hab deinen Rücken. Wenn du sprechen magst, nur zu Es mochte unheimlich sein, es mochte dunkel sein und der Tunnel in die Ungewissheit führen.
Dennoch Vicente erfüllt nicht nur die Erwartungen an einen traditionellen, konservativen Mann, er hielt durchaus auch die entsprechenden Tugenden hoch. Der Tunnel reizte ihn, der Tod war ihm vertraut und er war, so sehr es nach einem Klischee klingen mochte, ein Mann. Keine Memme.
Es war weder zögern noch Unsicherheit zu erkennen als er voran schritt. Mit einer kleinen Geste bedeutete das wer hinter ihm gehen mochte die Hand auf die Schulter legen sollte. Natürlich würde er erwarten das Michael zu ihm aufschloss, auch wenn er von einer Initiative Marthas nicht überrascht wäre. Sein Blick glitt am Boden entlang, suchte nach einem vielleicht von Bauarbeitern zurück gelassenen gerade Rohr. Für das nächste mal einen Teleskopstock mitnehmen
Die geistige Notiz wurde abgelegt und er konzentrierte sich mit allen Sinnen darauf was vor ihm lag.
 
Michaelwar dankbar für den Blick von Marta. Er würde hier als Herr der alten Schule Marta den Mittelpaltz anbieten und selber das Schlusslicht bilden. Auch wenn er ehrlicherweise selber lieber in der Mitte gehen würde. Als einen Held würde er sich nicht mal selber bezeichnen wollen. Fast alle Risiken kann man deutlich verkleinern oder sogar mit guter Planung umgehen.

Ein Tunnel ohne Licht ist immer dunkel, also frisch fromm und frei ans Werk.
 
Natürlich ging Vicente voraus - auf den Mann war Verlass. Eigentlich wäre es ihr lieb gewesen, ihre Position als Schlusslicht beizubehalten. Doch da Michael offenbar den Abschluss bilden wollte, ließ sie ihn gewähren und folgte Vicente in die Dunkelheit. Langsam tastete sich die Vampirin voran, orientierte sich nach ihrem Gehör. Die Schritte Vicentes vor ihr, die Bewegungen Michaels hinter ihr. Das Licht? Sie lauschte auf verräterische Geräusche und das Plätschern von Wasser. Noch nicht. Marta hielt das Lämpchen bereit - und auch das Objekt in ihrer Rechten. Wo ist eigentlich dein Schirm abgeblieben?
 
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